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ongrstellt gewesene vürgrrschullrhrer Paul Fisches Der im S8. Lebensjahre stehende Lehrer, der in Zwickau geboren war, weilte während der Ferien in Saalburg, wo er ge legentlich einer Radtour stürzte und schwere Verletzungen erlitt, die seinen Lod herbeisührten. Beierfeld. Die Beamten und Arbeiter der hiesigen Firma Albert Frank haben unter dem Vorsitz des derzeitigen Inhabers der Firma Ferdinand Frank beschlossen, IO«/, ihres Lohnes für die Frauen und Kinder der in den Krieg ziehenden Kameraden als Kriegsfonds zur Unterstützung der in Not geratenen Familienangehörigen zu sammeln. Der Inhaber der Firma wird ebenfalls dazu beisteuern. Plauen i. B. Eine Feldpostkarte an» dem Westen empfing die Gardinensabrik Plauen, Akt.»Ges., von ihrem Autoführer. Gr schreibt u. a.: Wir sind noch 5 Stunden von F. entfernt. Wir sind gegen . . . Chauffeure und werden dort eingekleidet; dann geht eS weiter nach Parole Paris: Nieder mit Frankreich. Begeisterung groß artig. Punkto London: Nieder mit England. Denen soll es nicht wieder einfallen, den Krieg an Deutschland zu erklären. Plauen. Von einem Wachtposten erschossen wurde am Donnerstag der 30 jährige Arbeiter Fcigel. Er war mit seinem Bruder nach Weischlitz gegangen, um dort Arbeit zu suchen. Auf der Rückkehr gebot ihm ein Posten auf der Kürbitzer Eisenbahnbrücke Halt. Tie Brüder aber ergriffen die Flucht, so daß der Posten nach wiederholtem Anruf mehrere Schüsse abgab. Einer traf Fcigel in die Halsschlag ader, so daß alsbald der Tod eintrat. — Die Zahl der Nottrauungcn ist auf 275 gestiegen. — Ter Sängerbund Plauen, bestehend aus den zum Vogtländischcn Sängerbünde gehörenden Plauener Vereinen, beschloß, den beim vorjährigen Sängerfcste erzielten Ucbcrschnß, welchen er als Grundstock für eine vielleicht einmal zu erbauende ständige Festhalte zu- nicklcgen wollte, im Betrage von 5000 Mk. dem Frciw. Wohlfahrtsausschuß zu überreichen mit dem Wunsche, daß von diesem Gelde in erster Linie bedürftige Familien der ins Feld berufenen Mitglieder des Sängerbundes Plauen berück sichtigt werden möchten. Wurzen. Auf der Eiscnbahnbrücke wurde vorgestern abend ein auf Posten stehender Soldat des 106. Jnfantcric- Ncgiments von einer Lokomotive überfahren und getötet. Z Leipzig. Die freiwilligen Sammlungen für die Zwecke des Roten Kreuzes haben hier bisher ein über raschend erfreuliches Resultat gehabt. An barem Gelds sind bereits über 100000 Mk. eingezahlt worden, darunter 5000 Mk. vom Leipziger Lehrerosrein und 5000 Mk. vom Verband Leipziger Rauchwareufirmen, welch letztere eine mehrjährige Krise dnrchzumachen halten und deren Hoffnungen auf eine bessere Zukunft durch den Krieg zerstört worden sind. Außer Geld ist vielfach auch Schmuck und Gebrauchs, material aus Edelmetall auf den Altar des Vaterlandes geopfert worden. Eins Dams brachte einen Familienschmuck im Werte von 10000 Mk., eine Konfirmandin gab ihr vom Onkel Ostern 1913 geschenktes goldenes Kreuz, ein Chor junge, dessen I8jcihriger Bruder freiwillig mit hinauszicht, brachte seinen Sängerlohn von 1.50 Mk. usw. Zahlreiche Asrzts haben ihre Kliniken zur Verfügung gestellt und In dustrielle, Geschäftshäuser und Privatleute richten Räume zu Lazaretten ein. Darunter bcsinben sich einige Villen vornehmer Bürger. Auch Erfrischungsmittel und Wein für die Verwundeten, sowie Zigarren für unsere Regimenter sind eingegangen. Die erste Rote Kreuzspcude brachte ein Arbeiterkind in Leipzig-Plagwitz mit Len Worten in die Apotheke: „Hier sind 10 Pfennige aus meiner Sparkasse für die Soldaten." Der Apotheker quittierte der Kleinen mit einer „feinen Düte für brav: Kinder." * Leipzig. Dis Ausstellungsgüter der Pavillons Rußlands, Englands und Frankreichs sind keineswegs durch militärische Gewalt beschlagnahmt, sondern die Objekte sind Jur durch die AuSstellungsleitung in Gewahrsam genommen worden. Im übrigen ist die Ausstellung nach wie vor ge öffnet und die Hallen mit Ausnahme der drei erwähnten ausländischen Pavillons sind für daS Publikum stets un verändert zugänglich. Aussig. Das zehnjährige Schulmädchen Hildegard Sturm aus Obersedlitz ist am Montag im Kovcd'tzer Walde einem Lustmorde zum Opfer gefallen- Der Poli- zec ist es nunmehr gelungen, den Mörder zu ermitteln. .Am Donnerstag war der 22 Jahre alte Schriftsetzer Msred Dämmig aus Radeberg in Sachsen wegen eines Raubmordversuchs an dem hiesigen Optiker Adolf Straßer in der Grobergasse verhaftet worden- Tie Er hebungen haben nun ergeben, daß dieser auch einen Mordanschlag auf einen Briefträger beabsichtigt hotte. Die weiteren Nachforschungen ließen aber auch den Ver dacht aufkommen, daß Dämmig den Lustmord in Ober sedlitz verübt hat. Tic Vernehmung der beiden Mädchen, die in Begleitung des ermordeten Mädchens waren, er gaben die Nichtigkeit des Verdachts,' da die Kinder in Dämmig mit aller Bestimmtheit den Lustmörder erkann ten- Tiefer leugnete zwar anfangs, gestand aber unter Vorbalt des erdrückenden BewciSmaterials später unum wunden ein, das ahnungslose zehnjährige Mädchen Sturm, das er von den Freundinnen fortzulvcken wüßte, inS Dickicht des Waldes geschleppt, dort vergewaltigt und hierauf erwürgt zu haben. Der Mörder wurde dem Bezirksgericht cingeliefert- Woltershausen. Ein bedauerlicher Vorfall, der dringend zur Warnung dient, hat sich bei Burgtonna ereignet. Der Fabrikant A. Thiem von hier passierte mit einem Automobil, in dem der Lelmnhlenbcsihcr Weinstein aus Gotha saß, eine Weasperrc, angeblich ohne den Haltruf des Postens zu beachten. Darauf gab letzterer mehrere Schüsse ab. Der Passagier wurde durch eine Kugel sofort getötet. Thiem durch Schrotkörner au: Lt ovse so schwer verletzt, daß er eben falls verstarb. Kronach. Ein Vorfall, der einem braven Bater- landsvcrteidigec daS Leben kostete, hat sich Donnerstag .früh bei Pressig ereignet. Auf ein von Kronach kom mendes Auto, in dem sich zwei Wilitärpcrsoncu und zwei Zivilisten befanden uuü das durch ein Plakat als Dienstauto gekennzeichnet war, wurde kurz vor dem Schlagbaum von der dort aufgestellten Wache von hinten geschossen. Ein Schuß ging dem einen Soldaten, dem Einjährigen-Unteröffizier Dr. Wiedemann unter der lin ken Schulter durch und tötete den vor ihm sitzenden Kanonier. Die Wache war der Meinung, es mit einem feindlichen Auto zu tun zu haben, zumal da zwei solche angemeldet waren. Der getötete Kanonier wurde mit der Balm weitertransporticrt, während der Unteroffizier ins TistriktskrankenhauS Kronach geschafft wurde. Die Wunde ist glücklicherweise nicht gefährlich; der Schuß verursachte nur eine starke innere Blutung. Beide Soldaten stammen vom 10. Feldartillerie-Regiment in Erlange». Der ver wundete Unteroffizier ist Rechtsanwalt und Sohn des bekannten Universitätsprofessors und Klinikers Dr. Wiede mann in Erlangen. Das.Auto befand sich auf der Fahrt nach Teuschnitz zur Pferdemusterung. < Neueste Nachrichten «nd Telegramme vom 10. August 1914. Neueste KrtegSnachrichlen. )( Berlin. Die am 5. Mobilmachungstage eröffnete Zentralmeldestelle des Roten Kreuzes hat bisher 32000 An- Meldungen zum Dienst in der freiwilligen KriegSkranken- pflege entgegen genommen. * Berlin. Wie die „Berliner Neuesten Nachrichten» melden, bestätigt es sich leider, daß der jüngste Bruder des früheren Reichskanzlers, Generalmajor von Bülow, vor dem Feinde gefallen ist. * Berlin. Der sozialdemokratische Abgeordnete Hermann Wendel hat sich freiwillig zum Kriegsdienst ge meldet. ES ist derselbe, der jüngst seine ReichStagSrede mit den Worten schloß: „Vioe In France!". * Berlin. Das uns vorliegende „SydSvenSka Dag- bladet" in Malmö meldet aus London, daß Churchill am 7. August den Untergang des englischen Kreuzers „Amphion" im Unterhause bekannt gegeben habe. )( Berlin. Der Brüsseler Vertreter von Wolffs Tclegr.-Büro telegraphiert aus Goch u. a. folgendes: WaZ sich in den letzten Tagen in Brüssel ereignete, übertrifft alles das, was sich die glühendste Phantasie ciuSmalen kann. Der Pöbel demolierte alle Geschäfte, die Deutschen gehören, oder deutsche Produkte anboten. Jeder, der ein deutsches Aussehen hatte, wurde auf der Straße tätlich angegriffen, oder der Spionage ver dächtigt. Die »..wahrscheinlichsten Dinge wurden ver breitet, u. a., daß deutsche Soldaten versuchten, den Kom mandanten der Festung Lüttich zu ermorden, sowie, daß unsere Soldaten mangelhaft verpflegt seien, nnd sich in den heftigsten Angriffen auf Kaiser Wilhelm ergingen. Kurzum, der Deutschenhaß wird in fanatischer Weise ge predigt. Tie Deutschen verlassen seit Donnerstag Bel gien über Holland, in ritterlicher Weise von Offizieren und der Bürgergarde beschützt, die seit Freitag endlich begann, in Gemeinschaft mit den Stadtbehörden dem Spion.cigeficber entgegen zu arbeiten. )( Berlin. Tas Bekanntwerden der Meldung, daß Lüttich fest in unseren Händen sei, wendet sich wohl, wie die „Kreuzzeitung" sagt, gegen Gerüchte, die auch in Berlin umliefen, daß bisher nur ein Teil der Lüt ticher Forts von uns genommen sei. Dasselbe Blatt schreibt: Wie von glaubwürdiger Seite erzählt wird, soll man in Belgien der Hoffnung gewesen sein, mit der Festung Lüttich die Armee drei bis vier Wochen auf halten zu können. Umso größer wird in aller Welt die Wirkung des schnellen Erfolges sein, den jich die todesmutige Tapferkeit unserer Truppen bei dieser ersten größeren Waffentat dieses Krieges errungen hat. Die „Voss. Zeitung" sagt: Wann wäre wohl ein mäch tiger modern mit allen technischen Hilfsmitteln ansge- stattcter Waffenplatz kaum 48 Stunden, nachdem die Trup pen vor seinen vorgeschobenen Festungen erschienen, auch bereits dem Angriffe erlegen. — Zn dem Vorstoß der Königin Lnise gegen den englischen Kriegshafen bemerkt Ne „Voss. Zeitung": Erst wenige Wochen sind seit der britischen Flöttenschau verstrichen, eine Beranstal- tnng,, die, wenn man sie jetzt zurückblickcnd beurteilt, sichtlich schon die Mobilmachung für den von England voransgesehenen und geplanten Krieg bedeutete. Wer hätte damals geglaubt, daß ein deutsches Schiff, trotz oer Wachsamkeit der englischen Flotte, bis in die Ge wässer des Jnfclreichs, bis mitten in die Themsemün dung gelangen könne! Schwerlich hat irgend jemand jenseits des Kanals einen solchen Vorstoß als denkbar erachtet und nun wurde das undenkbare Wirklichkeit!! — Tie „Neuesten Nachrichten" meinen: Daß dis Engländer die erste Möglichkeit benutzen würden, um gegen unsere Kolonien offensiv vorzugehen, mußte er wartet werden. Bezeichnend ist, daß sie sich zu dem ersten Vorstoß die leichteste Gelegenheit ausorsehen haben.. Tie gegenwärtige Besetzung von Lome ist für daS spätere Schicksal unserer schönen Kolonie völlig be deutungslos. * Braunschweig. Wie ter „Braunschweigischen Laudcszeitung" von einem Beamten der Deutschen Bank in Brüssel, der jetzt in Braunschweig angekomme», ist mit- geleilt wird, ist cs vor einigen Tagen in der Brüsseler De- putiertenkammer zu erregten Auseinandersetzungen gekommen, weil die belgische Regierung eS Unterlasten habe, die von ihr bei Krupp bestellten und seit geraumer Zeit fertig gestellten Kanonen abzunehincn, obgleich sie den Betrag dgfür in Höhe von 200 Millionen Franken längst bezahlt habe. — Die Annahme der schweren Fcstungfgeschütz« sei wegen der außerordentlichen Transporlschmierigtetten unter blieben, die den Bau besonderer Wagen und die Verände rung der Eisenbahngleise erfordert hätte. ES ist selbstver ständlich ausgeschlossen, baß die Belgier jetzt in den Besitz ihrer Kanone» gelangen. )( Hannover. Die Herren A. Konstantin sen. und' Generalkonsul A. Konstantin haben dem Kaiser die Summe von 50000 M. zu Kriegszwecken zur Ber« sügung gestellt. Der Kaiser hat befohlen» daß das Geld für Zwecke des Roten Kreuze» in der Provinz Hannover verwendet werde» soll. * Straßburg. Ter kommandierende General von Deimling dankt i» einer besonderen Kundgebung der elsässische» Bevölkerung für de» während der Mobilisation bewiesene» Opfermut. Er begrüße «S mit besonderer Freude, daß viele Tausende, namentlich an» den alt« elsässischen Familien als Freiwillige zu den'Fahnen geeilt sind. Nacheinander haben so die Zivilverwaltung und der Statthalter in zwei an den Reichskanzler gerichteten Tele grammen und nun auch die Militärbehörde die Haltung deS NelchSInndeS aufs wärmste anerkannt. )( München. Ter „Voss. Zeitung" wird gemeldet: Angesichts der Drangsalierungen, die Deutschen in Ruß land und Frankreich zu teil werden, verdient die Rück sicht, die gegenüber den im Deutschen Reiche zurückge bliebenen Russen und Franzosen geübt wird, besonders vermerkt zu werden. In den bayrischen Bergen lebt eine Anzahl Russen, denen es gariiichl cinsicl, daS Deutsche Reich nach der Kriegserklärung zu verlassen. Sie war ten, bis sie in polizeiliche Bewahrungshast genommen werden. Sie fühlen sich, wie sie ganz ruhig sagen, im Deutschen Reiche sicherer, als in Rußland. Ter russische Botschafter in Paris, Iswolski, der in Rottach Lei Te gernsee eine Villa bewohnt, erteilte einer Verwandten den Rat, ja nicht nach Petersburg zu reisen, sondern in Rottach zu bleiben, so lange sie bleiben könne. )( Petersburg. (ReichSduma.) Nachdem Minister des Aeußeren Csassonow festgcstcllt halte, daß Rußland die kecke Herausforderung (!) angenommen hätte, bemerkte er, dnß nach den aufrichtigen Bemühungen Rußland», den Frieden zu erhalten, eS den Feinden nicht gelingen werde, die Verantwortung für den gegenwärtigen Weltbrand auf Rußland abzuwälzcn. Oesterreich-Ungarn sei eS, daS den inneren Krieg der Slaven heraufbeschworen habe', eine Bewegung, welche dennoch das Werk der Einigung der Slaven nicht hindern werde. Man kennt, sagte der Minister, den Vorwand (!) zum gegeumärtigen Kriege. (So spricht der Minister deS Zaren von dem Fürstenmord in Serajewo.) Zerrissen von inneren Wirren, beschloß Oesterreich-Ungarn, ans ihnen hcrauSzulommen durch einen Schlag, der Ruß land erniedrigen und Serbien zu seinem Vasallen machen sollte. Weder Rußland noch Frankreich oder England konnten das zulasten. Selbst nach der Herausforderung (die Provokation kam von der russischen Seite) gab Ruß land die Versuche, den Frieden zu retten, nicht auf. Al- Rußland mit Rücksicht auf die österreichische Mobilisierung eine ähnliche Maßnahme traf, versicherte der Kaiser von Rußland mit seinem kaiserlichen Worte dem Kaiser Wilhelm, daß Rußland keine Gewalt anwenden werde, so lange die Hoffnung bestehe, den Konflikt auf freundliche Weise bei- zuiegen. Die Stimme ist nicht gehört worden und Deutsch land hat an Rußland den Krieg erklärt. (Herr Ssassonow vergißt hier die russische gesamte Mobilisierung, die eine Kriegsdrohung gegen Deutschland war und wie er wußte, von Deutschland so aufgefaßt werden mußte.) In der Folge begann Frankreich den Krieg infolge der Verletzung von NentraliiätSverlrägen, die es selbst unterzeichnet hat. In dem gegenwärtigen Kriege kämpft Rußland für sein Land und für seine Großmachtstellung. Rußland und seine Verbündeten können nicht zngeben, daß Europa von Deutschland nnd seinen Verbündeten beherrscht wird. * Wien. DaS Oberkommando veröffentlicht folgen den Aufruf an die Russisch-Polen: Tie verbündeten öster reichisch-ungarischen und deutschen Armeen überschreiten die Grenzen. Wir bringen hiermit euch Polen die Befreiung vom moSkomitischsn Joch. Begrüßt unsere Fahnen mit Vertrauen, die euch Gerechtigkeit bringen werden. Die wichtigste Aufgabe, die uns aus diesem Feldzug erwächst, ist, die Schranke» zu sprengen, die euren Verkehr mit den Errungenschaften der westlichen Kultur verhindern, um euch so den Weg zum geistigen und wirtschaftlichen Aufschwung zu erschließen. )( Prag. Gestern vormittag erneuerten sich die ge meinsamen Kundgebungen der Deutschen und der Tschechen. Der Zug bewegte sich unter Absingung patriotischer Lieder und den Rufen „Nieder Rußland", „Nieder Frankreich", „Nieder die serbischen Mörder" zum deutschen Konsulat. Der deutsche Konsul dankte für die Kundgebung und erklärte, jetzt, nachdem die deutsche und die österreichisch-ungarische" Armee sich in Rußland vereinigten, sind wir unbesiegbar. Der Konsul brachte ein Hoch ans Kaiser Franz Joseph aus, daß di: Menge mit Hoch- und Slavaruscn auf den Deut schen Kaiser erwiderte. — Der Stadthaltcr Thun hat einen Aufruf erlassen, worin er die Bevölkerung bittet, nunmehr die Kundgebungen bis zum Eintreffen der Nachricht von einer neuen großen Waffentat einzustellen. * Budapest. Die Grenzwachtgendarmen von Neu- Moldau führten am Freitag einen kühnen Handstreich aus. Seit einigen Tagen warteten sie ans der unteren Donau auf eine günstige Gelegenheit, einige serbische Schiffe abzu- sangcn. Dieie Gelegenheit bot sich ihnen am Freitag. ES kam der serbische Pcrsonendampfer „Sumadia" mit 51 serbischen Bürgern, ein zweiter Dampfer namens „Dali grad" mit 150 serbischen Männern nnd daS Schleppschiff „Kiajna" mit 21 Serben, die mehrere Schiffe mit Holz und etwa 50 Waggons Weizen bugsierten. Die ungarischen Gendarmen griffen von mehreren Seilen an, brachten die Schiffe zum Stehe» und leiteten sie an daS ungarische User. Hier wurden dis Serben slic gefangen erklärt und der Militärverwaltung übergeben. Die serbische Handel»« schisfahrt besteht im Manzell auL 9 Schiffen, so daß elfl Drittel nm'N'A'r orangen ist.