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Auf »rund dieses veschluffe« «efslgen also »m», Juli ket», Liquidationen. Ueb« di« übrigen zur Beratung stehen den Punkte kam der Vörsinoorstand noch zu keiner Einigung, «lrotdrttanule». In der geftetg«, Pa,lam«nt»Ntz»>ng schlug der Minis»«- prästbent Atqitth vor, dl« Veratvng zu drm Zulagantrag zur Homerule zu »ertagen. Die Führer der Opposition er klärten sich hiermit einverstanden und «klärt,» e» sür wünsch,««wert, daß England der Welt eine einheitlich« Front zeige. Dann erhob sich unter allgemeiner Erregung d,S Panse« der EtaatSfekieiär df» Auswärtig«»» Sir Edward Grey und erklärte, daß er bedauern müsse, dem Haus, keine Vefferung der aulrvärtigen Lag« Mitteilen zu löunen. Dir Aegiernng setz« ihre Bemühungen, den Frieden der Welt zu bewähre«, fort. In Lublin sand vorgestern da« feierlichr öffentllüe vegtäbni« der drei am Sonnabend Erschossenen statt. Di« Lote« wären di« ganze Nacht vor dem Hochaltar der Kaih«. dralt ausgebahrt, in der viele rotenwach, hielten. 8000 von Redmond« Freiwilligen begleiteten den Leichenzug von der Kathedrale mit Musikkapellen und 100 Priestern und 80 Blagen. Al« ter Zug an dem Ort« de« Zusammen- stahe« vorllbttkam, hielt er an, und alle sprachen «in Gebe». All« Geschäft« waren geschlossen. Mehr al« 50000 Menschen, darunter der Lordmayor uns die Würdenträger der Staat, erwarteten den Lraurrzu?. Mexiko. Li« Regierung von Mexiko «nannte den General Laura Villar sowie die Juristen David Eudierrez Allend« und Salvador Urbina zn Delegierten, um mit den Dele gierten der Aufständisch«, betriff« der Uebttgabe der Regie rung unter Sicherstellung der nationalen Jmerrssen zu ver handeln. Die Delegierten reisten gestern nach Tampico ab. Albanien. Bei der Ueberreichung de« EntlasiungSgesuche« der holländischen Milston «klärte Dewerr dem Fürsten, daß die Holländer Albanien im g«,rnwäriige», Augenblicke nicht ver lassen, jedoch nach Klärung der Verhältnisse die« insgesamt »u« würden. Heut« werden dir beiden Kinder de« Fürsten nach Stauia gebracht. Mnhland. Gestern haben die Fabriken, die während de« letzten Außstande« von den Fabrikanten geschlossen worden waren, di« Arbeit wieder ausgenommen. In den Putilowerkru und NudO-v». v«den Fabriken ist der Streik ebentona ^»«ndrt. Aus aller Welt. Reimar: Ein Aussehen erregender Selbstmord hat sich vorgestern hier ereignet. Ter Inhaber ocs Bank- Hauses A. Saal nnd sein Bruder, der als Prokurist in seinem Geschäft tätig war, haben wahrscheinlich infolge von Bärsenverlusten Selbstmord verübt. — Breslau: Tie Stadtverordneicu genehmigten gestern vormittag in einer außerordentlichen geheimen Sitzung die Aufnahme eines Kredits von 5 Millionen entsprechend dem An träge. des Magistrats zur Versorgung der Zivilbevöl kerung mit Lebens- und Verbrauchsmitteln im Falle einer Mobilmachung. Von Istl Stadtverordneten waren 63 an wesend, die sämtlich für den Antrag stimmten. - A e w - york: Mittelmeersirmen suchen Kohlen. Manche Europa- reiiende geben ihre Reise auf. Einige Importwaren er- .hilue». ^bebliche Preisbesserungen. Sport. Luftschiffahrt. )( Dresden. Da» Luftschiff „L. Z. 25", da» künftige Militiirluftschiff „Z. S", traf gestern abend um 7'/, Uhr über Dresden rin, unternahm eine Schleifenfahrt über der Stadt und landet« um 8,10 Uhr glatt in der Kaditzer Luftschiffhalle. Es hatte um 4 Uhr nachmittag Nürnberg und um 6 Uhr Plauen passiert. Wicke« «»«—«,, du- »on N.vtu»—un» «»ur»« »«»»*uut«n V-Im I^U»«n 6-b-nu» <!«r «»!« Zleckenpferch IsersckMfelörlke ^n D Lo-, n.a-dcu, Sill«'» ra Ni r > u->drn del: Slädt-Avvlheke; vsk Förster;« v »,»»icke; W. F. Thoma« » S-h»; Vlumevschet»; «ukertzrog.; ln Gröba: Theo« Zimmer «nd Apotheker Rahuselb. Eäh Prima Re»«»»!«»!,!»», SbwknblerÄl««, vnwwwAwIelwn- SrwInAwkIwn- dnitswtt«, ettv. »okwiävkwni-wirkbv» Vünsöslkvlm — empfiehlt billigst — k. A. Mr Wsscdie weiche eiki in MW SlMwll s. k. n man Be'lellnng aus Ssslmsgvn 2. Absaat, Petkuser, beinahe vbne Lager, ans Äswelreil 1. Avsaui, Criewaeuer 104, ohne Rost v. ohne Lager, ent gegen. Besichtigung derFelder nach Anmeldung gestattet. * UNÜ kauft zu höchsten Tagekpreisen Hugo Prcntzrr, Walzenmühle Zeithain. 10500 M. a. 1. Hypothek, «500 M. a. sich. Hypothek auZzuleiheu dch. P. JLHuig, Sorthkstr. öS. -ei 8. Mittag kauft mi W gut nk preiswert. 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Alfred hatte zuerst etwas perplex dieser Szene zugeseheu, Kanu verzog sich seiu hübscher Mund zu einem Lächeln. Er hatte «ineeigentümliche Manier, zu lächeln. Au den Winkeln öffneten sich die Lippen immer zuerst, eine Gewohnheit, die drm Gesicht einen spöttischen Ausdruck verlieh. „Tränen?" fragte «etwas iranisch. „Teuerstes Cousinchen, diese au und für sich sehr edle Flüssigkeit ist meines Erach tens «»Material, das wohl für Poesie und Romantik recht verwendbar, aber hier wenig am Platze ist. Ich schätze die profaneren Abarten, wie „Mariaträn" oder „Lacrimae Christi", bedeutend mehr nnd empfehle auch Dir, lieber von diesen dein Apollo zu opfern, damit Deine noch nngewcinten Tränen ver siegen in de» Tränen deS Weines." „Er muß immer necken," sagte Frau v. Landeck, indem sie ihrem schönen Söhne einen »richt ernst gemeinten kleinen Schlag qnf die Schulter erteilte. „Was für einen Eindruck muß Leu che» vo» Dir erhalten? Doch nun rufe Onkel Heinrich zum < Abendessen, Viola," wendete sie sich an ihre Tochter. Dies« erhob sich gehorsam, während Alfred sich erkundiate, ob Magdalene von der Existenz deS Onkels »»nterrichtetwäre. Auf ihr Verneinen gab « bereitwillig Auskunft. „DaS ist nämlich ei» Unikum, hochbrtagt nnd weisheitsvoll — Du wirst ja sehen, Magdalene! Mama war ko leichtsinnig, diesen ihr«» Großonkel vor saft »vei Jahrzehnten, als er sich noch in brm jugendlichen Alter eines Achtzigjährigen befand, anfzn- fordern, hier seine» Wohnort aufznschlagen, um ihn» seine letzte» LebenStage zu verschönern." «Man setzte voran», daß« so rücksichtsvoll sei», würde, schleunigst zu verscheiden. Nun ist mit der Z-it sein Gedächtnis so schlecht geworden, daß er das Sterben ganz vergessen hat." „Fred!" mahnte die Mutter, „wie kannst Du nur so frivol sprecbeu!" Alfred lachte. „Nach Eurer Ansicht ist meine Natur ja auf diesen Grnndton gestimmt. Es wäre inkmiseqnent, ans der Rolle des ungeratenen Sohnes zu fallen. Hoffe nnd harre, liebe Mama, vielleicht steht Dir doch noch einmal das Schlach ten eines Kalbes bevor." Frau von Landeck schüttelte den Kops nnd schien sich zum Seufzen anznschickeu, aber der dazu ungesetzte tiefe Atemzug verwandelte sich dein» Anblick des Sohnes in ein leises Lächeln des Trinmphes. „Wir pflege»» die Hauptmahlzeiten gemeinsam mit dem Inspektor und der Mamsell einznnehmen," erklärte sie der Nichte, „denn ich befürworte das patriarchalische Verhältnis zwischen Herrschaft nnd Dienstboten. Die beiden alter» Leut chen stören ja auch nicht." „Nein, sie wirken mir dekorativ," erläuterte Alfred, „ge wissermaßen als Zierpflanzen. Hat Dir Reiche nicht imponiert, Magdalene ? Sein roter Kopf mit dem graugrünen Haar schopf erinnert au ein zur Mahlzeit vorbereitetes Radieschen. Appelitanreizend in des Wortes verwegenster Bedeutung." „Laß das Spotten, Fred," unterbrach ihn Frau von Lau deck. „Der gute Reiche ist ebenso ivie die Mamsell eine tüchtige Kraft." „Wer bestreitet denn das ?" entgegnete Alfred. „Einer ist im mer vorzüglicher als d« andere, meistens der andere noch mehr. Sehr gut funktionierende Maschinen, ohne Spur eige ner Intelligenz. Solche Eigenschaften sind nicht hoch genug anznschlagen! Besonders ist das Alräunchen, will sage»» die Mamsell, in mancher Hinsicht zu beneide»». Wenn die mal ihren Geist anfgibt wird das eine leichte Aufgabe sein." Da hörte man den dn.chdringenden Ton deS Gong, der zn Tische rief, und gleich darauf öffnete sich langsam die Tür. Viola trat ein: an ihrem Arn» hing eine gebrechliche Greisen gestalt mit unzähligen Falten in dem blutlosen Gesicht, und schlürfte mit wankenden Knie»» näher. Fran von Landeck ergriff die Hand des Alten, in dem sie sein blödes Gesicht Magdalene znznwende:» suchte. ..Hier stelle ich Dir nnsere neue Hansgenossm vor, Magdalene W.'l« lenkamp. D»» weißt, ich habe Dir schon von ihr berichtet." Der alte Mann nickte eifrig und nngeniert, in den» er mit seinen kleinen, entzündeten Aenglein gewissermaßen an ihr hernmlenchtete. Dazu hatte er ihreHände gefaßt und hielt sie nun mit seinen kalten, trockenen, unaufhörlich zuckenden Fin gern nmklammert. „Ja, ja, ich weiß," lallte er, während sich das kleine Rnn- zelgesicht in» Lächeli» unschön verzog, sodaß veim Oeffnen der Lippen der zahnlose, dünne Unterkiefer sichtbar war. „Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen, mein Fräu lein," sagte er nicht ohne eine gewisse Conrtoisie. Und dann, ihre Hände loslassend, zitterte er mit seiner dürren Rechten nach dem Stuhl hin. „Bitte, Platz zn behalten, mein Fräu lein." „Das ist eine Verwandte, die wir alle „Di»" nennen kön nen, Onkelchen," erläuterte Fra»» von Landeck, „Magdalene heißt sie." Der alte Mann horchte auf. Dann lachte«. „Magdalene, hihihi! Macht alles alleene! Die fleißigste Heilige, hihihi!" Er setzte sich in den Lehnstuhl, den ihn» Viola hingeschoben batte, und sing an, Konversation zi» machen. „Wie geht es Ihre»» verehrten Elter», mei» liebes Fräulein?" „Magdalene hat keine Eltern mehr," sagte Frau von Lan deck ernst. „Sie ist sehr krank gewesen. Weißt Dn gar nichts mehr von dem, was ich Dir vorhin «zählt habe ? Sie ivird uns von letzt ab die Freude n»achen, unsere liebe Hausgenossin zu sein." Der alte Mann sah sehr vergiliigt an». „Das ist hübsch," sagte er. „Da »vollen wir uns recht nett unterhalten. Ich tue das gern, dann vergeht die Zeit schneller. Oder »vir spielen Tod und Leben. Ja, ja —" er kicherte in sich hinein. „Ich bin für »nein Alter merkwürdig rüstig! Ja, ja, in» nächsten Jahre »verde ich hundert Jahre. Und dabei bin ich ganz frisch. Ich gebrauche keine Brille, ich höre noch gut und gehe alle Tags spazieren. Mäßigkeit nnd frische Luft erhalten den Menschen. W« sagte doch das? Viola, weißt Dn es nicht?" Er versank in Grübeln, dann fing er »»ach einer Weile wie der an. „Weißt DneS »licht, liebe Wanda, wer eS sagte! Be sinne Dich doch daranf, bitte, bitte! Weißt Du es nicht, bitte, bitte!" LS3 20