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unbrauchbar »u : verhältnismäßig Serben, die «XB sicher über Der Bester Lloyd meldet Beschießung von Belgrad an. ausgebessert. Einige Monitors unterstützen unser Artil- Dornige Wege. Roman von 8. v. Düren. , Wenn Frau Margarete spät abends müde heimkehrt«, fragt« sie sich mutlos, maS da» werden sollt«. Magdalene be nahm sich wie ein ungezogene», launenhafte« Kind. Sie schämte sich um ihrer Tochter willen. Da« von ihr ver« Sötterte Kind stand plötzlich aller Reiz« entkleidet vor ihr, und sie machte sich bittere Borwürfe, in ihrer blinden Perltebt- -eit nicht ernster und energischer in der Erziehung vorgegan- ? gen zu sein. Sie glaubte nun an den ander» viele» bessern zu müssen und begann ein strenge» Regiment zu führen. Ihr« : ewigen Nörgeleien über alle» im Hause brachten unliebsame .Szenen, und die stillen Abendstunden, di« sonst di« Familie traulich vereint hatten, wurden peinlich sü« aste Beteiligten Wd daher so viel wie möglich gekürzt. , - Ernestine half die unmlSgesetzt« Tätigtest Mn Wn tiefen kkummrr einigermaßen hinweg. Di« schmerzlichsten Stunden Maren ihr diejenigen welch« st« im Haus« ihrer Schwester ver klebt«. Magdalene» Wesen war ihr unerklärlich. Sie begriff :auch di« dauernde Zärtlichkeit Leo» nicht. Er machte sich zum - Sklaven seine» kindischen Weibe». Wo blieb sein Mannrüinut, sein fester Wille? Sie sah, wie Magdalene sich aufrieb in fruchtlosem Kampf gegen ein Geschick, da» sie sich selbst ge wählt. Sie bangte für ihr« Gesundheit, für ihr Leben. St« sah, Mi« da» Glück den von ihr so heiß geliebten Mann floh. Die heißen Sommertage lockten alle» in die Ferne. Die Gr" , richtSferien begannen. Bon Santen» liefen Brief« und Einla dungen ein, di« stet» der jungen Frau neue Erregung brach- 'len. Tante Lncie schrieb unter andern»: .O, die klein« Kranke. « Wie sie mir leid tut. Für sie kommt alle» zu früh. Axel ist -untröstlich, sie nicht in Ostende wiederzusehen. E» war alle» so nett besprochen. Natürlich kann ich auch auf Deinen Besuch im Herbst nicht rechnen. Wie ich die Kleine bedauere; jeden- fall» mirdste später nicht über Beschäftigungslosigkeit klagen können. Man »nutz sich abfinden mit den Tatsachen. Gott Mit Dir, liebe Margarete. Ich ahne, welch schwere Zett Ihr durchmacht. In treuem Gedenken, Deine Luc»!" .Mch solchen Briesen könnt« Magdalene stundenlang «ei- ß»rschnM*di« Dräht«. Alle« dked^Mt unser« «nsakgu», ernstlich auf, wodurch e» dwn Feind« gelang, auf dem link,« User der Weichsel allmäßktch au» unsere« Aktion». Achtel« -«rauSzukomm«» und sich s«iuem G«bi«t« zu näher». Rachdrm dl« Drutschea dt«s« Ausgabe erfüll -alt«,, »«nutzt«« ,stg ihr auSzedch»te» Eis««ba-nurtz. ihr« Truppen auf d«u jschuillften Weg» «ach Nord« zu schaff««, um gegen unseren Flügel stark« Streitkräfte zusammenzuztehen. Mitt« No- o«m»«r macht« sich «tu« deutsch« Offeustv« tu d«r G«gend Mische« w«tchsel und Warte bemerkbar. Sie fährt, zu Kämpfen, di« sich gegenwärtig auf d«r Front Plozk, Lentschttsa-Puneioff «äwickeln. In Ostpreußen tu der Ge- g«ud von Stallupvnen und Poffefferu versucht« der Feind, durch besonder« Abtrilungen unser« Offensive auszuhallen, zog sich aber zurück, nachdem der versuch mißglückt war. In d«r Gegend von Soldau und Neidenburg dauert di« Aktion an. Unser« Offensive argen Krakau und di« gali zisch« Front wird fortgesetzt. Di« versuch« der Oesterreicher, auf unseren Angriffstraßen fest« Stellungen einzunehmen, blieben ohne Erfolg. In den Kämpfen am 13. November südlich Ltsky machten wir 10 Offiziere und Tausend« von Soldaten zu Gefangenen. (Noti, de» w. T. v.) Man weiß, mit welcher Vorsicht russische Zahlenangaben auszu- nehmen find. Blinde Vertrauensseligkeit. Daß die Ruff«« nicht mit ihren »Stegen" in Russtfch- Polen renommierten, sondern baß sie in der Tat der festen Hoffnung waren, unser« Truppen z» Paaren zu treiben, da» bezeugt da» Geschick de» Warschauer Gouverneur». Herr v. Korff wäre sicherlich nicht so vertrauensselig in seinem Auto loSkutschtert, wenn er auch nur gewähnt hätte, di« Sache könne bei Wloelawek schief gehen. Gr wollte di« »siegreiche" Armee begleiten. Schade, daß kein Krieg«- Photograph da war, um di« Szene aufzunehmen, al» Sein« Exzellenz die .Prußki" sah, oder auch al» di« S. Dragoner Seiner Exzellenz ansichtig wurden. Denn da» Erstaunen mag auf beide» Setten gleich groß gewesen fein. Herr v, Korff wird sicher nicht gedacht haben, daß er unter dem sicheren Geleit preußischer Dragoner seinen Einzug in Deutschland halten werde. Und di« Reitrrtlrute werden nicht minder überrascht gewesen sein, einen leibhaftigen russischen Gouoernenr anzutreffen» der so gar nicht wußte, wa» zwischen Wloelawek und Kutno, in seinem eigenen Gouvernement sich zugetragen hatte. Und er wird sicher vlelletcht im Stillen verflucht haben, daß er so schlecht für ^dte Wege in seinem Gebiet gesorgt hatte. Denn wären e» nicht russische Wege gewesen, so hätten vielleicht die Dragonerrosse doch nicht da» GouvernementSauto «lngehvlt. Aber im russischen Schlamm reitet sich« immer noch besser, al» wie mau .autelt". Der Herr Gouverneur wird ja jetzt genug Muß« haben über all da» nachzubenken: di« Vergänglichkeit de» Krieg»glück», di« Erbärmlichkeit der Wege und die Schnelligkeit preußischer Dragoner. Aber seine Nerven, die durch da» plötzlich« Srelgni« etwa» ab gespannt sein sollen, werden schwerlich stärker werden in diesem Gedanken. Ei« bratsche» Flugzeug über Kronstadt. Ein deutsches Flugzeug erschien über Kronstadt. Der FestünSgkommandant setzte «ine Prämie von 10000 Rubel für den Abschuß derartiger Flugzeug« au«. Telegramm de» Kaiser» aa de« Geruraloberstr« v. Hindenburg. - Laut „Berliner Tageblatt" hat Generaloberst vonLtu- denburg folgenden Armeebefehl erlassen: „Seine Maje stät der Deutsche Kaiser hat auf meine gestrige telegra phische Meldung Allerhöchst folgende» geantwortet: Gene raloberst von Hindenburg: Für den schon gestern und heute gemachten vielversprechenden Erfolg der von Ihnen geleiteten Operationen sende Ich Ihnen in hoher Freude Meinen kaiserlichen Dank. Auch Ihre» GeneratstabschefS und Ihrer anderen Offiziere im Stabe gedenke Ich in höchster Anerkennung. Ehren nie versagenden Truppen entbieten Sie ebenfalls Meine Grüße und Meinen Dank für die unübertrefflichen Leistungen im Marsch und Ge fecht. Meine besten Wünsche begleiten Sie für die kom menden Tage! Wilhelm, I. R. — Diese Allerhöchste An- sAuldig? tt°^u"Än "" ^"ldoru sei«, auch feruer unser« Die »sterreichischeserbtfchr« Kilmtzfe. vom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich au» Vien «meldet den 17. November. Auf dem südlichen KriegS- schauplatze haben unsere Truppen sich gestern bi» an die Koluvara herangeschoben, die sie auch schon mit Teilen überschritten, obwohl sämtliche Brücken vom Gegner zer stört worben waren. In Baljevo, wo bereit» ein Heere»- kommando eingetroffen ist, wurde die Ruhe und Ord nung rasch hergestellt. Die Stadt ist von den serbischen Truppen hart mitgenommen worden. Sin keine» Kaval- leriedetachement machte gestern 800 Gefangene. — Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freien Presse" meldet, daß die Serben nach dem Falle von Baljevo sich 10 Klo meter wett in der Richtung auf Kragujevat zurückgezogen haben. Um die neue Stellung tobt ein neuer Kampf. Amtlich wird aus Wien unterm 18. November ge meldet: Auf dem südöstlichen Kriegsschauplätze fanden mehrfach größere Kämpfe an den zerstörten Kolu- bara - Uebergängen statt. Eigene Kräfte sind be reit» am jenseitigen Ufer. Am IS. November wurden 1400 Gefangene gemacht und viel Kriegsmaterial erbeutet. „Az Eft" meldet au» Gerbten: Die serbischen Verluste bei Baljevo sind über alles Erwarten groß. Die Zähig keit und Kampfbereitschaft der Gerben ist gebrochen. Sie waren nicht imstande, die seit zwei Jahren vorbereiteten Verstärkungen zu halten. Trotz einer angeordneten zwei tägigen Rast verfolgten unsere Truppen den Feind noch zwei Kilometer wett. Wir besetzten sämtliche Baljevo um gebenden Höhen von Nordosten bis Güdwesten. Der größte Teil der serbischen Armee flüchtete in der Richtung auf Arandjelowatz. Unsere Beute ist groß. Für die Serben ist das verlorene Material unersetzbar, da nach beglaubigten Meldungen Albaner die serbischen Grenztruppen ange griffen haben und daher auch die Franzosen den Serben über Montenegro nichts senden können. Die erbeutete Muni tion aenüat für ein halbe» Jahr. Der Korrespondent der „Neuen Freien Presse" tele graphiert über die Einnahme Baljevo»: Unsere Armeen waren in fünf Kolonnen vorgerückt, von denen drei von Norden kommend, Sonntag früh auf Kanonentragwette vor Baljevo etnaetroffen waren, während die beiden Süd- kolonnen, anfangs durch große Terratnschwtertgkeiten auf gehalten, später die serbischen Stellungen von Südwesten her überrumpelten. Der Angriff begann um 11 Uhr vor mittag» und stieß zunächst auf erbitterten Widerstand. Der Kampf war jedoch kurz. Unsere Truppen umfaßten den linken serbischen Flügel und drückten ibn ein, während der rechte Flügel von Kolubara her mit Umzingelung be droht war. Gegen die Höhen von Brisankt und Jautin, wo die Serben durch vorhergehende Demonstrationen unserer Truppen festgehalten worden waren, richtete sich ein heftiges Feuer unserer Artillerie. Angesicht» diese» Feuer» gab e» für die Gerben keine Rettung mehr. Sie mußten auf Arandjelowae zurückgehen. ES ist sehr zwei felhaft, ob,ste sich dort ernstlich stellen werden. Um ö Uhr nachmittags, also nach nur sechsstündigem Kampfe war Baljevo, das die Gerben zu einer förmlichen Festung ausgestaltet und für uneinnehmbar gehalten hatten, in unseren Händen. Die Gerben hatten nicht einmal Zeit, ihre Geschütze und Vorräte in Sicherheit zu bringen oder machen. Infolgedessen war unsere Beute groß, ebenso die Zahl der gefangenen Tsteigt. t: Seit Sonntag bauert die i. Die Eisenbahnbrücke wird 7^'1- leriefeuer. Da» Ergebnis ist befriedigend." Unsere Truppen haben an mehreren Stellen die Save überschritten und marschieren gegen Belgrad. Die türkisch,rassischen Kämpfe. Nach einer Mitteilung vom Stab« der russischen Kaukasu».Arme« an der türkischen Grenz« dauerte da« Feuergefecht in der Gegend von Votum am IS. d. M. an. Die Anstrengungen der Türken, au» der Gegend von Erz,rum vorzustoßen, waren erfolglo». Gin« Bande Kurden wechselt« in der Provinz Aserbeidschan Gewehrschüsse mit unseren Pionieren, di« den Feind zerstreuten. Bon den anderen Trupenteilen ist nicht» zu melden. Der «Uttärtsche A«fm»rsch »er Türke». Wie die .Sübslavisch« Korrespondenz" au« Konstanti nopel «rsährt, hat sich der militärische «usmarsch der Türkei so vollkommen vollzogen wi« nie zuvor. Di« Ausrüstung der Truppen ist gut, da« Artilleriematerial vorzüglich, da» Pferdematerial genügend groß und gut. Die unter der Leitung deutscher Instrukteure stehend« Intendantur hat aus neu, bi» st« dann in «in«n apathischen Zustand firl, de« tage lang andauert«. 4. Kapiek. Höhens«!» war auf den, Gut« überreich beschäftigt. Die Ernt« bracht« dauernde schwere Arbeit. Schon beim Moraeil grauen begann die Tätigkeit, welche sein« ganze körperliche Kraft erforderte. Di« Abende verbracht« er meist allein, da ihm jetzt di« Rücksicht auf Magdalene den zwanglosen Ver kehr in dem Haus« dW Freunde» verbot. Jin Doktorhaus« ließ er sich ebenfalls selten sehen. Man empfing da nicht gern unangemeldet. Di« brütend« Sominerschwüle hatte die übrigen Bekannten längst au» der Stadt getrieben. Nur ab und zu sprach er auf seinen Geschäftsgängen vor. Gr fand die beiden Mädchen stet» im Garten mit Handarbeiten oder mit Lesen beschästigt und fühlt« sich angenehm berührt durch den freundlichen Empfang der ihm dort zuteil wurde. Erne stine sah er selten. Ob st«thnmi»d?Stet«ging er1tt der geheimen Hoffnung hin, sie zu sehen und st« zu sprechen. Immer war «» verge ben». Tein« Gedanken beschäftigten sich fortwährend mit ihr. Ihr« Eigenart hatte sein ganze» Interesse erregt. Sie war so ganz ander» wie diejenigen, mit denen er gewohnt war, früher zu verkehren. Sie wußte ihn anzuregen, ihn zu fesseln. Die Unbefangenheit, mit berste sich gab, ließ ihn staunen. Sollt« ihr kühle» Herz gar keine» wärmeren Gutpfinden« fähig sein, sollt« Leo oergedin» um sie geworben und zur rechten Zett Angesehen haben, daß ihr di« Fähigkeit man gelte, sich ganz mit Her- und Sinnen hingeben zu können? In ihrem klaren, kühlen Blick lag so viel Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Gr fühlte, daß «» eine» echten Manne» wür dig wäre, um ihren Besitz zu ringen. Sein« Seele verlangte nach ihr; seine Sinn« riefen, wenn er st« sah. Gr entbehrt« st« immer schmerzlicher. Sine heiß« Sehnsucht überkam ihn, aber seuszend kehrte er sich von seinen Träumen und Phan tasten ab. Er durfte nicht daran denken, um «tue» Mädchen» Liebe zu werben; er war ja eigentlich für da» Leben tot. Sein Strebe» und Ringen galt nur noch andern. Erdachte an sein« alternde Mutter, di« nm seinetwillen geplagt von kleinlichen äußeren Sorgen, in bescheidenster Weis« lebte, an sein« Schwestern, di« im enge» Rahmen einer dürftigen Häus lichkeit langsam verblühten. Uitd «r preßt« di« Zähne aufein- den Gtapponlini«« g»ß« Proviant»«»»«« aufgestappeli. Man hat i« di«s«r Beziehung di« in» valkankri«g« gesam- m«lt,n Erfahrungen verwert,1. Seit Woche« ist auch die Ausbildung d«r für di« Nachschüb« notw«ndig«n Reserve- Mannschaften i« Zug». Besondere» Aug««m«rk hat die H«tr»»oerwaltung den sanitären Maßnahm«« zugewendet. Di« Stimmung i« der Armee ist vorzüglich. Die vetzentnng per TLrkensk-e. Da» Mailander Organ de» Dreiverband«», d«r .Sero- lo", gibt di« Bedeutung d«» türkischen Stegnr im Kauka- su» zu und verweist weiter auf di, groß» Gefahr, di« Eng- land durch den türkischen Vormarsch nach Aegypten droht. Die Lage i« E-tzPke«. Da» türkisch« Blatt Turah erfährt; Dee von den egypttschen Liberale« tm Geheimen vorbereitet« allgemein, Ausstand wird beginnen, sobald di« Nachricht von der Ver kündigung de» Heiligen Kriege» nach Egypten gelaugt. Die englischen Truppen sind zu schwach. Di« Bevölkerung de» Sudan dringt bereit» gegen Norden vor. Di« nach dem Sudan verschickten Eingeborenen-Trupp«« werden sich der Bewegung anschließen. Mme-Awn auk Vrisksv, Lartou usre. Weitere KriegSnachrichten. Einzug -er Japaner 1« Tsingtau. Da» Reutersche Bureau meldet au» Tokio vom IS.d.M.: Die japanischen Truppen sind in Tsingtau «Ingerücki. Der Prt«z »o« Wale» hat sich z«r Front degeden. Da» Reuter'sch« Bureau meldet, daß der Prinz von Wale» sich nach der Front zur Exprditionlarmee begeben habe. Wie verlautet, ist der Prinz dem Stabe de» General» Frrnch zugeteilt worden. Die Osfizieräverlvste der indische» Truppen. Di« Franks. Ztg. meldet au» London: Die Olsizier»- vrrlustliste der indischen Truppen in den Kämpfen an den Flanderschen Canälen weist 138 Eingeboreae-Offizirre und 6 englisch« Obersten auf. Amerika will Truppen nach China schaffen. Die »Franks. Ztg." meldet au» Petersburg: Au» London wird dem «Rußkoje Slowo" gemeldet: Die vereinigten Staaten sind entschlossen, zum Schutze der Eisenbahnlinie Mukden—Peking Truppen von den Philippinen nach China zu schaffen. Die Haltung Italien». Die Gazetta del Popolo «rsährt au« Rom: Di« Politik Italien« verfolgt nach wie vor nur defensiv, Zwecke. So- ntno hat nicht die Absicht, England in Egypten zu unter stützen, sondern will nur da» von der türkischen Agitation bedrohte Lydien schützen. Eine neue stärkere „Emden" wtrd erstehen. Aus da» Beileidstelegramm der städtischen Kollegien von Emden an den Kaiser au» Anlaß de« heldenmütigen Unterganges der .Emden" hat der Kaiser folgend« Antwort gesandt: Große» Hauptquartier, Ztvilkabinett, 18. November. Herzlichen Dank für Ihr B«tleid»telegramm anläßlich de» betrübenden und doch so heldenhaften Ende» meine» Kreu zer» .Gmden". Da» brave Schiff hat auch im letzten Kampf« gegen den überlegenen Feind Lorbeeren sür die deutsche KrtegSflagge erworben. Eine neue stärker« .Em den* wird erstehen, an deren Bug da» Eiserne Kreuz an gebracht werden soll, al» Erinnerung an den Ruhm der alten .Emden", Wilhelm I. 8. ander, um sein jäh aufsteigendes Empfinden zurückzudrängen. SS hieß, jeden Gedanken an sich und ein künftige» Glück mit jeder Faser au» sich herauSzureißen, und von neuem stürzt« er sich mit einer wahrhaft wilden ArbeitSgier in sein« anstrengende Tätigkeit. Gr merkte deshalb auch nicht, wie Mariae dunkle Augen anfleuchteten, wenn er kam, wie sie ihm sehnsüchtig nachschauten, wenn er ging. Gr wußte nicht, daß e» ihre zarte, stumme Fürsorge für ihn war, die sich in ganz kleinen Dingen kundaab, die an sich so wesenlos wa- ren und ihm doch den Aufenthalt im Doktorhause ange nehm machten. Ihrer neckischen Art war ein stiller, liebli cher Ernst gefolgt. Ihr Wesen zeigt« mehr Zurückhaltung Sie sprach wenig und folgte mit Aufmerksamkeit jedem Worte, jeder seiner Bewegungen. Edith dagegen ließ ihren Plauder mund zwanglos gehen und trieb allerlei Possen mit ihm. Solche Stunden waren für Hohenfels eine ltebgeworden« kurze GrbolungSzeit. St« wurden ihm aber verbittert, da der Klatsch ihn zwang, sie noch mehr einzuschränken. Frau Bür germeister machte ihre Freundin aufmerksam, daß «S nicht statthaft sei, den jungen Mädchen in ihrer Abwesenheit den Besuch unverheirateter Herren zu erlauben. So beschränkten sich die Besuche Hohenfels auf «in paar steife, konventionelle MittagSvtstten, die all« Beteiligten unbefriedigt zurücklteßen. Edith begann rebellisch zu werden und nutzt« die kleine» Landpartien au», um sich für die einsame» Wochentage schad los zu halten. Sie tanzte unermüdlich auf de» Rasenplätzen mit den etngeladenen jungen Herren und «» machte ihr große Frei,de, di« älter«; Freundinnen in den Schatten zu stellen. Wie gern hätte st, ihr Bündel geschnürt und wäre auch in di« lachende Fern« geflogen. Aber Mama kannte nur eine Sora« jetzt, und di« hieß .Magdalene." An einem schwülen Augustabend saßen di« Schwestern wie gewöhnlich auf der wrinuinzogrnen Veranda. Die Arbeiten ruhten lässig tm Schoße. Edith gähnte ein über da» andere Mal. .Die Sache ist einfach zum Sterben. Ich habe da» ewige Einerlei satt. Wenn Mama nicht endlich Miene macht, ihren ständigen Aufenthalt bet Berg» aufzugebe», damr rutsche ich doch noch nach Berlin und bereit« mich für da» Examen vor. 828,20 Der Mensch tstdochnichtnurzum Essen, Trinken und Schla fen geboren,« will sich doch «in wenig im Leb«; vergnügen."