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eine »«Oe«, «t v-ftr Vchmut ßcht man dar di«<«i VvjPer«. Auf einer schnnr-raden Shaussee geht die Fahrt nach Brüssel. Begehrte man nicht Kavallerie^ßatrouillen nnd de» Wachtposten vor den Dörfern, man müßte hier an den Frieden glauben Mittaas fahre» mir in Brüssel ei». Bor anin staatliche« Gebäuden stehen deutsch« Wachtposten, in den Straßen dieser schönen Stadt spu- zicren deutsche und Ssterreichische Soldaten. Der Platz vor dem Iusttzpaläis, da» i» seiner kaum übersehbaren Grütze geradezu babylonisch wirkt, -laicht einem Heer lager. Kanonen stehe« vor dem Palais, andere sind an der rechten Settenramp« mit der Mündung gegen die unt re Stadt gerichtet Die große Hall, des Palastes gleicht einem Lasernensaal. Zwischen den Statuen des Demosthenes, Lykurgs, Ciceros und Ulptans spielen bai rische Landsturmmänner Skat. Vben in der Kuppel in eine, höh» von 97,8 Meter hält ein Landsturmmann wache. Man könnt« ihn beneide«, denn bet klare«, Wetter kann man von dort oben sogar den Turm der Kathedrale von Antwerpen sthen Der Platz wäre jetzt sür einen Kriegsberichterstatter sehr angemessen. In der oberen Stadt, in der Adel- und Geldaristokratie wohnen, liegt auch das prächtige königliche Palais; auf seinem Giebel flattert die Fahne des Roten Kreu zes und vor dem Toreingang stehen zwei deutsche Posten. Die Kürze der Zeit gestattet nur «ine kleine Rund fahrt Auf dem Nathansplatz, auf dem einst Egmont und Graf Hoorn htngerichtet wurden, stehen deutsch« Wachtposten. Belgische Polizisten, denen die Säbel be lassen wurden — in Lüttich und Namur ist dies nicht der Fall — unterstützen das deutsche Militär bet dec Aufrechterhaltung der Ordnung- Die Kommandantur Ist im Palais des Senat- untergebracht. Im Repräs-nta- tionSsaal desselben hat da- deutsche Offtzierskastno sein Heim. Wir speisten hier in diesem vornehmen Saal, dessen Wände Allegorien oer Kunst, der Wissenschaft, be handel- nnd der Landwirtschaft schmücke«. Das mili tärische Leben vor der Militärkommandantur ist ein sehr lebhaftes. Zahlreiche Offiziere, die hier vorbei eilen, tragen bereits das eiserne Kreuz!. Eben als wir das Pa tais verlassen, begegnet uns ein Unteroffizier mit die sem Ehrenzeichen. Bescheiden berichtet er ans unsere Frag«, daß er bei Mörchingen mit seinem Zug ein Lanzerantomobil und zwei Maschinengewehr« erbeutet habe. Lüttich, die verwundeter,sta.l. Die Straße, die uns von Löwen über Tirlemont nach St. Trond führte, wird einst vielleicht in der Ge schichte dieses Feldzuges „die Straße der Franktireurs" htißen- In den kleinen Nestern, die hier an die Straße angektebt sind, inmitten der gesegneten Kornfelder von HeSbahs und Brabant, waren die heimtückischen Gesellen zu Haus, die unseren Truppen meuchlings in den Rük- k.n sielen. Die Nachfolger jener Unholde, von denen Theodor Fontane in seinen KeiegSerinnerungen an 1870 so viel Interessantes erzählt. Die Draht« und Baum hindernisse, die sie hier vor die Dörfer gelegt haben- ^ir.o ganz unangenehme Dinge. In die Straße wurden tiefe Rinnen geschaufelt, damit Automobile und Pferde stürzen sollten- Mächtige gefällte Baumstämme verleg- ten die Straßen. Aeltere Männer und junge Burschen vom Typus der Pariser Apachen lungern vor den we nigen Hänschen, die in den vorbeifliegenden Dörfern erhalten blieben. Die Hände in den Taschen, die Pfei fen im Nkunde: der organisierte Müßiggang. Ganz ab sonderlich sehen die engen Gäßchen von Tirlemont au». Da hängt Hau» an Hau» eine weiße Fahne. Zum Yah- nenstoff ist alles benützt: Tischtücher, Taschentücher, Ser vietten und Leintücher. Da» Etappenbommando hat in diese große Stadt zahlreichen Landsturm gelegt. Wir paisierrn St. Trond, ein Städtchen mit alten Kirchen und einem Nathan» mit Belfried. Die Kanonen, dis hier vor dem Rathaus, dem Heim des deutschen Kom- r»s Schlachtfeld bei Namur. Eine Rundfahrt durch Brüssel. I« eiliger Fahrt nach Namur überholen wir starke Proviantkolonne. DS ist in Bouvogne. Die Leute stehen gaffend vor den Türen und staunen die Soldaten an. Wir wähern uns der Fortlinie von Namur. Auf der Zitadelle weht die deutsche Fahne. An den Häusern in den BorortSstraßen liest man obligate Bitten: „Haus schonen, gute Leute". -.Hier wohnt alte Frau" ». a. Im sFnnern der Stadt sah ich nur ein Haus von einem Arttlleriegejchoß zermalmt. Wir halten aus dem Place St. Aubatn vor der Militärkommandantur, welche im Gebäude der Provinzialregierung gegenüber der Kathe drale S, Aubain untergebracht ist. Während tvir auf unsere TinquartierungSscheine warten, fährt ein Wagen vor, dem eine junge Dame, ein Offizier und Mei Sol daten entsteigen. Auf dem Wagendach stehen einige schwarze Kisten mit Patronen. Die junge Dame war die Haushälterin des Grafen Riobert auf Schloß Melanche bei Mepinale. Bereit- am Morgen sind der Graf nnd sein Sohn — ein zweiter Sohn ist belgischer Offizier unter dem Verdacht der Spionage eingebracht wor be,,. Die Munitionskisten fand man im Park des Schlos se» vergraben. Ich sand bei einem alten Advokaten ein nette» Quartier. Der Morgenkaffee mußt« dankend ab gelehnt werden- §s ist doch nur rätlich im Hotel St. Aubai,, zu speisen, wo in der Küche deutsche Jungen», etnberufene Kellner aus Ostende und Westerland, die Kontrolle üben. l Sonntag morgen ging cS auf da» Schlachtfeld von Boumne, wo bei dem Sturm auf Namur mancher brave deutsche Krieger am 23. August sein Leben ließ. Tine Reihe von Gräben zeichnete den Platz; Blumentöpfe stehen Ku Füßen der Gräber, welche ein Holzkreuz mit dem Helm der braven Gefallenen ziert. Die Soldaten ließen eS sich nicht nehmen, außer den Namen auch Gedenkworte „Fürs Vaterland", „Ruhe sanft" in daS Holz des Kreuzes zu schneiden. Hier ruhen Major Sander vom 63. J.-R., 2. Bat., Hauptmann von Tivpelskirch, Leutnant Siegwanz, Feldwebelleutnant Sprüssel, Leut nant Herbert von Bittenfelo vom Garde-Grenadier-Regt- ment . Nr. 5 und eine Anzahl von deutschen 93. Jnfan- jeuch «egt- S-r mittlerer Hvlzvm» -tu- 1« Pl-mmen M« prächtig«» Glasfenster, das »rtßts und Hst- ^arste Kunstwerk dieser Art tn Belgien, blieb unversehrt. Die Franzosen richtete« ihre Geschosse gerade ans die Kirch« und die daneben stehenden Gebäude, darunter ßtt Hötel-Nestauränt -Msen", weil die deutsche« Trup pen «i»e Treppe, die 408 Stufen von der erwähnten- «tzt Mufenmszwecken dienenden Zitadelle hinter d« Kirche zum Kirchenplatz führt, hinabstürmten. Die Deut sch»« setzte» durch Arttlleriefeuer die Gebäude am link« Ntzaasnier In Brand Sa War das lebenslustig« vornehme Dinant zwei Tage «ine einzige Jeuersäule, und Mischen da« prasselnden und niederstürzenden Balken und Trüm mer« tobte ein Bajonettkampf, bi» der letzte Franzose an» Dinant geworfen war. Heute ist der Trauerort still wie da» Grab. Wenn sich schon ein Einheimischer auf dcr Straße blicken läßt, eilt er gesenkten Haupte» dahin. In dem einzigen Hotel Bellevue, da» erhalten blieb, wärmen sich Landsturmmänner An einer Fenster scheibe klebt eine Proklamation de» Generalgouverneur» ton Belgien, Generalfeldmarschall» von der Goltz in deutscher, französischer und flämischer Sprache. Sie klingt in die Sätze au»: „von Niemanden wird Verleugnung seiner vaterländischen Gesinnung verlangt, wohl aber eine vernünftige Fügsamkeit und unbedingter Gehorsam -«gen die Anordnung de» Generalgouverneur». Bon 'Eurem Verhalten, von dem Ausmaß der Unterstützung, welche da» Volk, insbesondere di«'Landes-, Staat»- und Gcmetndebeamten dem Generalgouverneur entgegenbrin gen werden, wird e» abhängen, ob die neue Verwal tung Glich und Eurem Lande zum Gegen gereichen wird." bleib««. Ich geb' mir di« größt« Mühe, ihn zu überreden, olle» vergeoms. Am Gude bildet er sich gar «in, un» beiden im Wege zu sein. Di« kleine Schauspieler«, lacht« hell auf. »Und jeder weiß doch, daß auf Sie — den schrecklichsten Eisklumpen der Residenz — nicht» Eindruck macht. — In Ihnen sind nur freundschaftliche Gefühle zu erregen." .Wer weiß?" erwiderte üe und blickt« kokett den «inen wie Len andern an. .Auch Ei-klumpen können vielleicht einmal schmelzen. Aber, Sie wissen, ich bin ein« Freundin großer Verehrer, Graf Dimitri. Und auch Sie, Herr Graf, werden begreifen, daß ich mir die Gelegenheit, «inen so gro ßen Verehrer mir anzubändtgen, nur ungern durch die Binsen gehen lasse. Entschuldigen Sie, aber wenn m,r was von Herzen kommt, sprech« ich Berlinisch." .Nun also — lassen Sie ihn nicht durch die Lappen. Bereinigen Sie Ihren Wunsch mit mein« Bitte, vielleicht zieht das mehr:" .M. w. — Ich vereinig« meinen Wünscht" Bodo schüttelte den Kopf. .Sehen Sie doch nur, welche Sorge unser» aemeinsamen Freund bewegt. Ein ganz arratisch« Block fiel« Ihm vom Herzen, wüßte er. Sie teilen di« Kosten der Unterhaltung mit ihm. — Na? Sind Sie komisch I" «Immer dieselbe Elatre — woher Haden Sie das nur?" „Lieber Graf Dimitri, das zieht man so mit dem Tauf wasser in sich — wenn'- au« der Spree ist. Also wollen sie wirtlich? — Das sind« ich .eventuell l" »Ich kann nicht bleibe« — gräßliche Stimmung l" .Mein«, Sie, es würd« mir schm«» fallen, ein« Aenderung h«rvorzurufen?" meint« di« Nein« Schauspielerin und neigt« stch kokett vor ihm in d«n Hüsten. .Davon bin ich fest überzeugt. Aber ich habe viel zu tun, hab« Brief« zu schreiben nnd dergleichen mehr. Sie verstehen mich, lieb« Üobris. Kan» wirklich nicht." »Ja, ja/ meint« «, .es war wirtlich «in bißchen viel. Also auf Wiedersehen tn den nächsten Tagen tn Breslau." Sie reichten stch sie Hand. Llaire valan nickte Bodo flüch tig zu. Ihr Interesse war anderweitig start in Anspruch a«- noinmen, denn st« haM auf dem kokett arrangierten Speise» ttlch ««der» dem «ine« Gedeck ein braunes Ledertösferche» Komteß Jutta. Roman von Willy Scharlau. 17 »Ihr« Zwei? — Tag, lieber Graf. Sie hatten wohl Angst vor mir, daß Eie sich noch «inen Sekundanten zugelegt?" So tönte es mit Heller Stimme aus dem Schleier her vor, den die Nein« Dam« schnell in di« Höhe schlug. Nun sah man auch, daß sie ein reizende« runde» Gesicht hatte, aus den, ein Paar blitzender Augen keck in die Welt blickten. Der Oberkellner stürzte herbei und nahm ihr den Maw trl ab. .Tag i" wiederholt, sie und gab Lobris die Hand, welche er galant an die Lippen führte. „Haben Sie wirklich Angst?" Rasch trat die zierliche klein« Person vor den Spiegel, nahm den Hut ab und ordnet« mit wenige» Griffen das mo dern frisiert« Haar. .Sol" Sie wendete sich um. .Soi Da wäre ich nun, lie ber Graf. An Ihn«, dürfte «S jetzt sein, mich nicht bereuen zu lassen, daß ich gekommen bin." Lachend meint« der Graf, der sie mit einem eigentümli chen Blick« betrachtete: „Ich werde mir di« arößte Mühe ge ben, mir Ihren Zorn nicht zuzuzirhen, Gnädigste. Doch er lauben Sie zuvor, daß ich Ihnen den Grafen Hilarhof voo- stellen darf. — Fräulein Elatre Balan, der Star des testbriiz- krisch«, Musenteinpels." Di« kleine Dame sah den Riesen langsam von unten nach oben an, dann meint« sie mit kindlichem Lachen: «Gräueln Sie sich nicht zuweilen, Herr Graf?" .Weshalb denn?" «Nun in Ihrer Einsamkeit so hoch da droben." »Lanke, es macht stch. — Es steht mir ja auch frei, an mein« guten Gesellschaft hi« oben yinabzustetgen. Ab« ich gesteh«, es ist manchmal einsam." «Na ja, wenn Sie stch fetzen, kommen Sie unter Men sch«« l" »Vitt«, Herr Oberkellner, wollen Sie baldmöglichst ser vieren lassen," sagte Lobris. D« harrende Ganymed verschwand und jener fuhr sott: eDMßm SW Clmre.Graf Hilmchof will absolut eächt mandeur» stWe», richten ihre dunklen Ange« auf da» Gebäude heg Frwdensgerichtes. Die Uhren auf den grau- weißen Steintürmen zeigen bereits, wie Freiherr v. d. Gold es befahl, deutsch« Zett Und dann kvmmen mei stens flämische Dörfer, di« Arbeiterbevöltzerung kündigt, Lüttich an. Wir sind im Schußbereich de^ Lütticher Forts. Ein Park von Kanon«« auf «in«« Feld« vor d«m Fort «»»ein ist der erste deutsche Gruß. Gin Besuch de- Korts Lou- ein, eines modernen Wen«» mit Panzertürmen und Betondecken, zeigt die entsetzliche Wirkung der »S-Arntt- »neter-Geschütz«. Die Kuppeln der PänzpstÜrme find wie Giertchalen zerschlagen, und aus d«n darunter gäh nenden Schlund strömt der Verwesungsgeruch von IVO Leichen braver belgischer Soldaten, die hier den Los gefunden haben. Die Betonmauern konnten auch nicht standhalten und flogen wie Fetzen umher, tzelsblöcke türmen stch übertinanoer. Ein Schuß setzte die Pulver kammer tn Brand; viele Opfer der chcplosion liegen mit schrecklichen Brandwunden im groß«« Kriegslazarett tn Lüttichs von deutschen und belgischen Aevzten gleich herzlich betreut. Deutsche Pioniere haben unterdessen auf Fort Louein gründlich aufgeräumt; nur die Zünd granaten liegen noch wie Kieselstein« herum. In den Kasematten, die verwahrlost waren- ist Sauberkeit «tn- gekehrt. Durch die Industrieviertel der Stadt, an Zink- -chwelzen und Wasfenfabriven vorbei, über die Höhen von St- GilleS, die mit Aohlenschächten gekrönt sind, geht e- abtvärts in die alte Bischofsstadt Lüttich zum PalaiS de Justice, die ehemalige Fürstbischöfliche Rest- denz, eine- der reizvollsten Gebäude, an dem sich -o- tiiche Elemente mit Renaissancemotiven vermengen. Auf der Place St. Lambert vor dem PalaiS, in dem Ex» cellenz Generalleutnant Kolew«, der deutsche Gouverneur von Lüttich amtiert, steht ein Park von Militär-Auto mobilen. Durch die Straßen gehen deutsch« Landsturm patronillen. In den eleganten Straßen herrscht leb hafte» Treiben, die elektrischen Straßenbahnen sind dicht besetzt. Aus den Foyer» de» Theatre royal flutet das Licht herrlicher Kronleuchter auf da- Standbild Gretrys, de» Komponisten. Auf den weißen Teppichen des Foyer? haben di« bayerischen Lanbsturmmänner ihr Quartier aufgeschlageu. Im Hotel de l'Gurope, dem Theater gegen über, ist der Sammelpunkt der deutschen Offiziere, in deren Gesellschaft wir den Abend verbrachten. Wir genießen die Auszeichnung, den Gouverneur von Lüttich, Generalleutnant Kolewe und den Oberhof- Marschall oe» Deutschen Kaisers, Grafen Pückler an dec Tafel zu sehen, ferner Oeneraloberarzt Dr. Papenhausen den GouvernementSarzt von Lüttichs und eine Reihe von Generälen und Stabsoffizieren. Hxcellen- Kolewe begrüßte dio fremoen Militärs«acheeS, die an unserer Fahrt teil nahmen und un» sehr herzlich. Namen» der AttacheeS dankte der Brasilianer Oberst Julien, für die KricgSöe- richterstätter Dr. Bongard und meine Wenigkeit. Ein nächtlicher Spaziergang durch die stillen Stra ßen Lüttich» führte un» nur mit deutschen Patrouillen zusammen, die von belgische« Polizisten begleitet wären. Wie oft mußten wir untere Papiere vorweisen! Etnquartiert wurde ich in einem der vornehmsten Häuser LüttichS. Ein kurzes Gespräch mit dem Herrn des Hanse» ließ mich dessen Deutschfeindlichkett erkennen. Gr entschuldigte sich, daß er keinen Diener im Hause habe. Al» ich am nächsten Morgen au-zog, standen jedrch vier solcher Bengel» in Livree grinsend neben dem Gartentor. Gin Besuch de» belgischen Militärspttals, zu dem uns Generalarzt Papenhausen geladen, überzeugte mich vor. der bewundernswerten Pflege, die hier deutschen und bel gischen Verwundeten Mett wird. Neben hochherzigen deutschen Pflegerinnen versehen belgische Nonnen in ihren großen, weißen, weit abstehenden Hauben den Dienst. Ge meinsam arbeiten deutsche und belgische Militärärzte Hand tn Hand. Bor einigen Tagen wurde eine Anzahl entdeckt. Darin war sie K«m«Uu Im N» war ihr Interesse für den langen Trafen geschwunden. Gleich darauf schloß stch hinter Bodo geräuschlos di« TÜr. Erfrischend schlug ihm auf der Straße di« kalte Luft ent gegen. In seinen Schläfen klopft« und hämmerte e», er war erregt bis in die innersten Fasern seine-Seins. Noch könnt« er nicht in sein Hotel zuriickkehren, er wäre iin Zim mer erstickt. So zündete er sich «ine lang« und schwer« Ha vanna an und wanderte zum Brandenburger Tor hinaus, um erst nach einem Umweg« nach Hause zu gehen. Wie er insgeheim Lobris mit nicht viel anderen Angen betrachtete al» die Schwester. Und doch, es ging nicht anders. Der Mensch war alt, verlebt, besaß Charaktereigenschaften, welche niemand zu den guten rechnet«. An demselben Tag«, an welchem er um Jutta warb, hatte er eine Verabredung mit dieser Schauspielerin.Arme Jutta! Und wie abscheulich der Vorschlag war, den beiden Da« men den Brotkorb möglichst hoch zu hängen. Er wurd, in Gedanken rot und blies ein paar mächtige Rauchwolken von stch. Zur vernhtgung. Bei Jutta würde das Mittel wirkungslos sein. Sie war starr und ließ eher brechen, al» daß er stch bog. Aber Taut« Ernesttne. Wie st« an dem kleinen und großen Komfort des Lebens hing. Und «un statt Tausende nur Hundertel Dee Schlag mußt, «um Zi«l« führen. Ohne zu wissen, was st« tat, wurd« st« Jutta beeinflussen, in dem Sinne beeinfluss«^ wi« er «s wollt«. Das war unschön, das war — etwas, was «r noch nicht getan, es war — Er mochte da» Wort nicht ausdenken. Aber es mußt, sein. Nm so und nicht ander» war es möglich, den drohenden Ruin abzuwenden. Niemals würde Lobris ohne dies« Gegenleistung auch nur den klein«» Fin ger für ihn rühren. Und was mär'» denn auch weiter? Tin paar Jahre nur braucht« Jutta ,» auszuhalten, dann war sie all« Wahrschein lichkeit nach eine d« reichst«, Witwen des Landes. .Pfui!" knurrt« er und warf die Ztgarr« fort, welche ihm nicht munden wollte." 224.2Ü