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Beilage zmn „Mesner TageVlatt Rolationüdruck und «erlag »an Langer t Winterlich in Ri^esa. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hilhnel in Riesa. 25 2 Donnerstag, 29. Oktober 1914, abends. 67. Jahrg. Die Höchstpreise für Nahrungsmittel. Die »Nordd. Allg. Ztg.' schreibt -ur bevorstehenden Festsetzung von Höchstpreisen für Nahrungsmittel u. a.: Der Reichstag hat am 4. August 1914 ein Höchstpreisgesetz be schlossen. Die gegenwärtige Höhe der »etretdepreise findet weder in vorübergehender Knappheit noch in dem Gesamt« Verhältnis zwischen Getreidevorrat und Getretdebedarf während der Kriegszett ihre Rechtfertigung. Für die Ernährung des deutschen Volkes steht in diesem Jahre im wesentlichen nur die eigene Ernte zur Verfügung. Sie deckt unfern Vedarf an Roggen, Hafer und Kartoffeln, während uns an Weizen etwa 2 und an Gerste etwa 3 Millionen Tonnen fehlen. Unter Einrechnung der am 1. Juli d. I. vorhandene» Vor räte könnte, bis alles aufgezehrt wäre, der deutsche Roggen« bedarf bis Anfang September nächsten Jahre«, und der Welzenbedarf bi» Anfang August gedeckt werden. England führt diesen uns aufgedrungenen Krieg je länger desto schärfer al« Wirtschaftskrieg. Wir müssen uns also bei Zetten auch darauf einrichten, daß der Krieg über diese» Erntejcthr hinausdauert. Wir müssen dazu in das nächste Jahr mit denselben Vorräten hineingehen, die wir vor An fang diese« Erntejahres besaßen. Auf diese« Ziel, die Er nährung auf alle absehbare Kriegszeit hinaus unbedingt zu sichern, muß die Preishöhe eingestellt werden. Zunächst muß die Weizenmehlmenge gestreckt werden. Hierzu sollen erstens die Mühlen mehr Mehl aus dem Weizen ziehen. Damit die kleinen Mühlen nicht geschädigt werden, sind nur 75°/, Mehlausbeute vorgeschrieben. GS ist aber leistungs fähigeren Mühlen überlassen, größere Mehlmengen auSzu- mahlen. Zu jenem Zwecke sollen zweiten» dem WetZktt- brate mindestens io°/o Raggeumehl zugesetzt werden. An Geschmack, Bekömmlichkeit und Aussehen der Backware wird dadurch nicht» geändert. Durch den gesetzlichen Zwang wird erreicht, daß allen Schichten der Bevölkerung gleich mäßig solches Weizenbrot erhalten, und verhindert, daß einzelne Bäckereien für ihren Kundenkreis das übliche Weizen brot bereiten. Ist der Weizenpreis erheblich höher als der Roggenprei», so ist zugleich ein Anreiz gegeben, noch größere Mengen Roggenmehl dem Weizenbrote zuzusetzen, und die in vielen Bäckereien übliche Weizenmehlverschwendung ein- zuschränken. Im übrigen wird die west- und süddeutsche Bevölkerung, wie sie schon angefangen hat, mehr zum Roggen brotgenuß übergehen. In normalen Jahren wird ein viertel de» deutschen Roggenvorrat» verfüttert. Die Roggen- verfütterung würde in diesem Jahre bei der Knappheit der Futtermittel noch stärker werden und damit die Brotoer- sorgung der Bevölkerung gefährden. Um die» zu verhüten, wird da- verfüttern von Brotgetreide verboten. Die hiermit der Landwirtschaft auferlcgte Last wird dadurch etwa» erleichtert, daß die Landeszentralbehörden bei drin gendem wirtschaftlichen Bedürfnis den kleinen Bauern ge statten können, selbst erzeugten Roggen an da» eigene Vieh zu füttern, wenn sie e» ander» nicht erhalten können. Die Durchführbarkeit dieses schwer kontrollierbaren verbot» wird ferner dadurch erleichtert, daß Srsatzfuttermtttel zu niedrigen Preisen zur Verfügung gestellt werden, als Kleie und Gerste. Freilich bedeutet dies eine starke Belastung der Gerste bau enden östlichen und westlichen Landesteile. Durch Ein schränkung der Brennerei auf 60°/, deS Normalbrandes werden 0,16 Millionen Tonnen Roggen für die menschliche Ernährung frei. Welter wird auch für Roggen ein schärferes AuSmahlen mindesten» bi» zu 72°/, vorgeschrteben. Endlich soll das Roggenmehl durch Zusatz von Kartoffel- Produkten zum Roggenbrot gedehnt werden. Mit finan zieller Unterstützung der Bundesregierungen sind unter lech- nischer Führung der SpirttuSzentrale zahlreiche Kartoffel« trocknereien eingerichtet worden, die mit dem bereits vor handenen zusammen 0,8 Millionen Tonnen Kartoffelflocken und Kartoffelwalzmehl Herstellen werden, da» für menschliche Nahrung dienen kann. Mit den hierfür verfügbaren Er zeugnissen der Kartoffelstärkefabrikation werden insgesamt etwa 0,6 Millionen Tonnen solcher Produkte verfügbar sein. Der Preis dieser Produkte soll durch Zusammenfassung dieser Betriebs in ein Syndikat unter Staatsaufsicht niedrig gehalten werden. Mit solchem Kartosfelzusatz zum Brote find seit Monaten versuche angestellt worden. Auf Grund dieser Erfahrungen haben Physiologen, Hygieniker, Bäcker und Konsumenten übereinstimmend dahin geurteilt, daß Schwarzbrote mit einem Zusätze bi» zu 20°/, Kartoffeln etwa die gleiche Rßhrkraft wie reine» Roggenbrot hat und durch««- bekömmlich ist. Den Bäckern wird nun gesetzlich erlaubt, bis zu dieser Höhe Kartoffeln dem Roggen brot zuzusetzen, wenn sie dem Publikum solche Brot« mit kenntlich machen. Setzen sie mehr hinzu, so muß der Prozentsatz auf dem Brote angegeben werben. Um ein« gleichmäßige Behandlung aller Brotoerbraucher zu erreichen, ist ähnlich wie bei Weizenbrot vorgeschrieben, daß min desten» 5 GewichtSteile Kartoffeln in jedem Roggenbrote enthalten sein müssen. * Der Preis wird bei Roggen für eine Handelsware mittlerer Güte für 70 KZ Hektolitergewicht festgesetzt und sür besondere Qualität ein Zuschlag von 1,50 M. pro Tonne für jede« Kilogramm Mehrgewicht gewährt. Weizen nimmt man ähnlich wie Roggen mit einem Heklolitergewicht von 75 k§ au» Normalware an und setzt hierfür den Preis unter Zulassung von Zuschlägen für bessere Qualität fest. All« Gerste soll mit 68 oder weniger Kilogramm Hektoliter- gewicht für Futtergerste angesehen und mit einem Höchst, preis« belegt werden, vei Kleie bestand die Möglichkeit, einen einheitlichen Kleiepreis für da» ganze Gebiet de» Reiche» feflzusetzen, der überall ab Mühle sür den Groß handel wie für den Kleinhandel zu gellen hat. Die Fest setzung von Mehrpreisen sür da» Reich bietet dagegen kaum übersteigltche Schwterigkeittn. Ihrer kan» man nur bezirksweise durch Festsetzung von Mehlpreisen beikommen, z. v. für den Niederrhein oder auch für da» ganze Rhein- gebiet. Daher ist die Festsetzung von Mehlpreisen den Landeszentralbehörden überlassen worden. Für Hafer find keine Höchstpreise nötig, da die Heeresverwaltungen bi»her ihren vedarf zu angemessenen Preisen haben decken können. Endlich können auch für Kartoffel«, deren Prei» in den letzten Wochen sprunghaft gestiegen sind, Preisfestsetzungen nötig werden. Bet der Kartoffelernte diese» Jahre» besteht keine Knappheit zumal durch Einschränkung des Brennens etwa I Million Tonnen Kartoffeln mehr zur Verfügung stehen. Durch die vermehrte Kartoffeltrocknerei wird noch nicht die Hälfte dessen verbraucht, was jährlich durch Fäul nis verdirbt. Wenn nach Abschluß der Kartoffelernte und nach der bevorstehenden Verbesserung der Transportmöglich, leiten die Kartoffklpreife nicht falle«, so werden auch hier Höchstpreise festzusetzeu setu. Im Kleinhandel sind für einzelne Bezirke bereit» Höchstpreise festgesetzt worden. Für die Erzeugnisse der Kartoffeltrocknereien Wwd da» ge- gründete Syndikat die PreiSregulierung iy die Hand neh men. Um das verbot der Roggenverfütterung leichter durchzuführen, muß der Preis der hochwertigen deutschen Gerste wesentlich unter den Roggenpreis gedrückt werden, also etwa auf 205 M. in den Gerste erzeugenden und 210 M. in den Gerste verfütternden LandeSttilen. Durch diese Spannung wird dem Handel ein Anreiz gelassen, die Gerste von jenen nach diesen Gebieten zu schaffen. Danach würde sich ein RoggeupreiS Von 22« M < loco Berlin ergeben. Dieser Preis hält etwa die Mitte zwischen den entgegenstehenden Wünschen nach Preisen von 200 M. im Interesse billiger BolkSernährung und 240 bi» 250 M. zur Erreichung sparsamer Wirtschaft. Beiden For derungen gegenüber ist gleichmäßig zu bemerken, daß bei normalen Mehl- und Backkosten ein PreiSynterschied von 20 M. für die Tonne Roggen etwa einen Preisunterschied von einem Pfennig auf ein Pfund Brot auSmacht. Der Preis von 220 M. für Roggen bewirkt also weder für den Verbraucher eine in KrtegSzeiten unerträgliche Belastung» noch reizt er zu einem weniger sparsamen Umgehen mit Brot an. Diese Sparsamkeit ist unbedingt nötig, mutz abü und kann mit Erfolg nur auf anderem Weg« erreicht wer den. Der Prei» von 220 M. bleibt von Notstand-Preisen fern und trägt der ernsten Sachlage angemessen Rechnung. Denn das deutsche Volk lebt in einer von allen Setten ah- geschlossenen Festung, die sich freilich zur Ueberraschung un serer Gegner ihren NahrungSbedarf bei entschosseyem Willen aller selbst erzeugen kann. In Berlin find schon 237 M, sür die Tonne Roggen bezahlt worden. Demgegenüber be deuten 220 M. eine beträchtliche Herabsetzung und eine Schädigung sür manchen Käufer, wenn auch gewiß jeder zugeben wird, daß man künstlichen Preistreibereien in Kriegszeiten nicht scharf genug entgegentreten kann. End lich ist nicht zu übersehen, daß hiermit für die gesamte Kriegszett das Verhältnis zwischen Getreidevorrat und Brot bedarf im Preise sestgelegt wird. Die geringen Report fallen kaum in» Gewicht. Landwirte, Händler, Müller,, Bäcker und Konsumenten wissen, womit sie für die jetzig« Zeit zu rechnen haben und worauf sie sich esnrichten können. Der Weizeuprets " r hat im Durchschnitt der Jahr« 1S08 bi» 1913 in Berlin 40,50 M. über dem Roggenprelse gestanden. Wenn auch, der Preisunterschied geringer ist, so wird man jene Nokch doch festhalten müssen. Denn die deutsche Weizenerute deckt an sich nur für 8 Monate den Bedarf. Außerdem wird Roggenmehl dem Weizenbrote desto ausgiebiger zugesetzt werben, je billiger Roggenmehl im Verhältnis zu Weizen mehl ist. Durch einen Roggenprei» von 220 M. für den Doppelzentner ergibt sich ein Kleiepreis von 13 M. Nach der allgemeinen Regel wird die Kleie etwa bk» zu zwei Drittel des Roggens kosten. Dieser Preis erleichtert die Durchhaltung von Vieh, wa» im Interesse der späteren Fleischoersorgung unseres Volkes erwünscht ist. Endlich ist durch eine Erleichterung des gesetzlichen EutetguungsversahreuS dafür gesorgt, daß keine Vorräte gesperrt und dem verbrauch fern gehalten werden können. Somit ergibt sich ein System verschiedener Maßnahmen, zu dem Ziele, die Vrotversorgung der deutschen Bevölkerung über dieses ernste Jahr hinaus auf absehbare Zett aus eigener Kraft zu sichern. Die Betrachtung schließt: Wir haben Brot, Korn genug, um Heer und Volk bis zur nächsten Ernt« zu ernähren. Wir müssen aber mit unseren Beständen sparsam umgehen, um mit den nötigen Reserven in das nächste Erntejahr übergehen zu können. Wir sind e» unseren draußen käm pfenden Brüdern schuldig, Vorsorge zu treffen, daß die von ihnen auf den Schlachtfeldern errungenen Erfolge militärisch und politisch auSgenützt werden können ohne Rücksicht auf die Vrotversorgung in der Heimat. Wir wollen den Krieg unter allen Umständen durchhalten können, bi» wir uns die Sicherheit eine» dauernden Frieden» erkämpft haben. Die Reichsregierung weiß sich hierin einig mit der gesamten Bevölkerung und ist davon überzeugt, daß diese alle Maß- nahmen verstehen und -m fördern bereit sein wird, di« diese» Ziel erheischt Weiter wird gemeldet: Zu den mitgeteilten Höchstpreise» ist zu bemerken, daß der Roggenprei» von 220 M. sich loco Berlin versteht. Für die übrigen Hauptort« de» Reiche» werden die Preise festgesetzt, je nachdem sie östlich oder westlich von Berlin liegen und dann niedriger oder höher sind. Aachen 237, Braunschweig 227, Bremen 281, BreSlau 212, vromberg 209, Kassel 231, Köln 236, Danzig 212, Dortmund 235, Dresden 225, Duisburg 236, Emde» 232, Erfurt 229, Frankfurt a. M. 235, Gleiwitz 213, Hamburg 228, Han nover 228, Kiel 226, Königsberg 209, Leipzig 225, Magdeburg 224, Mannheim 236. München 237, Posen 210, Rostock 218, Saarbrücken 23^, Schwerin 219. Stettin 216, Straßburg 237, Stuttgart 237, Zwicks» 227. Die Witzenpreise find immer 40 M. höher al» diese Sätze. Die festgesetzten Höchstpreis« verstehen sich nur für inländische» Getreide. _ Der Höchstpreis sür die Tonne inländischer Gerste, deren Hrktolitergewicht nicht mehr al» 68 kg beträgt, be trügt in den preußischen Provinzen GchleSwig-Holstein, Hannover und Westfalen sowie in Oldenburg, Braunschweig, Waldeck, Schaumburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen und Hamburg 10 M., in den rechtsrheinischem Bayern 13 M«, anderorts 15 M. niedriger al» der Höchstpreis für die Tonne Roggen. Der Preis für den Doppelzentner Roggen- oder Weizenflei« darf beim verkauf durch den Hersteller 13 M. nicht übersteigen. Die Höchstpreise bleiben bi» zum 31. Dezember 1914 unverändert. »Bon da ab erhöhen sie sich am 1. und 15. jeden Monats bei Getreide um 1,50 M. für die Tonne, bei Kleie um 10 M. sür den Doppelzentner. Die Höchst, preise gelten für Lieferung ohne Sack und für Barzahlung bei Empfang. Die Verordnung tritt am 4. November 1914 in Kraft. Beträgt das Gewicht des Hektoliter» Roggen mehr als 70 kg und da» Gewicht des Hektoliter Wetzens mehr als 75 kx, so steigt bet beiden Getreidearten der Höchstpreis für jede» volle kg um 1.50 M. Der Staatssekretär de» RelchSamteS de» Innern hat gestern eine Anzahl von Vertretern Berliner und aus wärtiger Blätter geladen, um ihnen Erläuterungen zu den vom VundeSrat gefaßten Beschlüssen bezüglich der Höchstpreis« zu geben. Es hatten sich etwa 30 Presse vertreter etngefunden. Die Beschlüsse des Bundesrat» sind nach reiflicher Vorberatung und nach Anhörung von Sach- verständigen aus den Konsumenten- und Produzentenkreisen, au» Leu Kreisen der Landwirtschaft, de» VäckereigewerbeS usw. gefaßt worden. 20000 bi» 30000 Brot« mit Kartoffel- Mehlzusatz, werden schon jetzt in Berlin gebacken. Die Gefangene«erhalten Brot mit 20prozentigem Kartoffel- -usatz. Der^Zusatz kann erfolgen mittel» Kartoffelmehl», MitteU Kartoffelstöcken oder auch frischen Kartoffeln. Hin sichtlich der/Versorgung de» Deutschen Reiche» mit Brot korn bl» zur nächsten Ernte machte der Staatssekretär ein- gehende zochlenmäßige Mitteilungen, die zum Teil vertraulich gegeben wurden, da sie hier und da noch einige Korrekturen erfahren können. Ferner teilte er mit, daß ein« neue BorratSstatMk am 1. Dezember ausgenommen werden solle. D>- Schlacht an Weichsel «nd San. Dor» Rittmeister a. D. Großmann. Berlin, den "28. Oktober 1914. « Mit-dem Rückzug der russischen Heere ans Gali- zlen und dem Aufmarsch an und hinter Weichsel und San beginnt der zweite Abschnitt der Kämpfe auf dem östlichen Kriegsschauplätze. Wir unterstreichen das Wort Aufmarsch", weil wir der Ansicht sind, daß jetzt erst das Heranführen der tief im Innern des Landes und in Asten mobilisierten verbände als abgeschlossen zu betrachten ist. Dafür spricht auch eine über Mailand durch den Kriegskorrespondenten des ;,Secolo" ernge- MUgene Nachricht; welche das Eintreffen sibirischer Truppen und Kosaken am Ural und östlich an der Wnch- selfront feststellt und hintzufügt, daß die Mobilmachung beendet ist. Demnach hätten diese Truppenteile, welche östlich der >,Militärbezirke^ von Kasan und Moskau dis loziert sind- also am Ural und in Sibirien, drei Mo nate nach der offiziellen Kriegserklärung benötigt, um den Bahntransport und die Fußmärsche zur Heran- fährung an denselben zu bewirken. Wie lange Zeit vorher sie bereits auf Kriegsfuß gesetzt sind- entzieht sich freilich der Beurteilung. Diejenigen haben also richtig berechnet- die immer betonten, daß die zweite und vielleicht auch die dritte Staffel der russischen Heere mehrerer Monate bedürfe- um an der Westgrenze (ließ: Weichsel) zu erscheinen. Denn östlich des Urals stand nur die sibirische Eisenbahn zur Verfügung zur Ueberwindung der unendlich großen Entfernungen. Das diese wochenlang währenden Bahntransporte nicht ^hn-. Unterbrechung bewirkt werden können- ist einleuchtend. Wir hatten vor Jahren Gelegenheit, in diese Verhol! nisse einen Einblick zu gewinnen- und wissen, daß nach Bahnfahrten von drei bis vier Tagen die Truppen,aus- geladen werden und ein bis zwei Ruhetage halten, um -,dic Beine zu vertreten". AuS dieser Skizzierung der russischen Transportverhältnisse ist die Erkenntnis «ibzuleiten- daß die bisherigen Operationen dieser ziffernmäßig gewaltigen Armee mehr den Charakter eines Vorspieles hatten, wohl in der Erwartung, daß eS gelingen könnte, den Feind in Galizien und in Ost preußen schnell zu überrennen. Dieser Coup mißlang; man hielt cs für gr boten, sich zum zweiten Male nach rückwärts zu lon- Mtrieren — zum ersten IM bekanntlich Anfang August