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für den surchtlosen Uuterürtznmngs-ilst, der in der deutschen Marin« herrscht. ' - Acht rnlfische Geschütz« eraßert. Die Grenzschntznvleilnvlt t» viall«, 1» lem Üftltch tzt» Jahannildnrz, hat de« Anzrtsf einer russische» SatzaSertedrtfiade ;nrii«Ae«tesrn. Acht Geschütze «nd »etzrere Mi»»ttt»«-wagr« find tu unsere Hiiude ,e- fckllro. Sonnabend abend find 3 Kompagnien Landwehr in Schwallenlngken, S Meilen östlich von Tilsit, von zwei russischen Jnfanlerlekompagnlen und einer Maschinengewehr« kompagnt« angegriffen worden. Die Landwehr zwang die Russen zum Rückzüge auf Inrbor?. 3- di» 4KW Belgier gefangen. . * Lut Berlin wird amil. gen eidet: Lüttich ist fest tu unsere« tzilndeu. Die Verluste des Feinde» waren grotz. Unsere Verluste werden sofort mttgeteilt werde«, sodald fie zuverlässig dekannt find. Der Abtransport von 3- di» 4VVK kriegsgefangene» Belgiern nach Drntschland hat dereit» begvuue«. Rach de» vorliegende» Nachrichten h«tte« wir in Lüttich ein viertel der gesamten belgischen Armee vor n«S. Der Eindruck der deutschen Erfolge in Nom. Sin gestern in Rom veröffentlichtes Telegramm deS Staatssekretärs des deutschen auswärtigen Amte» an den teutschrn Botschafter irr Nam, das einen Ueberbtick der deutschen Erfolge gibt rind die AuklandSlttgen dementiert, hat den tiefsten Eindruck hervorgcrusen, besonders da irr Rom an der Eroberung von Lüttich »och gezweifelt wurde und Über die Fortschritte in Polen wenig beknnut war. Türkische Kriegsschiffe iu die englische Flotte eingerriht. Die türkische Regierung gibt amtlich bekannt, daß England die dort im Bau befindlicher', der Türkei ge hörigen Großlinirnschlffe „Sultan Osman" und „Reschadich", sowie zwei für China im B-u begriffene von der Türket ongekaufte Zerstörer von 1850 To. irr die englische Flotte ringereihl hat. Die neue» Namen der Linienschiffe find „Aeincourt" und „Erin". Die Handlungsweise Englands erregt in der Türket lebhafte« Erstaunen und Proteste von allen Seiten. Kämpfe au der österreichisch-russischen Grenze. Die bis Mjechow, etwa 30 Kilometer nördlich von Krakau vorgedrungenen österreichischen Truppen setzten gestern die Offensive fort und besetzten bis zum Abend Ortschaften ungefähr 40 Kilometer vorwärts. Die bis her an der Weichsel stehenden Grcnztruppcn überschrit ten den Fluß und setzten sich am jenseitigen Ufer fest. Kn Ostgalizien bemächtigten sich die Oesterreich« der im feindlichen Gebiet gelegenen Ärenzorte Radziwilom, Grenzbahnhof westlich Lemberg gegenüber Brodn. Wolo- Ischilk, Grenzbahnhof im östlichen Galizien und Nowoeie- lica bei Czernowitz, Hauptstadt der Bukowina. Sämt liche Versuche feindlicher Reiterpatrouillen, in Ost- und Mittelgalizien einzufallen, wurden abgcwehrt. Bei Sa- lojchze zwischen Brody und Tarnopol wurden bei der Zurückwerfnng feindlicher Reiter vier Kosaken getötet und zwei verwundet. Die Montenegriner beichosten gestern um 3 Uhr nachmittags den Abschnitt Teodo und Bscche di Cattaro. Sie stellten das Feuer, das von den Oestcrreichern erwidert wurde, um 6 Uhr abends wieder ein. TaS Feuer der Montenegriner war völlig wirkungs los. Die Oesterreichcr hatten leine Verluste. Ihre Stel lung wurde nicht beschädigt. Tie Hauptstadt der deutsche» Kolonie Togo von Engländer» besetzt. Wie wir hören, ist vor der Hauptstadt von Togo, Lome, eine starke englische Truppenexpedition von der Koffmmg «nd Hkiilk. Roman von E. o. Buchholtz. 27 Glücklicherweise befand sich daS Publikum in nachsichtig« per und lachbereitester Nach-Svupe,-Stimmung und klatschte und jubelte der glänzend gekleideten Sprecherin ausgiebig zu, ohne sich zu überlegen, daß ein Genius der Freundschaft et« war anspruchsloser hätte ausseheu dürfen. Gertrud wurde mit Schmeicheleien überhäuft, die sie mit huldvollem Lächeln aufuahm. Der kleine Leutnant Wulffen -. bekam fast einen Schreck, als er nun plötzlich «och eine , Sturmflut von Gratulationen über den Hals bekam. Nebri« -gen» konnte« sich bald wieder beruhigen, e« trat schnell Ebbe ' ein, «nd seine schöne Schwester mar wieder der Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit. ' Die dick« Baronin Hansen schüttelte den Kopf, während sich ihr Saite schmunzelnd dicht neben Gertrud von Wulffen aufhielt. »Wie kann die Alte ihre Trude nur so gehen lassen!" ' zischelte sie ihrem Manne zu. „Du könntest auch was Bess'reS ' tun, al» sie immer so ansehen." I Der lachte nur. „Jut jewachsen ist sie," sagte er beifällig. * < Die Baronin ärgerte sich. „Die verdirbt un» noch ganz Und gar die Männer," murmelte sie in sich hinein. Die Dame war von der Aufführung auch sonst nicht befriedigt. ' Sie liebte die Wärme und in diesem Raum« ivar es erbarm« ' lich kalt. Wie rücksichtslos von der Generalin, sie in diese nied rige Temperatur zu führen l „Hat e« Ihnen ein wenig gefallen?" fragte die Generalin Mit ihrem süßest«» Lächeln die Baronin. „Ausgezeichnet, liebste Exzellenz," erwidert« diese. „Ihr Fräulein Tochter ist eine pompöse Erscheinung l Und wie ' hübsch deutlich sie sprach l In dieser Beziehung bewunderns« wertl Auch in gesundheitlicher Hinsicht, was ja leid« hellt« zutage so selten ist. Ich erstaune, daß sie sich bei dies« Trm« reratur «nd dabei so entblößt nicht erkältet l" Die Generalin verbarg mit Müh« ihre Wirt nut« einem sansten Lächeln. „Sie wird sich vorsichtshalber lieber umzie hen, meinte sie, blaß werdend. U ' Di« diesbezügliche mütterliche Mahnung hatte indessen nicht den gewünscht«» Erfolg fnuachbarten englische» Kolonie GoÜrküste erschientr». Ku Abwesenheit der kleinen Polizeitruppe und sämtlicher wehrfähiger Weißen, die sich mit dent stellvertretenden Gouverneur Kum Schub« wichtiger Stationen inS Hin« ter'and begeben hatten, nahmen die Engländer von der Hauptstadt Besitz unter feierlicher Zusage, die Ordnung zu wahren und das Eigentum zu schützen. Frautttrenr-Krieg in Frankreich und Belgien. Die von den Kämpfen in Lüttich vorliegenden Mel dungen laisen erkennen, daß die Landeseinwohner sich an» Kampfe beteiligt haben. Die Truppen sind aus dem Hinterhalte »lud Aerzte bei Ausübung ihrer Tätigkeit beschossen worden. Gegelt Verwundete wurden von d« Bevölkerung Grauiamteiten verübt. Ebenso liegen Mel dungen vor, daß die französische Bevölkerung gegenüber Metz auS dem Hinterhalt dcutiche Patrouillen abgcschojsen hat. Cs kann sein» daß diese Vorfälle durch die Zu- lammensctzung der Bevölkerung iu jenen Jndustrtebe- zirkeu hervorgerufen wurden. Cs kann aber auch sein, daß der Franktireur-Krieg in Frankreich und Belgier» in Vorbereitung ist, und gegen unsere Truppe»» angewandt werde» soll. Sollte dieses zutrcfsen und durch Wieder holung solcher Vorfälle bewiesen werden, jo haben un sere Gegner es sich selbst zuzuschreiben, wenn der Krieg mit unerbittlicher Strenge auch gegen die schuldig? Be- völkeruug geführt wird. Man wird es den deutschen Truppen, welche gewöhnt sind, Disziplin zu halten und de»» Krieg nur gegen die bewaffnete Macht des feind- lichen Staates zu führen, nicht verdenken können, »denn iie »'n gerechter Selbstverteidigung keinen Pardon geben. Tic Hoffnung, durch die Entfesselung der Leidenschaft»'« des Volkes aus den Krieg cinzuwirken, wird ai» der uner- ichütterlichen Energie unserer Führer und Truppen zu schänden werden. Vor dem Neutralauslande sei ober schon zu Begin»» des Krieges festgestellt, daß es nicht die deutschen Truppen waren, die eine solche Form des Kampfes hervorriefen. Die belgische Frage. Zur Widerlegung der in.London und Paris über die Haltung der deutschen Regierung in der belgischen Frage verbreiteten Unwahrheiten veröffentlichen mir den Wort laut der telegraphischen Anweisung an den deutsche,» Ge sandte»» in Brüssel von, 2. Äug,»st 1!)l4: Ter Kaiserlichen Regierung liegen zitverlässige Nachrichten vor über den beabsichtigten Aufmarsch französischer Streitkräfte an der Maasstrccke Gevit—Namur. Sie lassen keinen Zweifel über die Absicht Frankreichs, durch belgische? Gebiet gegen Deutschland vorzugehen. Die Kaiserliche Regierung kann sich der Besorgnis nicht erwehren, daß Belgien trotz besten Willens nicht imstande sein wird, ohne Hilfe eine»» französischen Vormarsch mit so großer Aussicht auf Erfolg abzuwehren, daß darin eine ausreichende Sicherheit gegen die Bedrohung Deutschlands gefunden werden kann. ES ist ein Gebot der Selbsterhaltung für Deußchtand, dein feindlichen Angriffe zuvorzukon'mei!. Mit dem größten Bedauern würde es daher die deutsche Regierung erfüllen, wen», Belgien einen Akt der Feind seligkeit gegen sic darin erblicken würde, daß die Maß nahmen »einer Gegner Teutschland zwingen, zur Gegen wehr auch seinerseits belgisches Gebiet zu betreten. Hin jede Mißdeutung auszuschließcn, erklärt die Kaiser liche Regierung folgendes: 1. Deutschland beabsichtigt keinerlei Feindseligkeiten gegen Belgien. Ist Belgien ge willt, in dem bevorstehenden Kriege Deutschland gegen über eine wohlwollende Neutralität einzuuehnren, so ver- pflichict sich die deutsche Regierung, beim FriedeuS- ichlussc Besitzstand und Unabhängigkeit des Königreichs in vollem Umfange zu garantieren; 2. Deutschland verpflich tet sich unter obiger Voraussetzung, das Gebiet des Kö nigreichs wieder zu räumen, sobald der Friede geschlossen ist; 3. Bei einer freundschaftlichen Haltung Belgiens ist Ten'schland bereit, im Einvernehmen mit de»: königlich belgischen Behörde,» alle Bedürfnisse seiner Truppen durch Barzahlung anzukaufen und jeden Schaden zu er- ' In der Generalin aber gärte eS. So winkt« sie ihren, schwerhörige»» Gatten, der mißtrauisch und wütend daS Ende seines Festes herauwartete. Ihre befehlenden Blicke dirigierten ihn in das eheliche Schlafgemach, der einzige Raum, der ent fernt genug lag, ei»r vertrauliches Wort riskieren zu können. „Du hast Dich noch gar nicht nm die Baronin Hansen ge- kümmert," schmetterte sie ihm in die Ohren. Schuldbewußt und gleichzeitig respektvoll über dies Zeichen hausfraulicher All wissenheit, gab er es zu. Allerdings hatte er sich nm die an deren Damen ebensowenig beurüht. „Sie spricht so »»udeut« lich!" klagte er. „DaSmußt Di» nachholen," trompetete seine Fran unge rührt weiter. Hausens sind freilich greuliche Mensche»», aber sie spiele»» eine große Rolle. Die Baronin darfst Du beileibe nicht vernachlässigen. Das siehst Du doch ein?" Der Gatte sah eS ein. Seitdem er nicht mehr im Dienste war, hatte « Gehorsam gelernt. Gegen seine Damen kau, er nicht an. Gehorsam ging er also zur Baronin und sprach eine geschlagene halbe Stunde mit ihr, das heißt, er fragte und sie beantwort'ete jede Frage mindestens dreimal mit jedesma liger Steigermig ihrer Stimmittel, da er sie die beiden ersten Male nie verstand. Mit unverkennbarer Schadenfreude beobachtete die Gene ralin die immer röter werde»,de, dicke Dame. Morgen würde die Baronin stockheiser sein — daS war ihre Rache. Alfred stand neben Gertrud. Sie spielte wie ermüdet mit ihren, Fächer. „Wissen Sie, daß Sie der Einzige sind, der mir nichts Angenehmes über die Borstellnng gesagt hat?" meinte sie. Er blickte sie mit sein«, schwarzen Augen an. „ES ist doch nicht nötig, daß man Ihnen daS erst noch sagt," erwiderte er fast heftig. „Mir fehlt eS aber von Ihnen — gerade von Ihnen." „Er sah vor sich nieder. „Wissen Sie nicht, was Trnden sind? Gefährliche Geschöpfe, die die Manner bezaubern." Gertrnd lachte kokett. „Sie haben mir nicht gezeigt, daß ich Tie bezanbert habe." Z Tie erwartete eine Antwort. Als keine kam, sagte sie in gMzlich veränderten, Ton: „Ich werde morgen nach Berlin setzen, ter etwa durch deutsch« Truppen Verursacht wer« deu könnte. Sollte Belgien deutschen Truppen feindlich, eutgegentreten. insbesondere deren Vorgehen durch Widerstand der Maasbefestigungen oder durch Zerstörung von Eisenbahnen, Straßen, Tunnels ober sonstigen Kunsk- barftcn Schwierigkeiten bereiten, so wird Deutschland zu seinem Bedauern gezwungen sein, das Königreich als Feind zn betrachten. In diese,n Falle würde Deutsch, land Ken» Aönigreiche gegenüber keine Verpflichtung übernehmen können, sonder»» müßte die spätere Rege lung kcS Verhältnisses beider Staate,, zu einander der Entscheidung der Waffen überlassen- Tie Kaiserliche Ne gierung gibt sich der bestimmten Hoffnung hin, daß diese Eventualität nicht eintreten und daß die königlich bel gische Negierung die geeigneter, Maßnahmen zu treffen wissen wird, um zu verhindern, daß Vorkommnisse wie die vorstehend erwähnte», sich ereignen. In diesem Falle wärt kn die freundschaftliches .Bande, die beide Nachbar- floaten verbinden, eine weitere .-und dauernde Festigung erfahren. Cw. Hochwohlgeboren wv«^>e heute abend 8 Uhr der königlich belgischen Regierung hiervon streng vcr- traulich Mitteilung machen, und sie um §rtelsi!ug einer unzweideutigen Antwort binnen zwölf Stunden, asi'K bis morgen früh 8 Uhr ersuchen. Von der Aufnahme, welche ihre Eröffnungen dort finden werden, und definitiven Antwort der königlich belgischen.Negierung wollen Cw. Hochwohlgeboren mir umgehend telegraphisch Meldung zugehe,» lassen. Gez. v. Jagow. Sr. .Hochwohlgeboren dem Kaiserlichen Gesandten v. Below »u Brüssel. , > Ansschreitnugeu gegen Deutsche in Paris. In der „Nordd. Allg. Ztg." heißt es: Tie AuS- > chr k it U tt g e n gegen die inParis a nsässigc n Deutschen begannen schon vor der Mobilmachung. Bereits gegen Ende Juli baten zahlreiche RcichSdent;chs um Schutz. Sie berichteten, daß Deutschen nirgends mehr Unterkunft geboten würde, daß mau sie auf der Straße beschimpfe, daß sie sogar, wenn sie sich an die Polizei mit der Bitte um Unterbringung wandten, dort in der rohesten Weite abgewicsen wurden. Auch die Bahn nahm kitt Geväck von ihnen mehr in Verwahrung. Tie Hilfe rufe vermehrten sich von Tag zu Tag, sodaß schließ lich eine unübersehbare Menschenmenge auf der Bot schaft und im Generalkonsulat sich als obdachlos mel dete. Cs wurden ihnen nach Möglichkeit Fahrkarten noch Berlin besorgt. In der Nacht von, 1. zum 2. August wurden iu der Botschaft und dem Generalkonsulat Massenasyle gewährt. Der Höhepunkt der Ausschreitungen wurde am ersten Möbilmachungstage dein 2. August er reicht. Zahlreiche Flüchtlinge meldeten, daß die Wvh'.'- nnd Geschäftshäuser der Deutschen iu der Stadt geplün dert .wurden- Besonders rücksichtslos war die Zerstörung lin Pschorrbräu, im Cafe Vienuois, im deutschen Restau rant am Bahnhöfe St. Lazare, im Salamauderichuhge- schäft, im Hotel de Bade nsw., überhaupt aller Geschärft, die Waren deutscher, österreichischer und deujsch-schwei- zcrsicher Herkunft führten. Ueberakl sah die Polizei mit verschränkten Armen zu. In vielen Fällen sind nicht nur die Wohnungen von Deutschen, sondern auch dft ihrcr. Ouartiergeber vollständig verwüstet worden. Tie Folge war, daß kein Portier mehr einen Teutschrn in sein" Hans einließ, daß die deutsche», Geschäftsangestcll- len und Dienstboten massenhaft entlassen wurden, ost uuter Einhaltung des Gehalts. Gegen 10 Uhr abends mehrten sich die Berichte über Verwüstungen iu der Stadt derartig, daß Schild und Fahnenstange des Ge neralkonsulats eingezogen wurden, da auf dein Konsulat keine Sicherheit mehr bestand. Ar», nächsten Tage griffen die. deutschfeindlichen Ausschreitungen auf der Straße derartig um sich, daß beispielsweise daS Stadtviertel Bellevue in Hellem Aufruhr war. Es sollen dort schließ lich alle Geschäfte geplündert worden sein. Die Deut schen wurden von der Polizei in der brutalste», Weift »uißhaudelt und den, johlenden Publikum in brutalster Weise überlassen. Viele Frauen wurden nach ihrer Ab fertigung mit Fußtritten und Faustschlägen aus dein „So!" erwiderte er; fast gleichgültig klang es. „Und was habe»» Sie mir darauf zu sagen ?" „Ich »Pünsche Ihnen viel Vergnügen," entgegnete er kalt. Da stand sie auf. „Ich will mich zurückzieheu, ich Habs nnerträgliche Kopfschmerzen. Adieu, Herr von Landeck." Sie bot ihn» nicht die Hand, sondern neigte nur stolz daS Hanpt. Im Nn griff er nach ihren» nackten Arm, seine schwarzen Augen glühten. „Nud wenn Sie wiederkoiumeu, sind Sie na türlich verlobt." Es klang eine so unverkennbare Eifersucht ans seinen War ten, daß ein triumphierendes Lächeln ihren Mnnd umspielte. „Es kommt darauf au, mit wem!" sagte sie bedentuugsvoll. „Mit Brincken," sagte er schnell. „Sie passen ja zueiu» ander." Heftig stampfte sie mit den» Fuße auf. „Und wenn ich ihn nicht will!" rief sie erregt. „Ich mag ihn nicht!" „Jetzt nicht," sagte Alfred, „aber ein halbes Jahr ist für einen Charakter wie Sie sehr lang. Bis dahin werden Sie Ihre Meinung geändert haben." „Glaube», Sie, daß ich wetterwendisch bin?" „Ja, Sie kennen nicht die Treue." " „Doch! Soll ich cs Ihnen beweisen?" Er starrte sie au. „Sie können es nicht," sagte er traurig. Jetzt schmollte sie wie ein kleines Kind. „Sie sind häßlich zu mir. Sie trauen mir nur Schlechtes zu. Was habe ich Ihnen getan?" „Sie könne», ja nichts für Ihre Natur," sagte er leise. -Leben Sie wohl, Fräulein Trude von Wulffen, nud glauben Sie »neiuer Versicherung, daß ich Sie nie vergesse», werde." Gertrud sah ihn erschrocken au. „DaS klingt ja wie ein Abschied für immer. Wolle», Sie mir die Freundschaft kündi gen? DaS nehme ich »licht an. Ich bin treuer, als Sie denken." Sie ging an das Tischchen, wo das wirkliche Geburts tagsgeschenk von ihr, das Album mit einen, Haufett voll Photograhie», lag. Schnell suchte sie eine heraus. „Ihr Bild habe ich mir bereit« genommen: für Kurt hat es doch nicht die Wichtigkeit wie für mich. Aber mein» müs» scuSie auch behalten, ja?" Gr nahm die Photographie stumm in Empfang. Seine Hände zitterte» dabei. 223,20.