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I,»»« Iah«, »o« all«» betrtttatr« In»«« »mch»«G» «nd bi« zur letzten Uutführun- »orbieüet« flnenzüll, Alotzttomchung bat sich durchaus bewahrt, nirgend» versaat und nirgend» «in« Lück« gezeigt, wenigst«»« «in«, deren Schließung schon im Frieden in gleicher W«tsr htitt« vorbereitet w«rd«n können. Der Verlauf dieser erst«» beiden Monat« "de> Artige» gibt nicht nur der Reichsbank, sondern unser» ganze» Voll« Anlaß. mit Genug wuny auf sie »urückzublick«» und mit stark«« vrrtraurn in dl« Zukunst zu schauen. Wir haben in w«nigr»Woch«n «i»r starke Geldpanik und Zahlung«- mttteinot üb»rw«nd«n. Ltr haben der nach ihr drohenden Kredit, krtsi» wirksam gesteuert und haben nunmehr auch di« Arme stet und regen sie, um auch di« letzte Gefahr, du au» dein Weltkrieg, für unser Wirtschaft»!«»«» erwachsenden Schwierigkeiten und Röt« zu bannen. Wir sind da» einzige der kriegführenden Völker, da» ohne Moratorium auskommt und seine wirschaftltche Arbeit weiter, fuhrt und neu organisiert. Ueberall aber hat sich gezeigt, daß die Krrditnot tatsLchlicb bet weitem nicht so groß ist, wie di« erst« Sorg« sie sich vorstelltr. Ueberall wird tatsächlich viel «entaer Kredit in Anspruch genommen, al» worauf all« Organisationen sich eingerichtet hatten. Selbst die Darlehn»kaffen haben in diesen ersten zwei Monaten nur 820 Millionen an Darlehen au»zug«b«n brauchen. Di« Begebung der Kriegtanleih« ist unter all dem Großen, wa» dies« gewaltig«, ernst« Zeit in unserem Volt« gezeitigt hat, «in neue» leuchtende» Bild, da» sich würdig den Taten unsere» Heere» an di, Seite stellt. Wa» an dieser Anleihevegebung so beispiellos und hrrzerhebend ist, da« ist der Umstand, daß auch die gering Bemittelten, die nur von ihrer Händearbeit allmählich Ersparnisse sammeln können, und die kleinsten Kapitalisten sich, wie noch niemals und nirgend», au« dem ganzen Land, dazu drängten, diele Ersparnisse für die Kriegsanleihe darzubringen. Da« Ver trauen in unsere wirtschaftlich« Kraft ruht auf starkem Grunde. Wir sind in 40 jähriger intensiver Arbeit wirtschaftlich stark und reich geworden, weit mehr als Neid und Mißgunst unserer Gegner wahrhaben wollten. Der weitaus größt« Teil unserer wirtschaft lichen Arbeit, weit mehr al- in England dient dem heimischen Verbrauche. Dies« Hauptstärke unserer Wirtschaft, der große innere Markt, ist un» voll erhalten geblieben. Aber auch der Außen- handel ist zu einem sehr starken Teile erhalten geblieben. E« ist von besonderem Interesse, daß unsere Ausfuhr im August trotz aller ihr bereiteten Hemmungen absolut wie. relativ weniger. zurückge gangen ist als die Englands. Wir wissen heutd, daß wir finanziell und wirtschaftlich da» bestoraanisierte und daß wir vielleicht auch das organisation-fähigste Volk find. Da hierzu auch der einhellige Wille tritt, diese Fähigkeit auch zu betätigen und die ganze ge sammelte Kraft an die Durchführung de» Kampfe» zu setze», so gibt e» auch hier nicht nur die Hoffnung, sondern die volle und rastlose Ueberzeugung, daß wir auch über di, wirtschaftlichen Schwierigkeiten Hinwegkommen und für die Dauer des Kriege» durchhalten werden. Vermischtes. CK. Was die heimgekehrten Tngläirde- rinnen aus Berlin erzählen. 200 Englände rinnen, die in Berlin als Kriegsgefangene zurückgehal- ten tvorden waren, lind vor einigen Tagen in Queen- borough gelandet und wurden mit großer Freuds be grüßt. Die Lonooner Blätter berichten ausführlich, was sie von ihrem Aufenthalt in Deutschland erzählten, und das Gesamturteil der Damen lautete: „Wir sind mit der größte!» Freundlichkeit und Rücksicht behandelt mor den." Hier konnte man von authentischer Seite hören, wie falsch all die wilden Gerüchte sind, die in englischen Blättern über die Stimmung in Berlin verbreitet wur den. Die Engländerinnen erzählten, daß das Leben in Berlin seinen Gang geht wie immer, daß der Kaiser und der Krieg in Berlin sehr volkstümlich sind, daß eine große patriotische Begeisterung überall herrscht. Als den „bestgehaßten Mann in Deutschland" bezeichneten die Zurückkehrenden Sir Edward Grey, weil er „den Krieg gemacht" hat. Don Lloyd George wird weniger gespro chen, und Asquith und Churchill' würden merkwürdiger weise fast garnicht genannt. „Ob die Deutschen sicher sind, zu gennnnen? Aber gewiß!" sagte eine Dame. „Sie sagen, es wäre eine Sünde, unser Heer, das ge rade gut genug sei, um gegen Hampelmänner zu käm pfen, gegen sie zu schicken." „Die englischen Gefan genen im Lager von Döberitz werden nicht schlecht be handelt," erklärt eine andere. „Sie sehen sehr wohl.vnS und haben die Erlaubnis, Fußball zu spielen. Zuerst, als sie in Zelten untergebracht waren, hatten jie's etwas unbequem, aber jetzt wohnen sie sehr gut in Baracken. Als der Krieg ausbrcnch befand ich mich gerade in dem „Schloß" eines Offiziers vom deutschen Generalstabs. Er riet mir, schnell abzureisen, aber ich blieb mit einer vo» Sizeatzmiral z. D. Kirchhoff. tbt» au» dem Süden Dalmatien» gekommenen Rach. rüW», daß die französische Flotte sich in der Adria, «ud zwar mied««« am Eingang »ur voeche di Eattaro, einem -weiten Mißerfolg ansgesHt habe, werden an scheinend bestätigt. ' Man versteht nicht recht, wa» die Franzosen mit ihrem -weiten Angriff auf die Beststigungen vor Cat taro eigentlich beabsichtigt haben. Umsomehr ist ihr Lorgehen unverständlich, al» sie bereit» vor Wochen dort ga»q erfolglos aufgetreten sind. Daß es dies- mal wiederum aus demselben Grunde geschehen ist, »m mit Laten der Flotte aufwarten zu Kinnen, wo dis Lage gu Lande so wenig erfreulich ist, dürfte kaum an- gunehrnen sein. Einen Fingerzeig für die Beurteilung ihre» er neuten erfolglosen Vorgehen- erhält man durch die vor ikrrKem «ingetrofstne Mitteilung, daß die Flotte vorher im nahen montenegrinischen Nntivart schwere Artillerie mit Mannschaften auSgeschifst habe. Diese sollte zur Armierung öeS Lovtschen dienen, jene»» die österreichi schen Befestigungen von Cattaro überhöhenden Bergs-, der nur >wei Kilometer davon entfernt liegt. Tin aufge- fangeneS Radiotelegramm habe die gleichzeitig- Be schießung v.on dort aus angeordnet. Selbst unter der Annahme, daß die schweren fran- röfischen Geschütze in Stellung gebracht seien, fragt man doch unwilMrlich, wozu denn ein gleichzeitiger Angriff erwünscht oder gar erforderlich war und was dieser bezweckte. Sollten die etwa im Innern der verschie denen Buchten liegenden österreichischen Kriegsschiff: da durch gezwungen werden, sich der stärkeren französischen Flotte draußen zur Schlacht zu stellen? Auch dieser Plan erscheint nicht recht ausführbar, denn die österreichischen Schiffs können in dem Binuen- Gewä'sec Stellungen aufsuchen, in denen sie weder vom Lovtschen auS noch von einer in der Adria liegen den Flotte erfolgreich beschossen werden können. Wozu also dieses zwecklose Angreifen, das diesmal der französischen Flotte gleich beim ersten Herandampfen, tvie man hört, einen empfindlichen Verlust eingetragen hat? Bleibt als Erklärung nur die Antwort übrig: sinn loser Bluff, plumper Vorwands gänzliche Unklarheit über das eigentliche Wesen einer Flotte. Nur das Bestreben, endlich einmal wieder mit einer Art Betätigung auf warten, und die ärgerliche Erkenntnis, nichts Rechtes unternehmen zu können, werden die Triebfedern zu dem zweiten aussichtslosen Vorgehen gewesen sein. Man denke ferner daran, daß der englische Admiral, der im Mittelmeer befehligte, nach Zeitungsmeldungen wegen seiner Untätigkeit abberufen und vor ein Kriegsgericht gestellt worden sein soll. Vielleicht ist dem französischen Admiral Gleiches angedroht worden oder hat er es für sich befürchtet? " Den Montenegrinern ist mit diesem wiederholten Versuch zu ihrer Unterstützung in keiner Weise gehol fen worden. Sie werden dadurch wohl nur entmutigt werdk n. Und Oesterreichs südliche Gebirgs-Brigaden wer den bald in Serbien frei sein, um alsdann gegen Mon tenegro kraftvoll verwandt werden zu können und dies liebst Serbien endgültig vom Meere abzuschneiden. Der deutsche Geldmarkt. Zn der gestrigen Sitzung de» Zentralausschusses der Reichs- sank führte der Präsident des ReichSbankdirektoriums v. Haven- stein u. a. au»: Der deutsche Geldmarkt hat in diesen beiden ersten Monaten des Krieges verhältnismäßig am besten unter allen Ländern abgeschnitten. Der Geldmarkt ist verhältnismäßig flüssig. Die Sanken und die sonstigen Kreditorgantsationen haben im Gegen sätze zu England und Frankreich keinen Tag lang ihre Tätigkeit auSgesetzt oder die Auszahlung der Bankguthaben eingeschränkt, und haben, gestützt auf die Reichsbank, ihre Kreditgewährung ohne rigorose Einschränkung aufrecht gehalten und ihre Guthaben bei der Reichsbank beträchtlich verstärkt. Die Reichsbank selbst darf Mit Genugtuung auf diese ersten Monate zurückblicken. Die seit WMMMMMSM. , Komteß Jutta. Roman von Willy Scharlau. IS Ta hatte eine» Abend» verlockend das Wasser unter ihr gerauscht und gegurgelt. Verlockend — Ruhe verheißend. Aber st« war der Versuchung nicht gefolgt. Sie blieb am Leben, um einen Kampf aufzunehmen, wie ihn wenige Frauen zu führen haben, von den wenigen aber nur ein kleiner Lei! siegreich durchzuführen vermag. Mühsam erwarb sie das znin Leben Nötigste. Aber ihr Haupt trug sie allezeit stolz »nid aufrecht. Sie ließ sich nicht niederbeugrn. Aus dem schwachen, verzweifelnden Mädchen wurde ein im Kampf gestähltes, stolzes und selbstbewußtes Weib, dem eS gelang, sich oben zu halten. Walter vergalt ihr daS alle» durch die zärtlichste SohneS- liebe. Und je älter er wurde, je mehr er erkannte, daß er alle» seiner Mutter verdankte, um so bewußter und stärker wurde keine Liebe zu ihr, der einzigen. Auch im Jüngling»- und ManneSalter beriet er alle» mit seiner Mutter. „Glaube doch nicht, baß ich ein unselbständiger Mensch »in, Mutter,- meinte er oft. „Das ist gar nicht der Fall. Eigentlich weiß ich in jedem Fall schon vorher, war Du sagen wirst.Aber «»ist mir stet» eine angenehme Beruhigung, zu wissen, daß Du meine Ansicht tetlst." Sie hatten sich selten von einander getrennt. Nur einmal in dem Jahr, als er r attisch in einer Fabrik arbeitete. Ein richtiger Arbeiter wollte er sein, um alles zu lernen und al» Muttersöhnchen nicht ausgeschlossen zu werden von dm Ar- britSgenossen. Und dann auch, al» sein Fabrilherr, welcher leine hervor ragenden Eigenschaften und Begabungen erkannte, ihn in beiderseitigem Int,reffe für längere Zeit auf Reis«» »»ach England und Amerika schickte. Wa» ihm von seiner und seiy-r Mutter Vergangenheit zu wissen nötig war, sagte ihm die letztere, al» er Verständnis für «ine solche Mitteilung besaß. Sie hielt dies für ihre Pflicht. ! Jetzt vergalt er ihr durch doppelte Liebe, wa» sie für ihn getan. ! Nur ein» blieb ihm verborge»« — wer sein Vater war Md w» hj» Muster üch »y ausgehalten. Er hatte > nie danach gefragt, wie überhaupt dies eine Mal über diese» Punkt zwischen Mutter und Sohn gesprochen wurde. Jetzt »var Walter Stahl ei» „gemachter Mann". Schon seit längerer Zeit in auskömmlicher, wenn auch bescheidener Stellung, vermochte er einen kleinen Teil der Riesenschuld an seine über alles geliebte Mutter abzutragen. Alle seine freie Zeit aber hatte er im „Destillierkolben" der Lösung eine» Problem« gewidmet, welches ihn Tag und Nacht beschäftigte. Nm» war'» gelungen, heute trug er den klingenden Lohn all seiner Mühm und Anstrengungen in der Tasche. „Siehst Du, Walter, «S ist alles fertig und hat nur anf den Säumigen gewartet. So, lieber Junge, nun setze Dich." „Ja, eS ging »licht anders. Sieh doch einmal, Muttiherz, ich nmßte erst «men kleinen Umweg machen. Dazu!" Er hielt der Mutter schnell die Rosen hin. Freudig über rascht nahm sie dieselben, meinte aber in liebevoll vorwurfs vollem Tone: „Die herrlichsten Rosen, Walter l Du bist ein guter Junge, ich danke Dir vielmals l Ach, sind sie köstlich I Aber, weißt Du — gleich so viele! Sine wäre doch für mich alte Frau genug gewesen!" „Du, Mutti, Du bekommst «S gleich mit mir,n tun! Wie kannst Du meine Mutter «ine alte Fran nennen? Du bist so jung und hübsch, daß Du de» Vergleich mit keiner zu scheuen brauchst." Und rasch faßt« er die Frau an und tanzte lachend mit der glücklich Lächelnden um de» Tisch. Sie war noch immer eine schöne Erscheinung, groß und schlank. Selbst ihrem Gesicht hatte»» die langen Jahre der Kämpf« und Gorge» nicht ritten gewissen Reiz der Jugend zu raube» vermocht. „Junge, laß mich doch endlich loS!" rief sie lachend und sich sträubend. „Was hast Du dem»? Du bist ja g«nz au» dem Häuschen." „kam» ich auch wohl sein l" erwiderte er. „Die Hauptsache kommt ja noch. Sine Ueberraschung, sage ich Dir." „Nun, was denn? Ach, ich errate. Sine Gehaltserhöh ung? DaS wäre schön, nnd wir könnten sie auch gebrauchen." „DaS nicht? Aber vielleicht kommt'- auch noch. Aber setze» wir un» nur erst. Ich habe ja «inen Mords hunger, Multt und — tG kann » Dir auch so erzählen." Freundin da. Ich habe deine schlechte Vehckndlung irgendwie erfahren. Al» ich mich von einem befreun deten Beamten verabschiedete, sagte er zu mir: -,Auf Wiedersehen — in London." Da» denden sie alle — daß sie nach London gehen werden, wie ihre Zeitungen sprechen die Deutschen beständig vom englischen Heer, und in Ausdrücken maßloser Verachtung. ,M ist nur ein Haust n znsammengelausener Burschen", sagen sie und sie verweisen stolz auf ihr eigene» Heer, wo jeder von 18 Jahren aufmärt» dient. Ei» lachen über unsere.Ma rinemanöver und meinen, das wäre von un» eine merk würdige Art, „den Seekamps im großen Stile zu.füh ren" Tine .andere Dame sagte: „Ich kam nach Berlin mit den ausgesprochensten anti-deutschen Tendenzen, aber ich muß der Freundlichkeit der Deutschen Gerechtigkeit wlverfahren lassen. In einer Pension, in der ich nach Zimmern fragte, machte mir die Eigentümerin lächer lich niedrige Preise. Berlin ist ruhig, und man merkt nicht» dem Kriege." Auch andere Damen berichteten, wie freundlich und zuvorkommend sie behandelt worben leien. Eine der jüngsten Zurückkehrenden war die vier jährige Miß Sylvia Basilee. Al» sie au» dem Zuge stikg, umarmte sie zärtlich eine Ulanen-Puppe, die neueste Neuheit auf dem Spielzeugmarkt von Berlin. CK. Ein Bild des neuen Papste» zeichnet der römische Berichterstatter der „Stampa". Papst Be- nrdilt XV. arbeitet an der Vollendung seiner Encyklika, in der er eine eingehende religiöse und politische.Er örterung über die Lage des Papsttums in dieser Zeit tiefgehender Erregung gibt. Der Papst arbeitet in der Tat, nachdem er seinen treuen Sekretär Migone ent lassen hat, nach einem kurzen Gebet bis um 1 Uhr und später in die Nacht hinein. Er geht al» Letzter im Daiikan zu Bett und steht als Erster wieder auf. Sein Tag ist mit Arbeit erfüllt- Er empfängt Hunderte von Personen, Vertreter von religiösen Gesellschaften, und olle, die von einem solchen kurzen, sich fast mit kine- matographsicher Schnelligkeit vollziehenden Empfang kommen, sind voll befriedigt. Der Papst besitzt nicht die bezaubernde Liebenswürdigkeit, auch nicht die leichte Verediamkeit und Vertraulichkeit von Pius X., aber seine Worte sind so gewählt, so wohlgebaut und würdevoll daß er die Besucher aller Klassen, auch die einfachsten Ordensichwestern, die Chorknaben und Kinder fesselt. Die geistige Persönlichkeit des neuen Papstes hat sich auch der Diplomatengruppe eingeprägt, die bei dem großen Empfang der bevollmächtigten Botschafter und Gesandten erschienen war. Nach einer sehr kurzen An rede in französischer Sprache, in der er auf den Gruß des Dekans antwortete, begann Benedikt XV. sofort die Unterhaltung mit allen Anwesenden, in der er schnell und schlagfertig an jeden höfliche Worte und Bemer kungen über ihre Länder richtete. Während des gan zen Empfanges, bei dem Vertreter der miteinander trieg- fükrenden Länder zugegen waren, erwähnte der Papst den Krieg nicht. Als der Empfang vorüber war, sagte der Graf Grosoli: „Cs schien ein Empfang bei Les Xkll., wie er in seinen besten Zeiten war, zu sein." Die Acrzte des Vatikans fürchteten in den ersten Tagen der Aufregungen und Ermüdung für die Gesundheit des neuen Papstes. Bis jetzt hatte er jedoch nur ein kurzes Unwohlsein zu überstehen. Der kleine hagere Körper läßt seine Widerstandsfähigkeit nicht vermuten. CK- Wasrussische Verwundete berichten. Einen Desirch in einem Moskauer Hospital schildert Stephan Graham in der „Times". Die Asyle für Ob dachlose sowie viele Schulen und Kirchen sink für die Verwundeten eingerichtet. Jed-m Tag kommen etwa 50Y0 Verwundete nach Moskau, und man hat bereits darauf vorbereitet, daß die Stadt im Laufe des Krieges zur Ausnahme einer Million gerüstet sein soll. Ein Anblick ist in den Straßen häufiger als das langsame Hin gleiten Ser zu Zweien zusammengekoppelten Straßen bahnwagen, die voll von Verwundeten sind. In dem ersten Wagen, der durchsichtige Fenster hat, liegen die „Wie Du willst, Walter." Sie setzten sich, und der Sohn aß mit dem regen Appetit der Jugend, der weder durch Schmerz noch Freude gestört werden kann. Er sagte nichts, aber von Zeit zu Zeit zuckt eS wie ei» Frendenschein über sein Gesicht. Während dann Fran Stahl die Teller wechselte und i« die Küche ging, zog Walter auS der Tasche seine» Rocke seine Brieftasche und entnahm ihr einen Briefumschlag, eiv großes, dickes Couvert. Da» legte er auf seiner Mutter Teller Die Eintretende bemerkte sofort den Umschlag auf ihrem Platz und fragte den Sohn, der st« lächelnd beobachtet«: „Ein Brief, Walter? Bon wem ist der?" Sie wollte den Umschlag nehmen, welcher unoerschloffen war, da sagte Walter mit erkünstelt tragischen» Tone: „Du, Mutti, ich bin in der letzten Zeit «in entsetzlich schlechter Kerl geworden. Ich habe ein schreckliche» Geheimnis vor Dir ge habt." „Aber Walter. DaS klingt ja ganz schauerlich." „Nicht wahr? Aber öffne nur den Brief, dann wirst Du eS erfahren." Frau Stahl entnahm dem bunten Umschlag einen großen Bogen, welcher durch seine Auf- und Unterschrift und beige- drücktein Stempel, durch sein ganzes AeußereS schon einen sehr gewichtige» Eindruck machte. „Aber — wa» ist denn da» ?" „Dieser Ding hier nennt man «inen Depotschein von der Reichsbank." „Aber — Junge — was heißt da» — dies« Zahlen?' „Laß Dir rasch erklären, »nein geliebte» Mütterchen. Dal Patent ist verkauft. Diese Summe hier ist der Kaufpreis, und diese Sumin« ist heute vormittag in meinen Besitz übergegan gen." Fra»» Stahl wurde blaß, dann rot. Sie wollte etwa» sagen, brachte aber kein Wort hervor. 221,Sü Walter sprang auf, lief um den Lisch herum und kniere neben ihr nieder. Stürmisch streichelte und küßte «ihr« Hände und rief: „Stehst Du, Du Liebe, Du HerzenSmuIter, auf diesen Augenblick hab« ich mich gefreut, seit ich denken kann. Jetzt kam» ich sagen, daß ich «in gemachter Mann bin, und jetzt endlich ist'« soweit, daß Du Dich nicht mehr mühen und vtagen darfst. Jetzt sollst Du e» so haben, wie «S sich gehört."