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- Erscheinungsdatum
- 1914-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-01
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Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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iqnderm erwies. Wenn auch amtliche Untersuchungen dar über ««gestellt «erben, s» hat mir doch «t« Freund «rzäblt, daß er auch von den Greueln in Belgien, an di« er selbst geglaubt habe, keinen direkten Beweis aus erster Hand habe ermitteln können. Die SriegSzett gibt auch neue Ge legenheit Mr kaufmännische Unmoral. Jedes Land mutz über die Wege der HeereSlteferante« wachen und »Höchst- »reise" seftsrtzen. Es ist für die Zukunft zu hassen, daß diesem Unwesen gesteuert wird, denn wir haben genug mit dem auswärtigen Feind zu tun, sodaß wir nicht zugleich auch mit diesem inneren Feind im Handel kämpfen müssen sollten. TS. Der Klub der Troglodyten im Schüt zengraben. Der Humor, der bet uns so reichlich in den Schützengräben blüht, fehlt auch in denen der Feinde nicht ganz. So weiß -. B. ein englischer Berichterstatter von einer lustigen Kompagnie in der französischen Feuer- linte zu berichtet:, die einen richtigen Klub gegründet hat. Die Mitglieder dieser seltsamen Genossenschaft, die »der Klub der Troglodyten" getauft ist. sind nicht nur alle Pariser Kinder, sondern stammen zum größten Teil vom Mont- mortre, und sind von dem Treiben in dieser Bergnügungs- stcwt her ein ausgelassenes Leben gewohnt. Der Klub hat seine bestimmten Regeln, denen sich jedes Mitglied unter werfen muß. So ist cS gestattet, die Füße auf Stühle ober SofaS — wenn welche vorhanden sind — zu legen, aber es ist streng verboten, die Stiefel auszuziehen. Den Hut ober das Käppi must man während der Versammlungen auf behalten, das „Damespiel" ist verboten, weil — keine Da men Zutritt haben. Fremden ist der Eintritt bei schweren Strafen untersagt, und für fremd wird alles angesehen, waS nicht zum Heer der Verbündeten gehört. Besonders streng ist der Zutritt verboten — den deutschen Granaten. So werben eine ganze Reihe harmlos lustiger „Klubgesetze" angeführt, und der ausgehängte Zettel macht jeden Schützen- graben» jedes Loch und jeden Unterstand zum Bersamm- lungSlokal, in dem der „Klub der Troglodyten" seine Sitzun gen hält. Die russischen Naphtaquellen. TranSkauka- sten ist für Rußland hauptsächlich deshalb von größter Wich tigkeit, weil sich dort die Naphtaquellen befinden, die -em ganzen Zarenreich unerschöpflichen Segen spenden. Sollten die Türken je in -en Besitz -er Naphtagebtete kommen, was durchaus nicht ausgeschlossen ist, so stände die ganze süd russische Industrie, das ganze dortige Verkehrswesen, vor dem Zusammenbruch, da fast alle Dampfmaschinen mit Naphtaprodukten gefeuert werden und andere Ersatzstoffe nicht leicht zu beschaffen sind. Die bedeutendsten Naphta quellen Rußlands befinden sich auf der Halbinsel Slpscheron bet Baku am Kaspischen Meer. Ferner wären im Kaukasus noch die Quellen von Grosny zu nennen, die zwar jährlich nur 40 Millionen Pud abwerfen (1 Pud gleich 16,38 Kilo gramm), sowie die Petrolcumquellen in -er kaukasischen Provinz KutaiS. Auch im Uralgebtet, am Flusse Uchta in den nördlichen Provinzen de? Reiches, im Turgaigebiet in Sibirien und auf der Insel Sachalin gibt es Petroleum lager, die sich aber in keiner Weise mit denen des Kau kasus vergleichen lassen. In der russischen Naphtaerzeugung ist seit 1002 ein Stillstand, ja sogar ein Rückschritt einge treten. Damals erreichte sie mit einer Ausbeute von 600 Millionen Pud jährlich ihren Höhepunkt, ein Stand, Ser seither nie mehr erreicht worden ist. Bon 1897 bis 1901 lie ferte Rußland mehr als die Hälfte (53 Prozent) -er gesam ten Naphtaproduktton der Welt. 1903 war sie bereits auf 41 Prozent, 1905 auf 23 und 1907 auf 22 Prozent zurück gegangen. Diese starke Verminderung beruht darauf, daß die russische Naphta auf ein einziges Gebiet beschränkt ist und daß ihre Schätze ziemlich erschöpft sind. 1894 bis 1898 betrug die Fontänennaphta der Apscheronhalbinsel 51 bis 30 Prozent -er Gesamtproduktion, 1903 sank dieser Ber- hältnissatz auf 14,1 1905 auf 3,3 und 1907 auf 2,6 Prozent -es Gesamtertrages. Die einzelnen Bohrlöcher sind ziem lich rasch, d. h. im Verlauf von zwei ein halb Jahren er schöpft. Nach dieser Zeit verteuert sich die Ausbeute so sehr, daß von einem Gewinn nicht mehr gesprochen werden kann. Neueste Nachrichten uns Telegramme vom 1. Dezember 1914. * Rotterdam. Daily News melde«: Obwohl schon seit Monate« einzelne deutsche Granaten nach ArraS sielen, waren die «eisten Einwohner in -er Stadt geblieben. Gestern abend aber flüchtete« Hunderte nach Donllens. Seit Donnerstag griffe« die Deutsche» nämlich Arras mit großer Gewalt an. Ans einem kleinen Stückchen Erde ist wütend gekämpft worden. Zuerst bemächtigte« sich die Deut» scher,, dann wieder die Franzose« des Geländes. Es war ei« entsetzlich blutiges Gefecht Mau« gege« Mau« zwischen de« Lausgräbe«, die «ur 86 Meter voneinander entfernt lie ge«. De« ganze« Donnerstag fanden Bajonettkämpfe statt. Verschiedene deutsche Regimenter warfen sich aus franzö sische Stellungen . Anf beide« Seite« waren die Verluste sehr groß. Beide Parteien harrte« aber aus uud die Franzose« behielte« ihre Stellung««. Indessen hatten die Deutschen Arras fortwährend beschossen, das i« eine« Trümmerhaufen verwandelt wurde. - Paris. In Paris meint man, daß die ständigen Angriffe der Deutschen auf die französischen Stellungen im Argonnerwalde nur Vorbereitungen waren. Man sieht jetzt einen Hauptvorstoß der Deutschen voraus, der Ver dun isolieren wird, wenn er glücken sollte. * Zürich. Der „Daily Telegraph" meldet, König Albert habe an seine Truppen erneu Tagesbefehl er» lassen, worin erklärt wird, icder Offizier, der von Rück zug spricht, werde als Landesverräter behandelt werden. Man will daraus schließen, daß im belgischen Heere keine gute Stimmung herrscht. * Frankfurt a.M. GeneralftabSches v. Moltke hat sei«« Kur in Bad Homburg beendet uud wird «arge» wieder abreise». Fcrnsprcchmclduiige» nachmittags 4 Uhr. Berlin. Heute vormittag erschoß der Kaufmann Hubert Hertwig seine von ihm getrennt lebende Frau und verletzte sich dann selbst so schwer durch einen Schuß in den Kopf, daß er bald darauf starb. Der Grund zur Tat soll in ehelichen Zerwürfnissen liegen. Wien. Die Wiener Zeitung veröffentlicht «ine Ver ordnung de» Minister» de» Aeußern, durch di« die Aus übung der KonsulargerichtSbarkett In Neugriechenland und anf der I: sel Kreta anfaehoden wird. Berlin. Im Reichstage trat heute vormittag die so genannte freie Kommission zur Vorberatung der neuge- forderten Kriegskredite zusammen. Von der Regierung fanden sich ein der Reichskanzler von Bethmann Holk weg in feldgrauer Gencralsuniform, fast alle Staats sekretäre der Reichsämter und mehrere preußische Minister. Auch Vertreter der Bundesstaaten waren erschienen, da runter der bayrische Ministerpräsident Graf Hertling. Außer den 30 Mitgliedern der Kommission fanden sich bei Beginn der auf 10 Uhr anberäumten Sitzung so viel Ab geordnete als Zuhörer ein, daß der Saal der Budget kommission die Teilnehmer nicht zu fassen vermochte. Des halb wurden die Verhandlungen alsbald nach Beginn in den Plenarsihungssaal verlegt. Ein großer Teil der Ab geordneten war in feldgrauer Uniform erschienen, Der Vorsitzende der Budgetkommission, Dr. Spahn, leitete die Verhandlungen, deren strenge Vertraulichkeit die Kom mission beschloß. Berlin. Vor Beginn der Sitzung der freien Kon» Mission des Reichstages drückte der Reichskanzler in einer kurzen Ansprache seine Freude darüber aus, mit den Ver tretern des Volkes wieder in persönliche Fühlung treten zu können. In begeisterten Worten pries er sodann den guten Geist in der Armee und Flotte, sowie d,e Einigkeit des deutschen Volkes. Ausführungen über die politische Lage behielt sich der Kanzler für die morgige Vollsitzung des Reichstages vor. Präsident Dr. Kampfs dankte dem Reichskanzler und versicherte ihn der unentwegten Ein mütig des deutschen Volkes. Paris. Amtlich wird von gestern abend gemeldet: Außer einigen ergebnislosen Angriffen -es Feindes nörd lich von Arras ist nichts zu melden. Sofia. Bei Gelegenheit des Siegesfestes am 27. No vember hat ein Depcschenwechsel zwischen dem Vorsitzen den des Vereins der Veteranen von 1885 und dem Mi nisterpräsidenten stattgcsundcn, der den festen Willen der ganzen Nation betont, am gemeinsamen Werke zu ar beiten. reichisch-ungartschen Generalstab an der Seite von Hin denburgs zu wirken. * Berlin. In Nordfrankreich fand am SS. Novem ber -er württembergische Generalleutnant z. D. v. Ostwald an der Spitze de» 58. Landwehr-JnfanterteregtmentS, 62 Jahr« alt, den Heldentod. )( Berlin. AuS Madrid wird vom 31. November gemeldet: Bet Eröffnung de» Parlament» erklärte der Ministerpräsident, die Regierung halte an der strengen Neutralität fest. Alle Parteiführer, mit Ausnahme de» Radikalen Larroux, erklärten ihr vollkommenes Einver ständnis mit der Regierung. Die allgemeine Stimmung schlägt stark zugunsten Deutschlands um. — Aus Marokko wird von bedeutenden Unruhen der Kabylen in der fran zösischen Zone berichtet. In Casablanca sollen eindrtngende Mauren die französischen Behörden und das vorhandene wenige Militär angegriffen haben. )( Bern. Bundespräsident Hoffmann bezeichnet einem Vertreter des „Coriere dela Sera" gegenüber daS Ge rücht von einem geheimen Abkommen »wischen der Schweiz und Oesterreich-Ungarn neuerdings als unrich tig. Das Schweizer Volk habe immer Neutralität und Unabhängigkeit gleichgesetzt. Das Land sei bereit, neue Opfer zu bringen, um das Defizit von 200 Millionen zu decken. Es würbe aber nötigenfalls noch ganz andere Opfer tragen. )( Nom. Die „Agenzia Stefani" berichtet aus Nalut, daß es am 28. November zwischen einer italienischen Ko lonne und einer starken Abteilung von Räubern zum Kampfe kam. Die Aufständische» wurden zurückgeworfen und verfolgt. Die italienischen Verluste betrugen 7 Mann tot, davon 4 Italiener und 3 Lybier; 10 Mann verwundet und zwar 1 Offizier, 6 Italiener uud 3 Lybier. Die un verzügliche Verhängung des Belagerungszustandes in die ser Gegend ist ungeordnet worden. * Stockholm. Ans einem russischen Depot bet der finnischen Stadt Tammcrsors wurde ein Diebstahl von 300 Kilogramm Dynamit entdeckt. In der nächsten Nacht wurde von Unbekannten die 500 Meter lange Brücke bet Pyhäjärvt in die Luft gesprengt. Die Zerstörung dieser wichtigen Brücke gelang vollkommen. )( Wien. Wie Vic Korlespondrnz Wilhelm erfährt, ist General Bojooie, der Kommandeur der ersten serbischen Armee, wegen seine» Rückzuges pensioniert worden. An seiner Stell« ist General Mist, der bisherige Unterchef, in da» Oberkommando getreten. )( Sofia. Zu den Bemühungen de» Dreiverbände», amentlich Rußland?, einen neue» Balkanblock znstaudezu- bringen, schreibt „Dneumik": In der dreistesten und brutalsten Weise auf seine Rolle al« Befreier pochend, will Rußland heute Bulgarien zu einer Handlungsweise zwingen, die unseren Interessen offen widerspricht. Mit beispielloser Frechheit will die nr'sische Diplomatie, die im Vorjahre schmählich Schiffbruch litt, heute Bulgarien einreden, daß seine Interessen in dem neuen Valkanblock lägen, der die Rettung de« in der Agonie liegenden Gerbten« zum Zweck« ha!. Ist e» denn nicht Rußland schon selbst langweilig, mime dasselbe Lügenmärchen oufzutischen, wo di« Wirklich- k'it genugsam bewiesen hat. daß der Balkanbund den Ruin Bulgariens vrranlatzie? Versprechungen, -aß Bulgarien 'm Bunde mit den Serben, Griechen und Rumänen feine Ideale verwirklichen könne, sind offene Täuschungen. Wir danken für solche slawische Fürsorge. Laßt Bulgarien wenigstens sich von den Folgen eurer väterlichen Ratschläge erholen, ihr elenden Erpresser Wollt ihr mit euren an geblich slawischen Gefühlen Bulgarien vollend» zugrunde richten, mit euren platonischen Ideen Bulgariens heiligst« Gefühle entweihen. Da« sogenannte Slaoenium de» russischen Diplomatie war für Bulgarien der SiftbrockeNf der ihm an« Leben ging. Bulgarien erwartet sein« Reckt» fertignng von der Geschichte und von w"" X Vari«, 30. November, nachmittag». Amtlich. In Belgien blieb der Feind in der Defensiv». Wir rückten an einigen Vunkten vor und behaupten sicher di, von un« am 28. November bei Fay besetzten Punkte. Di« Beschießung Baissen» wird zeitweilig «»«gesetzt. Im Argonneriwald« wurden mehrer« Angriffe auf Bagatelle jurückgeworfe«. Dichter Nebel liegt über den Maßhvhrn. In woevr« beschoß der Feind «rgrbni»lo» Apremont. I» den Vogesen nicht« neue«. Vern. Zur SriegSlaae bemerkt der „Verner Bund": Die Entscheidung liegt «och immer bei de» Osseustvslügel Hindenburgs, dessen wuchtiger Vorstoß «och viel »eiter süd licher gedrnnge« ist, als selbst die dentsche« Meldungen er» Nch gedrungen ist, als selbst die dentsche« Meld««-«« er- anf die Maffe überall die Truppe« vorzntreibe«, «ach alte« russische» Brauch keine Verluste scheuend. )( Berlin. Zur russischen Entrechtung Finnlands wird der „Boss. Ztq." aus Stockholm gedrahtet: Der frü here Sprecher des Finnischen Landtages, Svinhufvud, der seines Amtes entsetzt wurde, weigerte sich, seinen Posten zu verlassen. Der russische Generalgouverneur hat ihn darauf ohne gerichtliche Untersuchung nach Sibirien ver bannt. — Nach einem Petersburger Telegramm der „Neuen Zürich. Ztg." sistierte der russische Generalgouverneur zwei Zeitungen in Libau und Hango, weil sie sich lobend über den Kommandanten der „Emden" ausgesprochen haben. )( Berlin. Die „Voss. Ztg." schreibt: Die Freiwil ligen Motorboot-Korps haben sich auf den ostdeutschen Flüssen lebhaft an dem Kampfe beteiligt, auf der Memel, auf dem Kurischen Haff und vor allem auf der Weichsel sind Motorbootsflotillen unterwegs gewesen, hier beson ders in der Schlacht bei Wloclawek, wo sechs Boote auf vorgeschobenen Posten bestimmt waren, unseren linken Flügel zu decken. Leider ist heute durch den Frost und die Eisbildung die Tätigkeit der Motorboote gehemmt. Basel. Rach einer Meldung ber „Basel. Nachr." ans Mailand habe« di« Angab«« beS russische» Generalstabs, die de« Aufbauschungen der Pariser uud Londoner Presse entge gentrete«, dort eine« beispielslose« Eindruck Hervorgernfen. „Italia" sagt, es sei an der Zeit, solchem Rachrichtenschwind, eine« Riegel vorzuschieben. Die „Perseveranza" äußert sich ähnlich. Der „Eorriere de la Sera" sucht sich dadnrch zu decke«, daß er versichert, er habe die gerügte« Meldungen «ur unter Vorbehalt ausgenommen. )( Köln. Die „Köm. Zlg." meldet au« Berlin vom 30. d. M.: Die wegen der Verurteilung deutscher Militär ärzte durch die Vermittelung der amerikanischen Botschafter in Berlin und Paris bei der französischen Regierung unter nommenen Schritte beziehen sich auf die Aushebung de« unglaublichen Urteil» Die französische Regierung müsse wissen, oder werde amtlich erfahren, daß der Spruch deS französischen Kriegsgerichts auf einem Irrtum beruht. Sollte die franzöfliche Regierung da« irrtümlich ergangene Urteil nicht au» der Welt schaffen, so würde man auf deutscher Seite die Folgerungen zu ziehen wissen. )( Berlin. Da« Auswärtige Amt hat, nachdem e« von dem in Pari« gegen deutscke Militärärzte eingeleiteten Strafverfahren Kenntnis erhalten hatte, die Vernehmung de« Oberstabsarztes Dr. Pust veranlaßt. Dieser sagte eidlich «. a. au«, er sei vom 7. bis 9. September Chefarzt de« Feldlazaretts VII do« II. Armeekorps in Lizy gewesen. Um 2 Uhr 15 Minuten nachmittag« befanden sich dort 405 Verwundete, Deutsche, Engländer und Franzosen. Da der Wein bei den vielen Verwundeten bald verbraucht war, habe er seinem ersten Lazareltinspektor befohlen, Wein gegen Bon» zu requirieren. Dieser brachte zwei Fässer Wein zu je 100 Liter heran und sagte, daß er einen von nicht habe abgeben können, weil niemand zu finden ge wesen sei. E« sei ihm, Dr. Pust, unerklärlich, wie man auf die Idee kommen könne, daß dieser requirierte Wein auf unrechtmäßige Weise erworben sein sollte. Beglaubigte Abschrift der Aussage ist der amerikanischen Botschaft in Berlin zugestellt worden. Wegen rechtzeitiger Einlegung der zulässigen Rechtsmittel durch einen vertrauenswürdigen Verteidiger ist Vorsorge getroffen worden. )( Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." erfährt über die Schuldlosigkeit der in Paris verurteilten deut schen Krankenschwestern, daß die angcklagten Diako nissinnen die Beschuldigung, daß sie Leibwäsche, Hand tücher und Verbandsmaterial entwendet hätten, in un zweideutiger Weise entkräfteten. Sie hatten alles von den katholischen französischen Schwestern für die deutschen Soldaten zum Geschenk erhalten, zum Danke für die Hingabe der deutschen Diakonissinnen. Trotzdem hat das Pariser Kriegsgericht neun der Krankenpflegerinnen zu Gefängnis bis zu neun Monaten verurteilt. * Zürich. Aus Syrakus wird italienischen Blättern berichtet, der deutsche Dampfer „Älbanie", der sich dort im Hafen befindet, sei in Brand geraten. * Mailand. Zu dem Brand des Hamburger Dam pfers „Nlbanie" im Hasen von Syrakus wird noch ge meldet, daß das Feuer wahrscheinlich infolge Kurzschlus ses entstanden ist. Der Dampfer sübrte insgesamt Waren rm Werte von 9 Millionen Mark mit sich, Zucker. Kaffee und andere Kolonialwaren, von denen bereits für drei Millionen Mark vernichtet sind. Der Brand dauerte nach 24 Stunden noch an, doch hofft man das Hinlcrdeck des Schiffes retten zu können, wo für etwa 6 Millionen Mark Waren lagern. Um einen Uebcrgrifs des Brandes auf andere Dampfer zu verhindern, wurde das brennende Schiff auf die hohe See hinausgcschleppt. Berlin. Das „Bcrl. Tgbl." meldet: Die heute stattsindende Sitzung der Freien Kommission des Reichs tages dürfte sich lange hmziehen. Es ist nicht ausge schlossen, daß sie am nächsten Tage fortgesetzt wird. * Berlin. Die Fraktionen des Reichstages waren gestern abend zusammengetreten, um zu -er neuen 5 Mtlli- arden-Forderung für Kriegszwecke, über die -er Reichstag morgen beschließen soll, Stellung zu nehmen. Soweit der „Berliner Lokal-Anzeiger" unterrichtet ist, darf wie am 4. August mit der einmütigen Bewilligung auch dieser Forde rung gerechnet werden. Heute tritt die Kommission zu sammen, um über die internationale Lage eingehend zu beraten. * Berlin. Der „Vorwärts" meldet: Die sozial demokratische Landtagsfraktion beschloß nach eingehender Beratung, Len geforderten Krediten zuzustimmen und ihren Beschluß mit einer entsprechenden Erklärung zu begründen. )l Posen. Kaiser Franz Josef hat an den Gcneral- fcldmarschall von Hindenburg und den Generalstabschef von Ludendorff aus Anlaß ihrer Beförderung Glück« wunschtelegrammegesandt. In dem Telegramm an Hinden burg führt der Monarch u. a. aus, daß es ihm ein Be dürfnis sei, zu bekunden, wieviel begründete Hochschät zung er und seine Wehrmacht dem Gencralscldmarschall zollen, und ernennt ihn zum Oberst-Inhaber seines In fanterie-Regiments 69. — In den: Telegramm an Luden dorff spricht der Kaiser den Wunsch aus, daß cs diesem vergönnt sein möge, auch weiterhin in gleich Vorbild« > sicher Weise und im bewährten Einklänge mit dem öfter- > Ans Berlnstliste Nr. SS -er Königlich Sächsische» Armee. Ausgegeben am 1. Dezember 1914. (Abkürzung«,: v. --- verwundrt, s. ». --- schwer verwunde«, l. v. -» leicht verwundet, verm. --- vermißt.) 6. Infanterie-Regiment Rr. LOS, Straßburg. Ader, Arthur Paul, Res. aus Oschatz — v. Höfer, Gustav Paul, Soldat aus Borna — k. v ReserveHnfanterie-Negiment Rr. 133. Sucher, Paul Emil, Wehrm. aus Nünchritz — gefalle» Reserve-Pianler-Sampagnie Rr. 54. - (Becelaere 24. Okt., S., 12., 16., 17. und 19. Nov.) Landmann, Friedr. Albin, Pion, aus Niederwürschnitz — v. u. gestorb. Kirsche, Wilhelm Max, Pion, aus Riesa — l. v , Außerdem: 5 verwundet Sächsische Staatsangehörige in autzerMsischen Truppenteilen. Müller, Oswald, Res. a. Großenhain, beim Nes.-Jnf.-Regt. Nr. 34 — I. v. Lehmann, Hermann, Res. aus Riesa, beim Inf.-Regt. Nr. ISO — l. v. Krellmann, Hermann, Utffz. aus Lommatzsch, beim Ink.-Rcqt. N-.167 — bish. v., verm.
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