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Sri Limit. El« Blzeivachtmeister der Feldartillerie schildert ft, einem im „Dre«dn. «»»." abgedrnckten »rief« die heiße» Kämpfe bet Dtnant folgendermaßen: No erst, 27. August 1914. Am Sonnabend, den 22. August lagen wir in Achene. Bereit» om Tage vorher hatten wir die Stellung de» Gegner», der sich jenseits der Maas befand, zu erkunden gesucht und dabet zum ersten Male im Feuer der franzö sische» Artillerie gestanden. Acht Schrapnells krepierten mitten unter un», ohne Schaden anzurichten. Tie Ge schosse zersprangen zum größten Teile nicht, eS waren so genannte Ausbläser, da» heißt nur der Inhalt des Ge schosses fliegt heraus. Das war kein rühmliches Zeichen Mr die französischen Schrapnells, da eS jedoch sehr neblich war, mußten wir ziemlich »»verrichteter Dinge abziehen. Unitte Aufgabe war, den Gegner aus einer 80 Kilometer lange» Feldbefestigung heraudzuwerftn, die sich jenseit der Maas von Namur bis zur französische» Feste Givei hinzog. Mir stauben vor Dinant, einem schmucken Städtchen, Mei ßen nicht unähnlich, und sollten dort und in der Umgebung den Feind zuriickwerfen. Bereits om Tage vorher, Freitag, den 21. AugUst, war das 3. Bataillon unseres Schützen- RegimentS Nr. 108 nach Dinant vorgedrungen. Hier wurden sie meuchlings von Zivilisten überfallen und er litte» in den engen Straße» schwere Verlusts. Zwei KompagniechefS fiele». ES sollen auch französische Sol daten dabei geweien sein, denn aus verschiedenen Fenstern wurde mit Maschinengewehren auf unsere Truppen ge- schcssen. Die Schützen hatten ihren Auftrag, Erkundung von Dinant, erfüllt und kehrten bei Morgengrauen des Sonuabeno zu uns zurück. Sonnabend abend 7 Uhr kam plötzlich der Befehl: um 8 Uhr marschbereit! Jetzt geht'S los, dgs wußten und bejubelten wir. Pünktlich ging es fori, und im Schutze der Nacht gewannen wir Unsere Stellungen und gruben dort unsere Geschütze ein. Von unsrer Feldhaubitzenabteilung erwartete man sehr viel. Im Morgengrauen des Sonntags waren wir mit den Eindeckungen fertig. Ich war bei der 6. Batterie und befand mich vorn mit dem Batteriechef im Beobachtungs stand, der in eine Erdwelle hinein ausgehoben wa.- und unS trefflichen Schutz gewähren sollte. i Ein strahlender Sonntag! Friedliche Morgenstille. Um 6 Uhr die ersten Schüsse. Wir schwiegen noch. Gegen 7 Uhr sprengt der Adjutant herbei: Befehl, feindliche In fanterie zu beschießen. Entfernung etwa 3000 Meter. Nun müisen wir unseren Unterstand verlassen, da von dort aus das bcicbriebene Gelände nicht zu übersehen war. Wir waren von der neuen Beobachtungsstelle telephonisch mit der Batterie verbunden. Uno bald fiel unser erster Schuß. Schnell halten wir uns eingeschossen, und nun sauste .Gruppe auf Gruppe hinaus. Mit Jubel wurde ein Treffer äuf einen Festungsturm vor Dinant begrüßt. Wie wir später erfuhren, lagen darin dis toten Feinde reihentveise nicdergew äht- Wir selbst tvürden nicht beschossen, nur seit lich flogen einige Male feindliche Schrapnells heran und platzten. Gegen 10 Uhr neuer. Befehl: Die Batterie geht vor (etwa 1500 Meter) zur Unterstützung unserer Infan terie. Der Feind ist im Weichen. Ich erhalte den Auftrag, ciuen gedeckten Weg für die Batterie dahin zu erkunden. ES gelingt mir nicht ganz: einzelne Striche sind der Sich^ und dem Jener des Gegners ausgesetzt. Ueber dem Kopfe höre ich das Pfeifen der feindlichen Jnfanteriegeschosse Alles zu hoch. Tie Batterie rückt vor, gewinnt ihre offene Stellung unter heftigem Jnfanteriefeuer im Galopp, kein Geschütz blieb liegen. Feindliche Schrapnells schlugen ein, vhne Schaden anzurichten. Nur die Pferde werden un ruhig; unsere Leute lachen und winken den Schrapnell, sprengpnnltcn zu. Die Staffel der MnnitionSwagen fährt ein, und schon sausen die ersten Schüsse hinein. Jetzt sind wir im Schutze unserer trefflichen Schuhschilde an den Haubitzen. Wir beschießen zunächst Infanterie, dann Artillerie. Wir sehen, daß unsere Schüsse trefflich liegen. Links und rechts von uns befinden sich die 4. und 5. Bat- Komteß Jutta. Roman von Willy Scharlau. 4 Im Vordergründe ein Menschenpaar. Das Weib zusam- mengekauert, unter wirr herabhängendem Haar mit großen Augen in» Leere starrend. Der Mann aufgerichtet, da« Ge sicht mit trotzig verbissenem Ausdruck nach Verlorenem zurück- «wendet, die geballte Faust auSgestreckt. „Großartig," rief der Bankier. „Was? Großartig!" Den beiden war e» förmlich störend, al« st« die fett« Stimme des kleine» Kunstprotzen hörten. «Raten Sie 'mal von wem, aber nicht hingucken." „Da« ist wohl «licht ganz leicht zu erraten," meinte Jutta, sich ganz in den Anblick vertiefend. „Sicher ein Moderner, nach allen» zur Sezession gehörig." „Solche Augen, wie die der Frau, habe ich nur zwei mal gesehen," »»ahm Stahl da» Wort, nachdem er noch eine Zeitlang fchweigrnd ans da« Bild geblickt hatte. „Ich weiß nicht, wie Max sein Bild nennt, da» Bild vom ersten Men schenpaare. Solche Augen hat da» Weib auf seinem Bilde — und doch ander», unergründlicher. Solche Augen zeigt Stuck« «Sünde," einer von den beiden." „Großartig, ganz großartig. Sie sind wirklich ein feiner Kopf, Herr Stahl. Nattirlich Stuck. Wer ander« al« er kann denn solche Anger» malen!" Der kleine Mäcen begeisterte sich immer mehr an dem Maler seiner neuesten Erwerbung. Plötzlich aber sagte er: „Fällt mir rin, daß die andern doch auch wa« Schöne« sehen sollen — entschuldigen Sie mich «inen Augenblick." Damit ließ er die beiden allein. „Da« Bild paßt gewissermaßen zu «»»fern» Gespräch, Kom» lesse," nahm Stahl da« Wort. Dieser Blick de« Weibe« in« Leer«und Ungewisse ist «inetrostlose Zukunst; —««spricht au« diesen Ange»» der ganze Jammer zukünftiger Jahrtau sende, da« ganze furchtbare Elend kommender Geschlechter. Sie sieht sich mir noch al« di« Sklavin, al« da« Packtter de» Manner, nicht al« seine Gefährtin, wie im Paradie«, auögesttzt alle»» Härten und Roheiten brutaler Gewalt." i^Mvie wunderbar! E» arht mir wie ein« Offenbarung «uß-»stL*e Jljtt^leile. terte, die ebenfalls «in heftiges Feuer unterhalten. Bi» jetzt wurden wtr mu: von feindlicher Infanterie beschossen, die un« keinen Schaden zufügen konnte, da ihre Geschosse entweder zu hoch flogen »der mit kurzem scharfe« Klatschen in die «rde fuhren oder auch an unfern Schilbern abpeall- ten Plötzlich höre« vir ein bekannte« singende» Sausen, weiße Wölkchen und dumpfer Knall: feindliche Schrapnell» zerplatzen vor der Batterie in großer Höhe, wir iverden von Artillerie beschossen. Natürlich kann un» da» nicht stören, wir beschießen ruhig unser alte» Ziel weiter, spät en aber scharf nach unserm neuen Gegner au«. Er rückt immer näher und tiefer mit seinen Sprengpnnkten. Schon schlagen Gprengstticke gegen die Schilde. Die Lage wird ernst, wir lassen ab von unfern alten Gegner und wollen diesen neuen, un» bedrohen den unter Feuer nehmen — aber vergeblich, wir können seine Stellung nicht finden. Heulend sausen die Schrapnells dicht über die Batterie und zerplatzen dicht da hinter. Mir versuchen, un» durch Erdarbeiten mehr Schutz zu »erschaffen. Alle» arbeitet fieberhaft. Kündet da» ncch'.nde Singen der Geschosse eine neue Gruppe, dann alle- nieder und dicht an die Schutzschilde heran. Dam» ans! und weiter wird geschanzt. Jetzt schlagen feindliche Ge schosse in der Batterie ein, der Feind hat sich eingeschossen. Wcnn wir nicht schleunigst den Gegner finden und außer Gefecht setzen, dann .... Jetzt vermischt die feindliche Batterie ihr Schrapnellfeuer mit Granataufschlag. Mit furchtbarem donnerndem Krachen schlagen die Granaten t 'cht vor uns ein und überschütten uns mit Steinen und Schmutz. Wir sind <tufS Aeußerste gefaßt. Ta — die 4. Batterie eröffnet plötzlich heftiges Feuer, wirft drei Gruppen hinaus und schweigt wieder. Die feindlich« Bat terie schweigt ebenfalls. Sie ist im letzten Augenblick von 'der 4. Batterie entdeckt und mit einigen Granat schüssen niedergekämpft worden. Wir sind unseres ärg sten Gegner» ledig! Nur ab und zu schlagen noch seit wärts Geschosse feindlicher Artillerie ein, und Infanterie- ge'chosse prasseln gegen die Schilde. Der Feind weicht fluchtartig zurück- Ringsum in den Dörfern brennt es, in Dinant schlagen Flammen hoch.' Wir beschießen jedes sich bietende Ziel der fliehenden Truppe. Infanterie, Kolonnen, Stäbe, fliehende Schützen usw., alles wird niedergemäht. Wir schießen ausgezeichnet. Abends 6 Uhr, nach ununterbrochenem, schweren 12 stündigen Ge fecht, schweige,» die Geschütze. Ein blutiger Sonntag neigt sich dem Ende zu. Noch einmal, gegen 7 Uhr- nehmen wir das Feuer auf, um fliehende Truppenteile zu beschießen. Bis sechs Kilometer weit langen wir mit unseren Eisenarmen. Noch weiter erstreckt sich das Schuß feld der Fußartillerie. Wir^ beschießen jeden ein zelnen feindlichen Schützen, den »vir sehen, nichts darf entkommen! Der moralische Eindruck beim Feind über unsere Feuerwirkung muß furchtbar gewesen sein. Noch haben wir keine Ruhe. In Dinant ist auf deutsche Trup pen gejchossen worden, sogar aus den Fenstern eines mit dem weißen Kreuz versehenen geistlichen katholischen Klo- stcrseminars Auch Kavalleriepatrouillen und Pioniere wurden ermordet. Das Maß war voll. Dinant wird dem Erdboden gleichgemacht. Um 9 Uhr Sonntag abend er hält die Abteilung den Befehl, mit ihren Feldhaubitzen die Stadt zusammenzuschießen, mitsamt den noch darin befindlichen Bewohnern. Krachend und splitternd sausen die Granaten hinein, alles zerstörend und in Brand stek- kcnd; bald brennt Dinant lichterloh. Das Strafwerk ist vollzogen. Grauen überkam uns, als wir das Zer- störungSwerk vollendet sahen. Aber es mußte sein: Das vcrgo'sene Blut der hinterrücks von Zivilisten ermor deten deutschen Kameraden verlangt ein schreckliches Gericht. Spät nachts rücken wir zum Biwak. Es kommt aber nicht zum Lagern, denn wir müssen uns stets marsch bereit halten. Obwohl wir schon die zweite Nacht nicht schlafen, sind wir guten Muts, sind wir doch siegreich auf der ganzen Linie gewesen. Noch nachts kommt die srrhe Kunde, daß der Gegner seine gesamte befestigte „Und dagegen der Mann! E» ist die gegen Gott und die Welt sich aufbäumende Wut des Enterbten, ungefeflelt durch Selbstüberwindung und Selbstzucht, nicht eingedämmt durch Wissen und Können. Mir »st, al« «Nüsse im nächsten Augenblick Adam sich zu seinem Weibe wenden und ihm mit einem Fluch und — vielleicht auch mit noch mehr beweisen, er sei ihr Herr, Roheit und ungezügelte Kraft." „Jetzt danke ich Ihnen doppelt für dal.wa» Sie mir vor hin sagten. Ich bedauere e« herzlich, daß sich wohl nur schwer Gelegenhrtt zu einer Fortsetzung de« Gespräch« fin den wird." Jutta reichte ihm mit einer gewissen Herzlichkeit die Hand, welche er kräftig drückte. Da käme»» auch schon die andern Gäste und di« junge Gräfin war bald von mehreren Herren umringt, welche sich zum Schlüsse noch bemühten, ihr einige Artigkeiten zu sagen. „Komischer Kerl, der Ebmeier, sich so wa« zu kaufen," sagte der «ine. „Gänzlich verzeichnet der Mensch da! Wie er den Arm hält — ist ja eine Unmöglichkeit!" „Behaglich ist ja die Situation nicht. Adam scheint auch äußerst schlechter Laune zu sein," witzelt« ein -weiter. Jutta wandt« sich kurz um, da kam zum Glück Tante Erne stine. Auch st« betrachtete durch di« Lorgnette kurze Zett da« Bild, auf welche« der Bankier st« aufmerksam gemacht hatte. Doch schüttelte sie energisch den Kopf und wandte sich ihrer Nichte zu. „Ich weiß nicht," meint« st«, »wa« dies« junaen Menschen heutzutage -usammenmalen. Und dann stellt sich alle Well vor solch ein Bild und ist wie toll vor Entzücken. Da ist mir doch die alte Auffassung lieber und «scheint mir auch würdiger. Der Engel mit dem feurigen Schwert verwehrt dem ersten Menschenpaar di« Rückkehr in da« Paradie«. Und hier nun gar! Ich glaube, Adam droht noch dem lieben Gott, al« sei ihm Gott weiß welch Unrecht geschehen. Tie sind natürlich anderer Ansicht, Herr Kommerzienrat?" Tante Ernestine hatte zuletzt zu diesem gesprochen. „v, dnrchan« nicht, gnädig« Gräfin," meinte der, „natür lich, wa« da« Sujet anbetrtyt. Aber sehe» Sie nur, wie ge malt! Die« Grau und Gelb, diese Wüste — da« Eintönige, Trockene — oroßarttg! Der rein« St»ck!" Stellung geräumt -ar und sich fluchtartig zurückztehr. Nur Namur ist «och nicht in unseren Hönde«. La» war ei» beispielloser Erfolg. Donnernder Jubel bricht lo». Unser Angriff hatte sich eigentlich nur gegen die Vorbefesitgungen gerichtet, und nun war alle» geräumt! Da« hätten wir un» nicht träumen lassen — unsere Führer vielleicht schon eher. In der folgenden Nacht über schreiten Wir die Maas auf einer Pantonbrücke, da die MaaSbrücke bei Dinant gesprengt ist. Wir ziehen durch die brennende Stadt zur Verfolgung des Gegner». Ueber- all liegen tote und verendende Pferde. Wir folge«« dem Gegner hart auf den Fersen, er läßt sich jedoch auf nicht mehr ein Wir haben jetzt Gelegenheit, die Wirkung un serer Gruppen-u sehen. Sie ist furchtbar, granenecrezeno. Reihenweise liegen die Toten, von unseren Granaten nic- dergemäht. Der Feind muß sinnlos geflohen sein; die Straße ist übersät von Tornistern, ausgezogenen Röcken, Stiesel«, Kochgeichirren usw. Zerbrochene Gewehre liegen in Unmengen verstreut. Eine große, freudige Ueber- raschung ward uns noch. Wir fanden drei feindliche Geschütze, und wie sich später herauSstellte, ist es die Batterie, die uns am Tage vorher so heiß zugesetzt hatte. Wir erkannten die furchtbare Wirkung unserer Haubitzcngeschofse. Die 4. Batterie hatte die feindliche Bedienung niedergestreckt und die Geschütze unbrauch bar gemacht. Dicht neben der feindlichen Batterie liegt der tote Batteriechef, dicht dabei drei mit je sechs Pferden bespannte Protzen. Eine französische Batterie besteht ans 4 Geschützen; da wir nur drei vorfanben, so wie nur drei Protzen, ist ein Geschütz wahrscheinlich glück lich entkommen. Die Sache hat sich wahrscheinlich so zn- getragen, daß der Batteriechef den Befehl zum Aufprotz2n gegeben und selbst beschleunigt hat. Dabei schlugen zwei Granaten Von unserer Batterie ein und trafen ihr Ziel ausgezeichnet. Auf unserem weiteren Vormarsch fanden wir noch zweimal ein verlassenes Geschütz. Das waren schöne Erfolge! Letzte Nacht überschritten »vir die bes. gisch-sranzösisch« Grenze. Wir feierten das noch spät im Biwak bei strömendem Regen mit ein paar Flaschen requirierten französischen Schaumweins: Mercier, Eper- nay, und billig! Kostenpunkt 0,00 Mark. Wie schon oben erwähnt, muß der moralische Eindruck unserer Fechtiveise niederschmetternd bei den Franzosen gewesen sein. Bezeichnend ist noch, daß »vir bei jeder Franzosenleiche leere Wein- und Sektflaschen fanden, alle Straßen und Felder waren davon übersät, ja, sogar in den verlassenen Schützengräben und aufgegcbenen Feuer stellungen lagen eine Unmenge geleerter Flaschen. Wir alle freuen unS der errungenen Erfolge und sind stolz', an einem solchen Kriege teilnehmen zu können.Wir grüßen unser Dresden! Verlustliste Ar 12 der Königlich Sächsischen Armee. AuSgegeben am 16. September 1914. Generalkommando de» 12. Armeekorps. Verwundet: General der Inf. d'Elsa, Oberst v. Eulitz uni Soldat Eckstein. Reserde-Znfanterie-Reaiment Nr. ISS. 2. Kompagnie. Verwundet: 2 Mann. 4. Kompagnie. Verwundet: 1 Mann. 1«. Infanterie-Regiment Nr. 184, Plane« 1. B. 1. Kompagnie. Gefallen: 2 Unteroffiziere. Verwundet: 1 Offi zier, 1 Unteroffizier, 15 Mann. 2. Kompagnie. Gefallen: 1 Unteroffizier, 12 Mann (darunter Hempel-Gruhle aus Niederstaucha, Springer aus Nossen. Ver wundet: 1 Offizier, I Unteroffizier, 16 Mann. Vermißt: 2 Unter offiziere, 1 Mann. 5. Kompagnie. Gefallen: 2 Offiziere, 1 Unteroffizier, 5 Mann. Verwundet: 4 Unteroffiziere, 29 Mann. 4. Kompagnie. Gefallen: 2 Mann. Verwundet: 1 Offizier, 6 Mann. Vermißt: 5 Mann. 9. Kompagnie. Gefallen: 2 Mann. Verwundet: 3 Mann 10. Kompagnie. Verwundet: 2 Mann. 11. Kompagnie. Verwundet: 2 Unteroffiziere, 2 Mann. 12. Kompagnie. Gefallen: 1 Mann. Verwundet: 2 Mann Vermißt: 1 Mann. Maschinengewehrkompagnie. Gefallen: 1 Mann. „Naja, ich weiß ja schon, wa« Sie sagen wollen. Stuck — natürlich Stuck! Selbstredend auch so ein Moderner! Aber da« geht mir alles gegen meine Anschaltung und Erziehung. Ich kann da« »licht leiden. Diese modernen Menschen sind eben alle Demokraten und »volle» eine Revolution." „Na ja, in ihrer Kunst schon." „Nein, nicht bloß. Da» ist eben ein Anstürmen gegen alle gute Sitte und ehrwürdige Ueberlieferung. klebrigen« ist e» schon sehr spät geworden, Herr Kommerzienrat, wo ist denn Ihre Gattin geblieben? Nein, nein, lassen Sie sich unter kei nen Umständen stören, ich finde schon allein. Wir müssen aufbrechen, Jutta. Leben Sie wohl, lieber Kommerzienrat." Und gefolgt von seiner Nichte, welche di« kleine Dame um mehr al« Kopfeslänge überragte, rauschte Gräfin Ernestine au« der Galerie hinaus. „Sag 'mal Kstrd, wer war denn der Herr, mit dem Du Dich nach Tisch so lange und auch scheinbar gut unterhalten hast?" Jutta hatte sich in die Sck« de» geräuschlos über den Asphalt dahinrollenden Wagen» zurückgelehnt und dachte über ihr Gespräch von vorhin nach. Die Frage der Tante riß sie au» dieser Träumerei, aber sie beantwortete dieselbe in liebens würdigem Tone. Zuweilen war ja die alte Dame etwa« wun derlich, aber herzensgut war sie. „Ein Herr Stahl, Tantchen. Ein Ingenieur oder Techniker oder so etwa«. Ebmeier scheint große Stücke auf ihn zu hal ten." „So, so — ein Herr Stahl. S« ist doch merkwürdig, welch' «ine Sorte Menschen man bei Ebmeier kennen lernt. Zuwei len will mir'« scheinen, al« könnte er wohl eine bessere Aus wahl treffen." „Da« kann ich in diesem Falle nicht finden, Tante Erne stine," antwortete Jutta ruhig. „Herr Stahl ist ein wohlerzo gener und hochgebildeter Mann." „Nun ja, daß « viel gelernt hat, da« will ich ja gar nicht bestreiten. Aber Stahl! — dabet kann ich mir nicht« vor stellen. Und Techniker und Ingenieur! — dabet kann ich mir auch nicht« vorstell«». Wa« treibt er denn?" Da« kann ich Dir wirklich nicht saam. Tante. Davor« hab«« «vir njchtLelprochen.' 224L0