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'5 A Zur Kriegslage. . (V»Mch.) Grstze» -a«Ptq»»rtier, 11.«Ohe«»er, vOr»tttt-S. M» yser-«ßsch«ttte »Echte» wir ,ester« §«te Ksrtschrttte. Ltr»mtze ttmrde erstürmt. . «ehr al- 5W Ma»« «<tz - «aschtvev-ewehre fiele« i» uvfere Hüade. Wetter süßlich dra«ße« mtsere Tnchtze« über de« Sa«al tzor. Westlich Laugemaretz brache« j««ge Regimenter «»ter dem Gelange „Deutschland, Deutschland über alles" gege« die erste Linie der feindliche« Stellungen vor und «ahme« sie. Etwa SVVO Mao« französischer Li«ien-J«fa»terie wnrdeu gefauge« «nd 6 Maschinengewehre erbeutet. Südlich Vpres vertriebe« wir de« Gegner ans St. Epoi, «m das mehrere Lage erbittert gekämpft morde» ist. Etwa 1OW Gefangene «nd 6 Maschinengemehre ginge« dort in «nser« Besitz über. Trotz mehrfacher heftiger Gegenangriffe der Engländer, bliebe« die beherrschende« Höhe« nördlich Armentiers in unsere« Hän de«. Südwestlich Lille kam «nser Angriff vorwärts. Große Verloste erlitte« die Kranrose« bei dem Versuche, die beherrschende« Höhe« nördlich Vienne-le-Chatea« am Westrand der Argonne« znrückzneroberu. Anch im Argonner Walde, sowie nordöstlich und südlich Berd«« wurde« franzöfifche Vorstöße überall zurückgeworfen. . Vom östliche« Kriegsschauplätze liegen keine Nachrichten von Bedeutung vor. Oberste Heeresleitung. dtefes tzefe-nete« Liebeswerk»« rverden deshalb herzlich ,«baten, di« ihm zug,dacht«, Gab«u an Gald «nd Gegen- ständen so hald w i«mvgltch bei den Gemetudeschwestern (Jug«ndh»tm, Friedrich-August-Stroß«) abgwan zu »all««, und es wird dazu bemerkt, daß anch gebraucht» Gegen- stände (Wäsche, Klrtdungsstück», Schuh«, Strümps« u. a. m) sehr Willkomm«« sind. G« stabil alles sein« v«rw«udung. —* Set d«r hiesigen Polizei sind zw«t Paket«, ent- haltend Kleldupgsstücke und wahrschiiulich einem Soldaten gehörig, abgegeben worden. Der rechtmäßig« Eigentümer kann sie in der Polizeiwache entgegennehmen. —* Pakete für da« 12. Armeekorps (Dresden) »erden vom 12. November ab wiedrr bet allen Güt«, abfertigungrn angenommen. Für das 19. Nrmerkorp« (Letpzig) war die Annahme von Paketen überhaupt nicht ausgehoben. —* Die Dresdener Residenz-Theatervereinigung gibt a« Sonntag, den 15. Noo., abends 8 Uhr hier da« 2. Gastspiel. Zur Aufführung kommt »Treu bis in d«n Lod". Volksstück mit Gesang in 5 Akten von L. Roser». Mustk von Salut. (Stehe Inserat.) —MI. Die Gedanken von Millionen deutscher Reichs bürger richten sich seit Kriegsbeginn auf das Walten und Wirken des Deutschen Hauptquartiers, und auch im Ausland« haben sein« knappen, grundehrlichen, sachliche» Bericht« «inen solchen Widerhall gefunden, daß man zum Beispiel in Schweden sein« Sprache ein« «klassische* nannte. Neuerdings haben sich nun anscheinend hier und da die Ansichten über Zweck und Bestimmung dieser Berichte etwa« verschoben. Es ist nicht Aufgabe des Hauptqnarter», dem deutschen Volk« eingehende, farbig« Schilderungen der Kriegslage zu geben oder womöglich sanfte Beruhigung«, pillen zu verabreichen, wenn an irgend einer Front, infolge harter und noch nicht entschieden« Kämpfe, bet einzelnen Ungewißheit und Zaghaftigkeit austanchcn. Im Bewußtsein, sich da» felsenfeste vertrauen de» ganzen Volke« verdient zu haben, schweigt da« Hauptquartier, solang« nicht ent scheidende Tatsachen zu verkünden sind. Es schweigt aber nicht, wie leider die Zweisler glauben, um dem Volke etwa» oorzuenthalten oder gar zu verheimlichen, denn dazu steht es zu hoch in seiner heilig-ernsten Aufgabe. In einem so gewaltigen Kriege, wie jetzt, kann es nicht tägliche Sieges- botschosten geben, und eine zeitweilige Ungewißheit soL männlich ertragen werben, umsomehr, al« es nur recht und billig ist, daß wir Daheimgebliebenen die Spannung und die unsagbaren Anstrengungen bet den Unsrigen im Felde auch zu einem Teile nochfÜhlen und mit ertragen. Auch bet uns in der Heimat muß di« tägliche Losung heißen: Unerschütterlich glauben an den glücklichen Erfolg unserer Sache und auch bei etwaigen Rückschlägen durch, halten mit Worten und Laten. In solchem Geiste müssen und werden wir siegen! — Da« Polizeiamt in Leipzig macht bekannt: Es ist versucht worden, Nachbildungen des Eisernen Kreuze« al« Anhängsel und zum Anstecken in den Handel zu bringen. Dies ist unstatthaft. Der Träger bringt sich damit in Gefahr, wegen unbefugter Anlegung eines Orden» nach ß 3608zbe« Retch«strafgesetzbuche« bestraft zu werden. — Dos Ministerium de« Innern hat auf Grund von 8 2 Absatz 2 der Verordnung de» Bundesrat« über da« AuSmahlen vor« Brotgetreide vom 28. Oktober d. I. di« Ausmahlung von Weizen in der Weis« zuzulasten beschlossen, daß von einem Mehle, bet dem der Wetzen mindesten« bi« zu 75 vom Hundert au-gemahlen wird, ein Auszugsmehl bi« zu 30 vom Hundert hergestellt werden darf. — Wie schon kurz gemeldet, sind Feldpostbriefe nach dem Feldheer im Gewicht über 250 Gramm bis 500 Gramm für die Zeit von: 15. bis einschließlich 21. November von neuem zugelassen. Die Gebühr beträgt 20 Pfg. Die Vor schriften über die Verpackung sind während der ersten Zu- lassungSzeit leider vielfach nicht gehörig beachtet worden. Infolgedessen sind zahlreiche Päckchen mit Wareninhalt schon bei den Postsammelstellen beschädigt und mit teilweise ver- dorbenem Inhalt angekommen. Um der Wiederkehr solcher Erscheinungen vorzubeugeu, wird nochmals dringend empfohlen, zur Verpackung nur sehr starke Pappkartons, festes Pack papier oder dauerhafte Leinwand zu verwenden. Für die Wahl des Verpackungsstoffes ist die Natur des Inhalts maßgebend, zerbrechliche Gegenstände sind ausschließlich in starken Karton- nach vorheriger Umhüllung mit Papier oder Leinwand zu verpacken. Die Päckchen, auch mit Klammerve» fchluß versehenen, müssen allgemein mit dauerhaftem Bind» faden fest umschnürt werden, bei Sendungen von größerer Ausdehnung in mehrfacher Kreuzung. Die Aufschriften sind auf die Sendung niederzuschreiben oder unbedingt haltbar auf ihnen zu befestigen und müssen deutlich uud richtig sein. Auf die Versendung kleiner Bekleidungsstücke und Gebrauchs, gegenstände braucht sich der Päckchenverkehr nicht zu be schränken. Es sind auch Lebens- und Genußmittel zulässig, aber nur soweit, als sie sich zur Beförderung mit der Feldpost eigenen. Ausgeschlossen sind leicht verderbliche Waren, wie frisches Obst, Butter, Fett, frische Wurst; ferner feuergefähr liche Gegenstände, wie Patronen, Streichhölzer und Taschen« feuerzeuge mit Benzinfüllung. Päckchen mit Flüssigkeit sind nur zugelassen, wenn die Flüssigkeiten in einem starken, sicher verschlossenen Behälter enthalten und dieser in einen durch lochten Holzblock oder in eine Hülle aus starker Pappe fest verpackt ist, sowie sämtliche Zwischenräume mit Baumwolle, Sägespänen oder einem schwammigen Stoffe so angefüllt sind, daß beim Schadhaftwerdeu des Behälters die Flüssigkeit auf gesaugt wird. . Sendungen, die den vorstehenden Bedingungen nicht entsprechen, werden von den Postanstalten unweigerlich zurückgewiesen. Strehla. Da» 50jährige Jubiläum al« Bürger der Stadt Strehla feierte Herr August Gröber vor hier. * Gröba (Elbe). Im hiesigen Einwohnermeldeamt« gelangten im Monat Oktober 1914 401 Personen zur polt- zeiltchen Meldung. Davon entfielen auf Anmeldungen 207 und auf Abmeldungen 194 Personen. Di« Zuzugszahl übersteigt somit di« Wegzügszahl um 13. E« gelaugten Mtzü-bvn beim hiesigen Standesamte noch 20 Geburten Angehörigen der im Felde stehenden Truppen zuverlässige Auskünfte erteilen. Die Kal. Kreishauptmannschaft, die ebenfalls eine Kriegsschreibstube eingerichtet hat, versieht die übrigen mit den nötigen amtlichen Unterlagen und erhält sie über deren Veränderungen auf dem laufenden. Diese Kriegsschreibstuben werden sehr viel in Anspruch genommen und haben sich gut bewährt. Schandau. Der in Touriftenkreisen bekannte Sen- digsche Fahrstuhl in Schandau, der den Verkehr zwischen der Stadt und dem Sendig-Park und der dortigen Dillen- kolonie vermittelt, ist am Freitag abgestürzt. Da das alte Seil schadhaft geworden war, hatte der Stadtrat dieses durch ein neues ersetzen lassen, und zwar durch einen Schandauer Seiler. Bereits 24 Stunden nach Anbringung des neuen Seiles ritz dieses jedoch und der Fahrstuhl, der sich gerade oben befand, stürzte krachend die 60 Meter herunter, wo er in Trümmer ging. Glücklicherweise be fanden sich weder der Schaffner noch Passagiere im Fahr stuhl. Der materielle Schaden wird auf 10000 Mark ge schätzt. * Johanngeorgenstadt. Um die starke Aus fuhr von Brot nach Böhmen zu verhindern, ist neuerdings bestimmt worden, datz nur Grenzbewohner, die sich aus- weisen, täglich höchstens 3 Kiligramm Brot oder Mehl erhalten. Die Grenzwache ist verstärkt worden. Reitzenhain. Auf der sogenannten alten Stein- bacher Straße zwischen Reitzenhain und Steinbach verun- glückte der 12 jährige Schulknabe W. tödlich. Er war mit seinem gleichaltrigen Stiefbruder M. zwecks einer Ver sorgung mit dem Fahrrade nach Steinbach geschickt wor den. W. hatte das Lenken des Rabes übernommen, während M. sich hinten auf das Rad gestellt hatte. Bei der steilen Abfahrt nach Stembach versagte die Rücktrittbremse und der Fahrer verlor die Gewalt über sein Rad. M. rettete sich durch Abspringen und kam mit einigen stärkeren Ver- tetzungen davon. W. hingegen raste gegen einen Straßen- baum und erlitt so schwere Verletzungen an Kopf und Hals, wirbel, daß er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, nach einiger Zeit starb. Leipzig. In einem Hause der Josephstraße zu Leip- zig-Lindenau brach eine 74 Jahre Arbeiterin in ihrer Küche mit dem Fußboden durch. Die Frau fiel in den daruttterliegenden Keller. Glücklicherweise erlitt die Grei. sin nur ungefährliche Quetschungen. Die Ursache des Un- f<»lles ist noch nicht aufgeklärt. Aus Verlustliste Rr. 54 -er Königlich Sächsische« Armee. AuSgegeben am 11. November 1914. lilbkilrjungrii: v. — »«rwundit, s. v. --- schwer vrrwundrt, l. v. ---- Nicht verwundet, verm. — vermißt.) s. Greuadter-Regtmcut Nr. 101, Dresden. Nitzsche, Robert Edwin, Gren. d. R. au« Bauda — s. v., Arme. Fritzsch, Bernh. Alfr., Gren. sKriegsfr.) aus Naundorf — l. v., Arm Seifert, Kurt, Grenadier d. R. au« Oschatz — gefallen. 5. Jnfaotertr-Restment Rr. 104, Chemnitz. Ander«, Karl Max, Soldat au« Reppen — gefallen. Schoob, Otto, Gesr. d. L. au« Raitzen — l. v., Brust. Reserve-Infanterie-Regimeut Nr. 107. Barth, Friedrich Hermann, Soldat au« Strehla — s. v., r. Arm» Schütze»-lFüs.-)Regime«t Rr. 108, Dresden. Trauzold, Ernst Otto, Schütze au« Gröba — l. v. 11. Infanterie-Regiment Rr. 189, Döbeln Klöditz, Otto, Gefr. d. R, au« Oberlommatzsch — v. Noack, Wilhelm, Res. au« Oschatz — v. Reserve-JLger-Bataille« Rr. 25. Köhler, Walter Kurt, Jäger au« Lommatzsch — s. v., Bein» Trosse, Kurt Martin, Obsäg. au« Gohlis — l. v., r. Bein: Kaiser, Paul Richard, Jag. au« Zschaiten — gefallen. 1. Ulaorn-Regimevt Rr. 17, Oschatz. Schleicher, Arno, Ulan aus Reppen — verm. 8. Ulaneu-Regiment Rr. 21, Chemnitz. Thieme, Hermaiin Alwin, Gefr. au« Tauscha — verm: 2. Pionier-Vatatllan Rr. 22, Riesa. 1. Kompagnie. (La Houssoie, 27. Okt.) Würzel, Johanne« Otto, Ltnt. d. R. au« Leipzig — gefallen. Gau, August Wilh. Theodor, Gefr. d. R. au» Torgau — gefallen. Töpfer, Ernst Georg Max, Pion. d. R. au« L.-Neuschönefeld — gefall. Geo, Herrm. Ernst Reinhold, Pion. d. R. au« Dölitz — gefallen Gaitzsch, Ernst Hermann, Pion, au« Leisnig — s. v., Arm, Unterl. Biedermann, Albert Oskar, Gefr. au» Bärendorf — s. v., Rücken Geiprl, Albin Richard, Pion, au« Bärendorf — s. v., Rücken. Wallwiener, August Karl, Pion. d. R. au« Döbitz — l. v., Kopf Pappe, Rich. Rud. Arthur, Pion. d. R. au» L.-Reudnitz — l. v. Wolf, Friedrich Albin Richard, Pionier d. R. au« L.»StStt«ritz — verm., vermutlich gefallen. Langer, Kurt Ernst, Pionier d. R. au« Dresden — l. v., Kopf. Dollinger, Johann Karl Max, Pion. d. L. au« Rehau — l. v. Klopfer, Max Richard, Sergt. au« Werdau i. Sa. — verm., ver- mutlich gefallen. 8. Feldpionirr-Kompagnie. (Frelinghien 24., 2S. und 29. Okt.) Glaser, Karl Friedrich Eduard, au« Sandersleben — l. v., Vein. Bühmia, Walter, Untffz. d. R. au« Dresden — l. Hal«. Sammler, Fran» Kurt, Untffz. d. R. au« Reichenbach — gefallen »nd 4 Sterbesäll« zur Anzeige, mithin sind 18 Personen mehr geboren al» gestorben. Die Einwohnerzahl der Gemeind« Gröba betrug End, Oktober 1913 6294 Personen, Ende Oktober 1914 6422 Personen. 88 Dresden. Unter den evangelischen und katho lischen Feldgeistlichen auf den westlichen und östlichen Kriegsschauplätzen befindet sich einer, der infolge seiner umfangreichen und vorzüglich organisierten Ltrbestättgkeit die ganz besondere Aufmerksamkeit bei Freund und Feind auf sich zieht: Prinz Max, Herzog zu Sachsen, der jüngste Bruder des König« Friedrich August. Früher Leutnant bet einem sächsischen Ulanenregiment, vertauscht« Prinz Max schon vor Jahren das Schwert mit dem geistlichen Kleid. Gleich bet Beginn de» großen Kriege« zog der fürstliche Priester hinaus in Feindesland und weder Kugel regen noch der Feinde Näh« vermag ihn von der Erfüllung seiner Pflichten zurückzuhalten. In der vordersten Feuer linie, in den Schützengräben und im Kanonenbereich findet man den Geistlichen, bemüht, die Verwundeten au« dem Feuer zu holen, sie zu stärken und ihre Schmerzen zu lindern. Den Sterbenden ist er in letzter Stunde nahe und übernimmt es, deren letzten Wunsch getreulich zu er füllen. Diele der Angehörigen gefallener Krieger erhielten durch den Prinzen Max Kenntnis von deren letzten Stunden. Ein Soldat schildert in einem Briefe an sein« Ellern den Prinzen bet der Ausübung seiner Amtspflichten: »Heute — 11. Oktober — früh bin ich bei einer eigen artigen Handlung beteiligt gewesen. Mn katholischer Reservist war im Feldlazarett gestorben und sollte heute beerdigt werden. Heut« früh nun di« heiligen Geräte, Stola und Monstranz, vom katholischen Pfarrer de« franzö sischen Dorfe» geholt. Dann um 11 Uhr auf da« Sr- scheinen de« Prinzen Max von Sachsen gewartet. Der fürstliche Geistliche beerdigt jeden katholischen Heeresange- hvrigen, der in den hier befindlichen Lazaretten stirbt. Dann bei Gr. König!. Hoheit gemeldet — «in außer ordentlich leutseliger Herr. Hierauf zog sich der Prinz an, ich nahm Wrihwasserkessel, Weihrauchfaß und den Weih- Wasserbehälter. Die Holzkohlen im Weihrauchfaß wurden angezündet und dann begaben wir uns auf den Weg. Der Tot« war schon eingebettet, über und über mit Zweigen bedeckt, weil «S unmöglich ist, Särge zu machen; darauf vollzog der Prinz die letzte Handlung. Allen wurde es wehmütig ums Herz. Grab an Grab — Massen gräber reihen sich an, «in einfaches Holzkreuz bezeichnet die Stelle, wo einer liegt, der auch ein Mensch war mit einem warmen Herzen.* — Mit Hilfe feiner Schwester, der Prinzessin Mathilde, hat Prinz Max von Sachsen einen ausgedehnten Liebesdienst eingerichtet. Die Prinzessin ver sorgt mit allem, was erforderlich ist, die verwundeten im Felde, wobei Prinz Max selbst die Bertetlung übernimmt. In der Heickat übernimmt dann die Prinzessin selbst die wettere Fürsorge der zurückgekehrten verwundeten Krieger. * Weinböhla. Hier ist gestern im Lehrerzimmer der Schule eine Kriegsschreibstube eingerichtet worden. Leh rer, Lehrerinnen und Postbeamte erteilen den Absendern Rat und Hilfe, und zwar wochentags von 8—9 Uhr abends. * Dresden. Ein Antrag wegen Petroleumknappheit wird in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag abend eingebracht. Der Vorschlag bezweckt in der Hauptsache, den Rat zu ersuchen, den Abnehmern von Automatengas entgegenzukommen und so die Be nutzung der GaSautomaten zu erleichtern. Empfohlen wird, von den Abnehmern des Automatengases künftig keine Kaution zu fordern und auf die Verpflichtung zur Ent nahme einer bestimmten GaSmenge durch den Automaten zu verzichten. — Die letzte diesjährige Schwurgerichts- Periode beginnt unter dem Vorsitze des Landgerichtsdirek tors Schillert am 19. November. * Prinz Johann Georg ist vorgestern abend 7,10 Uhr nach dem westlic, u Kriegsschauplätze abgereist. Hofmar- fchall Freiherr v. Berlepsch begleitet ibn. Der Prinz führt eine gröbere Menge Liebesgaben und Verbandsmaterial zur Verteilung mit. Am 12. d. MtS. meldet er sich beim Kaiser. Der Aufenthalt im Etappengebiet ist auf unge fähr 14 Tage berechnet. Friede rsdorf bei Pulsnitz. Am Freitag fand hier bei dem Straßenwärter Domenz ein größerer Stuben brand statt. Es verbrannten eine Anzahl Möbel, Betten und Kleider. Nach Löschung des FeuerS wurde in der Stube der zu Besuch dort aufhältliche Schwiegervater, Zeugarbeiter Deubel aus Oberlichtenau, 84 Jahre alt, lot und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, aufgefunden. Deubel litt an Schwächezuständen und war allem in der Stube anwesend, weshalb angenommen wird, daß er wie der einen Anfall erhalten und dabei die brennende Petro leumlampe mit umaertssen hat. * Bautzen. Im Regierungsbezirk Bautzen ist eine Anzahl KriegSschreibstube« eingerichtet worden, die den