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I vir kämpfen mit Deutschland vereinigt um die höchsten Ideale der Menschheit, um oen Frieden für die kommen den Generationen- — Der Amsterdamer „Telegraaf" ver öffentlichte eine Zeichnung, auf der ein deutscher Soldat mit wildem Gesicht zwischen zwei abgeschlagenen Skulp turen der Kathedrale von RrimS abgebildet ist und dir die Unterschrift trägt: „Dieser war-, der unS geschändet!" ! Das Blatt wuroe beschlagnahmt und Anklage gegen den „Telegraaf" erhoben nach Artikel 100 der Strafgesetz buches, der denjenigen mit Gefängnis bis zu 10 Jahren bestraft, der in Krieg-zeiten absichtlich die Neutralität Lolland» gefährdet. vermischte». «A. Der Stolz de » Deutsch- Amerikaner ». ,>57 Neffen und Großneffen von mir kämpfen alle in der deutschen Armee!" So sprach Mr. David Fink von Lictna in Louisiana voll Stolz und Hochgefühl, und diese Tatsache hat ihn in Amerika zum großen Manne gemacht, von dem sich alle Welt erzählt. >,Nur die Ge burtsregister der Provinz, in der meine Familie lebt, können genau angeben, wieviel andere Verwandte von mir außeroem jetzt die Waffen für das Vaterland tra gen," fuhr er fori, „ich stamme aus einer großen Fa° Mitte, in der noch stets die Jungens in der Mehrzahl waren. Und alle haben sie gedient oder dienen noch im Heer oder sind bereit, dem Ruf des Kaisers zu folgen, mit Ausnahme meiner Onkels, die schon zu alt sind." So kriegerisch ist der Geist in der Familie des Mr. Fink; er selbst aber, der sich -war einen Deutschen nennt, jedoch schon seit seiner frühen Jugend in Amerika lebt, ist ein Mann des Friedens. „Nur ein Deutscher", so verkündete er den aufhorchenden Berichterstattern, ,>ein Mann, der geboren und ausgewachsen ist unter dem deutschen Militärgesetz, mit den Nerven von Eisen und dem kalten Blut, die man da "bekommt, kann die Schrecken eines solchen Krieges aushalten. Jin ganzen Kaiserreich aber strömen die Männer freudig unter die Fahnen und sind bereit, alles für den Kaiser und das Vaterland zu opfern." Wetterwarte. Mmr mitten v. d. Kirche bis Wettiner str. « bzuaeb.BiSmarckltr. 35»,p. Beamt.-Frau mit drei gr. K. sucht ab 1. Jan. Über di« KriegSdauer «t. Vkaknung in bess. Hause od. 2 gr. Zim mer in Riesa od. nächst. Nähe. W. Off. erb. in die Exped. d. Bl. unt. 8 1093. kine Wbk I. AW, 2 Stuben, 2 Kammern, Küche und Zubehör, kann sofort oder später bezogen werden. 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Sie selbst stehen nun fast feindlich dieser gegenüber, jedenfalls sind die Gegensätze grund sätzlicher Natur. Wie denken Sie, daß die Gebildeten von den Lehren der Umsturzpartet bewahrt bleiben können?" —Ferner hier! — »Sie wollen der Frau die voll« geistige Freiheit ge ben, Sie wollen sie, was ihre Bildung anbetrifft, auf die selbe Stuf« stell««. WaS dann aber? Soll sich die Frau mit der Erreichung dieses Zieles genügen lassen? Was dann? Würde nicht durch die höhere Bildung da» Ich der Frau zu einem geradezu unerträglichen gemacht werden. Sie sind mir schul- big geblieben, wie Sie sich die Stellung der Fran vorstellen, wenn sie geistesfrei geworden ist. Und besonders tief hat mich ein Ausspruch gepackt. Sie sagten, «S sei ein unbestreitbares Recht jede» Menschen, ob er Mann sei oder Fran, über sich jebst bestimmen zu dürfen. Und dieses Recht müsse erreicht werden. Alle Menschen müssen frei werden, frei auf geisti gem Gebiet. In den Kreisen, in welchen ich lebe, gibt es das Nicht. Alle unterliegen einem Zwange, einem entsetzlichen Zwange. Und je mehr ich nachdenke, ans umsomehr ueue Fragen und Probleine stoße ich. Jetzt weiß ich weder ein noch aus, und ich möchte doch so viele» wissen. So schreibt sie noch viele», Mutti. Du kannst ja den langen Vies nachher odentlich studieren, wenn Du Deine Brille gefun den hast. Ungeschult, alle» etwa» wirr durcheinander. Aber in jedem Wort der Schrei nach Wissen und Erkenntnis. Nur den Schluß wist ich Dir »och vorlesrn,,.Sie nmden verstehen. daß ich nach guten Büchern förmlich lechze, nach Büchern, welche so geschrieben sind, daß ich sie verstehen kann. Denn ich kann nicht alles begreifen, weil mein Wissen lückenhaft, mein Verstand nicht geschult ist. Aber sehr vieles würde ich doch nicht verstehen können. Deshalb geht meine Bitte auch an Sie dahin, mir eine kleine Sanunlnng guter wie ver ständlicher, wissenschaftlicher Bücher aufznschreiben, aus denen ich lernen kann. Wollen Sie daS? Ich denke mir, Sie müssen eS tun; es kann nicht in Ihrem Charakter liegen, mich schmachtend und hifloS auf dein Wege zu Höherem liegen jassen zu wollen." Walter faltete den Brief zusammen und sah jetzt erst seine Mutter fragend an. Diese hatte Zeit genug gehabt, ihre volle Selbstbeherr schung wieder zu gewinnen. Der Sohn vermochte nicht eine Spur mehr von der seelischen Erschütterung »vahrzunehmen, welche Juttas Raine heroorgrrnfen hatte. „Der Brief ist doch wirklich wunderlich l" „Freilich — das ist er," erwiderte Frau Stahl. Und ich bin um so mehr erstaunt, als er von einer jungen Gräfin Hilarhof geschrieben. „Erlaube mal, Mutti. Woher weißt Du denn von einer Gräfin Hilarhof? Die Unterschrift heißt: Jutta Hilarhof." Fran Stahl wurde einen Augenblick verlegen. „Aber Walter," meinte sie dann rasch, „ich bin doch aus Schlesien. Und da ist der Name des Grafen Hilarhof bekannt genug. Ander» habe ich ihn noch nicht nennen hören." „Ach ja — nun gewiß, daran dachte ich nicht. Sie ist in der Tat eine Komtesse. Nicht wahr, Du findest eS auch ver wunderlich, daß solche junge Dame, die notwendigerweise in den Anschauungen de» alten, feudalen Adel» erzogen sein muß, diesen Brief schreibt?" „Ganz recht, lieber Junae. Aber wie ich so darüber nach denke, steigen mir allerhand Befürchtungen auf. Deine unanS« sprechliche Frage, ob Du ihr auf diesen Brief antworten sollst, ist wahrhaftig schwer zu beantworten." „DaS finde ich eigentlich nicht. Ich halt« eS für meine Pflicht, jedem, der eS ernst will, nach meinem besten Missen und Kön nen zu Helsen. In diesem Falle also ihr den Wunsch zu er füllen." „Du hast ganz recht," meinte die Mutter. „Im allgemeinen kann ich dieser Ansicht nur beipflichten; aber es ist unbedingt Ueberlegnng nötig. In welchen Konflikt känn nicht nur, wird sogar daS jung« Mädchen kommen müssen mit ihrer ganzen Familie, wenn sie unsere Anschauung zu der ihrigen macht. Es muß zu einem Kampfe zwischen ihr und der Fcuuilje kommen und wer wird siegen? DaS einzelne junge, schwache Mädchen oder die Menge, welche sich geschlossen gegen sie wende» wird. Das ist zu überlegen imd darf nicht leicht ge nommen werden. Wie kannst Du wissen, wie groß ihre Kraft? Voll dein tragischen Konflikt, in welchen sie vielleicht mit sich selbst gerät, laß mich schweigen." Sie stand auf und trat von ihrem Sohne fort. „Dn hast recht, Mutti, ganz recht," erwiderte er, indem er deir Brief in den Umschlag steckte. „Es ist mit mir immer dieselbe Geschichte. Ich folge den Eingebungen meines Inneren und die verführen mich znmeist, einen Kampf mit Freuden zu begrüßen. Ohne Kampf gibt» eben keinen Sieg. Wenn'S nach mir ginge, ich wüßte schon, welche Bücher ich ihr geben sollte. Ich besitze sie ja in Menge. Aber es darf nicht nach mir allein gehen." „Wie alt ist die junge Dame denn, was macht sie für einen Eindruck?" „Ich möchte annehmen, daß sie etwa vierundzwanzig ist, indessen ist das wohl schwer zu sagen. Aber könnte stimmen, denn sie meint selbst, sie sei seit sieben Jahren ans dem Back- fikchalter heraus. Im übrigen halte ich sie für ein kluges Mädchen nut festem Charakter, welches sich seines Wertes durchanS bewußt ist." „DaS ist jedenfalls sehr zu beachten," meinte die Mutter „Gin junges Ding ohne innere Festigkeit, müßte daran zu Grunde gehen. So könnte man — Doch ich weiß ja gar nicht, ob Du meinen Rat überhaupt willst." 224,20 Walter trat schnell zu seiner Mutter und umarmte sie. Manchmal bist Dn spaßhaft, Miitterle," meinte er. „Natürlich will ich ihn, muß ich ihn haben. Sieh einmal, ich sehe die Frauen vielfach falsch, in falschem, zu günstigem Licht. Ich habe immer Dich vor Augen, die Iran, welche im Kampf die Siegerin geblieben ist. Nun, da bilde ich mir gar zu leicht ein. andere wären auS demfelben Holze geschnitzt."