Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-03
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»te, Sint zerkreuze«: , „Hogue"; 5 Prrknst Mßßer «nm- geniekLet »orte« Ist. Ans G« «»Lerer Mitteilungen, desonbert en- t» Ler engttfi »reffe,' ist jede- zu vermuten, »aß noch »ehr englt strtegös-tff« i« Kampf mit her Leutsche« Flott, »ter Opfer vo» Mtn^n ,^r»n^egegangen ßnd. „Dail, »»ischeAnarisf« zegenEnglanL liegente „Morningpost" meldet au» Wa- ängton Post" greift England weiter an. Liese wiederholten Angriffe ein Leit einet Sauget sind, um Stimmung gegen England ngto« Post" sagt, der Militarismus zur :ere Bedrohung, alt der Militarismus , ^errschung der Meere durch eine einzelne europäische Nation wurde zu einer Bedrohung det Frieden» und der Sicherheit auf der westlich - - - - Herrschaft England- wär« für Lie v< s» unerträglich wie diejenige Ji Deutschlands. Die Nett yätte kein Deutschland vernichtet und bafL. Lurch Rußland ober Frankreich Shinefische EntfchäLignngtj Stach einem Telegramm de. während Ler Operationen in der Provinz Schantung 07 Ehtnesen gehütet und 288 verwundet. Die chinesische Re» gterung »erlangte 2 Millionen Mark Schadenersatz für die erlittenen vetluße. Frankrettö lehnt ei» japanisch«» Angebot ab. Die „Osaka Daily New»" vom SS. September bringt aut amtlicher Quelle die interessante Nachricht, Japan habe Frankreich Len Vorschlag gemacht, japanische Truppen nat> Franzüstsch-Jnbochina zu senden, „damit Frankreich in Ruhe alle fein« dortigen Truppen nach Europa sende» könne". Frankreich habe aber diese» „freundliche" Anerbieten ab gelehnt ll). — Unter Len Eingeborenen bet französischen Schutzgebiete» von Annam (Sükchtna) soll et nach Ler „Pe king ytk pao" vom 4. September übrigen» bereit» zu einem Ausstand gekommen sein. Die französischen Behörden for dern Lie im Innern wohnenden Europäer auf, sofort ihr« Plätze »u verlassen, da st« fürchten, daß die Eingeborene« Lio Eisenbahnen zerstören «erben. meldet an» Fohannetbura: General gegen Deutsch-SüLweft-Afrlka sel Nmwoww«« Lnrch Li« Anftrali««. « «inaetroffen« auftralisch« Blätter bringen -Ler die Besetzung -er Insel Neupommrrn che Sttettrräft«: »« 11. »eptemberfrüh er reicht« La» australisch, Geschwader Herbertb-Vhe und landet« Ak Man«, um von -er ungefähr 4 Meile» lanLeiuwärt» g«. l«gse»e» drahtlose» Station Besitz zu ergreifen. Die Se- läuLeten stiege« auf unerwartrten Widerstand der Deut sche» U«L Ler bewaffneten Eingeborene«, die in Kokos«uß- paime» verborgen wäre«. Et» australischer Offizier und et« Unteroffizier «urttn getötet. Später wurden «och löst Mann gelandet, die unter dem Widerstand der Eingeborenen bi» auf 100 Yard» a« Li« Station heranlangten, wo sie secht Deutsche und 40 Eingeborene verschanzt fanden. Hier wurde« «t» australischer Offizier getötet und einer verwundet. Spät am Nachmittag ergaben sich die Verteidiger der Station. Mährend Ler Schanzgrabrn »ach Waffen untersucht wurde, «ach ein neue» Gefecht aut. Lat jedoch die Eroberung Ler Sttuion nicht verhindern konnte. Inzwischen hatte rin« Atfantertekolonne widerstand»!»» den Ort Herbertthdh« Le wtzt. Ebenso «urde Mabaul ohne Kampf eingenommen. Zwei Daae später wurde die Insel für ein« britische Be sitzung erklärt. Inzwischen hatte« sich größere Streitkräfte von Deutsche« u«L Eingeborenen in dem von Ler Küste 6 Li» 8 Meile« ««tsernten GrbtrgSaebtet Toma verschanzt. Nach einer Beschießung Lurch SchtssSgeschlltze erreichte« Li« australischen Truppen ungehindert Toma. Der UnfstanL in Marokko. Nach Mitteilungen aut amtlicher Quell« hat im süd liche« Marokko im Schaut a bei Äin-Galaka zwischen Le« Senusst und französischen Truppen unter Le« Befehl det General» Largo» «in Gefecht stattgefunben. Der Führer der Schaut a Scheich Abbulla sand hierbei zwar Len Tod, doch wurden die Franzosen in die Flucht geschlagen. Die Se«ussi trugen auch in den Gegenden von Kanem und wadat glänzende Stege davon. . Amerikanisch« Anart Lie hier vortt-ae-d« „Mi fhington: „Washi Man glaubt, daß planmäßige« Feldzüge» sirid, um Stimmung gegen Engi au machen. Mashingto« Post" sagt, der Militarismus See sei «ine schwer» zu Lande. Die Behi Drohung bet Frieden» je« Erdtzälst«. Di» See eretntgten Staaten eben- . Japans, Rußland» »der . keine« Vorteil davon, wen« sür ei« anderer Militari-mut — Frankreich errichtet würde. , NLtgn«s»f»rLe«»»ge» a« Japan. Telegramm der „Central New»" rvuroen leratio rrlaügte i _ vetluße. lehnt -i» japanische» Augebot ab. Gruppen naä Weitere KriegSnachrichte«. bemi« bet Lin i« Norden vo« Flandern stehenden englischen Truppen vermehrt. Sine Reihe von Hospitälern Himer der Front mußten 1« aller Eil« geräumt werde«, da auch viel« verwundeten von der ansteckenden Krankheit befalle« wa ren. S» wurde« -«»infizierende Stoffe tonnenweise 1« die vordersten Schützengräben gebracht. Bericht Le» österreichische« Generalstabe». Amtlich wird.au» Wien verlautbart den 2. Dezember mittag»: Die Ruhe in unserer Front in Westgaltzte» und Rufl.-Polen hielt im allgemeine« auch gestern an. In ter vergangenen Nacht wurde ein russischer Angriff nordwestlich WolSrom abgewiese«. Die Kämpfe im Raume westlich Nowo-Ratom»! und bet Lod» sind in günstiger Entwicke lung begriffen. Bor PrzemySl Liegen Lie Russen unter de« .Eindruck« de» letzten Su«salle» passiv. Mehrere feindliche Flieger warfen erfolglo» Bombe« ab. Die Operationen in Len Karpathen sind noch zu keinem Abschlüsse gekom- men. Die Nachricht von dem EimÜcken unserer Truppen in Belgrad löste auf dem nördlichen Kriegtschauvlatze un- au»sprechlichen Jubel aut. Der Stellvertreter de» Ehest bet Generalstabetr v, Höfer, Generalmajor. Hur «ntscheidunsS,-lacht i« Pole». Di« Baseler Nat.-Ztg." schreibt ««knüpfend an eine Be sprechung einet Artikel» de» „TempS" vom 2». November über Le» Bankerott der deutschen Strategie, über die letzten deutschen GeneralstabLmelbunge« und die Reise be» Kaiser» nach Le« östlichen Kriegsschauplätze, solgendet: «lle dtett Tatsachen sind gewichtige Anzeichen dafür, daß die Schlacht im Osten noch nicht entschieden, -te Entscheidung aber «ah« ist und die Deutsche« alle» daransetzen. Le« Steg zu errin- gen. Die Berichte Le» „Tempt" und bet „Neuqork He- rald" sind somit mindesten» al» verfrüht zu bezeichnen. Daß auch Lie Ruffen ihre letzte Karte autsptele«, geht au» -er römischen Meldung.hervor, -aß acht Klaffe« Le» Landsturm», der sogenannten „Reichswehr^ aufgebote« worden sind. In dem »rotzen Reservoir der Mannschaften sieht man jetzt den Boden. Der deutsch« Durchbruch Lei Lodz. . > Einer Petersburger „Timet"-Depes-e zusol-e vertch- tet »te „«letsch", daß di« zwei deutsche« Armeekorps, die vorige Woche durch die neuerschienene«, russischen Streit- kräfte bet vrzezinn mit Umsaffung bedroht wurde«, in fol- »«»der Weise burchgebroche« sind. Die Deutschen sandte« «och zwei Armeekorps Lurch eine Oeffnuna in de« rus sischen Umsaffungtrin» binburch dorthin. Wat für zwei Korp» gefährlich war. gelang jetzt vier. Sie brachen Lurch, mm« auch unter Verluste«. Eine« Telegramm Le» ruf- Asche« Generalissimus ist folgende» entnommen: ^Wtr stich« auf vorzüglich Losostigt« Swllüng«, welch« Li» Deut- herrscht «uh- unL c Die „Franks Ata wird »«richtet, daß R ten gelandet wurde«. Lüge« über Lei Kreist« b^egüttHegen Deutschland mit der^Sehäüptüng zu Hetzen, die türkische Armee solle Aegypten für Deutsch- la«L erobern. Vir find ermächtigt, die» al» ein« unsinnige Ausstreuung zu kennzeichne«. Die belgtsche« Flüchtlinge. Vo« -«man« Roth«. Amsterdam, S7. November 1014. „ , ist »wK «ar nicht lange her.daß Lausende von belgischen Flüchtlingen dcw gastfreundliche Holland über- schwemmten, wo sie mit Mitleid empfangen und auf da» Veste bewirtet wurden. Man soll aber auf keinen Fall Di« Käwpsie Gww» »te Ser»««. »HK, «Le» gestern ket»« größere« Kämpfe statt., Di« vorae- ltch, schätzt«,, den belgischen Flüchtlingen mit Blumen und Gchinkenbröbchen entaeaengeoen zu können, von Anfang an hat die Art und Weile, wie die Belgier In Holland aus genommen wurden, unter Ler Mehrzahl der Bevölkerung Mißstimmung hervorgerufen. Aber e» ist bezeichnend für den Charakter det Holländers, daß wirklich in den we nigsten Fällen in diesem germanischen Staate die Mehr zahl der Einwohner Lie Stimmung be» Landet »um Aus druck bringt. Et ist nun auch unter den Leuten, die — von einem kleinen Kreit geschickt beeinflußt -- den Bel giern mehr alt nötig Mitleid zollten, «ine rasch« Ernüch terung einaetreten. vor allen Dingen sieht man ein, daß England in einer unerhörten Art den Holländer zum Kesten gehabt hat. St hat wohl diejenigen belgischen Flüchtlinge, die Über dat nötige Geld verfügten, in sein Land hinüber beför dert. Die Unbemittelten der verhetzten und den Ausschuß de» belgischen Volke» Hai et in da» gutmütige Holland geschickt. Selbst in den Kreisen der ungebildeten Hollän der und unter dem Jordan, dem holländischen Mob, wächst die Erbitterung argen Lß belgischen Wchtlinge und argen England, für da» diese Kreise erst schwärmten. Die Armen Holland» leiben Lie größte Not. Et ist ihnen nicht mög- Üch, auch nur da» Notwendigste für Len alltäglichen Unter- HÜt au beschaffen, da die Preise für alle Lebentmittel bedenklich gestiegen sind, und die Hilfe, die ihnen geboten wirb, ein Tropfen Lasser auf einen heißen Stein be deutet. Dennoch Lenken zahlreiche belgifche Flüchtlinge nicht daran, Holland zu verlasse«. Ja, Zeitungen, die unter englischem Einfluß stehen, brachten jüngst wieder eine VVÄVK-ÄL "K K. u. K. apostolischen Majestät am Tage Ler Vollendung Let ö«. Lahre» Tw. Majestät glorreicher Regier««» di« ehr- surchtSvollden Glückwünsche der ». Armee sowie Lie Aller- untertäutaste Meldung zu Füßen lege« zu Lürsen, Laß die Stadt Belgrad Leuteoo« Truppe« »er ».Arme« 1« Besitz genommen wurde. Frank, General Ler Infanterie. Die Serben entfalten auf ter Kragujevacer verteidi- -unatlinte et«e« erbitterte« Widerstand und versuche« un- ter Ausbtetung aller Mittel, unsere Nnkt Ler Lortigen Höhen vorLringente« Truppe« «uszuhalten. Dadurch wird der Vormarsch unserer Armee wohl erschwert, aber tu keiner Weise verhindert, und Ler sich um Lie Serben schließende Ring wird immer enger. Durch -je Einnahme^» Höhen von Lazarewatsch waren die Serbe« zu« Rückzüge auf die Iasenutschtt-Höhen gezwungr«. Auch «ufere südöstlich Val- levo vorLriugeuLen truppe» kommen siegreich vorwärts und beherrsch«: »ereit^die Strge «ach Mtltnavatsch. Le« areisu» Kaifer und König Franz Josef hat fein Volk in Waffe« an Le« Tag« feiner Thronbesteigung in eigener Art gehuldigt: et hat ihm „Stabt und Festung Belgrad" überliefert. E» bedurfte keine» Kampfe» mehr, um Li« Servenhauptkadt zu erringe«. Dat siegreiche vor- Lrtngen der östNretch-unaartschen Truppe« i« Serble« lies jede« Widersta«- »er Besatzung zwecklos erscheinen. Scho» vor einige« Togen scheinen Li« letzten Serben avar-ogen zu sei«. Aber siel Belgrad auch kampflos, heiß, Kämpfe, schwer« vpser hat et unsere Verbündeten gekostet, eh« sie Len Siegetprett «inholen konnte«. Mit zäher Kraft hat sich tat Serbenbeer dem mächtigen Gegner «ntgegenge- «orfen, Schritt für Schritt mußte mit vlut erkämpft «er- Len. Noch ist ja der letzte Widerstand nicht überwunden. Aber dennoch bedeutet der Einzug der k. u. k. Truppen in Belgrad mehr alt die Besitznahme einer vom Feinde unter dem Druck militärischer Notwendigkeit kampflos ge räumten Stabt. Den« Belgrad war da» Bollwerk, von dem gut da» SerLentum wie et« Pfahl in da» Fletsch der Habt- bürgtfchen Monarchie hinein,uwachsen schien. Hier liefen all die Fäden zusammen, welch« die serbischen „Brüder" unter dem Doppelaar an da» „Königreich" zu ketten suchten. Und darum Ist die Wegnahme von Belgrad da» Sinnbild sür den Zusammenbruch großserLtscher Träume. Gewiß noch ist ja der Krieg Nicht entschiede«, -er aut dem vrlgraber Wetterwtnkel ausftteg und der sich jetzt mit fürchterlicher Gewalt über Europa entlädt. Aber dem Serbenvolk hat dieser Krieg schon heute Wunden geschlagen, die «ur schwer vernarben «erde«. Di« Blüte det Volke» liegt auf de« Schlachtfelder« dreier Kriege, -er Wohlstand deL Lande» ist zerbrochen auf lang« Zeit. Alle» wurde geopfert dem Phantom großserbtscher Herrlichkeit. „Mütterchen" Ruß- land aber, da» dies« serbischen Träum« «ährte, um im Trübe« »u fischen, fleht sich unfähig, die Serben in ihre schützende« Arme zu nehmen. An der Newa sitzen die wahren Schuldigen von Belgrad» Fall. Die Laü« 1« den okkupierte« österreichische« Gebietsteil««. Nach einem Bericht der „SÜdflavtschen Korrespondenz" au» Sarajewo sind all« Arbeiten »ur Wiederherstellung nor- maler verhältniff« im eroberte« serbischen Gebiet voll im Sang«. Dies« Arbeiten erstrecken sich auf alle vo« unserem Truppe» 1« Besitz genommenen zerstörten Ortschaften. Größere Transporte vo« Arbeitskräften sind nach Bosnien und der Herzegowina gebracht. In Schavatz sind di« Ar beiten fast beendet und dir Stabt bietet et« fast normal,» Bild. Da alle serbischen Orte ohne Kaufleute und Gewerbe- treibende sind, verlieh Lat Armee-Etappenkommanbo einer großen Zahl bosnischer Firme« Gewerbettzenzen, woraus sich bereits zahlreich« Niederlassungen bosnischer Firme« in Le« besetzte« Gebiete« etablierten. Die Eisenbahnen funktionieren unter Leitung der bosnischen Sandbahnen normal. Die Laa« ist durchaus zufriedenstellend: überall ' - und Ordnung. «t, daß 84000 kanadische Freiwillig« in «egyp- « Sher deutsche Abfichte» gegen Aegypten.' >r neutrale Länder bekannt wird, suche» englische lber vom le weit- verbsannt >n aut behandelt und gut gespeist würden. In den „Win kelt" (Geschäften) für Lebentmittel kann man zu jeder Taaetzeit die emkaufenden Hautfrauen schimpfen Horen, wett trotz der Immer größer werdenden Teuerung die Belgier sich von Holland erhalten lasse«, viel« «innen darum kaum beareisen, wie angesichts dieser Tatsache^ die holländische Regierung di« EntschäLfgungtsumme von Enaland vornehm und großmütig verweiaern konnte. KeKunterstÜtzung-n erhalten kie Mchtltnge von der hol- länvtschen Regierung nicht mehr. Und wt«Lanken et di-belgische« Flüchtlinge den gast- freundlichen Hofländern? Man hört immerzu Klage» über ihr unwirsche-, ja herau-fordernde» Benehmen. Und da nach Holland außer de« Unglücklichen und ernstlich Be- dürftigen auch viel zweideutige- Gesindel, ja selbst die Insassen von Gefängnissen herübergekommen sind, wer den manche Beispiele dafür angeführt, daß die gastfreund lichen Holländer von einzelnen Schützlingen sogar be stohlen worden find. In Holland sind im vergleich zu anderen Ländern Diebstähle in der Regel verhältnt»- mäßtg gering. Setzt kommen dort, wo sich die Flücht linge aufhalten, mehrfach Diebstähle vor. Einer Dame» die Flüchtlinge zweifelhafter Art 1« die Wohnung nahm, wurde au- einer Tasche 10 Gulden gestohlen, einem Kauf mann verschwanden Silbersachen usw. Ein bekannte- Ge schäft in der Lalvestraat zu Amsterdam, da- in groß zügiger Weise für die Flüchtlinge gesorgt hatte, mußte erleben, daß einige der undankbaren Menschen wegwer fend über da- ihnen Gebotene sich äußerten. England wird natürlich nicht leicht solchen Undank ernten: e- hat ja auch dafür gesorgt, daß eben nur die Leute hinüberkommen konnten, die die englische Fürsorge entsprechend bezahlen können. Neber dir Schlachtfelder der Maeda. von uns-r-m Kriegsberichterstatter. M .. , SS. November. Aue vem jenseitigen Ufer der Save liegt Serbisch- Mitrowitzo. Eigentlich eine Vorstadt de- slavonischen Mitrowitz — der Fluß ist in Friedenszeiten kein Hinder nis sür die Bewohner der beiden Orte. Die von Serbisch- Mitrowttz kamen sogar herüber um zu beten und sich zu amüsieren. Der serbische Dom ist da» Gotteshaus auch für die au» dem Königreich gewesen: im Grand Hotel war da- serbische BereinShau». Gerade diese Leiden Ge bäude haben die serbischen Artilleristen arg hergenommen. Sie wollten da- Elektrizitätswerk drüben zerstören und erwischten immer die Kirche und da» Hotel. Dies ist aanz und gar niedergebrannt; vom Turm und der Fassade der anderen haben die Granaten arge Fetzen gerissen. Unsere Artiflerte schoß ebenso au-giebia hinüber. Lat große Zollhaus grad gegenüber, da- schönste Hau» im ganzen Ort, ist ebenso mitgenommen wie bei unt da- Grand-Hotel. Bier Granaten sind hinetngefahren und Laben vier Löcher gerissen so groß, daß durch jede- ein Automobiltrain durchfahren kann. Die Gebäude rechts und link- davon sehen nicht viel besser au» — überall, wohin man blickt, zertrümmerte Dächer, zersplitterte Türen, herau-gerissene Türen — trostlos ist der Anblick — Schnee hängt in der Lus, kalt bläst'- Über die gelbe Save, lustig ist nur die kroati che Fahne, die am ehemaligen serbischen Flaggenstock am Ufer flattert. Langsam humpeln unsere landesüblichen Fuhrwerke Über die große Schiffsbrücke, die jetzt die beiden Ufer mit einander verbindet. Die Pioniere au» Klosterneuburg haben sie gebaut, und ein solide- Werk stellt sie dar, teils auf festen Piloten, teil» auf Schleppern und Ponton- ruhend. Schwer ist der Dienst auf ihr, denn etwas oberhalb ist die Ausladestation der von Jndiji kommenden Dahn; hier wird der Verpflegung»- und Munitionsnachschub auf die Dampfer verladen, die die Lasten dann saveabwärtt nach Jarak Klenak und Schabatz bringen. Da ist ein fort währendes Gehen und Kommen ver Dampfer, und die Brückenwache muß alle Augenblicke heraus, um den Durch, laß zu öffne«. Das ist kein leichtes Stück Arbeit, im rauhen Novemberwind, die schweren Winden zu drehen, an denen die Pontons auf- und zugezogen werden. Gehören gute Lungen und starke Fäuste dazu; diese Klosterneuburger Jungen haben beide». Wir sind endlich über die Brücke herüber, stehen auf Feindesland. Don den Einwohnern ist nicht eine Seele zu sehen, sie sind alle geflüchtet und haben ihr bischen Hab und Gut mitgenommen. Leer, öd, so jämmerlich öd, sind alle diese zertrümmerten Häuser! In einem von ihnen, gleich am User, da» merkwürdigerweise gut er halten ist, hat sich die Honvedwache etnquarttert — einen Ofen Laben sie im Zimmer und vor dem Fenster sogar emen Vorhang — sonst totenstill der ganze Ort. Nach ein paar Minuten haben wir den trübseligen Fleck hinter unt, und fröhlich greifen diese guten unga- rischen Pferde in der frischen Morgenluft aus. Die Straße ist au-gezeichnet, hoch aufgedämmt zum Schutz der da hinterliegenden Felder. Traurig sehen auch die jetzt aut, auf vielen liegen noch die Getreibebündel, aufgeschichtet und bereit, in die Scheune gebracht zu werden, ab, Feld« weg hat der Krieg die Bauern geholt. Dd ausgedehnten Maisfelder zertreten, zerstampft, verbran — Kolben neben Kolben liegt auf dem Boden; dazwischi leuchte« die dicken Köpfe der Kürbisse. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir nach Görna Zasaviea. Langgestreckt ist der Ort, der augenscheinlich früher ganz wohlhabend war. Nett und sauber scheinen die Häuser, jede» mit seinem Garten, seinem Speicher und seinem Backofen. Manches von ihnen au» gutem Ziesel werk erbaut und solidem Schieferdach — aber all bat zertrümmert, zerschossen und leer. — Hie und da bellt Hinterm Zaun ein verlassener Hund — kläfft uns wütend an und lgufk heulend davon, wenn man ihn lockt. Im Ort liegt ein Zug Honved alt Dache. In den besten Häusern haben sie sich eingerichtet und führen ein, dem Hühner« und Gchweinefana gewidmete» Dasein. Sie haben schon eine ganze respektable Menge Borstenvieh, da» in den Ställen zurückgeblieben ist, zusammengetrieben. MS Schlachtvieh wird et dann später dem Etappenkom- mando Überwiesen. Da» Geflügel allerdings essen sie in eigener Regie auf. Sehen auch alle danach au», die braven Honvedlandsturmmänner.. Ein Derpflegungtadjunkt, der hier stationiert ist, stellt ich unserem Führer, dem Hauptmann Mickich, vor. Er »eaufsichttgt die Leute von unseren Arbeiterabteilungen, >ie damit beschäftigt sind, auf den verlassenen Feldern da» Getreide und die brauchbaren Maiskolben einzusam meln. Irgendwo im Dorfe hat er eine Dreschmaschine auf getrieben, die jetzt für unsere Truppen arbeiten muß. Sehr abwechslungsreich ist da» Leben nicht, dat er hier in diesem verwüsteten Winkel führt, und er ist daher glücklich, Gäste zu bekommen, mit denen er eine halbe Stunde plaudern kann. Er zeigt un» den Weg zu der famosen Artilleriestellung, die an der Nordwestlisiere det Ort», in einem Maitfelo versteckt, drei Wochen lang die serbischen Stellungen bet dem etwa 4 bi» 5 Kilometer entfernten Ravuii beschoß, ohne daß et den Serben ge lang, ihr Versteck herautzubekommen. Vier schwere Hau bitzen Latten sich hier verkrochen, und ihnen allein ist et zu danken, daß di« Schanzen bei Ravuji genommen wurden, an die unsere Infanterie vorher absolut nicht heran konnte Vies, Batterie 4st berühmt in der ganzen Armee geworden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)