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8« einer seiner reizendsten Krieglnonellen .Portepee« fShnrich Schadt»«" erztihlt Detlev von Ltlteneron von Vieomt« d« Lombitzre«, dem Gouverneur de« Steinnefie« Le Dragva d« Muraille. Einer sein« ftins-t- ^»praneu Invalide«, di« mit ihm di« Festung behüte«, sagt von ihm dem deutschen Parlamentär: .Der Herr Gouverneur ist voll der Ehr,, voll der Ghrex er aelrd sich eher töten, al« daß e, di« Festung übergibt." Di, Vicomte« de TombiSre« sind tu Frankreich nicht au«gestorben, und di« deutschen Soldaten, di« jetzt in Frankreich etiizogen, wissen fl« auch za ehren. Unter dunklen Fichten haben deutsche Pionier« dem Sommandanten von Le« Ayvelle», dessen Name nicht zu erfahren war, ein schöne« Grab bereitet.' «ine lange Allee führt vom Fort -n einem Nadelwäldchen, da» nur von wenigen Bäumen bestanden ist. Hier liegt da« Grab de« Kommandanten, mit einem schön geschnitzten Kreuz geziert, da« folgende deutsche Inschrift trägt: .Hier ruht der tapfere Kommandant. Er vermocht« den Fall der ihm anvertrauten Festung nicht zu überleben. R. I. P. Mit diesem Holzkreuz schlicht ehrt auch der deutsche Soldat in Dir den Held«» der Pflicht. 2. Landwehr-Pionier-Comp. VII. A. K., Sept. 1914." Julius Hirsch, Kriegsberichterstatter. Für die überaus zahlreichen Geschenke und Gratulationen anläßlich unserer Vermäh lung sagen ßtlrrMm Lank. Srust Albrecht und Frau Gertrud geb. Winkler. Nies«, Poppitzer Str. 49, den 11. Oktober 1914. «tu Strickbuch verlöre« Hauptstr.—Pausttzer Str.— Friedr.-Aug.-Str. Bitte abzu- p«b. Friedr.-Aug.-Str.S,2. Wne Wohmz in 1. Et., 4 Zimmer, Küche, Jnnenklos., Gas u.elektr. Licht, Balkon u. Küchenaustritt, per 1./1.15 zu vermieten. Zu erfragen in der Sxp. d. Bl. Vckcki in Mit- V«stiniIiittrt«ts<Mi mi KS Mkiniei M »o-verböte».-»« Der Gtttsvorstarrd. WllllNllNgLN zum Preise von 220 und 320 M. in den Häusern an der Südstrabe sind ab 1. Januar eo. auch schon früher z« vermiete«. Nähere« Rat haus, Zimmer Nr. 2. S-ar- ««d Bauverciu Riesa, e. G. m. b. H. Am- Vlileii w Wr in Loksitvn nuä Lünäslu. Die AnmelSnng 14 jähriger Knaben für die VI Klasse de« Seminars Oschatz kann von jetzt an bis zum 22. No- vember wochentags von 11—12 Uhr und von 4—5 Uhr bei dem Seminardirektor erfolgen. Die Knaben sind vor- zustellen. Mitzubringen sind zunächst nur das Zensurbuch, der standesamtliche Geburtsschein, da« Taufzeugni« und die Impfschein«. Auch werden Anmeldungen 13 jähriger Knaben, die Ostern 1915 in die VII. Seminarklasse ein treten sollen, schon jetzt angenommen. Gan- besonders wird darauf aufmerksam gemacht, daß von Ostern 1916 an in der Regel nur noch 13 jährige Knaben aufgenommen werden. Bom 2.-4. November fällt die Sprechstunde des Direktors au». Oschatz, den 12. Oktober 1914. Die Königliche Seminardireltion. Komteß Jutta. Roman von Willy Scharlau. 39 Trotz ihrer Erregung mußte Jutta lächeln. Als ob eL dar auf angekonuuen wäre. Die gute, kleine Tantel Sie beachtete auch deren Frage gar nicht. „Wie kommt »nein Herr Bruder zu diesen» Wunsche, der einen, Befehl sehr ähnlich sieht? Dahinter steckt mehr." „Doch wohl nicht. Er will sich mit uns beiden auSeinan- versetzen, was mir den» doch in jeder Beziehung lieb ist. Und dann bietet er uns Aufenthalt in Hilarhof auf so lange wir wollen. DaS ist alles." Jutta machte eine Bewegung mit den, Kopfe, welche be sagte: DaS glaube, wer wolle. Aber sie behielt für sich, wa» sie dachte, und erwiderte der Taute: „Du hast zu bestimmen. Wenn Du morgen fahren willst, ich werde bereit sein." „Gut! Ich habe schon befohlen, daß gepackt wird. ES ist mir natürlich etwas überraschend gekommen, aber ich habe mich darein gesunden. Ich sehe «in, daß «S richtig ist. Bitte, triff also Deine Vorbereitungen. Nachher werden wirta wohl noch Zeit und Gelegenheit finden, uns über diese — Menschen mit den — eigentümlichen Namen auSzusprechen." Jutta wurde blutrot. Sie suchte nach Worten, mit denen sie alle«, wa» im Schlußsatz der Tante lag, zurückweisen könne. Sie fand sie im Augenblick nicht. Die Taute sah de» Kampf auf dem Gesicht des MädcheuS, aber sie begriff nicht, was daS zu bedeuten habe. Sie schüttelte verwundert den Kopf. Jutta war ihr schon längst ein Rätsel geworden. DaS junge Mädchen war auf das tiefste verletzt, und nur leise, mit zitternder, aber doch harter Stimme vermochte rS zu spreche». „Tante, ich bitte Dich dringend, sprich nicht in diesem Tone von Menschen, die ich Hochschätze und verehre, ich bitte Dich, beleidige micb nicht, indem Du sie beleidigst. Sie sind von der Art, wie ich sie in Hilarhof schwerlich finden werde. Ich werfe mich nicht fort, dazu kennst Du mich wohl gut genug. Wenn Du wünscht, Tante Ernestine, mit mir noch ferner über diese meine Freunde zu sprechen, tue eS bitte nicht in diesen, Tone. La« Gespräch würde unmöglich werden." MW. M-KlMlkM MsH rililkkrtl». ü« 1i. Miet MW Mül kk W MW MW». Im u. Lltlkk M li AM» na Mim SkWWMM Im MM FllkVitz-MMftkM R. S. WM« Ak MkWllIe. M ri.. F , --- Deutscher Mttenverem SrtMbM Ms»««»IlWkM. Für die -festste« Regimenter, SS, S8 «nd da- Ptouiersvatl. SS, werden sret- I willige Spenden: Hemden, Unterhose,', Strümpfe, Unterjacken, Pulswärmer, Kopfschützer, I Hosenträger, Zigarren, Zigaretten, Schokolade, Kakao, Keek», Briefpapier, Seife, Lichte rc. und Geld zum Einkauf warmer Sachen von den Unterzeichneten herzlich bittend entgegen»' genommen und in« Feld geschickt. Jede, auch die kleinste Gabe ist willkommen. I i I- D- Frau Major Frau Obersts, stllopor, Frau Oberstl. Oonrsck, s Friedrich-AuguNstr. 30, 2. Kaiser-WIlhelm-Platz 11, 2. Weitinerstr. 25. 2. ' Rtg. 32. Reg. «8. Piou.-Vatl. 32. die W MM« Mts Amr Fistle zitWM W, WM« WriiW- IM» SeiOMel. ««A MAk M SMWde«, »m Siele SeMM z» MM». MM« «ii «nleren Wweiller Sm« MMktm Romberg Ml«er B«nl) erbeten. M boffe« a«s MW Wen W« «nleren M- Meni mb FreuMn, «nbelSabet ««sm WW. bei ««beren öMmel- ltelle« beiziltragen. Zkl MM liki MtküMeW W W (mit omWwr SMIW Ist bei Sm« Munleit Mttinerstr« z« baben. Ls« 1. uvä L ödergWedoß i« meinem Re«ba«, be stehend je an« 4 Zitzimeen, Baderaum, Küche, Speise» gewölbe, Jnnenklosett, Mäd chenkammer und Zubehör sind z« vermiete« und sofort oder später beziehbar. „ Riesa, Hauptstr. 46. SerkLn« Akaknung ia Glanbitz, Stube, Kammer, Küche mit Zubehör, sofort zu verm., 1./1. 1915 beziehbar. Wo? sagt die Sxped. d. Bl. Gut möbliertes Wohn- and Schlafzimmer zu vermieten ganz in der Nähe Kaserne 32. Wo? sagt di« Exped. d. Bl. lltiilgz NsMseseM — Mitglied deS Rabatt-SparoereinS — empfiehlt sein große» Lager MW"" In «Ilse» Kni. 7FW Äelegenheitvkauf: Ei« Posten Umschlagtücher (Muster ware), 1.60 Meter laug, billiqst. 2Me für 8cklsekt-5ferl!e hohen Preis. Otto Gundermann, Roßschlächter. Mesa. Teleson 273. LNMsiüWMM liSckll! m!re. Albert Mehlhorn, Gröba — Telefon 685. 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Alle» war genau so geblieben wie ehedem. Auf den, Bahnhof stand der mit Rappen bespannte Lan dauer bereit, die Damen in einstiindiger schnellster Fahrt nach dein Schloß zn befördern, das Gepäck wurde auf einem beson deren Wagen dorthin geschafft. Als sie anlanaten, standen, wie im Vorjahre, an der große» Eingangshalle vier Diener mit glattrasierten Gesichtern, gekleidet in die gräflichen Far ben, grün und silber, zum Empfange bereit, während der Haushofmeister in Frack nnd weißer Binde am Fuß der Frei treppe stand, um Gräfin Ernestine die Entschuldigung deS Herrn Grafen auSzurichten. Er könne zu seinem Bedauern die Damen nicht selbst begrüße», weil er erst au» Abend auS der Nachbarschaft zurlickkäme. Genau so ivie im Vorjahre. Die Damen waren die Treppe hiuaufgestieße» und hatten sich in di« ihnen ein für allemal vorbehaltenen Gemächer be geben. Dann kam daS Gepäck und mit ihm Anna. Und doch fühlte sich Jutta nlcht heimisch. Alle» war anders al» sonst, zivar nicht die Umgebung, aber st« selbst. Im Vorjahr kam sie gern, freute sich nach den längeren Reisen nnd den, Aufenthalt in Berlin auf ihr liebes Hilar hof, und begrüßte alles und jedes mit der Freude des Wie dersehens. - Heute kam sie unfreiwillig, ungern, gezwungen, sie ge horchte dem Zwange der Verhältnisse, sic sah die Katastrophe heUauuahen. '^Spät an, Abend kau, V,>do zurück und geiv vin nur ge rade noch die Zeit. Tanre «uv Schwester flüchtig zu begrü ßen. Herzlich war Bodo nie, diese Eigenschaft war ihm über haupt wohl fremd. Aber an den nötigen Formen zuvorkom mender Höflichkeit ließ er «8 anch diesmal nicht fehlen. Und mehr waren die beiden Damen auch nicht von ihm gewohnt. Am nächsten Tage wartete Jutta von Stuuae zu Stunde auf eine Aussprache. Vergebens. Sie war völlig ihre freie Herrin, wie immer, und mochte in Schloß und Park, in Feld und Wald tun und lassen, ivaS ihr beliebte. j Schon an, Morgen hatte der Reitknecht aufragen lassen, ! wann Komtesse zu reiten gedachte; die „Hildegard" seit« ausgezeichneter Kondition. Beim Dejeuner kamen daun die drei Mitglieder der Fa milie zusamm u. Bodo schien ausgezeichneter Laune. Er er zählte alles m stiche von Land und Leuten der Gegend, und war so nett, dag Tante Ernestine entzückt von dein Neffen war. Am Nachmittag fuhr Taute Ernestine zu ihrer intimen Freundin, der Frau von Poseivelt nach Hermsdorf r erst zum Diner kamen die drei zusammen. Aber auch, als der Kaffee kam, war von nichts die Rede, was den Zweck von Juttas Kommen berührte. Die Tante fragte nach allen», was sich auf zehn Meilen in der Runde feit ihrem letzten Hiersein begeben hatte, nnd Bodo gab treulich auf ihre Fragen «ine Antwort. Dann hatte er sich mit einer Zigarre in das Bibliothekzimmer znriickgezogen, dort die Zeitung zu lesen. Alles andere hatte Jntta erwartet. Dieses völlige Tot» schweigen des Inhaltes von BodoS Brief verblüffte sie. WaS wollte denn Bodo von ihr? Mußte ihm nicht gerade soviel daran liegen, die peinliche Auseinandersetzung hinter sich zu haben wie ihr? Aber nichlS erfolgte. DaS Zusammenleben entwickelte sich genau wie in» Vorjahre. Am Vormittag ging Jutta spazieren, da sie nicht reitest mochte. Ain Nachmittag fuhr die Taute gewöhnlich auf ein« der vielen Güter, mit denen diese Landschaft gesegnet ist. Sie empfand das dringende Bedürfnis, alle die vielen, lieben Vettern und Bekannten ij/iederzusehen. Die Richie aber kouate sich dem nicht entziehen, wollte - sie nicht unhöflich erscheinen. So fuhr sie mit. 224.20