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kür Kans — kok — Satten. Seflügel-Metttegen. Die grobe Mehrzad! der Geflügelzüchter beurteilt dm Nutzwert de» Huhne» nach seiner mehr oder minder groben Legelätigkeit. ES war be»halb, so schreibt der Wanderlehrer für Geflügelzucht Möhse in den Mitteilungen der Deutschen LandwirtschaftSgesellschaft, da» Bestreben der Züchter jeder neuen Rasse, dieser eine fabelhafte Lege- tätigtest nachzurühmen, leicht verständlich. Ohne diese Lobpreisungen war eben kein vruteter» oder Geflügel- verkauf zu unwirtschaftlich hohen Dreisen denkbar. So waren die Köchin». Brahma», vielfarbigen Italiener (heute Schund), PlymoutS, Leghorn», Spanier, Andalusier. Mtnorka», Rammelsloher, LangShan und Mtnorkq, Woandotte», Mechelner, Orpington», BrackelS, Sulmtaler, ReichShühner usw. ukw.. jeder Schlag zu seiner Lett, die besten Leger. Wer spricht heute noch von vielen dieser Schläge? Bor allen die schweren Schläge, die sich aber dem Äuge besonders wohlgefällig zeigen, sind immer mehr in Abnahme gekommen, weil sie eben in der Legeleistung nicht befriedigten. Außerdem wurden auch die schweren Tiere in der Ernährung zu teuer. Der Mehraufwand an Futter während drei Legezeiten beansprucht den doppelten bi» dreifachen Bettag de» Mehrerlöses al» Schlachttier. Zudem waren vielfach di« Hähne unter der Nachzucht oft erst in zu spätem Atter zu erkennen. Die allgemeine Unzuverlässigkeit der An gaben der Züchter über den Gebrauchswert ihrer Zuchten gaben Veranlassung zur Veranstaltung von Wettlegen. Die Wettlegestämme im Wettlegehof der Landwirt- schaftSkammer für die Rheinprovinz in Neub sollten nun unter völlig gleichen Verhältnissen gehallen werden. Be züglich der UnterkunftSräume konnten auch gleiche Ver hältnisse hergestellt werden. Ganz ander» gestaltete sich aber die Fütterung. Sehr bald zeigte sich, dab die schweren Hühnerschläge mehr Futter bedurften al» die leichten Schläge. So selbstverständlich dem Landwirt diese Frage ist, so mub man immer bedenken, dab die Mehrzahl der Geflügelzuchtinstruktoren keine landwirt schaftliche Bildung besitzen, sondern au» anderen Berufs ständen hervorgegangen find. über die Größe und Zusammensetzung der Rationen konnte ich leider keine Auskunft erhalten. Eine richtige, jedem Stamm gerechte Fütterung wäre nach dem Lebend gewicht zu berechnen. Auch die Körpergewichtszunahme ist bei der Bewertung der Nutzleistung zu beachten. Welche Ergebnisse lieferte nun der Neußer Wettlege- Hof? Ich erwähne nur diesen, weil die Veranstaltung der Landwirtschaftskammer jede Gewähr bietet, daß keinerlei unreelle Machenschaften vorkommen können. DaS Eigewicht war durchweg recht unbefriedigend. Will man roch den Klagen über schlechte Schalen von be zogenen Bruteiern Beachtung schenken, so scheint diese Er scheinung in der Fütterung begründet zu sein. Bei meiner Besichtigung deS HofeS (es war kalt), sah daS Futter wenig zusagend aus: ein völlig trockenes Gemisch von Kleie und anderen Stoffen. Zudem war kein Wasser vor handen. Aber es war kalt und Vormittag. Die Eierzahl zeigte keinerlei Überraschung. Die leichten beweglichen und temperamentvollen Stämme waren den schweren Stämmen überlegen. Dieses Er gebnis war ja dem Kenner der Geflügelzucht klar, nicht aber dem oberflächlichen Beobachter, welcher zu wenig die Körperformen, dagegen fast nur die Gefiederfarbe, Kamm form und nebensächliche Rassezeichen beachtet. (So haben wir Jtalienerstämme, besonders sah ich solche in silber halsiger Farbe, die schon so stark gebaut sind, daß sie den gut mittelschweren Schlägen zuzurechnen sind; diese Tiere sind keine Ir-Legerinnen. Dagegen sah ich weiße Wyan- dottxs, ganz vorzügliche Legerinnen, aber leicht, beweglich, Helle Läufe und enger schließende» Gefieder.) Körper form und Temperament steht in Wechselwirkung zur Lege- tättgkeit. Abnorme Legeleistungen, wie sie bei Einführung der Fallennester öfter» erwähnt wurden, sind nicht zu ver zeichnen gewesen. Nun fragt e» sich: Kann der Nutzwert eine» Stammes oder einer Raffe Lurch ein Wettlegen geprüft werden? Diese Frage ist glatt zu verneinen. Welchem Land wirt wird e» einfallen, eine hochedle Halbblutstute mit einem schweren Kaltblutpferd in Vergleich stellen zu wollen? Ebenso krasse Unterschiede finden wir auch bet den Geflügelschlägen. Das richtig gezogene Jtalienerhuhn soll leicht und flüchtig sein, um jein Futter nach Möglich keit zu suchen. Die ganze Entwicklung drängt nach Früh reife und höchster Legefähigkeit. Gan» natürlich ist e», wenn solche Stämme in der Freiheit viel günstigere Er- folge zeigen, weil sie ja nur hier einen Hauptoorzug, das emsige Futtersuchen, zur Geltung bringen können. DaS gerade Gegenteil hat der Züchter bet der ZE der schweren Schläge zu beachten. Um nicht zur Kraftration der Tiere gezwungen zu sein, sucht man die Frühreife zu unterdrücken, um die nötige Zeit zur Züchtung schwerster Körperformen zu gewinnen, denn hier ist ja viel junge» zarte» Fleisch bas ersehnte Produkt. Zum guten Mast erfolg ist jedoch ruhige» Temperament nötig. Da» Pro- duktionSfutter soll aber in Fleisch und Fett, und nicht in Eier umgesetzt werden. Solche entgegengesetzte Zuchtziele lasten sich nicht in Wettbewerb stellen. Zur Prüfung de» Nutzwerte» neuer Raffen genügen die Geflügelhöfe der Landwirtschaftskammern vollkommen, zudem wird die große Allgemeinheit sehr bald die paffenden Schläge selbst zu finden wissen; so hält trotz vielfacher Reklame für die schweren Hühner die große Masse an der Züchtung der Italiener fest. Die praktischen Leistungen eine» Züchter» wird man aber immer nur durch Prüfung de» Geflügelhofe» fest stellen können. Man sollte dabet weder den Großgrund besitz, noch den Arbeiter auSschalten. Auch sollten die Anfang»prämten höchsten» 60 Mark betragen, und bei fortschrittlichen Leistungen könnte dem Züchter ja immer nach zwei Jahren eine Zusatzprämie von 28 Mark zu erkannt werden. — Also weg mit der Wettlrgeretl Zur Einzäunung von Geflügelhöfen Vargern sich immer mehr gekrümmte Betonpfosten «in. Man kann diese fertig beziehen. Biele werden aber wohl lieber selbst sich diese Pfeiler Herstellen. Man versetzt brften Portlandzement, der noch nicht alt sein darf und ganz rroa« gelagert lern mutz, mit dem drei- bi» vln- fachen an rauhem Sande. Da» Gemisch wird zuerst trocken hergeftellt, dann schwach angefeuchtet und hierauf während sehr schnellen Durchschaufeln» mit der Brause so lange besoffen, bi» e» mäßig feucht ist, -. h. sich noch mit der Hand kneten läßt. Die Form wirb wagerecht auf «ine Bretterunterlage gelegt und da» fertige Gemenge hineingestampft. Während de» Stampfen» kommen nicht zu dicke Etsendrähte hinein, welche die Haltbarkeit erhöhen. auch werden die zum Aufziehen der Drähte nöttgen »krampen eingelegt. Fall» man die Drähte später durch ziehen will, legt man an die Stellen, wo da» geschehen soll, M-tallhülsen ein. Wenn der Zement gut ist, so bindet er nur sehr langsam und beginnt nach etwa zwei Stunden hart zu werden. Die gekrümmten Pfähle haben den besonderen Vorteil, daß man sie oben mit dünnem Draht beziehen und dadurch ein überfliegen feilen» de» Geflügels verhindern kann. Wenn Man mehrere Formen besitzt, die man sich nach Bedarf selbst anfertigen kann, so geht di« Arbeit ziemlich rasch vorwärts. Man darf natürlich nie mehr Zement anrühren, als man gerade für den betreffenden Tag benötigt. Die der Form entkleideten Pfähle sind noch nicht sofort gebrauchsfertig, sondern werben eine Weile noch jeden Tag zum NachhLrten ein mal mit der Gießkanne tüchtig mit Wasser besprengt Der Schnitt auf Astring empfiehlt sich da, wo bei jüngeren Obstbäumen trotz sach gemäß geübten Schnittes kein Fruchtholz anfetzen will. In diesem Fall entfernt man den einen Teil her Seiten triebe der Zweig« auf Astring, waS mit glattem, scharfem Schnitt geschehen muß. Die Wunden werden alSbald mit Baumwachs geschlossen. Man sucht zu diesem Zweck solche Astringe au», auf deren Wulst sich zurückgebliebene, so genannte .schlafende' Triebaugen befinden. Der Erfolg zeigt sich sehr bald dadurch, daß die schlafenden Äugen zu treiben beginnen und sie an diesen Trieben im nächsten oder übernächsten Jahr Früchte ansetzen. Zu beachten ist, daß bei diesem Zurückschneiden „er Astwulst selbst stehen bleiben muß. Man darf also niemals glatt am Stamm oder Sauptast abschneiden, da man sonst dem Astwülst seine Triebkraft entziehen würde» während diese sich nach dem auSgeführten Schnitt änsammeln soll, um in die Jungtriebe ük-rgehen und diesem starkes Leben einflößen zu können. DaS Immergrün. ES gibt wohl wenige Pflanzen, die so allgemein be kannt, verbreitet und beliebt sind, wie LaS Immergrün oder kleines Sinngrün, Vtuea minor. Fast in jedem Garten ist eS wegen seiner leichten Kultur und seiner viel fachen Verwendung, namentlich auch zu Bindezwecken, an zutreffen: auch auf den Friedhöfen finden wir e» viel zur Ausschmückung der Gräber unserer verstorbenen Lieben. Hat eS erst einmal festen Fuß gefaßt, gedeiht e» überall, liebt aber besonder» einen tiefen, frischen, humusreichen Boden und Halbschatten. Die niederliegenben Zweige schlagen, wenn, genügend feucht gehalten, bald Wurzeln, blühen aber nicht, während die aufrechtstehenben Zweige schöne blaue und andere Abarten, auch weiße, rote, violette und purpurne, bei einer Art auch sogar gefüllte Blumen bringen. Da» Vtoo» major, da» große Sinngrün, wird noch einmal so hoch, etwa SO bi» 40 Zentimeter hoch; die blühenden Zweige stehen «benfall» aufrecht, die unfrucht- baren find kriechend; die Blätter find groß, bedeutend größer wie bei minor, aber nicht so konsistent, dunkelgrün, ausdauernd; die Blumen hellblau und ebenfalls sehr groß. Sehr hübsch sind auch die buntblättrigen Formen» vivo» var. «iMLuUsslwa mit weiß geränderten und retionlat» mit gelb geaderten Blättern. Diese verlangen aber einen mehr sonnigen Standort, im Schatten werden die bimtev Blätter wieder ganz grün. Bet sonnigem Standort kommt die» wohl auch vor, und sind dann solche grünen Trieb« sogleich ganz zu entfernen. Beide Arten, minor sowohl wie major, eignen sich zu Einfassungen von Rabatten, für Steinpartien, zur Bodenbedeckung zwischen weitläufig ge pflanzten Gehölzen, an Abhängen, im Schatten hoher Bäum«, wo Gra» nicht wachsen will, wo sie aber genügend feucht gehalten «erden müssen. Beide find in Wäldern Deutschland» einheimisch. Sehr hübsch ist auch Vivo» kerdaee», niedrig, buschig, mit verhältnismäßig kurzen aber kriechenden, auf den Boden hingestreckten, weiß blühenden Zweigen. Eine oder zwei Pflanzen machen auf der Rabatte im Frühjahr mit ihren Huberten von violettblauen Blumen einen angenehmen Effekt. Diese hübsche Pflanze liebt aber einen tiefen, frischen Boden. Hauptsächlich ist sie schön zu verwenden in feuchten Stein partien, wo sie so recht an ihrem Platze ist. Im Sommer läßt sie sich auch herrlich sür Ampeln verwenden. Schließlich erwähne ich noch daS bei un» leider so wenig verbreitete Vlne» rose», »zm. l^ovknor» ross», da» seine Heimat in Südafrika hat, von aufrechtem Wüchse, 30 bi» 85 Zentimeter hoch werdend, mit glatten, glänzenden Blättern und rosaweißen oder ganz weißen Blumen. Gewöhnlich kultiviert man diese prächtige Staude ein jährig; sie ist dann für die Rabatte eine Zierpflanze ersten Range» und für Tdpf und Wohnstube unschätzbar. In Pari» trifft man sie sehr viel an, und sie ist dort eine der beliebtesten Marktpflanzen. Man hat dort solche und ähnliche zierend« Pflanzen in kleinen, mit Menninge rot angestrichenen Töpfen, und finden solche dort einen un geheuren Absatz. Man sät diese» Vlno» von Anfang März bi» Ende April in» Warmbeet ober in Töpfe, die man in» Wohnzimmer stellt, pflanzt sie ins Freie oder in Töpfe Mitte bi» Ende Mai. Die niedliche Blüte dauert vom Juli bi» Oktober, im warmen Zimmer noch länger. Fliegen abwehr. Sur SLweyr von Wegen auf den Weiden verwendet man in vielen Gegenden auch zum Schutze der Ziegen eine besondere Vorrichtung, die sehr empfehlenswert ist. Man baut au« ein paar Pfählen ein Gerüst, da» au» vier Tragpfeilern und einem darüber gelegten Roste besteht. Da die Tiere verschieden groß find, so wird daS Gerüst auf einer Seite höher als auf der anderen gemacht, so daß «S oben ein abfallende» Dach zeigt. Sowohl an den Seitermfeilern wie auch an den oberen Stangen werden dann Strohwische derart festgebunden, dab sie nach dem Innern deS Gerüstes eine langhalmige Bürste bzw. einen Pinsel bilden. Diese Schutzlaube, die den Tieren auck gegen die MittagSglut einigen Schirm bietet, wird von ihnen sehr gen» aufgesucht, um sich die lästigen Fliegen und Bremsen abzuwehren. Man wird sehr bald enüecken, dab die Tiere mit einem wahren Behagen von den Bürsten Gebrauch machen und sich daran schrubben. Sic danken die kleine und kostenlos herzustellende Fürsorg« durch Gesundheit und reichlichere Milchabgabe, so daß auch vom praktischen Standpunkt die Einrichtung nur empfqblev «erden kann. Harzflnst. Die Heilung an Harzfluß leidender Kirschbäume is> schwierig. Man beuge deshalb der Krankheit so viel wtt möglich vor. Den Harzfluß begünstigen namentlich zr kurzer Schnitt, reichliche Düngung mit Jauche und Mik und Mangel an Kalk. Zur Heilung werden die Wunder ausgeschnitten und der Länge nach geschröpft, nachher mit starkem Essig ausgewaschen und mit Essig getränkte Lapper Lamm gewickelt. Gut ist es, die Lappen einige Zett all» 2 bi» S Lage wieder mit Essig zu tränken. Diese» Ver fahren hat schon in vielen Fällen geholfen. Außerdem dürfte sich empfehlen, den kranken Kirschbäumen ein» Kalkdüngung zu geben und vorläufig mit jeder Stickstoff düngung (Gülle und Mist) einzuhalten. Dafür dürft« eine Phosphorsäuredüngung (ThomaSschlacke im Herbst oder SuperphoSphat im Frühjahr) am Platze sein, auch eine Kali-(Kainit-)Düngung, wenn der Boden eine solche bedarf. Meine Mitteilungen. Undurchdringliche Fußböden. Au» hygienischen Rück fichten hat man in französischen Krankenhäusern die Fuß böden mit einer Lösung von Paraffin und Bettoleum be strichen, wodurch sie eine braune Färbung erhalten und für alle» undurchdringlich werden. Ein einmaliger Anstrich soll für zwei Jahre reichen. So behandelte Fußböden können täglich mit einem feuchten Lappen, der in irgendeine anti septische (fäulniSoerhtndernde) Lösung getaucht wurde, ge wischt werden. Diese Einrichtung ist für Echulztmmer, Krankenhäuser von größter Bedeutung, jedenfalls dem Schrubbern und Sandstreuen vorzuztehen. Rostflecke auf Berntckeluug. Um Rostflecke von ver nickelten eisernen Gegenständen zu entfernen, bestreicht man sie mit einem festen Ol und reibt sie nach einigen Tagen mit einem mit Salmiakgeist befeuchteten Luch ab. Wenn noch Fleck« zurückbleiben sollten, so wäscht man sie mit ver dünnter Salzsäure und poliert dann mit feinstem Tripel. Haltbarer Waudaustrich. Kalk wird mit einer Lösung von Salz in Wasser gelöscht und dann entsprechend mit ab- gerahmter Milch verdünnt. Dieser Anstrich ist auch ein vor« treffliche» Mittel zur Erhaltung von Holz an landwirtschaft lichen Geräten. Oder noch einfacher: man löscht den Kalk in der gewöhnlichen Weise mit Wasser und fetzt dann unter Umrübren eine Quantität feingerisvenen «äseauark »u.