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La» westliche Tor d« einstigen kleinen Festung ritt, suchte Le» Vera durch mchrer» Seitengassen schlendernd seine Woh nung auf. Er mochte heute nicht mit da» Kollegen zusam men sein, noch unter den Kolonaven der Tanne di« Frau Bür germeister mit ihren Töchtern begrüßen, die dort allabendlich Tercl« hielt und sich »on allem, was der Tag gebracht, un terrichtet«. Da» Wiedersehen mit dem Freund« hatte ihn erregt und seine Gedanken in die Vergangenheit geführt. Er empfand tiefste» Mitleid mit Friß, zu dem er al» Gmn- nasiast mit Bewunderung aufgesehen batte, und auf dessen Freundschaft er stolz gewesen. Sein« schönsten Nachmittag« hatte er im Haus« de» Major» Hohenfel» verlebt. Die Heran wachsalden Töchter erschienen ihm damal» al» Ideal aller Schönheit und Vornehmheit und «» macht« ihn glücklich, wenn ihn eine oder di« «»der« eine» freundlichen Gruße» oder einer kurzen Unterhaltung würdigte. Der schnell« Tod de» Major», den ein« Lungenentzündung dahtnrasfte, brachte di« jähe Trennung. Wa» mutzte der stolze Fritz gelitten habens Wie groß schien ihm da« Opfer, da» er seiner Mutter gebracht, um unter diesen Verhältnissen weiter zu leben. Gab«» doch jetzt sür ihn k«tn« Stund« ohne Kampf ohne Selbstverleugnung. Er nahm sich vor, d«n Freund so viel al» möglich in sein Hau» zu ziehen und ihn durch feine teilnehmend« Freundschaft em wenig üb« di« Oed« der Gegenwart hinwegzuführen; dennoch konnte« sich nicht verhehlen, daß Fritz einer derjenigen war, die am Leben gescheit«» und die wohl von neuem ein ganze» Leben brauchten, um leben zu lernen. Mit gesenktem Kopf war er dahingegangen und hatte nicht bemerkt, wie ihm zwei jung« Mädchen von einer eftuumrank- ten alten Altan« sehnsüchtig, neugierig nachgeschaut. Sonst hatte er allabendlich, wenn er sei,»en Schoppen im Gasthau» trinken ging, wie selbstverständlich zum Doktorhau» hinauf«« schaut »md einensreundlichen Grutz mit Frau KreiSphysim« Langen und deren Töchtern gelauscht. Heute schien er alle» vergessen zu haben. Di« beiden Mädchen aus dem Balkon hat ten ihm rin« ganze Weile nachgesehen. Endlich reckte sich die eine in di« Höhe, schob sich da» blonde Haar au» der Stirn und sagte gähnend: »Was nur der Berg heute haben mag? Der scheint ia durch seinen interessanten Gfort« w«rd« sich bewegen loste», trotz all«» Gründ«, der küaftig«, Freundschaft derDreiverbanbßwächt, MMttztranm, ihr« Neutralität aufrecht zu erhalten. Da» wär« auch ahn« Fuwiftl gescheheu, wenn di« mit Blindheit geschlggene» derzeitigen «»»schlaggebenden russischen Machthaber di« nötig, Vorstchl beobachtet und di, Türkei nicht durch drohend», mit ihrer Selbstachtung unverträglich« Ford«, rnngen »ad ststatzmchmen di» »nn» Amßersteu gerttzt hätten. Jetzt ist di« Lawine eine» mo»l«mtttschen»heiligen Kriege»" in» Nollen gekommen und di« raschen «folgrttche» Schläge, di« di« türkisch« Flott« Nutzland itn Schwarzen Meer« sthoit zu versetzeu wutzte, di« schneidig« Abfuhr, di« sich «in grotze» englisch-französische» Seschwader vor Konstanttnopel holt», di« «b«so prompt« Abwehr, die ein englischer See- und Landangriff bei Akaba «fuhr, und di« tatkräftigen Bewegung«« türkischer Heerebtetl«, über di« viel« Tel», zrarmn« Einzelheiten melden, da« all«* ergibt da» Bild ein« durch d«n Verlauf de« Battankrtege» wachgerüttrlten Türkei, di« sich ihrer gewaltigen Kräfte voll bewußt ge worben ist und «Un »in, Entschlußkraft und ein, Fähigkeit Du rasche« Handeln und Zupackeu an den Tag legt, die allgemeine» Erstaunen erregt. Die Stadt Akaba liegt am äußersten nordöstlichen Sulläuser de« Noten Meere», am vstrand der Sinaihalblnsrl, wo die Grenze zwischen Syrien Und Arabien elnersett» und Aegypten andererseit« da» Meer erreicht. Längst haben die Engländer nach dem Besitz diese« wichtigen Stützpunkte» getracht-t, aber di« fortwährenden Grenzstreitigketien, die sie deswegen vom Faun brach«», verfehlten immer wieder ihr si'el, weil sich bi« Türken nicht einschüchtern ließen. Al» die Türken vor acht Jahren Akaba mit der Hedschatbahn verbinden wollten, wurde» di« Engländer derart ungemütlich, daß da» Unter nehmen unterbleiben mußte. E» ist anzunehmen, daß di« Engländer an dieser Stelle bald weitere versuche machen werden, sich einen guten Stützpunkt zu sichern, wo sie ihre zerbrechlichen strategischen Hebel ansetzen können, aber di« Leichtigkeit, mit der ihr erster Anlauf von den Türken abgeschlagen werden konnte, beweist, wie sehr diese auf dem Posten sind. Von russischen Operationen auf dem orientalischen Krieg»schauplatze hat man noch nicht viel mehr gehört, al« daß eine Kosakenabteilung bei Oodulta in türkische» Gebiet «infiel und sengend und brennend oordrang, bi« sie von einem türkischen Redisbotaillon verjagt und dabet fast auf gerieben wurde. Die Türken haben dann in jener Gegend di« russische Grenz« Überschritten und dort eine günstig« Stellung eingenommen. Im übrigen verlautet, daß di« Russen di« Ort« an der kaukasischen Grenz« befestigten. La» deutete darauf hin, daß sie sich zur Offensiv« zu schwach fühlen und zunächst froh wären, sich in Verteidigung«- strlluugeu behaupten zu können. Schlecht will dazu di« Behauptung der Londoner »Time»" stimmen, daß der türkische Krieg die europäische Krieg»lag« schon de»weg«n nicht beeinflussen könne, weil die unzuverlässig« bt»h«rige Neutralität der Türkei Rußland sowieso gezwungen habe, stark« Streitkräfte an der kaukasischen Grenze festzulegen. Tatsächlich haben von den dort anfänglich ausgestellten Regimentern schon verschiedene an den Kämpfen in Ost preußen und Polen teilgrnommen. Ohne Zweifel werden die Kämpfe gegen die Türkei mit der Zeit erhebliche rus sisch« Streitkräfte binden, die sonst gegen di« deutschen und österreichischen Heer« verwandt worden wären, wa» aber noch wichtiger ist: vor allem viel Kri«g»mal«rial, woran e« den Russen schon empfindlich mangelt. Auch di« Sorglosigkeit, di, man in Peterilburg, London und Pari« hinsichtlich der Gärung im ganzen J»lam zur Schau trägt, ist erheuchelt. Schon die kopflos« Ueber- stürzung, mit der di« ersten Angriffe auf dl« Dardanellen und auf Akaba unternommen wurden, straft dies« Geste Lügen. Man möchte durch ein paar rasche, wichtige Schläge den mo»l«mtnisch«n Zuschauern imponieren, weil man wohl weiß, welche gefährlichen, aufreizenden Wirkungen bemerkenswerte türkisch« Erfolg« bald in Aegypten, Persien, Indien, Marokko au»üb«n müßten. > , > " - l-W——-S— Dornige Wege. H Roman von I. v. Düren. S »Und nur die angestrengteste Tätigkeit hilft mir, mein Gewissen wenigsten» scheinbar zur Ruhe zu bringen. Alle», wa» ich entbehren kann, send« ich ihnen; aber dennoch weiß ich, wie sie sich ihr Leben bescheiden eingerichtet, um e» nm einigermaßen fristen zu können. Du wirst nicht viel Freud« an mir haben, alter Junge, die Einsamkeit hat mich wortkarg, «inseitig gemacht. Aber gönne mir wenigsten» nach den «beitü reichen Wochentagen «in stille» Eckchen in Deiner gemütlichen Bude und laß mich Dir zuhörrn, wenn Du mit Deiner Geige Zwiegespräche hältst. Und nun lebe wohl. Ich habe «ine gut« Stunde bi* Klein-Buchrnau und mein Brauner ist gerade nicht der feurigste. Ich dank« Dir sür die eben verlebten kurzen Minuten." — Sie schüttelten einander die Hände und Leo begleitet« den Freund bi« -um Gasthau». Schweigend legten st« den W«g zurück. In beiden war da» «bin Erlebte zu lebendig, um in Worten auSgrdrllckt zu werden. Aber in dem gegenseitigen stummen Nebeneinandergehen fühlten sie sich doch einander nah und schied«»» mit einen» herzliche»» Händedruck und der fröh lichen Hoffnung auf baldige» Wiedersehen. Während die beide»» Jugendfreund, de»» kürz«» Weg bi» mm Gasthaus« eilenden Schritt» zurückgrlegt, ohne ans die vorübergehenden besonder» zu achten, waren Ne der Gegen stand einigsten Interesse» gewesen. Der lane Sommerabrnd hatte di« tmholung»brdürftigen vor die Tür«»» und auf die Balkon» gelockt. Anf den» Marktplatz gingen in großen Reihen jung« Mädchen schmatzend und kichernd nn» da» alt« Nathan«. Bättr und Mütter saßen behaglich ans Bänken vor der Tür«, und in» Gasthau» «Zur Tanne* hatte» sich viele Gäste ringe- fundrn, un» beim schäumenden vier de»» kühle»» Abend zu genießen. Allen «ar di« elegant« Gestalt Fritz von Hohenfel» aufgefallen. Man erging sich in allerlei Vermutungen über feine Persönlichkeit. War er ein verwandter Leo Berg», oder «in vorübergehender Gast in der Tanne» Niemand konnte be stimmte» erfahren, wie sehr man sich auch nach allen Seiten hin bemüht«, Au»k»mst zu erhalten. Mvckm Tr»b durch Die Türket »Atz GAB»»». . Zu» Kouslltt der Türktt mit de« Dreiverband« schretbt da» .Fremdendlatt": Zum erstenmal« gerät Gngland in «in« Mtstliche» Krieg mit der Türkei, womit «» ftver »eg« dl, ueohauüuedauisch« Welt gerichtet«, Politik di, Krone ausfetzt, di« England tzetwitzt, fei» e» sich bemüht, den eisernen Ning gegen Deutschland zu schließ». Dl« mo-aamiedanisch« Wehnmg «ar r» mit der Srotzbritanntn» inübesonder« seit den letzten 10 Jahren sein« Hels«»h,lf« gedungen hat. So erwarb König Eduard dl« Freundschaft Frankreich«, da« kurz vorher fast einen Krieg gegen Gng land geführt Hütte, nur dadurch, daß e» Frankreich erlaubt», sich Marokko« zu bemächtigen. Ebenso gab England Per- sie« frei durch Vereinbarungen mit Rußland. Endlich wurde in Reval di« Teilung der Türket beschlosst. Marokko, Persien und di« Türket sollten somit der Kitt werden, de» nm entstaubten Bunde» früher unversöhnlicher Feinde. Hierfür sollten Rußland und Frankreich ein andere« mo- homsnedanische» Land, nämlich Egypten, England prei» geben. Wenn allerding» di« Revaler vesprechungen nicht den beabsichtigten Erfolg hatten, so lag der Grund htersür an dem widerstand« de« türkischen Volke«, der in der jung- türkischen Revolution mit ihrem stark nationalistischen Ein schlag« so überwältigend zutage trat. Indem der jetzige König Georg vereint mit Rnßland, seinem ärgste« Feinde, bi« Türket ongreift, geht r: »och viel weiter al» sein Vater, indem er di« uralten Grundsätze der englischen Polttit ver- leugnet. Freilich bedurfte e» einer bewaffneten Attacke, um di, Türket zu bestimmen, au« ihrer neutralen Zurückhaltung heraubzutrtteU. wa» sich jetzt ereignet, ist nicht» andere» al» di« Vollendung dm Werke« König Eduard», mit dm Trümmern der islamitischen Staaten seine neuerworbeuen Freunde zu bezahlen. Die Türket aber wird diesem hinter- listigen Ränkespiel« einen tüchtigen Strich durch die Rech nung machen, wir begrüßen mit aufrichtiger Genugtuung und Bewunderung di« Entschlossenheit, mit der da« tapfere osmanisch, Volk in dm Kampf gegen den brutalen und perfiden Feind zieht. Anglautz annelliert Ggypleu. Die »Reue Freie Presse" meldet au« Koustanttuoprl: Dem .Tanin" zufolge haben die Engländer Egypten annek tiert. Sie ernanntm dm Onkel de» Khediven, den Prinzen Hussein Kiamtl Pascha zum Gmeralgouvrrneur und seinen Sohn, den Prinzen Kemal Eddtn Pascha, zu Oberkomman- danten. Di« »Frkf. Ztg." meldet au» Mailand: Di« von ver schiedenen Seiten gemeldet« Nachricht von dem bevorstehenden Abschluss« «lner italimisch-englischen Militärkonvmtton zum Schutz« von Aegyptm wird nunmehr au» Rom «nglischersrit» mit d«m Vrmerkm dementier», daß die Kriegsschiff« im Suezkanal zum Schutze Aegypten» genügten. Von italie nischer Seit« wird da» Dementi damit begründet, daß man da» Herr in Europa brauch«, und weiter, daß seinerzeit Differenzen, die Wischen England und Italien bezüglich der Bucht von Solum, sowie de« Schmuggel» über Aegyptm nach der Lyrmatka bestanden haben, nicht zur vesriedtgung von Italien gelöst worden seien. Der .Tanin" betont in einem Leitartikel di« Bedeutung der Freundschaft Italien« für di« Türkei und versichert, solang« Italien seinen Verbündeten treu bleibe, könne e« auf di« Freundschaft der Türkei rechnen. Di« grgenwärtigm Umstände bötm Italien bi« Gelegenheit, sich gut mit der muselmanischm Welt zu stellen und so zu beweisen, daß die einzig« zivilisiert« Macht, di« mit dem Islam in Be rührung stehe. Italien fei. Hiermit spielt das Blatt offen bar auf die Stellung Italien« in Tripoli« an. .Eschange-Tilegraph" meldet au« Kairo: E« verlautet gerüchtweise, di« Türken sammelten 100000 Kamel« an der Grenze, um sie zu einem Vorstoß« durch die wüste zu benutzen. Britische Kriegsschiffe liegen bereit, um «inen Angriff zu verhindern, fall» e» den Türken gelingen sollte, bi» zum Suezkanal vorzudringen. Zur Beschs« tz>»D tz>A UaWpppfstjtzl. Der «»Usch, Botschafter ft» Petersburg ha» vorgestern nach London berichtet: Der «»lisch« Konsul in NowvrosfljS» meldete, daß am tzst. Otteber zwei türkisch« Kreuzer den Hafen nutz d«, Stadt bmnborbtert uutz dabet d« tzrtttscheu Dampftr .Fredrrtka" in Brand geschossen Vssd m^ven' Brund gebohrt hätten. Der Kmatzf «« Tsle-Nw. Die .Köln. Ztg." meldet von der holländisch« Grenze: Der japanische Gesandte im Haag hat dm holländisch« Blätter« folgende vom japanischen Generalstab veröffentlichte Mitteilung zugehen lass«: Die Streitkräfte, die Tsingtau ent schließen, und am 28. September den Feind von seinem äußerst« Post« vertrieb«, haben sich danach mit der Borbereitung ihr« Stellung für dieBelagerungöhandlunaen und dieAufftellung von schweren Geschützen beschäftigt. Ber Tagesanbruch am 81. Oktober, dem Geburtstage de» -als«», begannen die sämtlich« Batten« zu gleich« Zeit die Beschießung, während unsere Kriegsschiff« ihr Feuer auf die feindlichen Forts richteten. La» östliche Iltis- und da» Schautanschan-Fort, die den rechten Flügel de» Feinde» deckten, waren sehr bald »«stört. In der Stadt Tsingtau konnte man beobachten, daß da» an die Schiffswerft arenzende Viertel sowie die Oel- behält« in Brand standen. Der Feind erwiderte da» Feuer nur schwach. , Der deutsche Kreuzer „AiE -esmiken. Amtlich. A e rlt», 4. November. S. M. großer Kremer „Kork" ist am 4. Rovemtzer vormittag» iu der Jade auf eine Hafenmiueasperre gerate« und ge- suaken. Rach de« bisherige« Angaben find-882 Manu (mehr al» die Hälfte der Besatzung) gerettet. Die RettungSarbetteu wnrde« durch dicken Revel erschwert. Der stellvntretende Chef dcS NdmiralstabeS. Behnke. Zwei englische Srie-Sfahrzeuge vernichtet. Reuter meldet: vorgestern früh wnrde iu der Rordsee da» englische Kanonenboot Haleyo« von der deutsche« Flotte angegriffen «nd vernichtet. Andere englische Kriegsschiffe eilten herbei nnd verfolgten die deutschen Kriegsschiffe, die Minen streuten. Da» eng lische Unterseeboot VS stieß auf eine Mine und ver sank. Rnr vier Engländer konnten davon gerettet werden. Wie groß die Hesamtverlufte der Engländer bei« Untergang der beide« Schiffe waren, verrät das Reuter-Bnrean nicht. (Halryon stammte aus den Jahren 18S3/S4, hatte einen Raumgehalt von 1090 t und eine Ge schwindigkeit von 19 bi» 20 Knot«. Er war bewaffnet mit zwei 12-ow« und vi« S,7-ow-Geschützcn.) Weitere Kriegsuachrichte«. Die Sperre der Rordsee durch England. La» .Morgenblädet" in Thristiania schreibt über die durch England angekllnhigte Sperr« der Nordsee: Heute ist die Meldung «ingetroffen, England habe die Nordsee von Island bi» Schottland gesperrt. Ein Kommentar ist über- flüssig. E» tst die» ein unerhörter Hebelgriff gegen da» internationale Völkerrecht. Di« Rücksichtslosigkeit gegenüber den neutralen Mächten ist auffallend und in die Augen springend. Der Schaden scheint in sonderbarstem Verhält- ni» zu den Vorteilen zu stehen, die England dadurch erreicht. Wir erfahrens daß die englisch« Regierung den interessierten Ländern vorher nicht» mitgeteilt und nicht untersucht hat, wie die Sperrung von der Regierung aufgrfaßt würde, Besuch ganz kopfscheu. Er bat doch sonst immer biuausge- grüßt." «Mach Dir doch nicht unnötige Gedanken, Magda," sagte die Klein««, «ine zierlich« Brünette, und zupft« «in paar welke Blätter von den Rosenstöcken. »Ich ängstige mich um Ernestine. Sie hatte versprochen, um acht Uhr zu Hanse zu sein. ES ist bereits nach neun und die Kotelettes werden trocken werde«. Mine tst bereit» beim Braten." »Sie ist ab« auch wirklich «ine Tyranniiu Da» ganze Hand muß nach ihrer Pfeife tanzen. Wenn schließlich di« Sache noch etwa» «inbrächte l Die Armenpraxis, die sie sich nun seit zwei jährigem rastlose» Mühen «worben, wird sie nicht auf «inen grünen Zweig bringen. Wenn sie doch Mama gefolgt hätte und den alten Krempel hi« aufgeaeben. Um ihretwillen müssen wir hier auch in diesem «lenden Nest verblühen mit der un gestillten Sehnsucht nach Genuß und Freude." »Sei doch nicht unzufrieden. Ich glaube, Du leidest am we nigsten unter der Enge der Kleinstadt. Dein Leben ist voll ständig ausgefüllt und Zerstreuungen und Unterhaltungen bringt Dir jeder Tag in Full« — mehr al» Pflichten." «Ich danke, klein« Naseweis, für gütige Belehrung. Ver langst Du vielleicht, daß ich mich auch noch an den Koch topf stelle und mir meinen Teint und meine Hände verderbe. Unsere Wirtschaft ist doch musterhaft «ingeteilt." «Mama führt da» Szepter im Innern de» Hause», begut achtet die Markteinkäufe, die Küche, da» Großreinmachen und nörgelt jeden Tag zum Vesten ihr« Verdauung mit der alten Mine, die Dn nach Kräften verwöhnst. Edith be reitet sich krampfhaft für da» Lehrerinnenexamen vor, Ernestine geht auf Praxi» und vergräbt sich in alte modrige Bücher, in der Hoffnung, nächsten» irgend «in Serum zu ^ finden, da» die Menschheit vor sämtlichen körperlichen Nebeln heilen wird. Erfände sie nur da» Serum für Erhaltung ein« ewigen Ju gend und Schönheit. Dann hätte sie d« Gegenwart und der Zukunft vollauf gedient und würde reich w«den, un» allen wäre geholfm." ' 225,20 .Deine Phantasien sind wirklich so schwül wie d« heutige Abend. Laß un» hineingehe». Mama kann den Zug nicht vertrag«,; im übrigen bieg» eben Ernestine um di« Ecke. Run kavo da» gemütliche Abendbrot stürm Anfang nehmrm"