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Anfragen nicht angenommen weiden. Mitunter kommt r« vor. daß Familien von ber.Vrrwunduim «sw. ihm« Angehörigen durch Kameraden he« Verwundeten srMe benachnchltgt worden sind, al» dem Nachweisebureau di, VeüMtft» der Trüpoen ob« eint Lazarettmeldung zugeganaen ist. An solch«, Ml«, kann da» Nachweisrbureou auf Anfrage nu, di« zutreffend, «»Iwort geb«,, daß ihm zurzeit von einer Verwmldung oder Erkrankung da» be treffenden Loldaten noch nicht» bekannt sei. Dt« Zeichnu»,»» auf dt«KriehSankeih« sind am hiesigen Platz« außerordentlich stark erfolgt, »et der städtischen Sparkdfse wurden 680000 Mark, bet der Riesaer Bank 978000 Mark (also fast eine Million Mark) Und bet der Firma H. D. Eeurig 26S000 Mark gezeichnet. * Barackenlager Zeithain. Auf dem neu» errichteten Friedhof im Walde, in der Nähe der Jakobs- »Haler «ahn, wurde am Sonnabend der erste im hiesigen Lazarett verstorbene Kämpfer, ein Bayer, zur Ruh« gebettet. Der Friedhof bietet etwa 8—400 Kriegern die letzt« Ruh«. * Lichten fee. Lin Landwrhrmann der Umgegend dient al» Wachtposten in Königsbrück bet den gefangenen Ruffen. Line» Lag,» erscholl der Gruß: Luten Lag Harr Schaffer > Der Srüßer entpuppte sich al« ein einstiger russischer Arbeiter auf einem hiesigen Lute. Er rief weiter: Wir haben« alle« tu Lust geschuffen. - Ostrau. Da« eiserne Kreuz 2. Klasse wurde dem RittergutSpüchter Zschochau verliehen. Hartha. Am Freitag wurde auf hiesigem Bahnhof« da« zum Teil ausgestellte Fachwerk zu einem Lüterschuppen- Neubau durch den Sturm umgeworfen, wobei rin Zimmer mann einen doppelten Beinbruch davontrug. Zwickau. Die hiesige Einwohnerschaft hat da« hier garnisonlerrnde, im Felde stehende v. Infanterie-Regiment Nr. 133 mit warmer Unterkleidung, Strümpfen usw. ver sorgt. Zwickau. Bei einer hiesigen Kompagnie fanden sich zufällig ein Vater mit seinem Sohne als Kriegsfreiwillige. Der Sohn war vor 12 Jahren der Mutter gefolgt, die sich freiwillig von ihrem Manne getrennt hatte und hatte seitdem nichts mehr von seinem Vater erfahren. — Ein dreijähriges Kind, dessen Vater jetzt zum Militär cingezogcn ist, stürzte auS einem Fenster der elterlichen Wohnung auf die Straße und fand dadurch den Tod. Treue». Hauptmann nnd Rittergutsbesitzer Adler hat eiuS Anlaß des Heldentodes seines Sohnes, des Leut nants Adler, dcn^hiesigen König!. Süchs. Kriegervcrein die Summe vou 3000 M. zu einer „Leutnant-Adler-Stiftung" vermacht mit der Bestimmung, jeweils am Todestage seines Sohnes die Zinsen an bedürftige Veteranen oder deren An gehörige des Vereins, unter Umständen auch außerhalb des Vereins zu verteilen. Plauen. Zur Abhaltung von Neugierigen bei Ver« wundetentranöporten wird jetzt der Vorplatz des Bahnhofes von Soldaten und Schutzleuten zum größten Teil abgesperrt. Der Andrang der Neugierigen war so stark, daß die Mit glieder des Noten Kreuzes und der Sanitätskolonnen in ihrem Liebesdienste gehindert worden sind. Adorf. Zu dein schweren Unglücksfall, der sich hier, wie berichtet, beim Abseucrn von Sicgesböllern mit der Schützen kanone zugetragen hat, wird noch berichtet, daß nicht nur das Rohr der Kanone in zahlreiche Stücke zerrissen worden ist, sondern auch das Holzgestell und das Räderwerk fast ganz zertrümmert wurde. Drei Eisenstückc im Gewicht von 15, 26 und 36 Pfund flogen in einen NrbeitSsaal der Gebr. Uebelschen Fabrik, zum Glück ohne einen Menschen zu treffen. Andere Stücke im Gewicht von 8 bis 17 Pfund flogen über 200 Meter weit über die dreistöckigen Häuser hinweg. — Dem am schwersten verwundeten, 19 Jahre alten Artur Krauß, Sohn des Stickers August Krauß, wurde im Stadt- krankeuhause das linke Bein abgcnommen. Der 15 Jahre alte Schlosserlehrling Walter Vogel, der in Brambach in der Lehre steht, erlitt am rechten Bein eine erhebliche Fleisch wunde. Die übrigen Leute kamen mit Schreck oder leichten Verletzungen davon. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Wichtiger Erlaß über Streitfragen des öffent- kl ch en Rechts. Der gegenwärtige Krieg hat das deutsche Volk ohne Unterschied des Standes und der Partei zur einmütigen Erhebung entflammt. Gegenüber dieser gewaltigen Kundgebung nationaler Geschlossenheit tritt alles zurück, was das Gefühl der Einheit des ganzen Volkes beeinträchtigen könnte. ES erscheinen viele Streitfragen des öffentlichen Rechts, mag ihre Klärung in FriedenSzeitcn noch so bedeutsam sein, in den gegenwärtigen Zeit lausten unwesentlich. Der preußische Minister des Innern hat daher die Verwaltungsbehörden darauf hingewiesen, daß eS jetzt von größerem Werte sein müsse, die Einheit der Nation und ihr großzügiges Streben ungestört zu lassen, als in unbedeutenden Tinzclfragen dem Rechte zum Siege zu verhelfen. Demzufolge sind die Behörden ersucht worden, in allen geeigneten Fällen die bei den VerwultungSgerichten anhängigen Streitsachen dadurch zur Erledigung zu bringen, daß die angefochtenen polizeilichen Ver fügungen zurückgenommcn oder auf andere Weise die Beteiligten klaglos gestellt werden. Ebenso hat der Minister des Innern veranlaßt, daß die beim Oberverwaltungsgerichte anhängigen OrdnundSstrafcn und alle sonstigen noch nicht vollstreckten Strafen, die gemäß 8 15 des DiSziplinargesetzes gegen unmittelbar« und mittelbare Staatsbeamte seines Ressorts wegen der vor dem 1. August begangenen Verfehlungen verhängt worden sind, nieder geschlagen werden. Alle diese der Größe und dem Ernste der Zeit Rechnung tragenden Maßnahmen lassen natürlich nicht die Deutung »u, daß in den betreffenden Einzelfällen der von den Behörden ^fSher vertretene Rechtsstandpunkt nuninehr aufgegeben ist. Amerika. Eine „traurige Ironie" nennen amerikanische Blätter die Tat sache, „daß der Panamakanal für den Welthandel in dem Augen blick eröffnet wird, da eS keinen Handel für ihn gibt". Die glück liche Vollendung dieses gewaltigen FriedcnSwerkeS hat sich sana- üno klanglos vollzogen; die große Eröffnungsfeier hat man bis auf den nächsten Fri hling vertagt. „Zur festgesetzten Zeit verließ der Dampfer „Ancon" die Stadt Colon," so schildert die New Korker World die Eröffnung des Kanals, „passierte die Schleusen und gelangte innerhalb von 10 Stunden in die Wasser des Stillen Ozeans bei Panama. Innerhalb von 24 Stunden hatte eine kleine Flotte von Handelsschiffen ihre Durchfahrt gemacht. Nun liegt der Kanal offen für alle Völker der Welt unter gleichen Be dingungen. Diese Gerechtigkeit bedeutet einen nicht minder ein drucksvollen moralischen Triumph als der materielle Sieg, der von den Ingenieuren Uber die Natur errungen wurde." Die Ameri kaner sind voll Stolz darüber, „daß sie dadurch der Welt, die durch andere Völker jetzt so viel Schaden erleidet, mit diesem > ««schenk ««macht hab«,". Daneben wird anomakanal» fit» d«n Krieg viel erörtert. , .. Kanal n«utral bl«tb«n muß. „Di« Krieg«, schiff« jeder d«k Lotionen, dt« jetzt t«n Krieg« find, könnm dm Kanal unter WtPimNn Bedingungen benutzen; dad«i ist ihn«» natürlich verdotzm,' ihn zu bloMlrey, 1» ihm irgendein Krieg«r«cht «mezovben od«r «l»e feindselig« Handlung zu vollbring«». Fahr- zeug« d«r Kriegführenden dürfen sich nach d«n Bestimmung«» nicht Kanal «in s dt« Bedeut» Man betont Kanal unter köstErmten Bedingungen «mutzm; daß« natürlich verboten,- ihn zu bloKrey, in ihm irgendein . . auszuüte» oder «tue feindselige Handlung zu vollbringen. Fahr- zech,« d«r Kriegführende» dürfen sich mH d«n Bestimmung«» nicht mit 2»b«n«mitteln od«r irgendw«lch«n «arm versorg«», dir über da« Matz hinau»g<h«n, da» si, notwendig brauchen. Di« Durch fahrt fblcher Fahrzeug« soll mit möglichster Beschleunigung er- folgen und nur mit solchen Unterbrechungen, wie sie durch den Dienst im Kanal erfordert werden. Kein»« der Kriegführenden darf hier Truppen, Munition oder Kriegsmaterial «inladen oder auSlade«. Außerdem wird gefordert, daß die Kriegsschiff« ein?» kriegführenden Staate» in dm utzi den Kanal heruMlttgenden TewafferN nicht länger al» 24 Stunden'bleiben, ausgenommen sm Falle einer GchtffSkatastrophe. Sin Kriegsschiff einer kriegführenden Nation darf den Kanal nicht passieren, bevor nicht 24 Stunden seit der Durchfahrt «ine» Kriegsschiffe» einer kriegführenden Nation verstrichen sind." Neueste Nachrichte« und Telegramme vom 21. September 1S14. )( ver 11«. I« eitler offiziöse« Darlegung wird dgrsuf hinzemitseu, saß» «an beabfichtigt Hütte, don dem t« der NelchStagSfitzung a« 4. August bewilligten Kredit eine Milliarde Echatzgnwetsnuge« nnd eine Milliarde NetchSanleihe« zn begede«. Das 1« Wirk lichkeit infolge der Nichtltmttterung der RetchSaulethru erzielte Ergebnis übersteigt also de« veranschlagten Betrag nur mehr als da- doppelte. Im Gegensatz zu manche« Schetuzeichuuugeu in Ariedeuszetteu war jeder Zeichner sich von vornherein darüber im klare«, datz jede Zeichnung diesmal voll berücksichtigt werde« würde «ud bezahlt werde« müsse. DaS sei bet der Beurteilung de» ZetchnungSergebutfseS ans die Anleihe, die so gut wie auSschllstzltch in Dentschlaud «utergebracht worden ist, zu berücksichtigen. * Berlin. Der schwedische ForschnngSreiseude Dr. Sven Fedin hat sich, wie die „Verl. Neuesten Nachrichten" melde«, auf Etuladuug des Deutsche» Kaisers ins Hauptquartier im Weste« begeben, um sich persönlich von dem Staude der deutsche« Sache zu überzeugen und Lügenbertchteu in seiuer Heimat euls gegevtrete« zu können. Sven Hedin wird später auch den östlichen Kriegsschauplatz besuchen. )( Berlin. Zur Feier de« gestrigen Geburtstage» der Kronprinzessin hatte die Hauptstadt geflaggt. Die Kronprinzessin besichtigte al« besondere GeburtStagSfreude den Hilfslazarettzug, den der KriegSauSschuß der Vereine vom Roten Kreuz Schöneberg-Wilmersdorf mit einem Kostenaufwand von 53000 M. ausgerüstet hat. Er be steht au« 48 Wage» und ist bereit» gestern abend nach dem westlichen Kriegsschauplatz abgegangen. Chefarzt ist der bekannte Chirurg v. Dettingen, dem außer seiner Gattin drei Aerzte, 22 Pflegerinnen, 2 Schwestern und eine Oberschwester zur Seite stehen. Berlin. Wie W. T. B. mittell», hat Major v. d. Planitz dem Deutschen Armeeblatt folgendes Telegramm gesandt: „Kronprinz bittet, sofort schleunigste umfangreiche Sammlung und sofortige Absendung von Rum und Arrak in Wege leiten." )( Berlin. Laut Vossischer Zeitung haben sich in einem amtlichen Berichte in Irland "/<> und in Schott land 2*/z«/, der männlichen Bevölkerung zum Krteg-bienst gemeldet. * Wien. Eine Unterredung mit dem tllrkischen Minister de« Innern, Talaat Bei, hatte der Konstanti nopeler Vertreter der „Südslavischen Korrespondenz". Talaat Bet erklärte, für die Türket sei die Diskussion über die Aufhebung der Kapitulationen beendet. Wir sind ent schlossen, für unsere Entscheidung mit allen Mitteln einzu treten. Wir rechnen auf die Einsicht der Kabinette. Der Verlauf der türkischen Mobilisierung war erhebend. Die finanzielle Lage der Türket ist befriedigend. Di« aus gezeichnet« Ernte ist eingebracht. Wir Türken sehen mit voller Ruh« den kommenden Ereignissen entgegen. * Wien. Der österreichische Festungsartillerieleut- nant Dr. Hans Stieglandt, in seinem bürgerlichen Be ruf Advokat in Wien, war einer der Tapferen,- die vor Mm'.beuge die österreichischen Mörser richteten- Ec rich tete jetzt an seine Wiener Angehörigen einen Brief, den das „Neue Wiener Tagblatt"' veröffentlicht und dem fol gende interessante Stellen zu entnehmen sind: „Ergrei fend war der Augenblick, als sich die ersten deutschen Truppen nach Abzug der französischen Garnison gegen Maubeuge in Bewegung! setzten und die deutsche Militär musik den Radetzky-Marsch uns zu Ehren hinausschmet terte. Mir schossen für einen Moment die Tränen in die Augen, aber nicht mir allein! Zum erstenmal nach lan ger Zeit wieder österreichische Müsik und noch dazu diese Musik und in diesem herrlichen Augenblick!" Stieg landt erzählt dann: „Am 5. September gegen 4 Uhr nach mittags kam ein französisches Automobil mit weißer Fahne in das deutsche Hauptquartier und fragte de» Oberstkommandierenden, einen prachtvollen alten Hau degen, ob er unter gewissen Bedingungen die Uebergabe der Festung annehmen würde. Da schlug aber der deutsche Befehlshaber mit der Faust auf den Tisch und rief: „Was Bedingungen! Bedingungslos biSC Uhr abends, oder ich schieße die,ganze Bude in Grund und Boden!" In begreiflicher Erschütterung ist daraufhin der Franzose abgezogen. Run hat man nicht gewußt, ob dec Oberstkommun- dierende 6 Uhr nach französtscher oder nach deutscher Zeit gemeint hatte. Als es nach deutscher Zeit 6 Uhr war, wurde es jedoch klar, welche Zeit der Kommandeur gemeint hatte, denn er befahl die Fortsetzung der Be schießung. Kaum hatte diese aber eingesetzt, als auch schon in rasender Fahrt das Auto mit der weißen Jahn: aus Maubeuge herausiam. Der Kommandant nahm den Brief, den der Parlamentär überbrachte, ent gegen und sagte nichts weiter als „Schießen ein st e l l e n !". nnd damit war die bedingungslose Neber- 'gäbe von Maubeuge angenommen." Stieglandt schildert dann die durch die Beschießung hervorLSrufene Zer störung upd den Abzug der Besatzung. „Als Pie Eng- läuder vorüberzogen," schreibt er-„schrien Vtr alle eufvor Wut, desin täte soll nicht alle« wahren Haß gegen die Lnglünder, diese infamen «»er- rät er am Germanentum und an der weißen Rasse überhaupt, empfinden. * Budapest. „Az Est" meldet: Rach den Erzählungen serbischer gefangener Offiziere hat Prinz Georg die Truppen bi» zur Greuze geführt. Nach Ueberschreitung der Grenze ist er aber spurlo- verschwunden und wurde von niemand mchr gesehen. -Genf. Nach Pariser Meldungen erwägt die Tripel- entente, ein Ultimatum an die Türkei zu richte« wegen der Ersetzung des britischen Admirals LimpuS durch den deut schen Admiral Souchon im Kommando der türkischen Flotte. * Genf. Znr Organisation von HtlfSkorpS wnrtze General Pan «ach Güdfrankretch gesaust. — E« ist dir» ein Beweis dafür, baß man in Frankreich die Lag, al« sehr ungünstig betrachtel. * Genf. Ans mehrere« europäische« Hanpt- ftödten liegen Erklärungen diplomatischer Vertreter der vereinigten Staaten vor, die Deutschland» ent schiedene Abneigung, derjett vo« Friede« za sprechen »der r« höre«, bestätige«. * Kopenhagen. Der Korrespondent der Daily News telegraphiert von den Kämpfen in Frankreich, Chateau Mondemont wurde von Feind und Freund viermal erobert und zurückerobert. Die Stadt wurde abwechselnd von Deut schen und Franzosen beschossen. Das Bombardement dauerte drei Tage; die Stadt ist jetzt ein Trümmerhaufen, auch das prachtvolle Schloß, das längere Zeit den Mittelpunkt des Kampfes bildete, ist vollständig von Granaten zerstört. An die Mauer des Stadtkirchhofs hat ein Zuave mit Kreide geschrieben: „Auf diesem Kirchhof liegen dreißig deutsche und französische Offiziere begraben." )( Chrtsttanta. Frithjos Nansen fordert, warm unterstützt von der gesamten Presse, in einem Bortrage einen einjährigen Militärdienst für Norwegen und engen militärischen Zusammenschluß mit Schweden zur Wahrung. der Neutralität und Unabhängigkeit der skandinavischen Halbinsel. Auslassungen der englischen und französischen Presse zeigen die augenblicklich kritische Lage de« Nordens. Beide Königreiche, deren Schicksal mit einander verknüpft sei, seien entschlossen, ihre Neutralität bi« zum Aeußersten auch mit der Waffe zu verteidigen bi» zum letzten Bluts tropfen. )( Christian ia. Da« der Regierung sehr nahe stehende Blatt „Jntelligensen" erklärt, die Kontrolle der Telegramme und Telephougespräche innerhalb Norwegens nnd mit dem Auslands zum Schutze der strengsten Neutralität bedeutet tatsächlich die Einrichtung einer Zensur. )( Bordeaux. Clemenceau wirst im „Homme libre" dem Kommandeur deS 18. Armeekorps in Bordeaux, General Oulart vor, Damen des Roten Kreuzes, die sich weigerten, deutsche Verletzte zu pflegen, gesagt zu haben, daß sie sich durch ein solches Verhalten entehrten. Wegen der angeblichen Grausamkeiten der Deutschen behauptet Clemenceau, daß die deutschen Verwundeten nicht solchen Mitgefühls wie die anderen würdig seien. Seine Veröffentlichung macht hier keinen günstigen Eindruck. * Paris. Sin vom Schlachtfeld zurückgekehrter Hauptmann erzählt, datz die Schlacht an der AiSue alle voraufgegangene« an Heftigkeit übertraf. Man habe fälschlicherweise den Widerstand der Deutsche» an der AiSue als rin Manöver zur Deckung ihres Rück zuges ausehen wollen. Tatsächlich aber wollten die Deutschen die Stotzkrast der. Verbündeten treffe«. Am Morgen des 14. September nahmen beide Armeen Fühlung miteinander. Am Nachmittag wurde die Schlacht allgemein. Zunächst beschränkte» sich die Deutsche» aus die Defensive, da sie offenbar die An kunft vo» Verstärkungen abwarteu wollten. I« der Nacht vom 15. zum 1«. September machten die Deut schen furchtbare Angriffe namentlich aus den franzö sischen linken Flügel. Franzosen und Engländer mutzten allen Mut und alle Kraft zusammennehmeu, um zn widerstehen. Zehnmal wiederholten die Deut schen de« versuch, die französische Linie z» durchbrechen. Die nächtlichen Kämpfe waren die furchtbarsten, die der Hanptman» in diesem Kriege erlebte. Der 16. September nnd die folgende Nacht verliefen Vers hältnismätzig ruhig. Aber am Morgen des 17. Sep tember lebte der Kamps mit grotzer Heftigkeit wieder auf. * Pari«. Da« französische Krieg«bulletin vom 19. September nachmittags lautet: Wir hallen alle Hügel gegenüber dem Feinde, der sich durch aus Lothringen kom- mende Truppen zu verstärken scheint. Im großen und ganzen führen beide Teile, di« stark verschanzt sind, Teil angriffe auf der ganzen Linie auS. — DaS letzte Bulletin de« Kriegsministerium» besagt: Au« der Aenderung der allgemeinen Lage ist nur das Vorrücken der Franzosen auf dem linken Flügel hervorzuheben. Die Heftigkeit der Schlacht läßt allmählich nach. -Pari». Die Pariser Bevölkerung sieht mit fieber hafter Spannung den Verlauf der Schlacht an der AiSne entgegen, sie muß sich aber mit knappen offiziellen Mittei lungen begnügen. Nach strengem Befehl ist allen Nicht beteiligten das Betreten des Schlachtfeldes verboten. Nur wenige Personen erhalten ausnahmsweise Erlaubnis, so der italienische Dichter D'Snnunzio. -Graoenhage. Die Londoner „Times" meldet, daß in den letzten Tagen der linke Flügel der Verbündeten durch neue Truppennachschübe verstärkt worden tst. — Die mit so großer Zuversicht aueposaunte Schaffung eine« neuen englischen Millionenheerr« flößt nun doch auf die größten Schwierigkeiten und ihr Vater Kitchener muß da« selbst zugeben. In der vorgestrigen Oberhau«sttzung klagte der KrirgSminister über die großen Schwierigkeit«», die ihm di« Durchsübruna fein,» Plane» bereite. MannlchajteU