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Her berühmte Heerführer wohnr mit stine« Stabe * 1« Baracken und wohnt recht bescheiden/ da die großen Räume alle für die Operationskanzleirn belegt find, g« M der ehemaligen Kompagnieschusterei haust der General, L und an seiner Tür steht mit Kreide geschrieben: -,Ex- zellenz". Da» ist alle». Sein Generalstab-chef- G«. neraünajor Boog, wohnt im Nebenraum, einem ähn- llchen LuzuSappartement. Bel unserer Ankunft wurden wir vom GeneralstabS- * vberft empfangen, der un» anmeldete, worauf der Ge- ueral sofort erschien. Er ist mittelgroß, mit viereckigem, 7 energisch gewölbtem Kopf. Da» unverkennbar kroatisch« s, Gesicht schmückt «in kleiner, aber martialischer schwarzer « Schnurrbart- und die scharfen Augen blicken jedem, der vor ihm steht, gerade in» Gesicht. Der General ging von einem zum andern, ließ sich seinen Namen uen- nen und reichte ihm die Hand. Dann trat er in uns»re Mitte und hielt folgende Ansprache» die ich an» de« Gedächtnis wtedergebe: „Meine Herren! Ich be- grüße Sie herzlichst im Namen der Armee, die ich die x Ehre habe zu führen, und freue mich, so viele hervor- ragende Vertreter der öffentlichen Meinung hier ver- / sammelt zu sehen. Ich will e- offen und klar sagen; Die Armee hat keine Geheimnisse- und ich o würde jedem von ihnen ein Passepartout ausstellen, und Sie könnten gehen wohin Sie wollen, und sich au- ', sehen was Sie wollen. Je mehr Eindrücke Sie jammeln- eine» desto größeren Dienst können Sie uns leisten. Ich weiß wohl, daß Sie jetzt nicht alles veröffentlichen Vnnen- wa» Ihnen am Herzen liegt. Aber eS wird ' «uh wieder einmal Frieden werden, und dann werden Sie urbt et orbt verkünden können, was Sie gesehen . haben. Ich wünsche, daß Sie möglichst viel mit dem " brave» Manne, der im Felde steht, in Berührung.kämen, damit Sie sehen, welch herrliches Menschen- Material wir haben. Ich weiß recht gut, daß die Oeffentlichkeit gewisser- maßen enttäuscht ist, daß die Erfolge nicht so Schlag auf Schlag aufeinander folgen wie man erwartet hatte. Die Schlacht bei Roßbach hat eine halbe Stunde ge- dauert- die Schlacht bei Gravelotte einen Nachmittag, die Schlacht bei Sedan einen Tag, und jede dieser Schlachten hat mit einer Katastrophe für einen der , kämpfenden Teile geendet. Dagegen aber haben die Bc« lagerungen von Paris und Sebastopol sechs Monate ge« dauert, und wenn jetzt die Belagerungen kürzer sind, ' so smd die Schlachten umso länger. Jetzt ist der Krieg ein Ringen um ein technisches Problem. Wenn die Rus sen unsere Infanterie hätten, dann wären sie heute in Wien- wenn wir so viel Artillerie hätten wie die Ruj- ' sen, dann wären wir heute in Kiew. Sie dürfen nicht vergessen- daß Rußland in Europa doppelt so vis^Ein- ' wohner hat wie Oesterreich-Ungarn. Wenn wir heute tausend Russen wegschießen, sind morgen fünfhundert , neue da. Wir haben bis jetzt gerauft eins zu drei. Jetzt raufen wir eins zu zwei; Md eS wird die Zeit kommen, wo wir eins Zu ein» raufen werden. Dann hoffen wir Ihnen mit solchen Kata strophen dienen zu können, die die Oeffentlichkeit er- * martct. Aber bis dahin muß man Geduld haben. Wir müssen sie auch haben. Ich habe die Schlacht bei - Tomaszowund die Schlacht bei Lemberg ge schlagen, uno das eine Mal hat es sieben, oa» andere r' VLal fünf Tage gedauert, bis es sich gelockert hat. Also Geduld! Geduld! Wie lange es noch dauern wird, ob vier Wochen oder vier Monate, das kann niemand sagen. Aber der große Erfolg muß endlich für uns kommen/' .So sprach Boroevic wie ein echter Soldat, und al» - rr uns verließ, schallten ihm unsere begeisterten Hochs und Lljen nach ' " ' Ernst Klein- Kriegsberichterstatter. btschal >M« WtzWi imi W« - Da» Reutersche Bureau meldet au« Tokio von gestern: La« Maeinemintsterium gibt bekannt, daß di« Marschall«, Mariannen- und Carolinrn-Jnseln au« militärischen Grün« h«r besetzt worden find. Weitere Kriegsuachrichte«. völkerrechtswidrige r,! Behandlung brr deutsche« Gefangene». Nach Marseille wurden in der letzten Woche «Hren Dmfend drutfch« Gefangen, gebracht, di« «ach Algier und .. Marokko verschifft werden sollen. Frankreich will dadurch di« Lag« der Deutschen in ungünstigem Lichte zetgm und di« befürchteten AufstäuH der Eingeborenen ersticken. Des halb werden die deutsches Gefangenen an Helle« Tag« ge fesselt in di« älgertschm Ortschaften getrieben. 4000 deut sche Gefangen«, fallen sich bereit» im Süden Algerien» be« finden und dopt zum Bähst- und Straßenbau gezwungen werben. Di« fuühtbar«« Strapazen dieser Beschäftigung waren btshrrnür sranzöstschen Strafkompanien Vorbehalten, r Gerüchtweise vetlautet, daß die Sterblichkeit unter dm f bmtschm Gefangenen frhr erheblich fei. Al» Wachsoldaten »«dm m«ist_ vchwarze verwende», die di« Deutfch« mit «mpbrendrr Grausamkeit behandeln. w!r haltm es für selbstverständlich, daß di« deutschen Behbrdm unverzüglich j durch Bermitteluttg «iner urutralen Macht näher« Erhebungen ..über di« Behandlung dltr brutschen Gefangene« anstelle« 5^ und gegGmenfäll» mit dm schärfsten kepnDalim,. gegen bi« sranzöstschen Gefangenen in Deutschland Vorgehen. , l. Die «u»fich1e« tze» englische« Heere». Da« dänische Organ .Politiken" beschäftigt sich in «mem Leitartikel mit dm Au»fichtrn de« englischen Heere«. / La» Blatt meint» daß es wohl richtig fein wöge, daß da« M englisch« Heer stärk« werd«, f« läng« d« Krieg daun», > »M «ach läng«« Zeit fortwährmd u«e HiIf«kräfte au« ver« fchtedmm Teilm de« Reiche» zugeführt werden könnten. LA «tschetdeud« Frag« M aber, ob d« Krieg solang, dauern werde, daß Sngtand die Vorteil, f^n« wachsend« wWÜrifchm Kraft ernte« kövN«. G» fei klar, daß dies, Früg« di« mglischm Staat»»»»«« u»d Ofstzi«, sehr denn« ruhig». Gerade di« fortwährenden Versicherungen England», daß d« Krieg sehr laua« dauern «erd», verbergen einm Zweifel und «in« Furch». Li« Franzose« hätten sm Krieg»- aubbruch dl« schwerst« Last tragen müssen, ««dm fit so laug» aulhaltm kban« di» Eualond wirklich R»«»f feine MWrug« vollendet hat« Tie A»fsta»tz»beweg»»g tu Perste«. La» R«girruag«blatt .Tanin" «hält ein TelegrawM au» Wan, tvoaach russtsch« Truppe« gegen dm mächtig« persischen Stamm Karidar marschieren. Di, Ortschaft Kent wurde von der russischen Artillerie ring,äschert. Mehr«, and«, Stämme stad setzt in di« Kämpf« hineingezogm uwrdm. Sei Mruvana mußten di, Russen unter großen Verlusten zurückwrtchen. während eine« anderen Schar mützel« bei Terkuvar wurden dl« Russen zur aufgelösten Flucht gezwungen. In der Gegend von Urmia herrscht zunehmend« Aufregung und unglaublich« Unsicherheit. Di« Russen verhafteten da« Haupt de« Stamme» d« Z«za und mehrer» and«« Kurdensührer al« G«is«ln. Di« Log« in den rusflsch.pttsisch-türktschkn Grenzgebieten wird al» höchst kriegerisch bezeichnet. Wiederkehr der vrd»uug tu Antwerpen. Gegenwärtig befinden sich in Antwerpen wenig« Truppen al« in den letzten Tagen. Di» Maschinengewehr« sind von den Straßen wrggenommen worden. Ein Teil der Krizg«fchotzung darf durch Lieferungen an da» Heer bezahlt werden. Di« deutschen Behörden handhaben die Ordnung ausgezeichnet. Gin« von MÜnchen-Tlaböach entsandt« Fabrikanten kommission stellt« fest, daß in Antwerpen schätzungsweise 120000 Ballen Baumwolle lagern, hauptsächlich ostindische. Die dmtsche Regierung beschlagnahmte sie und wird sie den r«cht»Mäßigr« deutschen Eigentümern zustellen. Sie drückt der Schuh. Wären di« schwarzen HtlsStruppen, dl« Frankreich au« den Tälern de» Atta« und vom Ufer de« Senegal heran schleppt, nicht gar so wild und grausam, man könnte Mit leid habm mit diesem Kanonenfutter Frankreich«, die im Feuer unserer Maschinengewehre verbluten und die in der Heimat ihrer Herren nur Schlimme« erdulden müssen. St« frieren in der naßkalten Herbstluft und die schweren Militär stiefel, die ihnen dl« Franzosen anmeffen lassen, dünken ihnen ei« gar überflüssige« und unbequeme» Stück Möbel. In ihrer afrikanischen Heimat sind ihnen Schuhe ein un bekannter Luxu« und nun sollen sie auf einmal in schweren, eisenbrschlagenen Stieseln Gewaltmärsche »»«führen. Kein Wunder, daß sie da der Schuh drück». So erzählt «ine dänische Dame, dl« in einem sranzöstschen Lazarett tätig ist, in einem Briefe an ihre Angehörigen, die schwarzen Soldaten könnten in ihren Stiefeln kaum gehen. Wenn st« acht bi« vierzehn Tag« im Felde gewesen seien, würden ihr« Füße derart entzündet, daß st« sich kaum auf den Beinen halten könnten. Wenn sie zum Lazarett gehen wollten, fielen st« um. Und mit solchen Soldaten, di« im wahrsten Sinne de« Worte« nicht gehen können, will Frankreich uns niederzwingen. Angriff auf et» dikuische» Unterseeboot. vorgestern nachmittag feuerte im Internationalen Ge wässer zwischen Rackehoved und Kullen-Leuchtfeuer ein vor her nicht bemerkte« Unterseeboot zwei Torpedo« gegen da» dänisch« Unterseeboot „Havmanden", da« mit 5 Knoten Geschwindigkeit über Wasser fuhr, kein Schuß traf. Da« Unterseeboot führt« die nationale Flagge. Gin Unterseeboot unbekannter Nationalität wurde am Nachmittag van Nacke- Hoved-Leuchtfeuer au« beobachtet. Heute früh trieb am vor- ftrand von Rackehoved ein Torpedo an, der dort explodierte. De« in Frage kommenden kriegführenden Mächten ist dieser Vorfall zur Kenntnis gebracht worden mit dem Grsuchen, in Zukunft größere Achtsamkeit zu üben. Zu dem Vorfälle meldet »National-Tidend«': Da« Unterseeboot befand sich ein gute« Stück außerhalb de« dänischen Hoheitsgebiete«, al« der Kommandant plötzlich einen weißen Streif« im Wasser erblickte. Gr war sich sofort darüber klar, daß dieser von einem Torpedo -errühren müsse, b«ss«n Kur« denjenigen de« Unterseeboote« kreuzte. Da« Boot da« mit b Seemeilen Geschwindigkeit lief, konnte seinen Kor« nicht so schnell ändern. Die Besatzung war auf da« Schlimmst« gefaßt. Glücklicherweise ging der Torpedo unter dem Kiel de« Boote« hindurch, ohne Schade» anzu richten. Wenige Minuten später sah der Kommandant wieder einen verdächtigen Schaumstreifen auf dem Wasser. Aber diesmal befand man sich nicht in der Kursrichtung de« Torpedo«. Da« Unterseeboot begab sich sofort auf dänische« Hoheitsgebiet zurück und hielt scharf Ausguck, je doch war nicht« von einem fremden Unterseeboote zu ent- decken. Zu derselben Zeit, al» di« Torpedoschüsse vbgefeuert wurden, wurde «la Unterseeboot, deffen Nationalität nicht erkennbar «ar, bei Nackehoved-Leuchtfeuer bemerkt. (Notiz de« W. T. v.: wie wir von amtlicher Seit« erfahren, stad di« beiden Schüsse nicht von einem deutschen Fahrzeug« ab- gefeuert worden.) Die Awöfchrett»»»« gegen tzir Deutsche« i» S»gla»tz. »Daily News" schreibt in einem .Progromacher" be titelten Leitartikel, bet Schaden, den di« Opfer der abscheu lichen Au«schrettnag«a erlitten haben, ist groß, aber er ist sehr klein» verglichen mit dem Schaden, den di, Ehr« und d«r gut« Ramr England« in den Aug«n der Außenwelt «rlttteu hat. E» besteht kein Zweifel darüber, auf wem di« Verantwortung, dies« der Ration angetan» Schmach, ruht, nicht auf d«r unwissenden Menge, sondern a»f dem T«il drr Press«, dir unaufhörlich beschäftigt war, all« rohen Leidenschaft«» g»g«n dl« unglücklichen Ausländer aus- zustacheln. Dir wissen nicht, wie lang« da« Staatssrkre- tariat de« Innern dulden wird, daß diese« System brutaler Aufhetzung der Meng« fortdauirt. Di« Folgen dieser Be- «egung find jetzt klar. Niemand kann dqmit einver standen kein, »aß dw mißleitete» Opfer sich für da« un» veraatwortltG« Auftreten der Anstifter zu »erautwsttsn habe» Kleinere Kriegsuachricht»«. Lebe« die Versenkung de« englischen Dam-, pfers -.Llitre" wir» au» Stavanger (Südseite mm Norwegen) berichtet. Lotsen beobachteten- daß ein deut sche» Unterseeboot außerhalb der Terrttorialge« wässer ir Meilen von der Küste bei vefiwidtngfoe den großen englischen Handettdampfer ;,Slitre" »um Sinken brachte- ohne einen Torpedo abzuschteßen. Da» Unter- sreboöt hatte die „Glitre" angehalten. Der Kapitän und die englische Mannschaft de« Dampfer« verließen in drei Booten das Schiff, worauf deutsche Matrose» an vord gingen und da» Schiff anscheinend durch Oefknuag der Bodenventile zum Sinken brachten. — Nach einer Mel dung de« Londoner -.Daily Telegraph" soll der Zeppe lin k r e u z e r - der, wie bereit» gemeldet, angeblich ÜLrr die Nordsee geflogen ist, von einem britischen Torpedo boot verfolgt worden sein, da- auf da« Luftschiff Le- schossen habe, al» es sich 25 Seemeilen von Harwich entfernt befand. — Nachrichten au» Südafrika zu folge fingen die Briten eine drahtlose Depeschr aus Windhnk auf, die die Gefangennahme von fünf eng lischen Offizieren und 58 Soldaten meldete. — Nachdem in der vorigen Woche die russische Kapelle in Wie«, baden beschlagnahmt worden war, ist jetzt auch die dor tige e nglische Kirche von der deutschen Regierung mit Beschlag belegt worden. Der noch in Wiesbaden weilende englisch; Geistliche Freese wurde aufgefordert, ein genaue Verzeichnis der zu der Kirche gehörenden Gegenstände aufzustellen. — Die englische Ad miralität hat an Offiziere und Mannschaften der eng lischen Flotte enorme Quantitäten Schwimmgürtel ver teilen lassen mit der Instruktion, daß diese ständig zu tragen, nachts rasch erreichbar und stet» aufgebläht sind. — Das Ha ndelsb ladet meldet au» Tilburg: Wenn das englische Ausfuhrverbot für Wolle durchgeführt wird, werden die hiesigen Wollstoffabriken binnen vier bis sechs Wochen au» Mangel an Roh. stoffen geschlossen werden müssen. Der englischen Regie- rung liegt ein Gesuch von Großindustriellen vor; das Verbot unter der Bedingung aufzuheben, daß nach dem LuSlande, besonder» nach Deutschland, nicht» geliefert wird. — Der Rektor und Senat der Technischen Hoch schule zu Hannover haben auf einstimmigen Antrag der Abteilung „Maschinen-Jngenieurwesen" den sieg reichen Belagerer von Antwerpen, HanS Hartwig von Beseler, -um Dr. ing. ehrenhalber ernannt. 8ie tie Wy PytWl »Milt wüt. Der Lerzweifluugskampf um da« Fort Giedsi-la. Don unserem Kriegeberichtrrstattrr. veperreichische« KriegSpresfeqnarHer, IS. Oktober 1914. Feldmärschall-Leutnant KuSmanek hatte gestern die Liebenswürdigkeit, uns den Besuch de» FortSSied- liSka Werk I. zu gestatten. Dir fuhren auf Grodeker Chaussee hinaus. Hier war es interessant, zu sehen, wie auf dem Bereich wirksamer Gewehrschußdistanz das Vor- trrrain gesäubert worden ist. Erbarmungslos waren alle Häuser niedergebrannt ooer gesprengt. Eine ganze Fabrik hatte dran glauben müssen, nur ihr Schorn stein ragt einsam in die Luft. Gärten mit schönsten Obstbäumen sind schonungslos niedergelegt. Die Ort schaften weiter vor standen unversehrt. Für den Fall, baß die Russen bis hierher gekommen wären- hätten ein paar Schrapnells auf die Dächer genügt. Aber dank KuSmanek und der tapferen Besatzung ist dieser Fall nicht eingetreten. Ununterbrochen donnern noch die Ge schütze an der Ostfront; wo daS Werk liegt, dem wir zustreben. Hier stehen die Fort» noch im Kampf gegen die starken Nachhuten der Entsatzarmeen und dek- ken Grodeck. Als wir auf die Straße einbtegen, die vpn der Chaussee auf da» Werk SiedliSka fühtzt- sausen drei Granaten hinein kaum 400 Schritt rnS Feld. Al» wir etwa» weiter oben angelangt sind- sehen wir jenseit» de» Bahndamme« die Weißen Wölkchen der explo dierten Schrapnell». Da» waren die einzigen Grüße, dte die Russen uns noch zusandten. Sonst hörten wir nur die trommelnden Batterielagen ihrer etwa drei . bi» fünftausend Schritt entfernten Artillerie. Unsere Werke arbeiten Unermüdlich, von Zeit -u Zeit können wir den tiefen Brummbaß der großen Mör ser unterscheiden, deren Zuckerhüte singend die Luft durchsausen. Der Ort SiedliSka ist von seinen Bewoh nern gänzlich verlassen, dafür haben sich dort Sol daten «inquartiert, die in stiller Beschaulichkeit in zer störten Hütten Hausen. Seit Wochen und Wochen liegen sie hier, waten im knietiefen Dreck, kochen in Feuer löchern- trinken au» Notbrunnen, die sie sich selbst zur Sammlung de- Regenwasser» gegraben haben. Sie haben keine Ahnung, wa» in der Welt draußen vorgeht, und kennen keine andere Unterhaltung al» die Granaten, die die Russen ihnen herüberschicken. Aber sie haben sich bald daran gewöhnt. In aller Ruhe machen sie sich ihr schweres Dasein so bequem wie mögliche Al» wir an so einer Küche vorbeikamen, hockten nnter dem Bretterdach «in paar Leute herum , um da» Feuer und wärmten sich. Zehn Schritt davon sahen wir eine» jt.ner tiefen Löcher, die die Granaten in den Boden reißen. Und e» muß schon eine große Granate ge- wtse» sein, denn da» Loch tst mindesten» drei Meter breit. Ich frag« die Leut«: „Hat sie euch^erschr-ckt?" „Ah na!" antworten sie darauf, „sie steckt?«och drin, doe» Luder!" Je höher wir hinaustommen, desto deutlicher wer- den die Spuren der Verwüstung durch die russischen Gra naten: zerrissene Telegraphenleitungen, geknickte Bäume, zertrümmert« Hütten. Hie und da i« Geböl» ei» ein-