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frist«» hin und führ« au«, da« da« Prozeß,«richt auf Antrag d«« v«Ilaat«n «in« mit d«r Varkundung d«« Urt«tl« brginnrnd« Kahluna«fxist »an längst«»« dr»i Monat«» in dem Urteil« bestlm» mr», w«»» dl« Log« d«« Beklagt« fi« «chtfütig« ». die Zablimgtfrist d«m «läge» «tM «tu«» u»o«rhLltni««Hßia« RnchAll bring«. Von di«s«r Sifttmmung Vinn« jeder bedürftig« Schuldner Gebrauch »ach«», der b»r«i>« »om Gläubiger verklagt morden fei. Diese« Verfahren had» vor «In«« allgemeinen Moratorium den großen Vorzug, daß der Zahlungsaufschub nur solch«» Schuldnern «u gut» komme, di« sein«» wirklich d,dürfe«. — GM« n>«it«e Maß,,««« betreff« di« Abwendung d«« von« kür« o«t fahr en«. Gl« bestimme, daß jeder, d«r infolge de« Art«-«« zahlung«unfähia geworden sei, beim Konkurlgertcht« di« Anordnung einrr Beschäfteaufsicht zur Abwendung dr« Ikonkurs«« beantragrn könne. Während der Dauer der G«schaft«aufsicht dürfe da« Konkursverfahren über da« Vermögen dr« Schuldner» nicht eröffnet werd«« : auch finden Arreste und ZwanoSvollstreckunaen in da« Vermögen de« Schuldner« während der „Geschästsaussicht" nur in Au«nahmefällen statt. — Im übrigen weist d«r Mmistir auf di« Lei den Reichrbankhauptstellen und R»tch«dankstellrn er» richteten Darlihn«kass«n hin, die allen «reisen der Ve« völkerung offen stehen. Der Minister spricht die Hoffnung au», daß di« Einrichtung der Darl«hn»kaff«n gerad« in «tn«m so indu- ftrureichen Lande wie Sachsen übrrau« segrn«r«tch wirken und uns«« Geschäftswelt in weitem Umfange vor Zahlungseinstellungen um» Ikonkursen schützen werde. Schließlich bemerkt der Minister, daß Erwägungen im Vang« seien, ob und in welcher Weise sonst noch für di« Befriedigung der durch den Krieg entstandenen außer ordentliche» Kreditbedürfniise vorgrsorgt werden könnte. —* DK sächsisch« StaatSeisenbahnverwaltuna hat folgende Ver- fügung an ihr« Dienststellen erlassen: Deutscher Personen- und Ge- »acktarif, Teil I; Deutscher Eisenbahn-Gütertarif, Teil l, Abt. L; Deutscher Ets«nbahn»Ti«rtarif, Teil l. Laut Bekanntmachung de« NrichSeisenbahnamte« »om 10. August lS14, betreffend vorüber- g«b«nde Aenderung der Sisenbahn-Brrkehr«» tronung, sind mit Rücksicht auf die jetzige militärische Jnan- kruchnahme der Eisenbahnen auf Grund de» 8 2, Absatz (4) der Eisenbahn-Verkehrsordnung für den »ug«laffenrn Prtvatverkehr bi« auf weitere« sämtliche Lieferfristen di«s»r Ordnung auß«r Kraft ge- sitzt morden. Ebenso wird die Vorschrift im tz 6. Absatz (5) über oi« Veröffentlichung der Tarife insoweit außer Kraft gesetzt, al« eS sich um die Vorschriften der Tarife über-Lieferfristen und Gestellung offener odrr bedeckter Wagen handelt. Die Aenderungen sind sofort in Kraft getreten. Dementsprechend werden bi« auf Weitere» all« Bestimmungen der Tarife über Lieferfristen und über die Stellung offener oder bedeckter Wagen außer Kraft gesetzt. Lieferfristen werden überhaupt nicht mehr gewährt. Für den Prtvatverkehr, soweit er überhaupt zugrlässen wird ieinschl. de« Privatguts für die Militär verwaltung — tz bü der Militär-Eisenbahn-Ordnung —) werden in der Regel nur offen« Wagen, soweit möglich mit bahneigenen Decken, gestellt. Bis auf weitere» sind daher, um di« Haftung bet der Gestellung offener Wage» mit oder ohne Deck« an Stelle be deckter Wagen auSzuschließen (8 86 (l), Ziffer 1 der Eisenbahn- Verkehr»ordnung, Art. 31 (1), Ziffer 1 de» Internationalen Ueber- «knkommen» über den Etsenbahn-Frachtverkehr), alle Sendungen, auch Stückguisrndungen, nur anzunrhm««, wen» der Absender im Frachtbrief schriftlich erklärt, daß er mit Verladung im offenen Wagen einverstanden ist. Wird die schriftliche Erklärung im Fracht briefe verweigert, so sind dir Sendungen zurückzuweisen. Diese Be stimmungen werden nur durch den BerkehrSanzeiger, nicht auch durch di« Pflichtblätter bekannt gemacht. —* Der Verband von Arbeitgebern dar sächsischen Textilindustrie hat einstimmig brschlofsrn, dem Kgl. Sächs. Ministerium de» Innern den Betrag von 100 000 Mark zur Ver- fügung zu stellen. Da« Ministerium soll diesen-Betrag an die sächsischen Hilfskomitee» verteilen, die sich die Unterstützung von Arbeiterfamilien, deren Ernährer zu den Fahnen berufen sind, an gelegen sein lassen. Ohne auf dir Verteilung der Summen im einzelnen Einfluß nehmen zu wollen, sprach der Arbeitgeberverband den Wunsch au», daß die 100000 Mark zur Unterstützung von Textilarbeiterfamilien verwendet werden möchten. —-Aufnahme in da» Kadettenkorp« wäh rend de« mobilen Verhältnisse«. Mit Allerhöchster Genehmigung wird au« Anlaß der Mobilmachung bestimmt: 1. Bi» auf weitere« können auch solche Knaben in da« Kadettenkorp» aus genommen werdm, di« da« 15: Leben«jahr vollendet, da« Alter von 16'^ Jahren aber noch nicht überschritten haben und durch «ine Etntritwprüfuna den Nachwet« der wissenschaftlichen Reif« für eine der oberen Klaffen de» Kadettenkorps führen. Die Auf nahme in die Untersekunda darf bei guten wissenschaftlichen Leistungen in einem Alter bi« zu 16 Jahren erfolgen. 2. Jnbezug aus die Berechtigung zur Anmeldung zum Eintritt und auf die Anmeldung selbst bleiben dir Ausnahmebestimmungen vom 28. Fe bruar 1913 in Kraft. 3. Die Termine für di« Aufnahmeprüfungen werden vom Kadettenkorp» anberaumt und den betr. Angehörigen brkannt gemacht. Anmeldungen hierzu sind unter Beifügung der d«tr. Schulzeugnisse an da« Kadettenkorp» in Dresden 15 zu richten. 4. Die Bekanntmachung de« Zeitpunktes, mit dem vorstehend« Maß- rrgeln aufhören, bleibt vorbehalten. * Lichtens««. Zum vrstrn d«> Roten Kreuze» spendet« d«r Radfahr«rv«rein Germania au« seinem geringen Varbestand 2b Mark. Mögen andere Verein« folg«». Meißen. In der Trainkasernr zu Dresden ver- ««glückt« durch den Hufschlag «ine» Pserde» an den Kopf der vor wenigen Tagen zum Heer« «inberufen« Schmied«» meister Alwin Winkler au» Niederlommatzsch bei Meißen so schwer, daß «r am Montag seiner Verletzung erlag. Der slir» Vaterland Gestorben« hinterläßt seiner Frau fünf Kinder, von dinen da» älteste erstach« Jahre alt ist. Lommatzsch. Der Gewerbeverrin beschloß, au» dem Ver«in»vermögen 600 M. zur Unterstützung htls»bedürftig,r Familien der zur Fahne «inberufenen hiesigen Einwohner gur Verfügung zu stellen. Uebigau. vrauereibrsitzer Lenick« fiel vor einigen Lagen einem bedauerlichen Unglückrfall zum Opfer. Al» «r in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag im Stall« nach den Pferden sehen wollte, wurde eins der beiden so unruhig, daß L. einen Schlag vor den Unterleib erhielt. Ohne Bewußtsein wurde er in sein« Wohnung gebracht. Am Sonnabend ist nun L, nachdem zeitweilig das ve- wußtseln wiedergrkehrt war, an den Folgen dr» Unglücks falle» gestorben. Vtschof» werd«. Die verzte der hiesigen Ort», kavkenkasse ließen dem Kassenvorstand« Mitteilen, daß fi« di« Behandlung der Angehörigen der in» Feld gezogenen Kaflenmttglieder während der Lauer de» Kriege» unrnt- geltlich übernehmen. * Bautzen. Der Kassierer Otto Herrmann de» Land wirtschaftlichen KreiSvereinS der Oberlausitz ist mit dem Rade tödlich verunglückt. Auf seiner Fahrt von Hochkirch nach Bautzen stürzte er mit dem Rade so unglücklich, daß er im Krankenhause bald darauf gestorben ist. Berge bet Großpostwitz. Di« mit Ernte- und Futtervorräten gefüllte Scheune de» Eutsbefitzer» Ernst Aruhl brannte vollständig nieder. * Mittweida. Für die Jugend von 17 bi» 20 Jahren sollen hier militärische LorbildungSlehrgänae abgehalten werden. D« Turnverein übernimmt den militärischen Turnunterricht, die Gchützengesellichaft die Ausbildung un Schießen und die -tzerzierübungm leiten ehemalige Unteroffiziere »ßZwickaui. S. Im Lußust vorigen Jahre» wurde in WstAßachMeudörfel bei WildenbelS der Privatmann Meyer dckselbst mit einer Kopfwunde tot am Arge auf- arsunden. lieber da» Enda de» Manne» tauchten bald die abenteuerlichsten'Gerüchte auf. G» -teß, M. sollte keine» natürlichen Lod«» gestorben, Vielmehr von einem feiner Feinde ernwrdet worden sein und in einem mit „Ein- Nachbar" unterschriebenen anonymen, an die Staats anwaltschaft Zwickau gerichteten Brief«, Wurde oer Gast- wirr Pilz in Weißbach-Neudörfel,al» mutmaßlicher Täter bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft Zimckan wurde in dem anonymen Briefe ersucht, die bevorstehende Verbren nung der Leiche de» angeblich Ermordeten zu verhin- oern, damit die Spuren des Verbrechen» nicht verwischt würden. Der Untersuchung-' chter am Landgericht Zwik- lau ging zwar der Sache nach, doch ergab sich bald die völlige Grundlosigkeit der anonymen Anschuldig ungen. Als anonymer Briefschreiber wurde bald darauf der Privatmann Kreher In Neudörfel ermittelt, der auch ohne weiterer zuaab, den anonymen Bries an di, Staats- cnwaltschast gerichtet zu haben. Er habe in Wahrneh mung' berechtigter Interessen gehandelt, nachdem der Untersnchung»richter die Aufforderung hatte ergehen lassen, alle Wahrnehmungen in der mysteriösen Ange legenheit mitzuteilen. Er sei mit der Absendung des anonymen Briefes lediglich der Aufforderung deS Ge- richtS nachgekommen. Kreher wurde jedoch auf Antrag des verdächtigen P. wegen Beleidigung zu 50 Mark Geld strafe verurteilt. Dieses Urteil wurde jetzt in letzter Instanz vom Oberlandesgericht Dresden bestätigt. Ter ckcrstr Gerichtshof war der Ansicht, daß der Briefschrei, dec sich bei Erstattung der Anzeige bewußt gewesen sei, daß feine Angaben nicht zu beweisen waren. Es habe sich lediglich um grundlose Behauptungen gehandelt. io daß der Brief,'chreiber keinen Anspruch aus Paragraph 193 erbeben könne. Waldheim, von der einer Pilzvergiftung, ver- mutlich Knollenblätterfchwamm, zum Opfer gefallenen Familie Walther find noch der Vater und die 14 jährige Tochter gestorben. Somit find fünf Personen der Ver giftung erlegen. Zwei Söhn« stehen zurzeit in Feindesland. Plauen. Um ihren Arbeitern Gelegenheit zu geben, sich nutzbringend zu beschäftigen, Hot die Plauener Gar- dtnenfckbril v. und D. Mayer 5400 Quadratmeter Ge lände gepachtet und stellt «» nebst Samen zur Anpflanzung von Spinat, Mangold, Salat, Weißrüben usw. unentgelt lich zur Verfügung. Gbenso hat die Firma eine Kartoffel pflanzung angekauft, die di« Arbeiter im Herbst für sich ernten können. * Leipzig. Der ordentliche Honorarprofessor der Theologie an der Universität Leipzig, Kaspar Rene Gregory, hat sich al» Krt«g»freiwtllrger gemeldet. Gregory steht im Alter von 68 Jahren und ist Deulsch-Amerikaner. Der weimarische Dichter Frhr. Otto von Taube, bekannter Lyriker und Verfasser de» Roman» „Der verborgene Herbst-, hat sich freiwillig al» Kanonier gestellt. — Unter den Toten der »Königin Louise- befinden sich der Torpedo- ingenteurapplikant Han» Herbert Allihu au» Magdeburg und der Obermatrose Verl au» Jena. Mühlberg. Di, Pflaumenernte hat begonnen und nimmt denselben ruhigen Verlauf wie der noch in Frieden»- zetten au»geführ1e Kirschenversand. Wieder nehmen die übekrlbischen Pflaumen ihren Weg mit dem Dampfer nach Dre»den und di« dte»feitigrn, die vorläufig nur au» den Weinbergen kommen, nach Chemnitz. Der Ernteertrag ist zumeist ein guter, der Preis beträgt gewöhnlich 5 Mk. für den Zentner. Altenburg. Der 14 Jahre alte Erbprinz Eeorg Moritz von Sachsen-Vltenburg leistet mit zwei Kameraden bet dem Eut»befitzrr Kresse in Lehma Hilfe bei Erntearbeiten. Papst Pins X. gestorben. )( Nom. Der Papst ist vergangene Nacht 1 Uhr SO Mn. gestorben. Wenig länger al» ein Jahrzehnt war «S Papst Pius vergönnt, die höchste Würde der katholischen Kirche zu bekleiden. Und trotzdem wird in der Geschichte von den verhältnismäßig wenigen Jahren seiner geistlichen Herr schaft viel zu berichten sein. PiuS X. schrieb eine deutlich« Handschrift. Was an Erlösen von ihm.auSging, das hatte Charakter. Alles etnrichten im Geiste Christi, das war da- Motto seines gesamten Wirkens. Und mit einer geradezu wunder baren Konsequenz ging er wirklich daran, die ganze mo derne. Welt mit all ihren reichen kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und geistigen Interessen seinem reli giösen Prinzip unterzuordnen. Diese Welt, der das Reli giöse vielfach so fremd geworden ist! Wo aber Reli giosität in ihr lebendig neu erblüht, da will sie doch jo garnicht zu der überaus streng konfessionellen Auf fassung dieses unmodernsten aller Kirchenfürsten passen. Man könnte versucht sein, das Bild des „reinen Torey" wie Wagner es in seinem frommen „Parsifal" gezeichnet hat, als Allegorie auf PiuS X. anzuwenden. Denn auch er trat so ganz unschuldig, so ganz unbe rührt von allen Intrigen und Kompromissen dieser Welt sein hohe- Amt an. Als Fremdling kam er und Fremd- ling ist er geblieben. Wohl selten hat ein Papst seiner - Umgebung und den Bischöfen der Kirche so viel zu schaffen gemacht, wie er. Er kannte nur die Logik der scholastisch-katholischen Weltanschauung. So sandte er seine Enzykliken in die Welt hinaus, die er als Gelehr ter in weltferner Einsamkeit konstruierte. Das Echo, du fte erweckten, die hundertfältigen.Schwierigkeiten, wo rauf sie stießen, die leidenschaftlichen Entgegnungen, die st« hervorriesen, all das war ihm so unbegreiflich, daß er nur die Bosheit der Menschen dafür verantwortlich zu machen wußte. Er gab sich selbst völlig diesem jcinrm System hin. Man darf eS ihm glauben, daß er die päpstliche Würde nur als eine Last schweren Her zen» auf sein« Schultern nahm. Bezeichnend für seine Selbstlosigkeit Ist die Abschaffung desselben Veto», dem er seine Erwählung zu danken hatte. Denn nur weil Oesterreich den franzosenfreundlichen Rampolla ablchnte, wurde der Weg für Sarto frei. Ebenso unbekümmert sollten andere nach seinem! Willen ihre persönliches Interessen dem System opfern. So kam der Antimoder« ntftenetd zustande, der «inen großen Teil der wi,sen- schoftlich interessierten Katholiken bitter traf; der alle Kräfte unterband, die an der geistigen Anpassung der katholischen Kirche an das moderne Geistesleben crbei- teten. Der Vorgänger Leo Xlll. hatte diese Kräfte ge- tuldet, weil er sich von ihnen noch Gewinn versprach. Ir. die christliche Arbeiterbewegung grifft der Papst im Sinne der scharf konfessionellen Arbeitervereine et», die auch in wirtschaftlichen Dingen ganz unter sich jein wollten. Die christlichen Gewerkschaften, in denen die Katholiken mit den Protestanten gemeinschaftlich ihre Interessen vertreten, wurden von ihm nur.unter vie len Bedingungen und Vorsichtsmaßregeln vorläufig ge- duldet, während deutlich seine Absicht durchleuchtet, die konfessionellen Arbeitervereine als die besseren geför dert zu setzen. Selbst diese bescheidene Duldung hat lange Verhandlungen und eine zweimalige Reise des verstor benen Kardinals Fische'- von Köln nach Rom gekostet. Das Edikt, nach welchem atholische Geistliche von from men Katholiken nicht vor weltlichen Gerichten verklagt w:r- den dürfen, wurde zwar auf Wunsch verschiedenen Staaten gegenüber als für sie ungültig bezeichnet. Daß es trotz- dem vielen strengen Katholiken als moralische Verpflich tung erscheinen wird, ist wohl kaum zweifelhaft. Wie mußten aber alle diese Eingriffe in politische wissenschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Sphären und Länder» wirken, die nicht bloß von Katholiken vewotznt sind! Und dann nehme man zu oem allen noch oir Bvrro- mäuSenzhklika! Es war für Pius X. noch ei» günstiger Umstand, daß bei uns in Deutschland aus politischen Gründen die Regierung beinahe um jeden Preis Frie den m! ".n Zentrum haben wollte. Sonst wären jeden falls d Zusammenstöße zweier grundverschiedenen WeZanfchanungcn weniger glimpflich abgelaufen. Für den Nachfolger Pius X. ist die Aufgabe nicht leicht. Rücksichtslos in den Bahnen des Verstorbenen U eiterzugehen, das wird doch wohl so leicht /einer wagen. Andererseits ist aber auch keine Kirchs so sehr au einmal gegebene Traditionen gebunden, wie gerade die katholisch«. Das schwere Erbe Pius X. einfach abzu- ichüiteln, wird deshalb noch weniger angehen. Auf alle Fälle bedeutet das Wirken Pius X. eine äußerst fölgeu- fchwere Epoche in der Geschichte der katholischen Kirche Verlustliste Nr. 1 der Königlich Sächsischen Armee ausgegeben am 19. August 1914, nachmittags 5 Uhr. (Ablürzungkn: v. — verwundet, I. v. — schwer verwundet, l. v. — leicht verwundet, verm. — vermißt, S. — Schuß.) Inf.-Negt. Rr. 10«: 7. Kompagnie: i i , Paul, Gefr., aus Mosel, A. H. Zw^kan, io». Fern-Patrouille am 7. 8. 14. Garde-Reiter-Negt.: 4. Eskadron: Gras v. Hvhenthal und Bergen, Link., aus Berlin, verm. Reichel, Rudolf, Gefr., aus Riibenau, A. H. Marienberg, verm Bartsch, Karl, Gefr., aus Hohndorf, Kreis Habelschwerdt, verm. Schubert, Kurt Otto Reinhardt, Gardist, aus Piskowitz, A. Meißen, verm. del Coude, Hugo Martin, Gardist, aus Dresden, verm. Schatte, Max Gottwald, Gardist, aus Reibersdorf, A. H. Zittau, l. v. Auch Japan. Der genaue Wortlaut -e- japanischen Ultimatums. )( Berlin. Der hiesige japanische Geschäftsträger hat im Auftrage seiner Regierung dem Auswärtigen Amte eine Note übermittelt, worin unter Berufung auf bas englisch-japanische Bündnis diä sofortige Zurück ziehung der deutschen Kriegsschiffe aus den japanischen und chinesischen Gewässern, oder die Abrüstung dieser Schiffe, ferner bis zum 15. September die bedingungs lose Nebergabe des gesamten Pachtgebietes von Kian- tjchau an die japanischen Behörden und die unbsoingte Annahme dieser Forderungen bis zum 23. ds. Mts. ver langt wird Schon seit einiger Zeit deuteten mannigfache An- zetchen darauf hin, daß Japan feine Neutralität gegen über dem Deutschen Reiche nicht wahren werde, viel- leicht auch infolge seines Bündnisses mit England nicht werde wahren können. Verdächtig klangen schon die Er örterungen, ob für Japan der Bündnisfall gegeben sei, und die japanische Versicherung, daß zunächst abgewartet werden müsse, ob die Ereignisse im fernen Osten und Angriffe auf englisches Territorium es zu einem Ber- lchsen seiner Neutralität zwingen würden. Auffällig war ferner, daß die Vielen japanischen Studenten, ote sich in Berlin und in den deutschen Hochschulstädten anfhaltcn, in den letzten Tagen fluchtartig über Holland meistens nach England abgereist sind und daß auch der japa nische Botschafter in Berlin sich zur Reise anschickt-. Nun kam gestern die erste, noch sehr vorsichtig g?fas,te Meldvng, die Pekinger Drahtnachricht der Deutschen Ki- bclgrammgejellschast, die mit dem offiziösen Wolffbüro in naher Verbindung steht: In Peking gehe das Gerücht, daß Japan im Begriff sei, ein Ultimatum wegen Kian- tschau an Deutschland zu stellen. Die amtliche Bestäti gung dieser unbestimmt gehaltenen Meldung ist nun heute früh eingetroffen. Dasselbe Japan, das sich von England gegen Rußland vorschicken ließ, wird jetzt also in seiner, besonders finanziellen Hörigkeit von Bri tannien feindselig gegen Deutschland vorgehen. Gegen dasselbe Deutschland, da» mit seinem Gegner vom Jahre