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«Mk. .. Da» aewalttae Ringen am Pserkanak und auf fran zösischem Boden hat auch die bedeutende französische Stadt Lille, die nach vteltägiaen Kämpfen von den deutschen Truppen besetzt worden »st, in den Vordergrund des In teresse gerückt. Der Name Lille ist entstanden au» liesle (sprich: liel). da» heißt Insel, well die Stadt anfangs nur au» einem Schloß de» Grafen von Mandern Bal duin 1. bestand, da» »wischen den Iltissen Deulo und Lv» gelegen war. Balduin 4. umgab Lille im Jahre 1030 mit Mauern, und im 15. Jahrhundert machte es Philipp der Gütige, Herzog von Burgund, »u seiner Residenz. Lille gehörte mit wenigen Unterbrechungen den Grafen von Flandern und deren Nachfolgern au» dem Hause Burgund und Oesterreich bi» zum Jahre 1667, wo eS der KSnsg Ludwig 14. von Frankreich eroberte, der e» auch im Aachener Frieden behielt und durch Marschall vauban befestigen liess. Zwar wurde e» im Jahre 1708 vom Prinzen Eugen nach hartnäckiger Belagerung erobert, doch kam e» im Utrechter Frieden 1713 an Frankreich zurück. — Lille ist die Hauptstadt des französischen Departement- Nord, da- nach dem Seine-Departement» da» volkreichste und ein» der reichsten Frankreich» ist, und liegt mitten in einer sowohl durch ihre Kultur al» auch durch große Fruchtbarkeit ausgezeichneten Ebene an dem Flusse Demo und am Senslee-Kanal. Die Einwohnerzahl beläuft sich mit den Borstädten Loos und Badeleine auf etwa 200000. Lille gehört zu den wichtigsten Fabrik- und Handelsstädten Frankreichs. Breite Straßen, wohlgebaute Häuser, große regelmäßige Plätze, das schöne Rathaus, die Getreidehalle, das allgemeine Hospital, der Zirkus, das Pariser Tor, das Zeughaus und andere öffentliche Gebäude geben dieser Stadt eme ausgezeichnete Stelle unter den festgebauten Städten Frankreichs. Unter den zahlreichen schönen Kirchen sind zu nennen die aus dem 16. Jahrhundert stammende gotische Katharinenkirche, die St. Moritzkirche, die Magda- lenenkirche und die Andreaskirche, die beide im griechischen Stil aufgeführt sind, die Stephanskirche, die neue Kirche von MazemmeS, besonders aber die an der Stelle des alten Schlosses Balduins 1. im Kreuzstil des 13. Jahrhun derts erbaute großartige Kirche Notre Dame de la Treille and St. Pierre. Die reiche Gemäldegalerie enthält Bil der von Künstlern ersten Ranges, wie Rubens, RutSdael, Llaude Lorrain, Paolo Veronese u. a., während sich in dem kostbaren Wicar-Museum 1435 Zeichnungen und die berühmte, Raffael zugeschriebene Wachsbüste des Mädchens von Lille befinden. An wissenschaftlichen Anstalten sind zu erwähnen die Fakultät für Medizin und Wissenschaften, das Lyzeum, die Kunstgewerbe- und Textilschule, die Kunst akademie, die Akademie der Musik, der botanische Garten und die öffentliche Bibliothek. Das Institut cattolique, das ursprünglich nur aus einer Rechtsfakultät bestand, erhielt später eine Fakultät der Literatur und eine solche der katholischen Wissenschaften, so dass das Institut die Bezeichnung katholische Universität angenommen hat. Von grösster Bedeutung ist Lille als der Mittelpunkt einer reich entwickelten Industrie, die für den Weltmarkt arbeitet. Grossartig ist die Fabriktätigkeit auf allen Ge bieten, namentlich die Textilindustrie, Baumwollspinnerei und Weberei, die der Stadt den Charakter einer Fabrik stadt gibt. Die Leinenspinncrei ist vertreten mit Mil lion Spindeln und etwa 8000 Arbeitern: die Fabrikation von Nähzwirn mit 5000 bis 6000 Arbeitern; die Baum wollspinnerei mit Vs Million Fcinspindeln und 8000 bis 9000 Arbeitern: auch die Schafwollweberei, die Fabri kation von Tüll und Spitzen sowie von Spitzenzwirn und Damast ist bedeutend. Lebhaft betriebene Weberei Bleicherei und Appretur stehen in inniger Verbindung mit den genannten Zweigen der Textilindustrie, neben, welcher der Maschinenbau und die Herstellung von Werkzeugen in mehreren grossartigen Betrieben, die Oelraffine, Zucker- und Papierfabrikation und die chemische Produk- tion zahlreiche Arbeiter beschäftigen. Nicht minder be deutend ist der Handel mit den Erzeugnissen der eigenen Industrie- sowie mit Kolonialwaren, Wern, Tabak und Kohlen. Die Festungswerke von Lille, die von Marschall Vau ban errichtete Zitadelle, ein Meisterwerk der Befestigungs- kunst, nnd ihre geographische Lage machen die Stadt zu einem Hauptkriegsplatze Frankreichs, der nun in deutschen Länden ist f Ans Feldpostbriefen. 49 Sachsen wehreu den Ansturm von 390 Schottländern ab. Ein Riesaer FeldzugSteilnehmcr schreibt: W ,12. November IS14. „So und nun geht in Gottes Namen vor, Kinder haltet Euch, haltet Euch, eS hängt alles von Euch ab. Geht nicht zurück, ver sprecht e« mir." Das waren die Worte des BataillonSsührcrS des L./. . die er an uns richtete, als wir auf nächtlichem Anschlichs marsch di« vorderste Reserve-Schützenkette passierten. Nun wir vom 1. Zua der 2. Komp die zur Unterstützung des 2./. . . vor ¬ geschickt wurden, wußten daraus die ernste Lage zu erkennen. In der Nacht vorher hatte das 2. 2mt. den Feind aus den vordersten Gräben geworfen und etwa 500 w hinter dieser Linie eine neue Stellung eingenommen. ES galt nun, die völlig erschöpften Käme- raden dort abzulösen und die neue Linie unter allen Umständen zu halten. — In ägyptischer Finsternis ging unser Zug vor, durch Ruinen eines zerfetzten Dorfes. Leise, ganz leise, alles Klappern vermeidend, schieben sich die 6 0 Mann unserer Zuges vor, teils gebückt, teil« auf dem Bauche kriechend Plötzlich verschwinden tz Kameraden. Sie sind in ein mächtiges Granatloch gestürzt. Unter Stöhnen kraucheln sie wieder heraus. Ein Zurück gibt e« nicht. Immer vor, immer vor. Pfatsch, Pfatsch, srrrr so pfeift es über die Köpfe ohne Unterbrechung. Da hebt sich plötzlich ein breite« Gebüsch vor uns gegen den Himmel ab. Halt! Unser Zug hat die Stelle erreicht. Da liegen unsere Kameraden de» 2. B. (6. Komp.) schußbereit und etwa 50 om tief eingegraben. So leise, wie wir gekommen, ziehen sich unsere Kameraden zurück. Schnell, die Spaten heraus und tiefer «tngebudde t in den fruchten, quaischtgen Lehmboden! Langsam graute der Tag und immer deutlicher konnten wir erkennen, wo wir uns befanden. Vor un« zwei verlassene Bauernhäuser in etwa 200 m Entfernung, links von un» »in Ge hölz, bi» an welches der link« Flügel unsere» Graben» reichte. Hinter un» Weiden und da« zerschossene Dorf. Unser Graben bildete gewissermaßen einen Keil, der in die feindliche Linie «tn- getrieben war. Na gute Luftll 200 m vor un» der Feind, da« gleiche links vor un» in unserer Flanke und auch noch hinter un«, da der feindliche rechte Flügel noch nicht zurückarworken war. Nun di« von uns durchbrochene Stelle halten bi» die Flügel vor waren I — Ein nasser nebliger Tag brach an. Bi» >/,10 Uhr war alle« ruhig. Da plötzlich kommt «in gurgelnder Ton durch die Luft, dem «in ganz furchtbarer Knall folgte. Die erste schwere Granate schlug ein. Laute« Wehklagen und gellende Schreie ertönten au» der Einschlagstelle. Getroffen! O, unsere armen Kameraden! Und nun ging e» lo». Schlag auf Schlag. Schon begannen die beiden Flügelgruppen zu weichen. Wir nahmen sie einstweilen auf. Eng an dir Wände de» Schützengraben« geschmiegt, erwarteten wir unser End,. Krach auf Krach erfolgt« und furchtbare Srdspring- brunnen spritzten auf. Teilweise wurden wir fast zugedeckt. Di« Verwundeten mehrten sich durch die umherflieaenden Splitter. So ging e» bi« abend. In banger Erwartung sahen wir der Nacht entgegen. Wußten wir doch, da» diese« furchtbare Geschützfeuer da« Vorspiel eine« feindlichen Angriffe« war. — Mn A-urchzählen am Adend ergab, daß wir auf 40 kampf fähige »usammengeschmolzen waren. — Plötzlich trat «in, unheim lich« Still« «in. Alle« blieb still, bi« gegen abend« 1l Uhr «in furchtbarer Höllenspektakel lo«äing. Granat, auf Granate, Schrap nell auf Schrapnell platzt«. Wir waren in Eatan« guter Stube, wunderbar,nveis, wenig verletzt«. Diese« Theater dauert, etwa > Stunden, dann war plötzlich alle« ruhig. Seeltsch nnd körper lich ganz erschöpft, lehnten wir un« an verdrrwand unsere« Graben«, schußbereit. — Da sollt« r« kommen! Gtn einzelner feind licher Kanonenschuß und recht« von un« brannte lichterloh «in Häu«chrn. Nach einer Stund« verglommen langsam di« Flammen und da kroch e« heran, ein dunkler Punkt am andern. Klapp, klapp, klapp ließen sich ob und zu einzeln« los« Au«rüstung». stücke, die aneinander trafen. Kören. Wieder «in» unheimlich« Stille. E« war inzwischen wieder ganz finster geworden. All« von un« spähten, den Finger am Abzug, in da« undurchdringliche Schwarz da auf einmal kracht au« unserer Linie rin Feuer wie au« einer Höllenmaschine. Einzeln« hatten den vorkriechenden Feind wieder bemerkt und ohne jede« Kommando spie unser« Linie auf den ersten Alarmschuß hin Höll« und Tod. Furchtbare« Auf schreien und Wehklagen durchhallten die Nacht, al« unser Feuer wieder schwieg. Da, wa« war da«? 10 m vor un» klein« Feuerchrn au« denen ab und zu leichte Knall« und rin Funkrnrrgen erfolgte. Beim Aufsprühen erkannten wir e«. E« waren brennend« Leichen II Die Explostontgeschoff« der Engländer explodierten und setzten di« Rucksäcke in Brand. Bor unserer Schützenlinie brannten etwa 12 solcher Feuerchen. Al« dann der Tag herauskroch, sahen wir furchtbare«! Auf Gesicht und im Anschlag liegend lagtzn etwa 10 m vor un» 30 tote Scholten, die Hälfte halb verkohlt. Ein schwellender Rauch stieg von denselben auf. E» war furchtbar anzusehen. Da im Morgengrauen hörten wir vor un« leise« Stöhnen. Alle» lauschte gespannt. Und au« einem Granatloch vor un« wurde «in weiße» Tuch in di« Höhr gehoben. Schreiber diese« rief dem Verwundeten auf englisch zu, herüberzukommen. Diesem Ruf leistet« er Folg«. Da kam r» brrau«gekrochen, rin kaput geschossener Mensch. E« war rin englischer Major mit zerschossenem Beln. Ich hob ihn in unseren Graben Herrin, wo er verbunden wurde. Da erfuhren wir nun, daß etwa 800 Mann un« 40 Mann angegriffen hatten. Di« Hälfte wurde getötet und verwundet. Auch 2 unvrrwundrtr Schotten und 1 leichtverwundeter gerieten noch in unser« Hände. Wir mußten dann noch einen Tag au«halten, wo aber nur einige Granaten elnschluaen. Unsere Verluste waren 8-Totr und etwa 20 Verwundet«. Abend» wurden wir dann zurückgeholt und durch neue Truppen ersetzt. Den schottischen Hochländern ist seitdem di« Lust vergangen, un« wieder anzugretfen. Unser Hauptmann drückte un« allen persönlich die Hand, al« wir zurückkamen und wie stolz er auf seinen ersten Zug war, bewiesen die leuchtenden Auaen, al« er un« sagen konnte, daß er da« Eiserne Kreuz erhalten habe, wa« er unserem AuSharren zu verdanken hätte. P. G. IS. Armk. Vor Gott versammelt sind Nur voran — Dann schwindet alle« Zagen, ES dröhnt der Landwehr Tritt, Die zu der Trommel Schlagen Lin Vater unser bitt't. Eie kommen an wie Mauern In ernstem Todesmut, Und geht« zu Fcldschlacht-Schaurrn, Dann fließet teure« Blut. Nur voran — Der Sachse» Landwchrliev. Nach dem Gefecht bei BoiSmont gedichtet. — Mel.r O Deutschland hoch in Ehren. Sie sollen ihn erfahren, Den deutschen Männrrzorn; Sind wir auch alt an Jahre:, Laßt un» nur ganz nach vorn. Et« haben un« gerissen Don Heim und Weib und Kinb Wir Landwehrmänner wissen, Für wen im Feld wir sind. Nur voran, nur voran, Bleibet zäh auf eurer Wacht; Stehet fest, packet an, Wie e« nur ein Sachse macht. Bi« sie allerorten sind besiegt Und der Franzmann ganz am Boden liegt, Alle drauf! im SturmeSlaufl Alle draufI im SturmeSlaufl Für alle AbschirdStränen, Di« un« vom Äug' getropft, Für jede« Heimatsehnrn Wird extra draufgeklopft. Zu Hau« verwischt durch Weinen Die Frau den ganzen Brief, Und schluchzt der Thor der Kleinen, Herr Gott, da« gehet tiefl Nur voran — Drum sollen sie'« erfahren, Wa« so ein Landwehrmann, Ist er auch alt an Jahren, Für Feuer hoben kann. Wir haben weiche Herzen, Deß schämen wir un« nicht Allein für Vaterschmerzen Wird« hart zum Strafgericht. Nur voran — Wen Weib- und Kindesbeten Begleitet in da« Feld, Der kann zum Kampfe treten, An Leib und Seel' ein Held. Sein Auge sieht im Streiten Slugenkratttheit der Hühner. , DleÄugenkrant'heiten der Hühner entstehen meisten» bei solchen Tieren, welche mit groben Hauben versehen sind. Die Augen, welche zuerst wässerig erscheinen, füllen sich nut Eiter und das gesamte Wohlbefinden schwindet. Der Kamm erblaßt, das Huhn magert ab, verliert die Freßlust und geht schließlich ein. Die Krankheit ist ansteckend, wes halb eine Trennung der gesunden und kranken Tiere er- folgen muß. Die Ursache dieser Krankheit dürfte wohl in nicht sichtbaren Parasiten zu suchen sein, woraus sich auch die grobe Ansteckungsgefahr erklärt. Die Augen der er krankten Tiere sind mit lauwarmem Wasser auSzuwaschen und mit weißer Zinksalbe oder einer ganz schwachen Lösung von Linkvitrtol oder Höllenstein zu bestreichen. — Von anderer Seite wird ernpfohlen, Geflügel, welches erst tm Beginn der Krankheit steht, durch Waschung der Augen mit sünfprozentigem Borsäurewasser oder durch direktes Einsiäuben von Borsäure nach oorhergegangener Reinigung des Auges zu behandeln. Am Abend wird immer ein« fünfprozentige Jodoformlaibe um und -wischen die Augen lider gestrichen. Ist einmal Eiterung des Augapfel» ein getreten, so ist jede Hilfe vergebens. — Erwähnt sei noch, daß zuweilen LaS Leiden einen inneren Zusammenhang mit der sehr gefährlichen Dtpbtheriti» hat, in wrlmern Falle die Tiere unbedingt so bald als möalick» »u Kien sind. Eep DktöHoöOWMk» »et der erheblichen Bedeutung, welch« »in möglichst gut durchgeführter Milchklrinverkauf sowohl für bi« Er» nührung der Großstädter al» auch für di« lohnend« ver» Wertung de» landivirtichaftltchen Produkte» hat, tft«»schon, früher wiederholt versucht worben, dt» hochauSaebtldets Technik der modernen Automaten für den Milchverkaui nutzbar zu machen. Man hat zu wiederholten Malm feiten» armeinnÜtztgerBerkausSgesellschasten sowohl, wie auchseiten» der genossenschaftlich vereinigten Landwirt« versucht, Milch automaten aufzustellen. Unter anderem ist dir» auch in Berlin geschehen. Leiber muh gesagt werben, daß diese versuche blgher fehlgeschlagen sind. Di« großstädtische Bevölkerung tft an den Automatenverkauf sehr gewöhnt und nach dieser Richtung würden Schwierigkeiten nicht entstehen. Wenn aber der automatische Milchverkauf einen richtigen Zweck haben soll, Io muß derselbe allen gesund- deitltchm Anforderungen entsprechen können, und daran ist die Sache bibber gescheitert. Di« in den Röhren »urückbleibende Milch ging algbald in verderbni» über und so wurde der ganze Inhalt de» Automatm sauer, Venn man nicht den Apparat mehrer« Mal« am Tag« «einigen wollte, wa« wiederum dm ganz« Betrieb um- ländlich aod unrentabel gemacht hätte. Auch mußt, die RUch. um da» Absetzm de» Rahme» zu verdtuder». häufig imgerührt werden; darin lag dann wieda dt« Gela» baß sie verbuttert wurde. Nun ist e» erfreulicherweise in London gelungen, Milchautomaten aufzustellen, welche allen Anforderungen durchaus und vollkommen genügen. Wir bringen einen solchen zur Abbildung. Selbst während der heißen Julitage, wo in London ein« Hihwelle, wiesle seit Jahrzehntm nicht mehr festgestellt worden ist, großen Schaden antichtete, haben die Automatm in gcm» «inwand- freier Weise gearbeitet und geradezu wohllätig gewirrt. SS ist demnach anzunehmen, daß die wichtige Aufgabe nunmehr al» gelöst zu betrachten ist und baß auch bald in den deutschen Großstädten der MilchverkaufSautomat eine allgemeine und segenbriyanid, Einrichtung werden wird, «verputzen uafser Münde. Die erste Bedingung, baß der Anwurf an der Mauer bauernd hält, ist die Trockenlegung, da bei aufsteigender Nässe gewöhnlicher Mörtel sich durch den Frost von der Unterlage loSlöst. WaS bei der Trockenlegung zu beachten ist, kann nur «in Lokalaugenschein ergeben. Ein wasser dichter Anstrich der nackten Mauer würde zwar das Übel des Abfallens des Verputzes beheben, doch wird hierdurch die Mauernäffe nur noch höher getrieben, der Teufel also durch den Beelzebub auSgetrieben. Gewöhnlich genügt eS, wenn der Verputz von jenen Stellen, an welchen er nicht hastet, ganz entfernt und die Fugen tief auSgekratzt werden. Die Mauer bleibt so zur Austrocknung längere Zeit stehen, worauf dann ein gewöhnlicher Mörtelanwurf folgt. Hierzu soll man aber abgelagerten, sogenannten fetten Kalk und von Erde freie«, möglichst also gewaschenen Sand nehmen. Eventuell kann dem Kalkmörtel auch Zement beigegebm werben, und zwar im Mischungsverhältnis von 1 Teil Kalk zu 0,8 bis 2 Teilen Zement und SV, bis SV« mal so viel Sand, als Kalk und Zement genommen wird, oder man wendet reinen Zementmörtel im Mischungsverhältnis von 1 Teil Zement zu 3 bis 4 Teilen Sand an. — Da» folgende Verfahren zur Trockenlegung feuchter Wände wurde vielfach mit Erfolg angewendet: Zuerst werden di« feuchten Wände von ihren» Putz befreit, sauber gebürstet und die Fugen 1 Zentimeter tief auSgeräumt. Dann werden in den Lagerfugen mit 10 Zentimeter Abstand Drahtstifte von 6 Zentimeter Länge mit breiten Köpfen 5 Zentimeter tief eingeschlagen. Darauf wird die ganz« Mauerfläche zweimal sorgfältig mit heißem Leer ge strichen, so dick, daß auch die Köpfe der Drahtstifte nicht mehr sichtbar sind. Hierauf wird mit Zementzusatz m w5t,nllcher Weife verputzt. Wetterwarte. «S <S MM «fk» Z varomelerstand oiltlttkllt »on ri. Ilalhan, vpllktr. Mittag« 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig sch.^o W Schön Wetter -- — Veränderltch 750 D Regen (Wind) Viel Regen 740 M 7üd' Eturin