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dmtttz« Läden »efindlich, «Nßlisch», französisch, und russisch« FirmenschUder, die lsdI,Nch d,r Information des Fremde». Publikums dton«n, wurden herabgeriffen, demoliert und auf dt« Straß« geworfen. VH»mächtig sahen di, schwerg «schädigten Geschäftsinhaber d,m wüsten Treibm zu und erst beritten« Geudarmert« vermochte dm» Zrrstörungswerk «inhalt zu tu«. Inch harmlos« Pnsonen, di« tu den von dmtschm Familt«» geleiteten Fremd,«prnstone» t» «ugltscheu Viertel fett Jahr und Lag wohnen, wurden auf da» gröblichst« insultiert. — -tu Landwehrmonn hatte «in« Pferde» transpart van Meißen nach Dresden zu leiten, wobei er von einem Pferd, g,schlag« wurde und sosört tot zusammen» brach. — Oberbürgermeister Dr. Beutler hat di« erfreuliche Mitteilung gegeben, daß tu Dresden di, Lebensmittel nicht knapp werd«. E» steht fest, daß die Dresdner Mühlen nicht wenig« al» 80000 Doppelzeatner Leizen zur Ver fügung haben. E» wird« auch k,in «rhebltcher Preis- ausschlag tn dieser Richtung «iniretm. -s sei weiter da für Vorsorg« g,troff«, daß auch vroigetr«-« wieder in Mengt hereinkomme. Durch Entgegenkommen der Militär- Verwaltung hat der Dresdner Oberbürgermeister auch er- reicht, daß selbst bei Einberufung de» Landsturmes, die bei der Vlbfchisfahrt beschäftigten Mäyner, ferner di« in Mühlm und Milchanstalten beschäftigten Leute, so lang« e» irgend möglich ist, vom Dienst« freibletben, damit sie wie bisher zur Lebensmitteloersorgung der Stadt verwendet wttdentbnnen. Dresden. Infolge der Kriegserklärung Englands hat ebenso wie der englische Konsul Bankdirektor Palmitz auch der Vtzekonsul Bvffenge, der gleichfalls deutscher Staatsang,HSrkger ist, fein Amt sofort ntedrrgelegt. -tn englische» Konsulat besteht in Dresden daher nicht mehr. — Dem Königlich -roßbritannischen -«sandten Graut Dust sind gestern durch da» Ministerium der AuSwärtizru Angelegenheiten die Pässe zug,stellt worden. Der Gesandte hat gestern Dresden verlassen. — Für die Unterstützung der Familien der eingezogenen städtische« Arbeiter und Bediensteten und zur Unterstützung von Familien sonstiger eingezogener kriegSdienstpfltchtiger Einwohner der Stadt haben die städtischen Kollegien zunächst 200000 M. zur Verfügung gestellt. Die Verfügung ühqr diese Mittel ist dem neuerrichteten Krtegsunterstützungsamt Übertragen. 88 Dr«sden. Ganz besondere Maßnahmen für die Fleischs,rsorgung in Dresden hat die Dresdner Stadt- Verwaltung grtroffrn. In der am Dienstag stattgefundenen gemeinschaftlichen Sitzung der städtischen Kollegien teilte Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Beutler mit, daß wegen der Zufuhr von lebendem Lieh und der im übrigen ge regelten Fleifchversorguug der Stadt bereit» entsprechend« Maßnahmen in Vorbereitung seien. La» da» Schlachtvieh anlang«, so habe er soeben «inen besonderen Ausschuß ein- gesetzt und berufen, der die Versorgung der Stadt mit le bendem Schlachtvieh, nach Befinden auf Kredit der Stadt, bewirkt und da» Schlachtvieh an den Schlachthof abgibt. Er, der Oberbürgermeister, glaube aber, es «erd« diese Maßnahme gar nicht einmal notwendig werden, da sich ' verschieden« Viehhändler erboten haben, Schlachtvieh tn ge nügender Meng« hereinzubringen. Wenn e» aber doch not wendig werden sollte, »erde die Stadtverwaltung sowohl Schlachtvieh al» auch andere Lebensmittel in städtische Be triebe Einbringen, und dieser besondere Ausschuß, der zum Teil schon jetzt bestehe, und noch ergänzt werden solle, werde dann dafür sorgen, daß da» Fleisch und andere Lebensmittel zu angemessenen Preisen gekauft und vor allen Dingen zu angemessenen Preisen an die Bevölkerung wieder abgegeben werden. Die Stadtverordneten bewillig ten hierauf 360 000 M., die nach Befinden zum Ankauf von Lebensmitteln und Schlachtvieh verwendet werden sollen. Da» notwendige Brotgetreide werd« tn reichlichem Maße wieder zur Verfügung fein, sobald di, anstehende gute Ernte geborgen sein werde. Dl« väckerrlbetrlebe werden im allgemeinen nicht in die Lage kommen, dauernd ihren Betrieb einst,Herr zu müssen. S» find Schritt« tn die Wege geleitet, um die für den väckereibetrteb erforderlichen Mannschaften des Landstürme» für dies« Arbeiten vorläufig zur Verfügung zu behalten. Pirna. Stabsarzt Dr. Paulßen ist, wie gemeldet, gestern morgen im Dienste vom Pferde gestürzt und hat hierbei eine so schwere Gehirnerschütterung erlitten, daß er alsbald verstorben ist. Chemnitz. Die städtischen Kollegien beschlossen di« Bereitstellung von einer Million Mark zur Durchführung der durch die Kriegslage geforderten besonderen Maßnahmen. Es wurde ein Ausschuß, bestehend aus sechs RatSmitgliedern und sechs Stadtverordneten, gebildet, denen die Verfügung über den Fonds zustehen soll. Dieser Ausschuß kann sich nach einem weiter gefaßten Beschluß aus den städtischen Kollegien und aus der Bürgerschaft ergänze». — In der Stadt Chemnitz find falsche Gerüchte über ein« Vergiftung des Wasser» der Talsperren verbreitet worden. Der Rat der Stadt Chemnitz setzt 300 M. Belohnung für denjenigen au«, der den Urheber solcher Gerüchte so nachweist, daß dieser bestraft werden kann. Zwickau. Die uniformierte SchÜtzeugefellschaft, so wie die Gewehrabteilungen der Krieger- und Mtlitärverein« habe« Wachdienst« Übernommen. — Gegen die Lebensmittel- Teuerung sand eine Besprechung der Kaufleute statt, wobei beschlossen wurde, dem Ansturm auf di« täglichen Bedarfs- artikel dadurch zu begegnen, daß jeder Kaufmann sich ver pflichtet, nur das sonst übliche Quantum und nur an die ständigen Kunden zu üblichen Preisen, keineswegs aber an fremde Kunden zu verabfolgen. Freiberg. Die Zahl der jungen Frauen und Mäd chen, die sich als Pflegerinnen und Helferinnen zum Roten Kreuz bet dem hiesigen Slbertzweigverein gemeldet habe«, ist schon auf 400 gestiegen. yrankenberg. Zwei am hiefigen Mühlgrabrnbau beschäftigte Arbeiter wollten am Montag nachmittag kurz nach 1 Uhr mit einem kleinen Floß am Wehr über di« Zschopau setzen. Wahrscheinlich waren die beiden etwas leichtsinnig; sie stürzten plötzlich tn» Wasser. Während sich der «ine am Seil festhallen konnte, wurde der andere, der Mitte d» 20 er Jahre stehende Vetonarbetter Schulz« aus Dresden abgttrieb«u-r wurbi nach etwa 10 Miauten aus d«u» Last« gebracht. Wiederdelebnngsvetksuch, hotten leid« kttnen Srfola. Vermutlich -an« atu Oss,schlag dem jungen Leb,« ein End, gemacht. Schmiedefeld. Zahlreich folge« auch di« «ehr- fähigen Männer unserer Semeinde dem Ruf« zur Faha«, -tu seltener Fall «dler Opfenoilligkett fall nicht unerwähnt bleiben. Die htestg« Wit», Großer, der«» Mann schon 1888 und 1870/71 ehrenvoll gefochten hat, schick» nicht weniger als 8 Söhne und 2 Schwiegersöhne ins Feld. Hosten wir, daß nach glückliche« Ausgang, dttt schwer« Ringens all« Kämpfer uns,res Ortes — wie vor 42 Jahren — unversehrt in di« Heimat zurückkehren I Glauchau, von Stadtrat Kuh», der jederzeit ein osten«» Herz und «in, osten« Hand für den nicht mit Glücksgütern gesegneten Teil der -inwohnerschast bewiese« und namhaft« Summen für wohltätig« und gemeinnützig« Zwecke geopfert hat, ist an Bürgermeister Brink »in Brief gerichtet worden, 1» dem es heißt: Schwer »erden di« Zeiten fein, denen unser geliebtes Vaterland jetzt entgegen- g»ht, upd es gilt da für jeden Einzelnen, nach beft« Kräf ten mttzuwirken und feinen Mann zu stellen. Da es mir leider nicht vergönnt ist, mit der Waffe in der Hand dem Vaterland« meine Dienst« zu weihen, bleibt mir nur übrig, di« Rot mit lindem zu Helsen in dm Kreis« der durch di« Mobilmachung ihres Ernährers beraubt« yamtli«. Ich «erd« daher bis auf weitere« jede Woche 3000 Mark der Hilfsstelle überweisen, und zwar soll« dies« verteil» werd« unter die Kinder solcher unterstützungsbedürftigen Familien nach der Kopfzahl. Hohenstein-Srnstthal. In außerordentlicher Sitzung der städtischen Kollegien beschloß man, das Mineral bad dem Landesoereln vom Roten Kreuz zu Hofpitalzwecken zur Verfügung zu stellen und zur Unterstützung der Familien der Einberufenen rin vorläufig,» Berechnung»geid von 10000 Mark zu bewilligen. Rotstandsarbeiten sollen, da die Fabrik« schließ«, folgen. Plauen. Der Ansturm auf di« Genußmiitelgeschäste und di» Sparkasse hat nunmehr erfreulicherweise nach gelassen, nachdem im Publikum wieder Beruhigung und Zuversicht eingekehrt ist. Von der Stadtverwaltung find Maßnahmen geplant, um einer Lebensmtttelteuerung und einem Notstand vorzubeugen. Di« Bereinigung Plauener Banken gtbt bekannt, daß von jetzt ab nur Abhebungen bis zur Maximalhöhe von 300 M. ausgezahlt «erden, die sich jedoch innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht wieder holen dürfen. — In den letzten Tagen find hier mehr al» 200 Nottranungen »orgenommen worden. Leipzig. Das dem Kaiserlich Russischen General konsul in Leipzig Graf Mnssin-Puschktn namens des Deut schen Reich» erteilte Sxrquatur ist zurückgezogen worden. — Acht Söhne in den Dienst de» Vaterlandes gestellt hat die in Leipzig-Volkmarrdorf lebend« Witwe Frau Emma Lindner. — Di« Tagung de» Zentraloerbandes deutscher Väckerinnungen Germania, die am Montag im Zentral- »Heater beginnen sollt», ist wegen de» Krieg«» aufgehoben worden. Die Väcker«i-Fachau»st,llung im Krystallpalast bleibt dagegen geöffnet. — Hier starb der Schriftsteller Karl Mühl tm Alter von 73 Jahren, der über 40 Jahre dem Bibliographischen Institut al« Hauptschristleiter von Meyer» R-lsebÜchern angehörte. Mühl war ein Mitkämpfer der Feldzüge von 1868 und 1870/71 uNd Ritter de» Eisernen Kreuze». 8 Leipzig. Die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig, die seit Montag ver lassen und öd« daliegt und eine Stätte enormer Verluste werden dürfte, steht seit Montag unter militärischer Gewalt. Am Sonntag vereinbart« die international« Kommission di« Schließung der Paläste Rußland», England» und Frank reich», worauf mittag» die Flaggen dieser Nationen «in-«- zogen wurden. Am Dien-tag erfolgt« die Beschlagnahme der Au»st«llung»objekte in den genannten Palästen durch die deutsche Militärgewalt und noch in der Nacht wurden dl« Sachen verpackt und in sicheren deutschen Gewahrsam gebracht. Di« Gebäude der russischen und englischen Aus stellung sind Eigentum deutscher Vaufirmen, der französische Prachtbau gehört jedoch den Franzosen. Am Dienstag abend zertrümmerten zwei Männer da» russische Wappen am Nussenbau und die Ausstellungsleltung ließ nunmehr auch die Namen .Rossta" und »Franc«* an den Palästen entfernen. Um äußerlich di« Besitzergreifung der Aus- stelluugeu der uns feindlichen Mächte zu dokumentiere», wird man auf den Hallen die deutsch« Flagge hissen. Da di« Ausstellungsleitung ziemlich bestimmt für den Schutz der fremden Gebäude und Ausstellungen gegenüber dem erregten Publikum «ingetreten ist und e» auch gegenüber den Vertretern der russischen, französischen Regierung nicht an der üblichen Höflichkeit fehlen ließ, ist sie der Gegen stand heftiger Angriff« geworden und rin führender Beamter konnte sich am Dienstag abend kaum persönlicher Insulten erwehren. Der Zugang und Abgang zum Ausstellungs gelände erfolgt nur noch durch «tn Portal. Luch der Haupteingang ist seit Mittwoch früh gesperrt. All« Fest lichkeiten sind abgesagt, nur das Ausftellungsorchester spielt noch täglich zwei patriotisch gehalten« Konzerte. Abend» um 10 Uhr wird das Gelände geschlossen für Las Publikum. Am österreichischen Staatspavillon und am Palast der fremden Staaten, di« keinen eigenen Bau haben, wehen noch die Flaggen der Nationen. Ja den BergnÜguags- vierteln sieht e» traurig aus; hier sind alle Hoffungen auf Verdienst und Vuswetzung tm Vorjahre erlittener Schlapp« dahin. Während die Mehrheit der an Liesen Unternehmungen interessierten Männer mit ins Feld gchogen ist, find die vielen weiblichen Arbeitskräfte mit einem Schlag« brotlos geworden. Das Bewachungspersonal und die Feuerwehr der Ausstellung ist noch aulretchend. Ueber di« Art der Fortführung der Vugra steht Bestimmtes noch nicht fest. Vermischtes. -ine ,al 1 e Fa mtlie". Di» kleine Stadt Bollen« im Departement vauelus« tn Frankreich rühmt sich, wie das .Journal des Ltbats" erzählt, Li, Familie Plumet in ihren Mauern zu beherbergen, di« wahrscheinlich alles, was bl« setzt an läeeglrbig« Familien dagewchen ist, über- trifft. Die Famill« besteht aus fünf Schwestern und einem Bruder, und di« sechs Geschwister zählen »usawmen 508 Jahre. Ihr« Nachkommenschaft bilde» ungefähr 80 Kinder und Enkelkinder. Di« älteste der Familie, Mart», hat soeben ihr -0. Lebensjahr vollendet, Adel« ist 87 Jahr« alt, Madeleine 88, Rosa 84, Joseph, der Bruder, 82 und di« jünfl, Schwester 80 Jahre. All» «freuen sich einer ausgezeichnete« Sesnndhelt und hoffen, »och den 100. Se- burtstag ihrer ältesten Schwester alle zusammen begehen zu können, denn di, oll« Dame ist auch noch sehr rüstig und liest und näht «och ohne Brille. CK. Srebsbehandluug durch Hitze. Bei dem in diesen Tagen tn London abgehaltenen klinische» Kongreß der Chirurgen Nordamerika« erstattet« Dr. I. F. Percy einen interessanten Bericht über di« Behandlung gewisser nicht operationsfähiger Krebsgeschwüre durch Hitz«. Das Problem war, ein Mittel zu finden, das die Krebszellen abtätet oder zumindest ihr Wachstum behindert, während die normalen Zellen durch die Behandlung nicht leiden. Man hat tn dieser Rick,' ? mit Radium gearbeitet, aber das Anwendungsgebiet i> -schränk», sodaß «an nach neuen Mitteln forschen muß. Dr. Percy versuchte es mit der Anwendung von Hitz«. Dabei zeigte sich, daß die Krebs zellen zerstört werden können, wenn die Masse einer Tem peratur von 50—55° L. ausgesetzt wird. Die benach barten Zellen und Gewebe werden durch dies« Temperatur nicht verändert, ihr« Empfindlichkeit beginn» erst bei Wärmeentwicklungen von 55—60 ° T. Verschieden« Appa rat« und Methoden zur Anwendung von Hitz« Lei Krebs sind bereits ersonnen, aber di« Apparat« find sehe kompli ziert und teuer; dazu kommt, daß ihr« Anwendung uuge» wvhnlich große Erfahrung und Geschicklichkeit erfordert. Percy arbeitet« nun mit einem vereinfachten kleinen und nicht teuren Apparat, der sich ausgezeichnet bewährte. Di« Vorrichtung besteht au» einem elektrisch erhttzbaren Eisen, das bei der Anwendung vollkommen zuverlässig reguliert werdin kann. Der Apparat mit seinem wassergekühlten Mutterspiegel gewährleistet die höchste Durchdriugungskrast und Verteilung der Wärme. Die notwendig« Hitz« ver brennt nicht etwa di« KrrbSgewebr, erhitzt sie aber so stark, daß st« mit der von einem Gummihandschuh umschlossenen Hand des Arzte« nicht mehr berührt werden könne». Wurde die Hitze von 50—55° C. 10—20 Minuten lang angewandt, so waren die Krebszellen absolut getötet, wäh rend di« normalen Grwebezellen keinen Schaden litten. Die Grundlage der neuen Methode besteht in dem Ge danken, unmittelbar in der Krebsmasse di« Hitze zu erzeugen und zu verteilen. Eine Legende vom Ursprung der Russen. Ein russischer Forschungsreisender, der von einer Expe dition durch das Altaigebirge zurückgekehrt ist, erzählt von einer eigenartigen Legende über den Ursprung seines Volkes, die er im ganzen buddhistischen Asien verbreitet gefunden hat. Folgendermaßen lautet diese uralte Geschichte: ES war einmal ein heiliger Mönch, der in einer Höhle wohnte, die im wilden Gebirge versteckt und ver loren lag: er lebte nur von Wurzeln und legte sich die bittersten Entbehrungen auf. Aber schließlich konnte sein Körper doch den Anstrengungen dieses esketischen Lebens nicht widerstehen; in einem Schwächeanfall stürzte er in seiner Höhle nieder und blieb besinnungslos liegen. Da kam ein Stamm von Nomaden durch diese einsame Berg wildnis und machte zufällig an der Höhle halt.. Die Tochter des Häuptlings warf aus Neugierde einen Blick fn daS Innere, trat dann, aufmerksam geworden, hin ein, und wie sie den unglücklichen Mönch ohnmächtig da liegen sah, wurde sie von einer solchen Liebe zu ihm ergriffen, daß sie ihre Verwandten und Freunde verließ, um bei ihm zu bleiben und ihm ihre Hilfe angedeihen zu lassen. ES gelang ihr, ihn wieder zum Leben zu erwecken, und aus Dankbarkeit heiratete der Mönch daS Mädchen. Nichts hätte ihrem Glück gefehlt, wenn nicht in der Nachbarschaft ein König regiert hätte, der ein sehr strenger Anhänger des Buddhismus war.. Entrüstet darüber, daß ein Mönch trotz seines Gelübdes gewagt hatte, eine Ehe einzugehen, zog er mit seiner gan zen Armee aus, uM den Abtrünnigen zu züchtigen. Als der Mönch die Feinde herannahen sah, pflückte er Schilf und band es so zusammen, daß daraus kleine Besen wurden. Er pflanzte diese Besen in die Erde rings um seine Höhle und flehte Gott an. Sogleich vollzog sich ein Wunder: die Besen verwandelten sich in ebensoviele Krieger, und diese Krieger wiederum pflückten Schilf, Landen eS zu Besen und pflanzten sie in die Erde. Aus diesen neuen Besen entstanden neue Krieger, und daS Wunder erneuerte sich so oft, bis das Heer, bas zur Hilfe des Mönchs auS dem Boden hervorgewachsen war, zahlreicher geworden als das Heer de» Königs. Die Besen-Krieger warfen sich auf die Feinde und schlugen sie in die Flucht. Nach diesem Sieg vollzog sich ein neues.Wunder: der Mönch fuhr in einer Wolke von angezündeten Freudenfeuern zum Himmel auf. Er ließ aber auf Erden seine Gattin zurück, die mit Hilfe der starken Krieger ein sehr mächtiges Reich gründete. Dies Reich war da- Reich der Russen, und weil das ab gepflückte Schilf von sehr blasser Farbe war, darum haben die Russen heute blonde Haare und Helle Haut. Und wenn die Welt voll Russen wär'! Ein junger Dresdner vuchbindermrisier, der Frau, Kind und Geschäft zu Hause läßt und doch mit gutem Humor in» Feld zieht, hinterläßt seinen Verwandten folgende Zeile«: Und wenn dl« Welt voll Rusten wär« voll Serben und Franzosen, So fürchten wir uns nimmermehr Und hau'n sie auf die Hosen. Und wäre noch so groß die Not, Sie ist doch zu «tragen. -in' feste Burg ist uuser Sott l Drum laßt uns nicht verzagen !