Volltext Seite (XML)
der SßerrEsche« SO,5 «» MD«ser»vi»tt»rte«. Stu, amtlich« Darstellung üb» di, Tätigkeit der Iftm»tch<schm 80,L ow Mörser-Vatterien hcht dt« außer- ar-«»tli<-« ««awgltchktt, leichte Tran»porimvglichk«it und rasche Kampsdereitschaft Hervar, wodurch st, bei Giveß, Na« »u^ LRUich und Maubeug« wertvolle Dienst« leisteten. — W«t Gtvet und vkaubrug, «perierten di« österreichischen O«schötz» allein, da di« deutsche« 48 «v-Eeschütz« nur auf d«r Bahn desördert «erden können, «ährend Vokda-Mörser, auf Kraftwagen verladen, öeretts «ine Stund« nach dir lukunst vor der Festung feueröireit waren. Frauröfischer „Stöötesch«tz". Unser« He,re»l«itung hat gleich zu»«t Beweise bei- gebracht sür dt« Art uud weise, wie die Franzosen Städte vor dm deutschen Barbaren schätzen. Die grob« nord» französische Industriestadt Lille war von ihren eigenen Behörden als .osten" bezeichnet worden. Trotzdem setzten sich französisch, Territorialtruppm (Landwehr) in ihr fest und zwangen dadurch di» Deutsche« dt« Stadt im Sturm zu nehmen, wobei natürlich manches Hau» in Flammen ausglng. Die Franzosen werden aber jetzt in alle Welt htnaußschreten, wir hätten Lille ,z«rstvrt". Noch belasten« der freilich für den französischen „Städteschutz" klingen die Nachrichten au» Reim». Man wird sich noch de» gewal tigen Lärm» erinnern, der sich in der ganzen außrrdeutschen Welt erhob, al» e» hieß, dt« Kathedrale in Reim» sei von den Unseren in Brand geschossen. Schließlich stellte e» sich heran», daß die Beschädigungen all« wieder heilbar waren und daß unsere Artillerie nur notgedrungen di« berühmte Kirch« unter Feuer genommen hatte, weil nämlich dt« Franzosen dort «ine Beobachtungsstation errichtet hatten uud weil st« zugleich da» Gotte»hau» al» eine Deckung für ihre Batterien ansahen. Trotzdem unsere Feinde also da mals di« Beschädigung de« berühmten Bauwerke» mut willig heraufbeschworen hatten und ihre ganze Entrüstung eitel Heuchelet war, hoben sie jetzt wiederum Batterien an der Kathedrale aufgestellt und haben vom Turme au» Lichtstgnale gegeben. Selbstverständlich können unser« Truppen nun keine Rücksichten mehr auf da» alte Bau- denkmal nehmen und müssen e« beschießen, wenn dl« Franzosen nicht schleunigst ihre Posten und ihr« Batterien zurückztehen. Gewiß wird sich unsere Führung nur schweren Herzen» entschließen, da» Geschützfeuer auf «in altehr würdige» Denkmal gotischer Kunst zu richten. Aber da» Sebot der milithrischen Selbsterhaltung erfordert e» und diese» Gebot ist stärker al» die Gebote der Kunstpflege, wird aber der Wunderbau von Reim» zerstört, so fällt die Verantwortung allein auf die Franzosen und ihre höchst sonderbare Art de» „GtädteschutzeS". W»S die „Brummer" ««richten. Seine Eindrücke vom 42-Zentimeter-Geschoß der Deutschen schildert der Korrespondent des „Giornale d'Jtalia" wie folgt: „Plötzlich hören wir, wie ein angstvolles Geheul die Luft durchschneidet. Man hat die Idee eines unsichtbaren Un- gcheuerS, das über unsere Köpfe dahinsaust, bellend, zischend, wiehernd, wie ein kolossaler Zentaur. Jeder von uns möchte vor Angst hinter Felsen flüchten. So durchleben wir einige Minuten, in denen wir uns in der Willkür des Zufall fühlen. Es ist als ob dieses Geheul uns in einen Strudel hineinrisse und davonwirbelte, uns in Stücke reißend. Auf einmal hört eS auf, und es ist, als ob eine gigantische Hand uns einen Schlag ins Gesicht versetzte, dann ein dumpfes Krachen, wie ein in die Erde geschlagener Riesenhammer, ein Gebrüll, das in alle Knochen fährt, und 500 Meter von uns steigt eine gigantische Rauchsäule von Steinen, Erde, Asche, Funken, au-gerissenen Bäumen und Schutt trium phierend zum Himmel empor. Es ist, als würde die ganze Ebene zerrissen. Das innere Beben der Erde teilt sich uns durch die Fußsohlen mit, hebt in allen Sehnen wieder, geht durch die Nerven. Es war das Projektil eines jener riesigen deutschen Mörser, da» 50 Meter vom Fort niedergefallen ist." Komteß Jutta. Noma» von Willy Scharlan. 41 Ans dem dicken Teppich war ihr Schritt tau,n v,>lnehm- bar. Jedenfalls machte es den Eindruck, als härte ihn der Bruder nicht. Er saß über eine Zeitung gebeugt an dem i großen, runden Tisch. Jutta zog den neben Bodo stehenden Stuhl etwas vom ! Tisch zurück und drehte ihn ab. Al» sie sich setzte, wendete sie ihr Gesicht voll dem Lesenden zu. Wollte er sie nicht hören? Es hatte fast den Anschein, als bemerke er ihr Kommen auch jetzt noch »licht. Aber sie hatte Mut. So sagte sie denn z nach kurzer Zeit, wenn auch mit etivaS verschleierter Stimme: „Bodol" Der Bruder zeigte keine Spur von Ueberraschung, als er vom Zeitung»blatt aufblickte, sie dicht vor sich sah. Sein Auge schien in ihr lesen zu wollen, so durchdringend war der Llick dieser barten, grauen Allgen. .Hm?" fragt« er. „Wa» wünschest Du von mir?" „Du scheinst anzunehmen, Bodo, mein« Absicht sei, bau» und oder für lange Zeit hier in Hilarhof zu bleiben." Mit diesen Worten ging Jutta, welche Umwege verschmähte, ge rade auf ihr Ziel Io». Der Graf legt« die Zeitung auf den Tisch und lehnt« sich langsam hinten über. Nicht eine Mutkel seine» Gesicht» zuckte, nur seine Augen sprachen höhnend: „Also Du fängst an? Ja, rraS denn sonst, lieb« Jutta? Natürlich nehme ich an, daß Ihr lange hier bleibt, j« länger, um fo bester. Dazu seid Ihr ja hergekommen." „Da» mag für die Tante zutreffen, für mich nicht. Ich beabsichtige durchaus nicht, lange hier zu bleiben." .Da» verstehe ich »ich?. Hier ist e» doch im Gommer tausendmal schöner als in der Stadt. Oder hast Du Dich über irgend etwa» zu beklagen, vermißt Du etwa» ? Ja oder nein? Du wirst mir erlauben müssen, daß ich Dich nicht ver stehe. Tante Ernestine bat sich ebenfalls zu längerem Bleiben eingerichtet, wie sie mir jetzt sagte zu meiner Freude, denn — Du weißt ja, wir standen «ine Zeitlang nicht recht gut zu- saumrey. Gott fei Laich daß di« gute, alte Dame leicht zu ver- Kleinere KriegSuachrlchten. kürzlich der Kaiser mit dem kommandierender des t. Bayrischen Armeekorps Ritter v. Ly- Als General lanöer und dessen Gencralstabschef Eenaralmajor von Nagel zusammentraf, sagte er nach Anerkennung der hervorragenden Tapferkeit der Bayern: ,Hch wünsch« nur den Engländern, daß sic einmal mit den Payern -usammcnkommen!" — Die „Petcrsb. Telegr.-Agentur" verbreitet in neutrale,» Länoern, Deutschlands ungeheure Verluste zwängen die deutsche Negierung, alle Sefrei- ungsb.ftimmungen vom Militärdienste zu widerrufen. Da es oem deutschen Heer an Ausrüstungsgegsnstün- den mangle, sei der Befehl erteilt worden, die Gefal lenen ohne Uniform uud Stiefel zu begraben. Diese Behauptungen des der russischen Negierung nahe stehenden Telegraphenbüros sind erlogen. — Nach einer Meldung aus Uesküb hat beim Dorfe Kotsik ein heftiger Kampf zwischen Serben und einer türkisch-bul garischen Bande stattgcsunden, wobei die Ortschaft teil weise eingeäschert wurde. Beide Teile hatten zahlreiche Tote und Verwundete. — Das Blatt Sofioter Ovolja ver öffentlicht wieder Mitteilungen von Meutereien im serbischen Heere. Die serbischen Soldaten, beson ders die des letzten Aufgebots, beginnen sich stürmisch zu weigern, weiteren Kriegsdienst zu tun und wollen nach Hause. Die Unruhen haben in einem Artillerie- Regiment einen bedrohlichen Grad angenommen. Sie haben dort Kanonen unbrauchbar gemacht, indem sie die Verschlußstückc nachts entfernten und die Rohre be schädigten- Ae ktthlWg MMs mt MmMltklii. Englands letzte Hoffnung, wie das verhaßte Deutsch land niedergerungen werden könnte, ist die, cs durch die Länge der Zeit auszuhungern. Aber auch in dieser Hoff nung wird es sich schwer getäuscht sehen, wie in der Zeitschrift „Das größere Deutschland" der Geheime Re gierungsrat Professor Dr. F. W. Wohltmann, Leiter de» Lanvwirtschaftlichen Institutes der Universität Halle, einer unserer ersten und sachkundigsten Gelehrten der Landwirtschaftskunde, überzeugend nachwcist. Eine ausführliche Untersuchung ergibt, daß voraus sichtlich im Jahre 1914 ein Ueberschuß an Roggen, .Hafer- Roggen- und Weizenmehl, Graupen, Grieß usw. von l IM 000 Tonnen zur Verfügung stehen wird, gegenüber einem Fehlbetrag von insgesamt 4Vs Millionen Tonnen an Wetzen, Gerste- Hülsenfrüchten und Reis. Zur Er- alle». Mehr gestaltet ver Befehl nicht. Bäume und Söt- dateu liegen jetzt nebeneinander . Nun wird der Geschoß- regen dichter. Da und dort der Schrei eine» Gettos- stnen. Schaum steht manchem vor dem Munde. Abtt eS Hilst nicht»: Still liegen und den Feind erwarten, lautet der Befehl. Noch dichter fallen die Geschosse. Ein schreckliche» Zucken geht durch die Schar. Der Leut nant fühlt: Noch eine Viertelstunde, und er hat sie »sicht mehr in der Hand. Da kramt er in seiner Tasche. Was er nur sucht? Jetzt geht er ruhig von Mann zu Mann, scherzt und glättet sich mit einer kleinen Nagel feile die Nägel. Die Soldaten trauen ihren Augen kaum: Hier, im Angesicht des Todes, glättet ihr blutjunger Leutnant sich die Fingernägel? Ei, da müßten sie.mit der gekrampften Angst sich 'chämen. . . Und — inan sollte es nicht für möglich halten, was eine elende Nagelfeile im Kriege fertig bringt: Die auf äußerste.an gespannten Nerven beruhigen sich, die Augen treten nicht mehr aus den Höhlen, still und erztreu dem Be fehle liegt die Kompagnie im Anschlag, während über ihnen der Hochzeitstanz von Holz und Eisen wirbelt. — Und jetzt hält die feindliche Infanterie draußen hen Wald Durch die Granatenfurcht für völlig auSgeräumt, ergießt sich ahnungslos herein und fällt — in oen zu klappenden Rache,» eines fürchterlichen Kompagnieschnekl» teuer S. KI«»»« 81» FeUttze ««srr« schwere« Mörser «schwache«? Aus diese Frage, die durch einige in den letzten Tagen bekanntgewvrdene Meldungen über die Bemühungen unserer Feinde in dieser Richtung nahrgelegt wird, antwortet der hervorragende artilleristische Fachmann Generaleutnaut v. Reichenau am Schluß eine» inhaltreichen Aufsätze» über die Leistungsfähigkeit und Bedeutung der schweren Artillerie, den er im neusten Heft der Zeitschrift Deutschland veröffent licht: „Wie au» den vorstehenden Angabe»» ersichtlich, sind in unserem Geschützwesen Fortschritte gemacht worden,.die an der Spitze der artilleristischen Entwicklung stehen und somit die Leistungen unserer Gegner überholt haben. Wen»» sich jetzt bei diesen der lebhafte Wunsch regt, un» mit der gleichen Waffe zu antworten, so hat dessen Verwirklichung gute Weile. Neue und mächtige Waffen lassen sich nicht improvisieren und vor allem nicht während de» Kriege»! Würden sich unsere Gegner aber auch im Besitz schwerer Mörser von der gleichen Leistungsfähigkeit wie die unseren und die unserer Bundesgenossen befinden, so darf un» der Gedanke beruhigen, daß e» unseren Feinden zurzeit an Gelegenheit fehlt, Geschütze der genannten Art gegen die richtige»» Objekte, also gegen unsere Festungen, zu verwenden. Möge eS so bleiben!" Die «uetutge« vuude-brüder. Daß die Engländer die Belgier in den aussichts losen Wiöerstanv in Antwerpens letzten Tagen hinein hetzten, ist bekannt. Den belgischen Soldaten wurde gru selig damit gemacht, daß sie, wenn sie in deutsche Gefangenschaft gerieten, gegen die Russen kämpfen müßten. Herr Winston Churchill aber, der bri tische Marineminister, erschien in höchsteigener Person, in Antwerpen und machte die Belgier scharf zum Wider stande. Er versprach auch Hilfe. Aber diese Hilfe kam nur spärlich und sie kam vor allen Dingen zu spät. Grund genug, daß die Belgier der englischen Helfer mit wenig freundlichen Gefvblen gedachten. Diesen Ge fühlen ließen nun belgische Soldaten freien Lauf, die mit Engländern zusammen in einem holländischen Lager 'n Zwolle untergebracht waren. Die Belgier warfen den Engländern vor, das Brttenreich habe Belgien im Sticke gelaßen. Aber eS blieb nicht bei kränkenden Worten, eS kam zu einer gar nicht bundesbrüderlichen Keilerei und das Ende vom Liede »oar, daß die holländische Re gierung die Engländer wegbrachte, um sie vor den Fäusten ihrer Bundesbrüder zu sichern. Aber wir glau ben, daß die Keilerei von Zwolle nicht die letzte sein wiro. Das ganze Aufgebot, das gegen uns zu Felde zieht, ist so wenig einheitlich nach Gesinnung, Lebens art nnv Herkunft, daß sie, lernen sie sich erst näher kennen, sicherlich das Gegenteil von Hochachtung gegen einander empfinden werden. Und darum wünschen wir, daß ihnen in Gefangenenlagern recht oft Gelegenheit ge geben wird, sich einander kennen zu lernen. Engländer- Russen, Franzosen, TurkoS, Hindus, Mongolen, Sene galesen, sie werden in den Lagern beisammen sitzen, aber nicht einträchtig und sie werden auch nicht ein ander so lieb haben. Kaltblütigkeit im Kugelregen. Wir lesen in den „Münchner Neuestes Nachrichten": Ter Krieg wertet alle Dinge um. Sogar eine Nagelfeile. Ich Weitz eS von einem Einjährigen, der jetzt verwundet hcimgekommen ist. Der Einjährige haßte Nagelfeilen als übertriebenes Kulturzeug. Menschen, die zum Nagelfeilen Zeit batten, waren ihm ein Greul. Jetzt hat er nichts mehr gegen sie. Und das kam so: Die Kompagnie stand im Walke.. Ihr Befehl war, sich nicht vom Platz zu rühren, bis neue Weisung kam. Das ist ein harter Be fehl, wenn vor dem Walde die Schlacht tobt. Die Zeit verrinnt. Noch immer liegt die Kompagnie im An schlag. Da krachen die Granaten in den Wald. Die alten Stämme splittern. Schwadenweise sinken Zw'ige. Noch immer liegt die Kompagnie im Anschlag. Näher schla gen die Granaten ein. Wenn ein Stamm sich.neigt, rücken die Soldaten ein wenig auf die Seite. Das ist ihre Festigkeit war »oieder da. Auch sie richtete sich straff auf und sah Bodo fest inS Auge. „Unsinn?" erwiderte sie, „Unsinn? — ein häßliches Wort, aber ich verzeihe Dir. Auf das andere aber erwidere ich Dir, daß ein längeres Verweilen hier in Hilarhof alle meine Pläne dnrchkrenzen würde, meine Absichten vernichten. Und deshalb werde ich nach Berlin zurückkehren; ich werde abreisen." Nur mühsam hielt der Bruder noch an sich, aber er sagt« doch noch leidlich ruhig: „Darf vielleicht ein so gänzlich Un befugter wie ich erfahren, was Dich denn so sehr »»ach Berlin zieht?" „Gewiß I Auch wenn Du nicht gefragt, hätte ich eS Dt» mitgeteilt. Ich beabsichtige, mein Examen zu machen." „WaS? Dein Examen?" Er lachte schrill auf. „Eine Kom tesse Hilarhof macht ihr Examen l Vielleicht willst Du nachher Gouvernannte werden?" „Das ist nicht das Ziel meiner Wünsche. Ich beabsichtig« nachher zu studieren!" Graf Bodo starrte die Schioester an, al» zeigten sich bet ihr Spuren von Geistesgestörtheit, denn an solch geradezu verblüffend« Überspanntheit hatte er nicht gedacht. So beging er eine»» groß«»» taktischen Fehler, indem er die ganze An gelegenheit als Kinderei bewachten zu müssen gsaubte. Er fertigte die Schwester wie ein Kind ab. Mit vielsagendem Achselzucken nahm er seine Zeitung wie der auf, wendete sich dem Tisch zu und begann zu lesen. Jutta wurde glühendrot. Ein Strahl unbändigen Zorne» brach an» ihren Auae» und mit vibrierender Stimm« rief sie, indem sie krampfhaft beide Armlehnen ihre« Stuhle» packte: „Du scheinst gänzlich außer Acht zu lassen, Bodo, daß Du mit einer Dame redest. Ich werde mir aber da» Recht nicht nehme»» kaffen, -n sprechen, verstehst Du »»»ich? Ich bin die Tochter Deines Vaters. Hörst Du nicht? Ich hab« ein Recht, gehört zu werden, ich wünsche eS." Bvdo ließ die Zeitung wieder sinke». „Ich hielt e» für das beste, nicht weiter darüber zu spre chen. Wenn Du e» aber wünschest — mir recht. So höre zu. Ich gebe Dir die Dersichernng, daß ich die Einwilligung zur Berivirklichuna solcher geradezu birnoerbraunter Pläne niemals geben werde. Niemals. Da» ist doch deutlich, sollte ich meinen." 824,80 söhnen ist. Wir stehen jedenfalls jetzt auf sehr freundschaftli- l chem Fuß, wir beide, die Tante nämlich und ich!" Da» klang so höhnisch und abfertigend, dies „die Tante ! »ind ich." Jutta merkte eS wM und eS bestätigte ihr dieser Hohn auch nur, was sie längst wußte. Nächst Bado würde ! die Tante ihr den schärfsten Widerstand entgegen setzen, wenn ' sie es durchsetzen wollte, was sie beabsichtigte. Jetzt schon Widerstand, und die beiden wußte»» noch nicht einmal, um was eS sich handelte. »Ich sagte Dir schon, daß für die Tante da» alles zu treffen »nag. Ich aber beabsichtigte nicht, länger hie» zi» blei ben." „So —und darf ich fragen, wen D.» zu besuchen beab sichtigst ? Tante Ernestine hat mir nichts von einer Einla dung erzählt, welche Du oo» B«»wandten oder Freunden bekommen." „Ich will auch keiner Einladung folgen, ich will nach Berlin zurück." „WaS? Nach Berlin zurück? —wenn Tante Ernestine hier ist? Du hast Dir wohl nicht recht überlegt, was Du sagst, lieb« Jutta." Sie blickte immer »och starr auf die krampfhaft geschloffe nen Hände, welche in ihrem Schoß lagen. Der ruhige und arkastische Toi» de» Bruder» übten einen lähmenden Ein- »ruck auf sie anS, i»»»d sie fühlte ihren Mut mehr und mehr chwinden. Die Tränen waren ihr nahe, aber sie wollte, sie mußte. Sie biß die Zähne aufeinander und sah ihren Bruder groß an. Um seine Auge»» spielte ei»» fo süßliche», ironisch ver ächtliches Lächeln, daß ihr der Mut wieder kam. Hart sagte sie: „Allerdings! Ich habe mir alle» sehr wohl überlegt. Ich kann auch ohne Tante Ernestine nach Berlin zurück." Mit «inen» Ruch, richtete sich Graf Bodo auf. Die erst halb gerauchte Zigarre flog in die große, mitten auf dem Tisch stehende Aschenschal« und er sagt« kurz und schneidend: „Unsinn I —so lang« Tante Ernestine hier bleibt, wirst Du auch hier bleiben. Bon anderen» kann überhaupt nicht die Red« fein" Al» ob »»ach langer, schwerer Gewitterschwül« «in erster schwerer Blitz Erleichterung brachte, atmet« Jutta auf. Alle