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Industrie* ist rin einaehender Bericht des Kaiserlich Deut sch« Konsul« in Kobe über die japanische Hutborden, und «trohtzutindustrie verüffeüLcht Word«, auf den wu- dir VeteMaten de, «wnmrbMcks besmcher« aufmerksa» nmchen. Du« erMhute Hch P« d«ch d« «uchhands bchu,« werd«; i» derKaa^ei derHandel«. Kldrechtstraße 4, «egt « zur lost«, frei« Einsichtnahme au«. —* «o» 4. LuM an verehr« folgende Militär- Lokal,»g«, die de« öffentlichen Personenderkehr freigegeben sind: 11« v« n« Iltö «« 1» 7» I» Dttunst tu Weser 7» I« 7« Hbf. 7« „ 1.7 «»fahr« t» reipzi, 3 7« 1« 7« Muhe« tu «tesar L» 7K 1«o 7« 1« F»«I» DutputM. WUnnst t, L«1«t,r 8» IO, 4« 10« «s öss»«l» vrooeko» «»fahrt t» Wes.: «1« vw ««ist.: ntv ' ow ' > uw " Muuft t» «tefa 4« SA 10» 4« 10« Muhet « Utes«: «ataaft tu «hewuttz: 8« II« 2«> gro M 11» V«n <^lr «utunft tu Wesa: 4« IVA 4« 1VW «»fahrt tu Lhemaitz: i« 7iS 1« 7U> M»«I» Lvcker»». Vow LVKurww. «utuust tu «Ader«: 5» 12K ö« N° 12« «»fahrt i» «tes. vw 12« v« 8°° 12« Von Lut^t«rre«rck». «»fuhrt t» «tes. vw 8» «nkunft t» «lfwrweetze: VI2 10« 4W v« «»fahrt t» Wtder«» 1« 7« 1« 6« «utunst t» «tesa: Iw HR iw 7«. >l»ebi LIutorerortl». «uknaft t, «tesa: 425 M» 1-5 7L " Sl»vk: M.»rt t» «tsterwerda: 7»! 12« « IVoaaon. «»ftthrl t» «tes«: ! «nvenft in «pst«» 2« i 4w M» ! lye^- 1« L«- v« 7w Van ««en. «nknnft tn Ricsa: ! «»fahrt in Naff«r 452 2W 8»2 tzS 2»2 ! 12« 652 j 4« Sämtliche Züge halten auf all« Station«. — Den sämtlichen sächsischen Bahnhof »wirt schaften ist die Verpflichtung auferlegt worden, tn der Zeit vom 1. bis 10. Mobilmachungstage aus schließlich alkoholfreie Getränke zu verschenken und von der Ausgabe von Wein, Bier und Schnaps voll ständig abzusehen. Diese Vorschrift erstreckt sich nicht nur aus eingezogene Mannschaften, sondern auf jeder- mann, der die Bahnhofswirtschaften besucht. Offenbar ist diese Verfügung erlassen worden, um die zu den Fahnen einberufenen Mannschaften nach Möglichkeit' davor zu behüten, etwa alkoholgeschwächt die Fahrt gegen den Feind an-utreten. — Nach h SS Ziffer S der Deutschen Wehrordnung find nach erfolgter Mobilmachung die zum einjährig freiwilligen Dienst Berechtigten mit ihrer Alter», klasse zum Dienst heranzuztehen. Da hiernach die Ein stellung Einjährig.FreiwMiger während der KrtegSzett nicht mehr erfolgt, werden von der Königlichen Prü fungskommission für Einjährig-Freiwillige während her Dauer de» Kriege» zum Zwecke de» sofortigen Eintritt» in die Armee Berechtigungsschein« nicht ausgestellt. — Alle photographischen und kinematogr.iphi- fchen Aufnahmen von Truppenauszügen, Wachposten und überhaupt von militärischen Borgängeu jeder Art find nach einer Bekanntmachung der Königlichen Polizei- oirektion Dresden strengsten» verboten. Zuwider handelnde haben ihre sofortige Verhaftung und Beschlag nahme ihrer Apparate zu gewärtigen. * Großenhain, In vorletzter «acht ereignet« sich ein tief bedauerliche» Vorkommnis. Herr von Tümpling, Lmtmmt de» 4. Garde-Landwehr^eldartillerir-Regiment», hier Ms»»» al» narGaligrr Besitz« d»S Rittergut« Gtölp- ch« »ei Radeburg, fuhr mit feine» Grau »ach Wittenberg, v« sich M» M lampfeSfreudtM Mann feiner Truppe ,u stelle« Vekm Passieren de» Auto» an dem an der Elster- awrdaer GiraG» «nfg,stellten Wachipost« ist Herr »an Tänrpilng «schaff« mord«, da dar Wachhmst« ein, falsche Patal« verstände« hatte ufld annah», da» Auto »mit, seine« Haltiges,hl, «ich» »achkomm«. D«, WachtpWen wisst kein verschulden, da er oorschriftSgemäh gehandelt hat. Lommatzsch, ve» Gtadtkassterer Arno Keil hier feiert« sein 25 jährig« AmtSjadilämn. An Anerkennung der van ihm geleisteten treu« Mitarbeit haben ihm beide städtischen Kollegien den AmtSnamen „RaiSsrkreiär" ver- Nah«. —hh Dresden. In »rhedender, begeisternder Weis« verlief am DtenStag abend di« außerordentliche Stabtverordnetenst tzung. LS handelt« sich um di« vemllltgung von «tner Million Mark zur Unterstützung d«r FamMen d«r KrIeqSdtenftpflichtigrn. Der dies bezüglich« Antrag wurde von allen Parteien einstimmig angenom- m«n. 5tn w«lch ousovfernder Weise da« sächsische Königehau« be müht ist, di« schrecklich«« Folg«« des Krieg«» zu mildern, «rh«llt u. a. auch daraus, daß beabsichtigt ist, einen Teil de« Königlichen Mestd«nzschloff«S und d«S vom Prinzen Johann Georg bewohnten PalatS auf der Zinzindorfstratz« zur Aufnahme kranker und ver» «und«t«r Krieger rinzurichten. In d«n Dchlöflern Moritzburg, Pillnitz und weesenflein soll«« später Rekonvaleszenten und er- holungSbtdürsti-e Offizier, und Mannschaften unterarbracht werden. Auch viel« ander, Schloß- und Rittergutsbesitzer haben sich erboten, verwunde und Krank« aufzunehmen und zu pflegen. Beim »Roten Kreuz" in Dresden gehen täglich groß« Spenden in Geld und Naturalien für di« in» Feld ziehenden Truppen ein, auch ist di« Anzahl der freiwilligen Krankenpflegerinnen «tn« sehr große, so daß viel« nicht angenommen «erden konnten. Frauen und Kinder von Reservisten und Landwehrmännern gehen schon in den nächsten Lagen aufs Land, um an den Erntearbeiten teilzunehmrn. — Einen bösen AuSgang für »inen Dresdner Druckerelbesitzer und Zeitung«. Verleger hat deffen Sucht nach Sensation genommen. Tin kleine« Vorortblatt verbreitet« in Extrablättern die Nachricht, der Zar sei gefangen genommen und Dänemark habe Deutschland den Krieg erklärt. Dies« Nachricht bereitet« im Publikum eme«teil« Freude, anderntetl« groß« Bestürzung, bald aber «wir« sie sich al« glatt erfunden. Der Verbreiter dieser Latarennachricht wurde Dienstag verhaftrt und sein« Druckerei polizeilich geschloffen. — Aufregende Szenen spielten sich am Dienatag mittag auf dem Altmarkte ab, wobei von der Waffe Gebrauch gemacht werden mußte. In der Näh« d«S alten Rathause« am Altmarkt« hatten drei männliche Personen sich verdächtig gemacht. Sine vielhunderlköpfigr Volk«, meng« umringte die verdächtigen und in kurzer Zelt waren di« brei Männer, die sich al« Ruffen erwiese», von hinzueilenden Mtlitärpersonen dingfest gemacht. In dem Augenblicke, als die verhafteten in einem schnell requirierten Auto abgeführt werden sollten, zog einer der Russen einen verborgen gehaltenen Revolver, um auf seine Verfolger zu schießen. Zum Glück konnte ihm der Revolver au« der Hand geschlagen und somit weiteres Unheil ver- hütet «erden. Kaum eine halbe Stunde später wurde ebenfalls am Altmarkte «in vierter Spion ergriffen und abgeführt. Da« Dresdner Haupttelegraphenamt wird ebenfalls militärisch bewacht, um Attentat« gegen das Amt zu verhindern. Dresden. Die Assesforenprüfungen werden fortge- seht. Gestern bestanden 14 Referendare die zweite juri stische Staatsprüfung. Von ihnen hatten vier vorgestern im Justizministerium die schriftliche Notprüfung abge legt. Drei Referendaren, die bereits eine oder mehrere der nach der Prüfungsordnung vorgeschriebenen fünf Probearbeiten befriedigend gelöst hatten, war die schrift liche Notprüfung erlassen worden. Weitere Meldungen zur Notprüfung gehen fortgesetzt ein. — 433 Notehe schließungen find bei den Dresdner Standesämtern seit Beginn der Mobilmachung bis gestern mittag vorge nommen worden. Pirna. Sin eingezogener Arzt stürzte am Sonntag oom Pferd« und erlitt «in« schwere Gehirnerschütterung. Gr wurde dem Garnisonlazarett zugeführt. Freiberg. Au» Gründen der Sicherheit sind all« hier wohnenden Studenten und Arbeiter russischer und serbischer Nationalität sür di« Dauer der Mobilmachung in Sicherheitshaft genommen worden. SS handelt sich um etwa 40 Personen. Anzeigen über strafbar« Handlungen gegen st« liegen nicht vor. Pößneck. Infolge der Kriegsgefahr haben eine große Anzahl industrielle Betriebe die Arbeit eingestellt. Der hiesige Gemeiaderat beschloß in einer am Sonntag abge haltenen Sondersitzung di« Einsetzung einer Notstands- kommissiou und stellt« ihr vorläufig 10000 Mark zur Verfügung. Crimmitschau. Bisher haben sich hier 47 junge Damen für den Krankenpflegedlenst beim Heere gemeldet, di« jetzt von Dr. Döhler, dem Vorsitzenden de» Samariter verein«, ausgebildet werden. Welschhufe. Am Sonntag wurde ein Radfahrer namens Talheim von einem Automobil, das ohne Licht fuhr, überfahren. Der Mann erlitt einen Unterschenkel, -euch und andere schwere Gesichts- und Armverletzungen. Der verletzte hat Frau und fünf Kinder und sollte sich am Montag beim Militär melden. OLerwürschnitz. Hier stürzte der Bahnarbeiter Klitsch beim Besteigen eine» Eisenbahnwagen» von die sem ab und geriet unter den Zug. Dem Unglücklichen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. Olbernhau. Der Stadtgemeinderat beschloß so eben einmütig in schleunigst einberufener Sitzung, für die Versorgung der Zurückgelässenen unserer Vaterlands verteidiger die Summe von 50 000 Mark zu bewilligen. Weiter wurde beschlossen, sofort seitens der Stadt ge nügend Lebensmittel anzukaufen, damit eine Teuerung vermieden wird. Ferner wurde beschlossen, an die Ar beitgeber die Bitte zu richten, nicht unnötig die Arbeits zeit zu verkürzen oder gar die Fabriken zu schließ n, sondern die Zurückgebliebenen nach Möglichkeit iveit.r zu beschäftigen. värenfel». Beim Pflücken von Tannenzapfen stürzte dieser Tage im hiesigen StaatSforstrevter der 33- jährige Handarbeiter Bernhard Reichelt au» Niederpöpel au» einer Höhe von D7 Metern von einer Tanne ab und war auf der Stelle tot. Reichelt war ein dem Trünke ergebener Mensch und hatte sich vor dem Besteigen der Bäume erst einen,MordSrausch angetrunken, er hin terläßt Frau und drei unerzogene Kinder. Ebersbach. Eine Kompagnie für sich stellt die Familie Jacksch auf der sogenannten „Festung". In die- ser Familie find sechs! Söhne und ein Schwiegersohn zu den Kaffen einberuse» worden. Der siebente Sohn ist im Frühjahr ebenfalls zum Militär auSgehoben wor den und wird wohl in den Krieg nachfolgen. Rothnautzlttz. Den Tod durch verbrühen fand rm benachbarten Karlsdorf da» 4i/, Jahre alte Söhnchen de» Steinarbeiter» Gustav Gneuß. Der Kleine war rn den Aaschlessel gefallen. Plau kn. Für bedürftige Familien der zur Fahne Einberufenen hat ein Ungenannter 2000 Mark gestiftet, ferner hat sich ein freiwilliger Wohlfahrtsausschuß ge bildet als Sammelstelle und Ausgangspunkt aller htlfS- uno Liebestätigkeit. — Die Aardinenfabrik Plauen ge währt ven Frauen der zur Fahne einberufenen Beamten und Arbeiter 1 Mark pro Tag und 25 Pfg. für jedes Kind. Leipzig. Der rumänische Student der Medizin Dercovici richtet an alle nichtdeutschen Kommilitonen oer Universität Leipzig einen Aufruf, in dem er es als eine moralische Pflicht aller derjenigen ausländischen Stu denten, die nicht zu den Waffen gerufen sind, bezeichnet, jetzt dem Lande ihre Dankbarkeit zu beweise.!, dem sie ihre geistige Ausbildung zu verdanken haben. Besonder» diejenigen Studenten, denen wegen ihrer jüdischen Kon fession in ihrem GeburtSlande jede geistige Fortent- ioicklung versagt war, mögen in dieser Stunde daran denken, daß ihnen Deutschland stets die Pforten feiner Biloungsstätten offenhielt und ihnen das gab, was ihnen ihr Vaterland versagte. Die nichtdeutjchen Studenten dürsten daher ihre Hände nicht in den Schoß legen, sonoern müßten in ganzer Kraft ihr Wissen und Können dem Wohle des deutschen Volkes zur Verfügung stell.'». — Tas Publikum hat die Direktion des Hotels de Pcusse gezwungen, das französische Schild von dem Hotel herab- zunehmen. — Die Leipziger Buchgewerbeausstellung bleibt bis ans weiteres noch geöffnet, der Betrieb wird trotz des nachlassenden Besuches noch in der bisherigen Weise weitergesührt- Die Pavillons Rußlands, Frank reichs und Englands haben geschlossen. Die bisher auf ihnen wehenden Flaggen sind niedergeholt worden. Knippelsdorf bei Schlieben. Hier schlng der Blitz in den Wagenschuppen des Rittergutsbesitzers Kiesel. Hierbei wurde der Gärtner Franz Schneider aus Ober- schlcsieu vom Blitze erschlagen. Schleiz. Legate in Höhe von 70 000 Mark hat dir einzige hinterlassene Tochter des früheren Su perintendenten und Kirchenrates Mühler in Lobenstein wohltätigen Zwecken ausgesetzt. 20000 Mark erhält die Klr'nkindsrbewahranstalt Ebersdorf, 10 000 Mark der Berkin zur Unterstützung armer Pfarrerstöchter, 1000' Mark die Kirchkasse, 6000 Mark die Ortsarmen in Ebers- dorf, 5000 Mark erhielt der Äustav-Adolf-Versin Neuß j. .5. nsw. Vermischtes. In der „Frankfurter Zeitung" veröffentlicht Rudolf Geck folgende markige Strophen: ES grollte von Ost, iS grollte von West, Am Himmel zuckt «» von Flammen, Wir standen, die Faust um die Schwerter gepreßt, Und bissen die Zähne zusammen. Wie standen und schwiegen — nun ist «S vorbei! Vorbei daS Zaudern und Zagen! Hin über die Lande schwingt sich ein Schrei: Ihr wollt eS, so sollt ihr e» tragen! O Stunde tm letzten Juliglanz, vernimm'» au« unendlichen Rethen: Wlr lassen den voden de» Vaterlands, Den heiligen, nicht entweihen! Wir standen besonnen, Gewehr bei Fuß, Und bissen die Zähne zusammen, Nun ist e» vorbei! Dir Volk meinen Gruß! ES reißt un» hinein in die Flammen! Die Stirnen empor! Die Fahnen voran! Zum Walle auf an die Grenzen! Und reiten wir heim, so sollt ihr dann Mit deutschem Eichlaub un» kränzen! Deutsche gegen Deutsche. S« dürfte zu wenig bekannt sein, daß in Rußland etwa 2 Millionen Deutsche ansässig stad, die al» russische Staatsangehörige nun ge zwungen sind, gegen ihre eigenen Stamme«, und Lands- leute zu kämpfen, Deutsche gegen Deutsche. Allein in Moskau und Petersburg wohnen ca. 100 000 Deutsche und in den Städten de« inneren Rußland eiwa 200 000, in den Städten de« polnischen JndustriebezirkeS etwa */, Million. Auch Warschau hat eine sehr ansehnlich« deutsche Kolonie und in Lodz ltegt die Industrie ganz in deutschen Händen. Im inneren Rußland aber gibt «S allein über «ine Million Deutsche, die sogenannten Wolgadeutschen, ausschließlich vauern, außerdem aber noch südrussische An siedler und kaukasische Kolonisten. Diese zwei Millionen Landsleut, gegen un« zu Felde ziehen zu sehen ist sür un» ganz besonders schmerzlich. Die neuen französischen Kassenscheine. Schon in den Tagen vor dem Kriegsausbruch macht« sich tu Frankreich plötzlich ein großer Mangel an vargeld im Verkehr geltend, und um diese« Uebelstande in den Gren ze« der Möglichkeit zu begegnen, hat die Bank von Frank- reich am Freitag Kaflenscheine auSgegeben. G» sind Scheine im wert« von 20 und von b Fr«., die bereit» seit längerer Zeit bereitgehaiten wurden. Sie wurde» angeblich vor einigen Jahren während einer drohenden europäischen Krise gedruckt. Der 20 FrS.-Schrin ist 12 em lang und 8 em breit und zeigt auf sein geädertem Grunde eine zart bläuliche Tönung, auf der al» Grundierung allerlei mythologische Köpfe erscheinen. Die ornameniare Umrandung zeigt die di« Inschrift „vanque d« France"; in Len unteren beiden Ecken gewahrt man auf Postamenten sitzend auf der linken Seit« Merkur, auf der rechten Seit« «in« symbolisch« weid- lich« Gestalt, di« di« Industrie darstellt. Der 5 FrS.->Schein ist kleiner, 11 em lang »ad 7 om breit; da» Papi« geigt