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aus , wo gelesen i ver- loyal und treu gehorchen. Ich glaube, daß meine Er klärungen richtig verstanden worden sind, und ich darf kein Wort hinzufügen. ohne gegen da« Staatsinteresse zu verstoßen. Heer und Flotte sind für jede Eventualität be reit. Wir kennen die furchtbare Verantwortung und wir fühlen sie. (Lebhafte Zustimmung.) Im weiteren Verlauf der Sitzung ergriff auch der frühere Ministerpräsident Gtolttti, dessen Erklärungen vom Sause mit gespannter Aufmerksamkeit angehört wurden, das Wort. Er führte au«, da eS vor allem von Wichtigkeit sei. daß die Loyalität Italien« über jeder Diskussion stehe, erinnere er bezüglich seine« vollen Rechte«, die Neutralität zu erklären, daran, daß schon 1913 Oester reich an eine ähnliche Aktion gegen Serbien dachte, der es den Charakter einer Defensivaktion geben wollte. Er aber habe mit dem verstorbenen Minister de» Aeußeren die Ansicht geteilt, daß dabei der BündniSfall nicht ge geben sei, und diese Ansicht habe die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Verbündeten nicht gestört. Al- Italien seine Neutralität proklamierte, habe es voll kommen loUgl gehandelt und nur sein gute» Recht auSge- übt. (Sehr lebhafter Beifall.) Wir billigen vollkommen die von der Regierung abgegebenen Erklärungen einer wacht- samen und gewappneten Neutralität, die von allen Ita lienern solange loyal geachtet werden müßten, als nicht der Augenblick eintrete, der e» zur Pflicht mache, in« Feld zu eilen, um die höchsten Interessen Italiens zu wahren. (Beifall.) Redner ermahnte weiter die Italiener, eine kluge und reservierte Haltung zu beobachten. Die höchsten und vitalsten Interessen des Landes erforderten von jeder mann, besonders aber von den Italienern und von der Presse, die größte Zurückhaltung. (Zustimmung.) Er werde seine Stimme für die Regierung abgeben, von der er wünsche, daß sie in ihrem Vorgehen verharren möge, um sich im gegenwärtigen Augenblick die volle Anerkennung des Landes zu verdienen. (Sehr lebhafte Zustimmung. Leb hafter Beifall.) Sehr viele Deputierte beglückwünschten den Redner. Hierauf wurde zu der bereits gemeldeten Ab stimmung geschritten und sodann die Sitzung ausgehoben. Aus Rom wird berichtet, daß der Minister des Aeu- ßern Sonnino vorgestern bei einem Empfange sagte, Ita lien werde die Ucbereinkunft mit den Zentralmächten strenge innehalten, solange nicht seine eigenen Inter essen dadurch schwer geschädigt würden. Es sei eine Ehren sache. Verbündete, mit denen man 30 Jahre lang Treue gehalten habe, im Unglück nicht zu verraten. Die „Tribnna" bemerkt zu der Ernennung des Für sten Bülows: Der Fürst sei ein viel zu feiner Diplomat, als daß er sich der ernsten Schwierigkeiten des gegen wärtigen Augenblicks nicht bewußt wäre und die Grenzen einer diplomatischen Aktion in einem Lande nicht zu er messen vermöchte, das in seinem Tun und Lassen nach jeder Richtung unabhängig bleiben wolle. — „Corriere della Sera" und „Giornale d'Jtalia" sagen ungefähr das selbe. Im Gegensatz zu diesen Betrachtungen begrüßt die liberale „Concordia" die Ankunft des Fürsten Bülow mit großer Freude als einen Beweis, daß Deutschland am alten Bundesverhältnisse festhalten und es in fruchtbare Bahnen zu lenken gedenke. Niemand wäre aber zu dieser Mission geeigneter als der Fürst Bülow. Oesterreich-Ungar«. Die von der Gesellschaft der Aerzte in Wien einstim mig angenommene Entschließung führt nach Zitierung des Wortlautes der Art. 9 und 12 des Kapitels 3 der Genfer Konvention aus: Diese Bestimmungen sind von den Ver tretern Belgiens, Großbritanniens, Serbiens, Rußlands und Frankreichs angenommen und von den Regierungen der genannten Staaten auch ratifiziert worden. Trotzdem werden östcrrcichisch-ungarische Aerzte, die in Ausübung ihrer Pflichten dein Feinde in die Hände fielen, von diesem als Gefangene behandelt und seit Monaten zurückgehalten. Die Gesellschaft der Aerzte in Wien protestiert gegen sol ches Verhalten und erklärt mit Entrüstung, daß eS zivili sierter Staaten unwürdig ist, Abmachungen zu treffen und diese, wenn sie zur Geltung kommen sollen, nicht zu beachten. Holland. Der Telegraaf meldet, daß ein Rotterdamer Advokat wegen Zuwiderhandlung gegen die gesetzlichen Bestim mungen über Hollands Neutralität verhaftet worden ist. Das Blatt erfährt, daß die Verhaftung wegen der Ver öffentlichung eines für Deutschland beleidigenden Pam phlets erfolgte, das im Auslande verbreitet wurde. Portugal. Morningpost meldet aus Lissabon: Der Rücktritt de« Kabinetts steht bevor. England. Eine neue, von der Admiralität veröffentlichte Schiffs liste enthält verschiedene neue Schiffe, darunter das Schlachtschiff „Canada". Die „Times" schreiben: Die englischen Spinnereien können der Nachfrage nach militärischen Stoffsorten nicht genügen, da die Verbündeten ihren Bedarf in England zu decken gezwungen sind. Nicht nur die belgische Armee, auch die Franzosen geben Aufträge nach England, da der Fabrikbczrrk Roubaix von den Deutschen okkupiert ist. Die russischen Spinnereien können den Bedarf auch nicht an nähernd decken. „Dail» Telegraph" meldet aus Dublin: Die Polizei unter Militärbegleitung besetzte die Druckerei der Zeitung „Irish Worker", konfiszierte die vorhandenen Exemplare und montierte die Druckmaschinen ab. Die Zeitung „Sinn- sin" stellte - vorläufig ihr Erscheinen ein. Serbien. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Nisch: Das Kabi nett Pasitsch ist zurückgetreten. Ein neues Kabinett unter dem Vorsitze von Pasitsch ist in der Bildung begriffen , Mexiko. Das Reuterbureau meldet aus Washington vom 4. ds. Mts.: Nach Telegrammen des Staatsdepartements aus El--Paso ist Villa in Mexiko-City einmarschiert und hat den Nationalpalast bezogen. Kanada. Der Berichterstatter der Londoner Times meldet Toronto unter dem 16. November, daß in Kanada, stets viele amerikanische Zeitungen und Zeitschriften g«' würden, eine Anzahl der in Kanada am weitesten ... breiteten dieser Organe deutschfreundlich sei oder wenig stens eine kühle Neutralität aufweise. Dies sei nament- lich der Fall bei Zeitungen aus Buffalo, wo ein starkes deutsches Element vorhanden sei und die Haltung der Presse beeinflusse. Eine amerikanische Wochenschrift, die in Kanada viel gelesen werde, veröffentlicht Kriegsberichte von deutscher Seite. Es gebe kein wirksameres Mittel, die deutsche Auffassung zu verbreiten. Der Berichterstatter fügt hinzu, daß das Organ des französischen Nationalisten Bourassa „Le Devoir" in Quebec eme schlechte Gesin nung zeige und von zwei Wochenblättern unterstützt werde. Persien. Der Schah eröffnete den 3. Medschlrs. In der Thron rede lud er die Vertreter der Nation ein, an der Wieder geburt Persiens mitzuarbeiten und hob die finanziellen Verlegenheiten Persiens hervor. Er sagte, ihre Beseitigung hänge von der Entwicklung der notwendigen Einrichtungen ab, nämlich einer Gendarmerie, die die Ordnung aufrecht erhält. Der Schah schloß seine Rede mit der Versicherung, strikte Neutralität zu wahren. Vir 6i« um 1. ^»uuur 1915 Ml mliMa iilsiWMs borst, jotrt irostsokrel sw. «IttlUllitrril« MM-SM ^btioogesoUmrbnlt ädtettUAK KI««» ». L. Bitte nm Wollabfälle. Da» Material für Schlafdecken, welche für unsere Soldaten im Felde sowie für die Verwundeten notwendig sind, fängt an, knapp zu werden. Zur Deckenfabrikation können wollne Strickabfälle, wie alte Strümpfe und der gleichen, welche mit einem Prozentsatz Wolle vermischt werden, verwendet werden. Wir haben deshalb mit Genehmigung des Rates der Stadt Riesa im Vor raume der Polizeiwache eine Kiste aufgestellt, in welche wir abgängige Bestände dieser Art hineinzuwerfen bitten. An jedem Abend werden wir den Inhalt herauSnehmen lassen und die gesammelten Bestände an eine Weberei einsenden. Abgesehen von der guten Verwendung, erhalten wir für das Rote Kreuz für jedes Pfund 30 Pfg. bezahlt. Wir wenden uns an alle Hausfrauen mit der Bitte, derartige Bestände herauszusuchen und uns zugehen zu lassen. Riesa, am 7. Dezember 1914. Der Alvertzwcigvereiu Riesa. Frau Bürgermeister vr. Sckeider. Sämtliche am 81. Dezember 1S14 bezw. 2. Januar ISIS zahlbare voupomr kwä xolostv Lüvklvll Men wir bereit« von heute ab »pwwwmßnwk ein bezw, übernehmen wir solche zum Einzug. liiiAbt Mir tlttt zWmeima llniveliiii AeKii-iinE ab Schiff Mpi k. IS. C. F. Förster. Zanger Xenzeii, welcher Lust hat Messer schmied zu werden, kann Ostern Lehrstelle erhalten. Lrinst Solzwook, Messer- schmiederet, Dampsschleiferei, Vernickelung«anstalt,Riesa,E. Mlmr-W», von 2 die Wahl, »/, Jahr alt, Rasse echt, Rattenfänger, fein gezeichnet, hat billig zu ver- kaufen Schröder, »aitzsch bet Aichienberg a. d. Elve.« Sin krästtger Zug-Hund zu kaufen gesucht. Hugo Richter, Reu-Weida. Eut erhallen« verzinkte Badewanne zu verk. Schützenftr. SS, 2. l. (gut ei halten) zu kaufe« ge, sucht. Adresse zu erfragen t» der Exped. d. vl. FrisSgLschntttene« IMvllÄI rnipfi vli billig!« H. Ker«, M. 7. KsilPO-KinIiisWg «m l. z,»««r l»lS M>«- Coupous, TiviSeudcnscheiuc mW geloste Wertpapiere lösen wir bereits von heute ab spesenfrei em. 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