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- Erscheinungsdatum
- 1914-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191407138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-13
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Monat
1914-07
-
Jahr
1914
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1 auSzu- schen Strumpffabrik gebracht w«den. Wenige hundert Meter »pr de. Habe» wurde die Geldkist« von dem La- gePagtG ADM Machschlüsselt «us de« vagen gestohlen und in dem »üheu Steinbruch versteckt. Der Raub wurde dadurch erleichtere da- der «na^klagte Lerch« ll» festster »rtk deschLfttgt war und dadurch Firma kannte. Mich hatte er «agenschlüss,r nicht abgegtden. adrik gesund«« und den"Eigen- Sechsttt hat von dem Gelbe Landesveretn für Naturkunde zu Freiburg i. v. veröffent licht sorgend» 10 Gebot« für den Umgang mit den Pflanze« und Lier«: 1) LE sollst der Natur, die dich durch ist« Schönheit «freut, nicht mit Undank lehn«, indem du sie schädigst. « ru sollst die Natur nicht durch weggewdrfene Blumen, Papi« oder sonstige »fälle ver schandeln. 3) Lu sollst zur Erinnerung oder für deine Sammlungen von Vlumen, Schmetterlingen und derstl. nur soviel mitnehmen, al- du wirklich brauchst. 4) Lu sollst leine überflüssigen Sammlungen anlegen, noch von Schmetterlingen, Käfern oder sonst etwa-, wenn du dich nicht ernstlich damit beschäftigen willst, 5) Du sollst auf solche Naturseltenhelten, deren Bestand dadurch gefährdet wird, überhaupt verzichten und bedenken,- daß sich auch andere daran erfreuen wollen. 6) Du sollst keine Pflan zen mit den Wurzeln auSgraben noch auSreißen. 7) Du sollst von Bäumen und Sträuchern keine Blätter ab reißen, sqndern sie nötigenfalls mit einem scharfen Messer oder Schere abschneiden. S) Du sollst beim Pflück« der Blum« darauf acht«, daß der Stock nicht beschädigt wird und wenigstens noch einige Blüten daran bleiben. 9. Du sollst die Rinde der Bäume nicht als Stammbilch benutzen. 10) Du sollst Kinder und unverständige Er- wachsen« zur möglichsten Schonung der Natur anhatten. * Gröba. Im hiesigen Einwohnermeldeamt« ge langt« im Monat Juni 1914 288 Personen zur Polizei- ltchen Meldung. Lao« entfiel« auf Anmeldungen 114 und auf Abmeldungen 174 Personen. Li» Wegzugszatzl Übersteigt somit di, Zuzug»zahl um SO. 2« gelangten außerdem beim hiesigen Standesamt noch 10 Geburten und 2 Gterdefälle zur Anzeize, mtthtck find 8 Personen «ehr geboren als gestorb«. Di« Einwohnerzahl der Ge meinde Gröba betrug End« Juni ISIS 61SS Personen, Ende Juni 1914 SL9S Personen. * Wülknitz. Am 12. Juli fand hier da» Jahres fest des Gustav-Adolf-Zweigvereins Großenhain statt. Nach de» Festzug, zur festlich geschmückten Kirche begann um 8 Uhr der Gottesdienst, bet dem Herr ?. Wtnter-Großen- hatn über Ap. 11, 27—30 — Unsere evangelischen Glau- densgenoflen in Not! — predigte. Dem Gottesdienste schloß sich eine Nachversammlung im Ortsgasthof« an. Nach dem Kaffenbericht, vorgetragm von Herrn Lehrer Nichter-Großenhaiu, gab Herr k. Bachmann-Skafsa, der Leit« der Versammlung, einen Neberblick über Geschichte und LSligkett der Gustao-Vdolf-Verein«. Herr k. Hasche. Gtrieß« sprach üb« den zum evangelisch« Glaub« über getretenen früheren katholischen Pfarrer Maudry, und Herr ?. Vachmann erzählte von der spanischen Diaspora. Die Ansprachen wurden von Gesängen und Deklamationen um- rahmt. Auf d« Tagesordnung standen noch: Beschkuß- saffung über die vorhandenen Geldmittel und Wahlen. Im Schlußwort sprach der Ort-geistliche, Herr k. Gold«- Peritz und Wülknitz üb« seine Erlebnisse in der böhmischen Diaspora. ' Weißtg. von «in« groß« Anzahl Interessierter Gemeinden ist eine Petition in» Werk gesetzt worden »eg« Wetterführung der vahn Dürrröhrsdorf—Weißig nach Nadebera od« Wetterführung der Straßenbahn von hier uach Radeberg. Coswig. Sonnabmd nachmittag in der erst« Stund« entstand in der Lackfabrik von Tkdemann ein größeres Schadens««. Nur dem schnell« Zugreifen der Feuerwchren aus der Umgegend und eines DampfspritzenzugeS der Dresdner Berufsfeuerwehr ist eS zu danken, daß nicht da« ganze Fabrifg^'Lude dem Brande zum Opfer fiel. Da- Feuer entstand durch Ueberkochen eines mit Harz gefüllt« Kessels. Ein Gebäude wurde zerstört, doch «leidet der Betrieb keine namhafte Störung. Der Lacksiedemeister wurde verletzt und mittel» Automobils in da» Meißner Krankenhaus übergeführt. Der Lampfspritzenzug der Dresdner Feuerwehr traf bereits 2b Minuten nach der Alamierung auf der Brandstätte ein. In rinyn neben der Lacksirder« befindlichen Fabrikgebäude ügerten große Borräte an Benzin und Schießbaumwolle di« bei« einem Uebergreifrn de- Feuer» allerdings eine erheb lich« Gefahr gebildet hätten. Aus dickem Grunde hatte man vorsichtigerweise die Dresdner BerufSfeuerwehr um Hilfe die Gepsl -elsstner , Der »nt« Stein« versteckte Stäub wurde noch am gleichen Lage von Arbeitern der Fabrik gesund« und den Eigen- tümern wieder- -ugestei nicht-. Während der Angeklagte Verthold dm Raub als barmlo» binzuftellen suchte, indem er erklärte, erhöbe sich nur ein« Scherz mit dem Beifahrer machen wollen, war der Angeklagte Beck in vollem Maße geständig. Die Strafe lautete für beide, da sie wiederholt vorbestraft waren, auf je 1 Iahe S Monat« Gefängnis und 3 Jahre EhrenrechtSverlust. Bei veck wurden 2 Wochen der er littenen Untersuchungshaft angerechnet. Gersdorf. -ter fiel das 1»/, jährige Kind de» Bergarbeiters Max Müller in einem unbewachten Augen blick aus dem Kinderstuhil, wodurch da» Liud einen doppelten Gchädelbrnch erlitt. Nach kurzer Zeit trat der Tod «in. Frankenberg. Spurlos verschwunden ist eine Ehe frau von hier unter Mitnahme eine- Sparkassenbuches mit einem weg« Hochstapelei mehrfach vorbestraften Mann«. Chemnitz. Unter dem Vorsitz des Oberbürger, meister- Dr. Sturm fand am Sonnabend im Rathaus eine Sitzung des Verein» zur Veranstaltung einer In dustrie. und Gewerbeausstellung für da- Jahr 1S17 statt. Ursprünglich hatte man beabsichtigt, eine sächsisch thüringische Ausstellung zu veranstalten, aber nach ein gehenden Erörterungen mit den in Frage kommenden Unternehmern und nach Anhörung von Vertretern von Industrie und Handel hat man sich entschlossen, die Aus stellung aus Sachsen zu beschränken, sodaß sie also einen rein nationalen sächsischen Charakter tragen wird. Man hofft auf diese Weise, daß sich die sächsische Zn- dustrte recht zahlreich an ihr beteiligen wird. Als Gelände für die Ausstellung ist der Stadtpark in Aussicht ge nommen. — Als am Freitag abend in der achten Stunde ein zweispänniges Kutschgeschirr die Leipziger Straße heretnfuhr, liefen direkt hinter diesem zwei Knaben her. In der Nähe der Kellerstraße verließen die Knaben plötzlich den Wagen, und lief einer von ihnen recht- nach dem Fußweg, und der andere, der 8 Jahre alte Rudi Beier, Leipziger Straße 111 wohnhaft, links auf den Fahrweg. In demselben Augenblick fuhr aus entgegengesetzter Rich tung ein Straßenbahnwagen vorüber. An diesen rannte der Knabe Beier heran, kam zu Falle und e- konnte Ker Wagenführer, trotzdem er seinen Wagen sofort zum Stehen brachte, nicht verhindern, daß das Kind unter die Schutzvorrichtung geriet. Von dem Wagenführer konnte der beklagenswerte Knabe nur al- Leiche unter dem Wa- gen hervorgezogen werden. Anscheinend hatte das Kind schwere innere Verletzungen erlitten. Leipzig. Hier sind ein Holzhändler und einer seiner Angestellten wegen Wechselfälschung in einem Gesamt- betrage von etwa 60000 Mark verhaftet worden. Beide haben die Namen kreditfähiger Geschäftsleute als Akzep tanten aus die von ihnen ausgestellten Wechsel gesetzt und diese bei Leipziger Bankinstituten diskontiert. — Das Reichsgericht verwarf die Revision des Redakteurs der „Tribüne" Karl Schneidt, der vom Landgericht 3 in Ber lin am 4. April zu 6 Wochen Festungshaft verurteilt Word« ist, weil er durch den Abdruck eines vom mit angeklagten Dr. Zepler in seinem Blatte „Der Weg" veröffentlicht« Briefe- eines Backfisches d« Kronprinzen von Preußen beleidigt hat. Der Angeklagte Zepler hatte seine Revision zurückgezogen. Pausa i. v. Tine Kläranlage ttt Form eines Kremerdrunnm» ist hier mit einem Kosteuaufwande von 20900 M. nach ein« Bauzeit von elf Wochen sertiggestellt worden und jetzt in Betrieb genommen worden. Die Ab- fallwäff« werd« dadurch unschädlich gemacht. Neu-Burxdorf. Am Donnerstag nachmittag er- eignete sich hi« ein schwerer Uaglücksfall. Sin beim Guts besitzer Emmer in Burxdorf auf Besuch weilender junger Mensch von 16 Jahren fuhr mit dem Geschirr nach der Glashütte, um dort Asche zu holen. Al» er über den Vahnübergaug fuhr, löste sich der Vorsetzer vom beladenen Wag«, auf dem der jung« Mensch faß. Dieser kam so unglücklich zu Fall, daß beide Näder über ihn hinweg ging« und ihm ein« Oberschenkel ze, quetschten. Der verunglückte wurde mittels Krankenwagens nach Mühlberg tu» Krankenhaus transportiert." Letschen. Die Sammlung« sür die durch die Rutschung« am Hopsmberg Geschädigten -ab« dm Be trag von 18000 Kronen ergeben. Bei d« in der vorig« Woche unter dem Vorsitze de» StatthaltereiratrS Barvlttu» abgehalten« Sitzung wurde festgestellt, daß der landwirt schaftliche Schaden 28000 Kronen beträgt. In der letzten Gemckudeausfchußsitzung wurde beschlossen, für die Ge schädigten «tue Spende von 500 Kronen zu gewähren. Louisenhain (Schlesien). Eine schwere Bluttat, die durch einen verhängnisvollen Irrtum verursacht wurde, hat sich hi« zugetragen. Der 26 jährige Berg mann Frank Klinke ist von seiner eigenen Schwester nachts durch Axthiebe erschlagen worben. Am andern Morgen wurde er blutüberströmt im Zimm« seiner Schwester aufgefunden. Die Schwester, die sofort verhaftet wurde, gab an, sie sei in der Nacht erwacht und habe geglaubt, Ihr Bruder, der wegen ihre- kranken Zustande- Nacht wache bet ihr hielt, sei ein Eindringling. Darauf habe sie eine Axt ergriffen und ihn erschlag«. Das Mädchen scheint geistig nicht normal zu sein. Die Mutter ist tob süchtig, ein Bruder hat sich in einem Brunn« ertränkt und «ine Schwester hat eine Scheune angezündet und sich darin verbrannt. Kötzscheubroda. Wie b« Generalanzeiger mit» Sollt, wurde aus eia« anonym« Anzeige hin durch dt« Geudarmtttebrtgad« festg«stellr, daß «tu Hansmädchen Sud« Mat dick«» Jahres tu der Wohnung ihrer Eltern zu Oder- Wtzschoubroda «in Kind geborm hatte, dessen standesamtlich« Meldung unterdltrben war. Mit Hilf« «tu«s Polizeihundes, der auf dl« Spur gesetzt wurde, gelang es, dt« Letch« «tue- «ugeboreu« KiudG 1« Garten auszufind«. Die Sckch« evurdo ausgegrad« und tu dt« Fttedhofshalle gebracht. Lt« Staattanwaltschaft hat dt« Unterfuchuag ckugckettet. Dippoldiswalde. Die hiesige Gegend wurd« vor gestern von zwei Gewittern betroffen, von denen das am Nachmittag niedergegaugene von heftigen Regengüssen mit Graupeln begleitet war. Ein Blitzstrahl zündet« Im be nachbart« Otte Elend und äscherte das dortige Ziunner- sche Gut ein. Die Nachbarwehren warm schnell zur Stelle, um das Schadenfeuer zu bekämpf«. Crossen. Die 21 und 18 Jahre alt« Schlosser gehilfen Th ost und Lasch badet« Freitag abend in der Mulde, als L. von d« Strömung erfaßt wurde und unterging. Dhoft versuchte, ihn zu rette», doch ver schwände» beide im Wasser und kam« nicht wieder zum Vorschein. Die Leiche LhostS wurde gesund«, die von Lasch noch nicht. Ehemnitz. Der Raub der HermSdorfschen Geldkiste stand am Freitag vor der Ersten Strafkammer des hie sigen Landgericht» zur Verhandlung. Beschuldigt waren der am 25. März 1888 in Zscheila bet Meist« geborene Urbetter Alfred Berthold und der am 28. August 1870 in Lauenhain bet Mittweida geborene Arbeiter Ernst Beck, beide in Themnitz wohnhaft. Der Verhandlung lag folgender Tatbestand zugrunde: Am Bormittag des 18. Juni d. I. sollte durch «inen War«transportwagen auch dt« Goldklste »tt 12144 «art «uh der Hermsdors- sfalpe LOL I K sHhesnazz l» LWM M. Wie sch« kurz berichtet, feiert« am -estrig« Sonntage unser Technikum da, Tag der zehnjährig« Vi«d«kchr seine? i« Sommer 1904 erfolgt« Gründung. SW geleitet wurde das Fest durch ein« Frühschoppen im Stotztpark, wo sich Lehrerkvllegiuw, Technikerschaft und ehemalige Studierende, d. h. die alten Herr« der Anstalt, viele mit ihrenHrauen, aus all« Gauen de- deutsche« Vaterlandes, einer sßMr aus Togo, zu fröhlichem Willkommengruß und -Trunk zusammen- gefunden hatten. Der Nachmittag — der Begina der Ber- anstattungen war mit Rücksicht auf die heiße Jahreszeit auf 6 Uhr gelegt worden — brachte im mit Lampion- geschmückten Gart« und festlich dekoriertem Saale de- Gasthofe» zu Pausitz eiu Festkonzert, ausgeführt von der bewährten Kapelle de» 68. Art.-Regm. unter persönlicher Leitung seine- Diri gent« Her« Musikmeister Otto. Nach dem 2. Musikstück: Ouvertüre z. Op. „Iphigenie auf Aulis" ergriff Herr Direktor Bormann das Wort zu folgender Festrede: Meine hochverehrten Damen und Herren! Mir ist die ehrenvoll« Aufgabe zuteil geworden, Ihnen allen. , meine hochverehrten Herrschaften, weiche Sie in so liebenswürdiger Weise und in so stattlicher Anzahl unserer Einladung zur beschei denen Feier de« zehnjährigen GründungStaae« unserer Anstalt Folg« geleistet haben, Len herzlichsten Dank de« Lehrerkollegiums und der Technuerschaft sür Ihr freundliche« Erscheinen auszu sprechen und Sie in unserer Mitte herzlich willkommen zu heißen! Wie ich schon sagte, soll unsere Feier nur eine kleine, be scheidene Feier sein, welche uns alle daran erinnern soll, daß vor nunmehr zehn Jahren unser Technikum Riesa gegründet wurde. Wir alle waren lange unschlüssig, ob wir überhaupt den zehn jährigen Tag der AnstaltSgriindung feierlich begehen sollten ober nicht, und viele Fürs und Widers wurden ernstlich erwogen; aber endlich gab doch die Tatsache für die Abhaltung einer kleinen Feier d« Au«schlag, daß Vereine und Korporationen jede» Jahr ihren GründungStag festlich begehen; warum sollte also unsere Anstalt gerade den Tag sang- und klanglos dahingehen lassen, an . welchem sie das Licht ihres Dasein» erblickte?! Gestatten Sie, meine hochverehrten Herrschaften, Ihnen nur in ganz kurzen Zügen diese zehn Jahre des Bestehens der An stalt an Ihrem geistigen Auge vorüber ziehen zu lasten. Nach monatelangen Verhandlungen erhielt ich Anfang des Jahres 1904 durch den damaligen Bürgermeister Herrn Dr. Dehne die Mitteilung, daß die beiden städtischen Kollegien die Gründung de» Technikums Rusa, nach erteilter Genehmigung des Königlichen Ministerium» de« Innern, als private technische Lehranstalt unter meiner Leitung beschlossen hätten. Zur Verfügung stellten mir die städtischen Kollegien zunächst vier Räume des Gebäudes, in welchem sich noch heute die Anstalt befindet, sowie die kostenlose lieber» lastung von GaS zur Beleuchtung, Master, Heizung und Reinigung der GchulrSume. Nach Beschaffung von Inventar und Lehrmitteln wurde die Anstalt zunächst im Sommersemester 1904 durch Abhal tung eines Kursus für Heizer und Maschinisten, deren Unterricht in den Abendstunden erfolgte, eröffnet. Der regelmäßige Tagesunterricht jedoch fiel erst in da« Wintersemester 1904/05, nachdem ich die damalige Reformwerk- meisterschule Apolda mit übernommen, und deren Inventar er worben und den Betrieb dieser Anstalt nach Riesa verlegt hatte. Zum Semesterbeginn stellte es sich aber heraus, daß die vor handenen UnterrichtSräum« für die zur Eröffnung des TageSunter- richt« vorhandene Schülerzahl von 70 Herren nicht genügten. Auf Grund dieser Tatsache beschlossen die städtischen Kollegien, das Obergeschoß des BordergebäudeS der Anstalt, wie es jetzt vor handen ist, auszubauen, wodurch zwei schöne Unterrichtsräume gewonnen wurden. Der Unterricht wurde inzwischen in den ver schiedenen Räumen und Sälen des „Gesellschaftshauser", in dessen großem Saale auch die feierliche Eröffnung der Anstalt in Gegen wart de» Herrn Bürgermeister Dr. Dehne, als Vertreter der Stadt, erfolgte, notdürftig abgehallen. In der ersten November woche siedelte di« Anstalt m die fertig gestellten Schulräume über und begann nun den regelrechten Unterricht in allen Klassen der Maschinenbau- und der ersten der Schiffbau-Abteilung. Die Ent wicklung dieser Abteilung für Schiffbau, welche in ihrer Entwicklung und ihrem Ausbau viel ihrem Leiter, Herrn Dipl. ins. Lorenz, zu danken hat, und da» Hmzutreten einer Hochbau-Abteilung, die allerdings im Jahre 1910 wegen zu geringen Besuchs wieder ein gehen gelassen wurde, machte im Laufe der nächsten Jahre eine Erweiterung der Unterrichtsräume nötig, und erhielt die Anstalt di« Räumlichkeiten de» Hintergebäudes überwiesen, in denen noch während der drei ersten Jahre Volksschulklassen untergebracht waten. Hierdurch erhielt die Anstalt weitere drei Klassen und einen schönen Saal für das elektrotechnische Laboratorium. Aber auch hiermit konnten die Besucher der Anstalt noch nicht genügend gut und für den Unterricht vorteilhaft untergrbracht werden, aus welchem Grunde da» damalige freistehende ehemalig« Mestesche Bankgebäude für einen Schiffbauzeichensaal gemietet wurde, und zwar auf die Dauer zweier Semester. Inzwischen wurde der da- mal« noch im Technikum wohnende Rat-hauSmann, welcher als solcher auch sür da« Technikum fungierte, anderweit wohnlich feiten« der Stadt untergebracht, und seine Wohnung zu einem einzigen großen, Hellen Schiffbauzeichensaale umgebaut. Lieser Saal ist der schönste und größte der ganzen Anstalt und dient un« jetzt auch zur Abhaltung von Festakten anläßlich der Geburts tagsfeiern Ihrer Majestäten dr» Kaiser» und König». So war denn nach und nach infolge ber Entwicklung der einzelnen Ab teilungen der Anstalt, von denen die Abt. für Maschinenbau und Elektrotechnik in den Herren Dipl. ing. Egolt und Koch anerkannte und allseitig beliebte Lehrer gefunden hat, nun da» ganze Vorder witz Hintergebäude zu Unterrichtszwecken für da« Technikum ein gerichtet. Die» ist, mein« hochverehrten Herrschaften, in kurzen Zügen die äußere Entwicklung der Anstalt im Laufe der ersten zehn Jahre ihre» Bestehen», und daß sich die Anstalt so räumlich entwickeln konnte, da« dankt sie der stet» bereiten und keine Kosten scheuenden Opferwilliakeit der städtischen Kollegien, denen ich von dieser Stelle au» dm Herzlichsten Dank für alle» der Anstalt Geleistete aus- Nit der äußere» Entwicklung aber ging Hand in Hand der innere Ausbau der Anstalt. Den Forderungen und Errungen schaften der Technik entsprechend mußten die Lehr- und Stunden pläne der einzelnen Abteilungen und Semester wiederholt ergänzt und erweitert werden und dm Anforderungen de» Königlichen Ministerium« nach einer vorbildlichen Prüfungsordnung Rechnung getragen werden. Lieft Prüfung«ordnung wurd« erst im Jahre ISO» vom Königlichen Ministerium definitiv aenehmigt, aber schon wieder steht die Anstalt auf Grund der Beschlüsse de« deutschen Lu»schuff«a für da« Technische Schulwesen vor der Aufgabe, diese Prüfungsordnung neu zu regeln, wenn die Anstalt dm Platz be- Haupte» will, den sie unter den Anstalten Deutschland« einnimmt. Die Prüfungsordnung vom Jahr» 190» gab der Anstalt die an der Anstalt wirkende Prüfungskommission, deren Mitglieder vom Stadtrat ernannt und vom Königlichen Ministerium bestätigt werdm. Al« Vorsitzende dieser Kommission wirkten bisher an der Anstalt dia Herrin juristisch« Stadträt« Ayrer, Riedel und Dr. Dietzel, al» Beisitzer au» der Praxi» Herr Kommerzienrat Hyneck, Herr Finanz- und Baurat May, sowie Herr Finanz- und Baurat Peter, dessen letzteren Tod Lehrerkollegium und Technikerschaft in tieft Trauer versetzt hat, und al« zweiter Beisttzender au« der Praxis wirkt seit Einführung der gen. Prüfungsordnung Herr Stadtverordneter Baumeister L. Schneider. Allen diesen Herren, welch« st» li«Lm»würdiger, uneiginnütztger W«ift ihr Wissen und ! Können st» dm Dftnft d« Anstatt stellt« und noch stellen und ihr
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