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schwersten Sittlichkeit-Verbrechen begangen haue, zu acht Jahre« Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Zwickau. Ter Bergarbelter Max Oestreich au» Reinsdorf bei Zwickau ist gestern aus dem 4. Vrückenberg- schacht bei dem Zusammenstoß von Kohlen Hunten tödlich verunglückt Sayda. Gelegentlich seiner Landesreise ließ Seine Majestät der König am Donnerstag an der Straß: nach Reuhausen, in der Nähe der Stadt Sayda, halten (den kurzen Aufenthalt hatte der König noch in letzter Stunde besohlen), um sich von Herrn Bürgermeister Iustizrat Uhlich Bericht über da- jüngste Saydaer Brandunglück erstatten zu lassen. Der König sprach dem Bürgermeister sein tiefste» Bedauern über da» Unglück au» und über reichte 30» Mark für die Abgebrannten. Freiberg. Ter verstorbene Tiefbautngenieur Au gust Loeffler hat den hiesigen Kleinkinderbewahranstalten 3000 Mark und dem hiesigen Knabenhort 5000 Mark al» Vermächtnis ausgesetzt. Ulbersdorf. Eine eigenartige Niststätte hat sich hier ein Schwalbenpaar eingerichtet. Die Tierchen haben in der Hausflur des Gasthofes sich auf dem Blechschirm der elektrischen Lampe ihr Nest gebaut und verrichten jetzt trotz des Verkehres und ohne sjch von dem elektrischen Licht stören zu lassen, ihr Brutgeschäft. Plauen. In Erbendorf in Bayern wurden zwei in der hiesigen Südvorstadt wohnende Brüder unter dem Verdacht festgenommen, falsche Zweimarkstücke angefer tigt und in Verkehr gebracht zu haben. Eine in ihrer Wohnung vorgenommene Haussuchung förderte viel be lastendes Material zutage. Leipzig. Tie Stadtverordneten beschlossen, ein am Palmengarten gelegenes größeres Gelände dem Leipziger Sportklub, dem Ruderverein Sturmvogel, sowie ztvci anderen Sportvereinen zu überlassen. Es wurden Bestim mungen darüber getroffen, daß der alte Baumbestand des betreffenden Landes trotz seiner Verwendung zu Sport zwecken erhalten bleibe, und der Hoffnung Ausdruck ge geben, daß der Palmengarten, der jetzt wieder vor einem Defizit von 60000 M. steht, durch die Nachbarschaft der Sportvereine wirtschaftlich gestärkt werde. — Als vor gestern abend kurz nach 9 Uhr ein ausländischer Kauf mann im Nonnenholze spazieren ging, bettelte ihn dort ein unbekannter Mann um 60 Pfg. an. Ter Kaufmann wie? ihn ab. Der Unbekannte fuhr dem Angesprochenen hierauf ohne weiteres über die Kleidung, offenbar, um nach Wertsachen zu fühlen. Es entspann sich infolgedessen zwischen beiden ein Kampf, wobei dem Ausländer die Kleidung zerrissen, und er selbst durch Kratzwunden ziem lich übel zngerichtet wurde. Schließlich flüchtete der Un- bekaimte mit dem Portemonnaie des Uebersallenen, das etwa 150 Mark in deutschem Gelds, darunter 1 Hundert markschein, enthielt. Ter Kaufmann rief zwar um Hilfe, jedoch vergebens. Auf die Ergreifung des Täters sind 50 Mark Belohnung ausgesetzt Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 11. Juli 1914. )( Berlin. Im Berliner Filmkrieg ist der «Boss. Zig." zufolge der FrledenSschluß in Sicht. )( Berlin. Die 120 amerikanischen Äerzte, die sich zurzeit,a> * ihrer Studienreise durch Europa in Berlin auf holten, besichtigten gestern da« Kaiserin Friedrich-Hau« für da» ärztliche FortbildungSwesen. — Mit dem heutigen Tage treten die SO Kassenärzte der Kreise Oberbarnim, Tangermünde und Templin in den Aulstand. -(Hamburg. Die Polizeibehörde beschlagnahmte bei einer hiesigen Firma 1300 Hektoliter Portwein, der mit 4V Proz.LLaffer verfälscht war. )( Sol in gen. In einer gestern abend abgehaltenen versammln, g de» Arbeitgeberverbande», die sich mit dem Ausstande in der Waffenindustrie beschäftigte, wurde be- schloffen, daß die Aussperrung jetzt allgemein werden und sich aus sämtlich« dem Arbeitgeberverbande angrschloffenen Betriebe erstrecken soll. In der kommenden Woche will auch der Fabrikantenverband zu dieser Frage Stellung nehmen. Schließt auch er sich an, so werden etwa 13000 organisierte Arbeiter auSgesprrrt werden. * Stuttgart. Sestern abend ertranken im städtischen Schwimmbad zwei Mädchen im Alter von 12 und 18 Jahren. )( Koburg. Bei der gestrigen ReichStagSersatzwahl im Wahlkreise Koburg, Botha 1 wurden bi» 11,15 Uhr im ganzen 14 495 gültige Stimmen gezählt. Davon er- hielten AmtSgerichtSrat Ttoll-Koburg (NU.) 3372, Arnold- Neustadt bei Koburg (Fortschrtl.) 5472 und Rechtsanwalt Hofmann-Hof in Bayern (Soz.) 5651 Stimmen. Da« Wahlergebnis von 12 kleinen Wahlbezirken steht noch au». E» ist engere Wahl zwischen Arnold und Hofmann er forderlich. )( Bergen. Bester« abend entstand in der Stadt et« Fabrikbrand, zu dessen Unterdrückung auch Mannschaf ten der .Hohenzollern" und der .Rostock" entsandt wurden. X Wien. Nach einer Krakauer vlättermeldung ist der polnisch« Maler Adalbert v. Kofsak bei einer Auto- mobilfahrt verunglückt. Der Kraftwagen stürzt« ein« Bö schung hinab und wurde an einer vaumgruppe zertrümmert. Kossak blieb mit schweren Verletzungen bewußtlo» liegen und wurde in» Krankenhau» geschafft. Sein Zustand ist zwar ernst, doch dürfte er mit dem Leben davonkomm»». )( Part». Der deutsche Flieger Hirth und der französische Flieger Barro» flogen gestern früh beide auf Moran-Eindeckrrn nach London ab. Hirth erreicht» Lalai» um 6,35 Uhr, Barro« 10 Minute« später. Beide über flogen vormittag» gemeinsam den Vrrmelkanal. (Stehe unter .Lustschiffahrt".) -(Paris. In einem Berichte der HeereSkommission des Senats über den von der Kammer angenommenen Gesetzentwurf, durch den der Kriegs- und der Marine- Minister zu einmaligen Ausgaben zu Zwecken der Bedürf nisse der nationalen Verteidigung ermächtigt werden, stellt Charles Humbert fest, daß diese Ausgaben, wie wichtig sie auch seien und wie erheblich auch die dadurch ermöglichten Verbesserungen seien, kaum genügen wür den, um alle» da» zu verwirklichen, wa» die Gegenwart erfordere, und um eine Heeresvermehrung zu schaffen, die fähig sei, die gewaltige Entwickelung auSzugletchen, die Deutschland seiner offensiven Macht gebe. SS sei keineswegs sicher, daß da» Deutsche Reich mit diesen kolossalen Anstrengungen Halt machen werde, denen Frank reich folgen müsse, um nicht eines Tage» vor dem Zu sammenbruche zu stehen. Ter deutsche Generalstab ver folge ein ganz klare» Ziel. Seine suceessiven Anstrengun gen bewiesen den festen Willen, jederzeit über eine aus gebildete starke Armee zu verfügen, die bereit sei, untrer- zttglich ins Feld zu ziehen, ausgerüstet mit modernen Waffen und gestützt auf beinahe uneinnehmbare Festungen. Unter diesen Bedingungen drückte die StaatSkommission dir Meinung au», daß e» ratsam sei, der Regiening die Dringlichkeit der geforderten Kredite zuzusprechen. Sie halte e» aber für angebracht, darauf hinzuweisen, daß die Vervollständigung, die da» Programm nicht vorsehe, so schnell wie möglich erfolgen müsse, und daß der Krieg»- minister in allernächster Zett neue Ermächtigungen for dern müsse für außergewöhnliche Ausgaben. Eine neue beträchtlich« Anstrengung werde sehr bald nötig sein, wenn Frankreich wirklich mit der Aufrechterhaltung des Frieden» die Unverletzlichkeit seines vaterländischen Bo- dknS und die Bewahrung seines Platzes, den es in der Welt sich erobert habe, sichern wolle. -(Paris. Anstelle des verstorbenen Paul Teroulede ist Maurice Barres zum Präsidenten der Patriotenliga gewählt worden. Barre» hielt bei der Uebernahme seiner neuen Würde eine Rede, in der er u. a. sagte: Bon heute ab liegt uns eine große Ausgabe ob, welche die Liga und jedes Mitglied unseres Bundes mit leidenschaftlicher Hingabe aus sich nehmen müssen. Bor allem für die jenigen Mitglieder, welche nur ein wenig die Entwickelung der gegenwärtigen Politik kennen, ist «S offenkundig, daß eine einflußreiche Verschwörung besteht, nm die Triple-Entente zu zertrümmern und an deren Stelle ein Bündnis mit Deutschland zu setzen, d. h. ein vor Kaiser Wilhelm auf den Knien liegendes Frankreich. Tie. gegenwärtige und immer währende Pflicht der Liga ist eS, sich der moralischen und materiellen Abdankung un seres Vaterlandes zu widersetzen. Mögen alle guten Fran zosen unsere Reihen vermehren! )( Pari». Unter Hinweis auf di« von der radikalen Presse gegen den Beneral Lyautey erhobenen Angriffe be hauptet der Figaro, daß di« Absicht bestehe, für die Er nennung eine« Zivilisten zum Teneralrestdenten von Ma rokko einzutreten. Und zwar werde für diesen Fall der gegenwärtige Unterrichtsminister Augagneur auSerfeheu, der seinerzeit al» Nachfolger de» General» Gallieni zum Beneralgouverneur von Madagaskar ernannt wurde. )( Pari». Rach einer auf einer Anfrage bei der Pollzeipräfektur beruhenden Zet»ung«meldung scheint man nunmehr zu der Ueberzeugung gelangt zu sein, daß die beiden verhafteten Russen keinerlei politischen Anschlag ge plant hatten und daß sie nur ganz gewöhnliche Der- brecher sind. * Paris. Die Direktoren der extrem deutschfeind lichen L'AutoritS, Paul und Guy d« Caflagnac veröffent lichen heute früh «inen offenen Brief an zwei Korrespon denten deutscher Blätter, nämlich an die Herren Auch« vom „Berliner Lokalanzeiger" und Lahm vom .Leipziger Tage- blatt". Der Artikel geht von der Verurteilung .Hansi»" au« und erklärt, daß .die verletzende Lat" der beiden ge- nannten Journalisten Frankreich wett Schlimmere» zu gefügt hätte als die Karikaturen Hansi« dem Deutschen Reich. Beide Herren werden aufgefordert, sofort Pari« zu. verlassen, andernfalls werden sie mit Repressalien bedroht. Der Brief erstreckt sich auf zwei Spalten in der Zeitung und ist in nicht wirderzugebenden Ausdrücken adgefaßt. -(London. Die Versammlung der provisorischen Regierung von Ulster hat eine Resolution angenommen, in der erklärt wird, daß da« Mißtrauen gegen die bona fide» der Regierung sie zwinge, in ihren Vorbereitungen zum Widerstand gegen die Auferlegung eine« Homerule- Parlament» auf Ulster fortzufahren. )( Sofia. Die verelnigte Opposition veröffentlicht eine Mitteilung, in der die Bedingungen, unter denen die Anleihe in Deutschland abgeschlossen worden ist, verurteilt werden, weil sie für die Gegenwart erniedrigend und für die Zukunft de« Lande« verhängnisvoll seien, dessen wirt schaftliche und finanzielle Lage weit vorteilhaftere Be dingungen gestattet hätte. * Schanghai. Die Polizei hat gestern drei Ein- geborene verhaltet, di« im Januar dieses Jahre« die Gattin de» deutschen Fleisch,rmrister» und Gastwirt» Neumann ermordeten. Der Mord an der Frau Neumann, di« «ine geborene Berlinerin ist, erregte seinerzeit in den deutschen Niederlassungen Ostasien« große» Aufsehen und tiefste« Bedauern. X Durazzo. Bei der Regierung ist ein Telegramm de« Präfekten von Koritza ringelaufen, der nach Berat ge- flohen ist. Dieser setzt in dem Telegramm seine Regierung offiziell davon in Kenntnis, daß Koritza nach dreitägigem erbittertem Kampfe in di« Hände der Griechen gefallen sei. Die Aufständischen hätten dl« Stadt von Starowo au« an gegriffen. Dir reguläre griechische Armee sck nach einem furchtbaren Bombardement auf die Stadt trotz de« ver zweifelte« Widerstande« der albanischen Truppen schließlich Herr der Stadt geworden. Etwa 50000 Einwohner seien au« Furcht vor Grausamkeiten der Griechen unter Zurück- laffung ihrer Hab« «ach allen Richtungen g,flohen. Der Präfekt bittet zum Schluss« di« Regierung dringend um Hilfe. Die griechische Armee rücke vor, überall Mord, Brand und Zerstörung verbreitend. Sofort nach dem Ein treffen de» Telegramm« berief der Fürst die Gesandten der Großmächte^»,» sich, um ihnen den Ernst der Lag, in Bpiru« zu schildern und sich über geeignet, Maßregeln mit ihnen zu beraten X vondon. Im Baumwollgrbiet Lancasylr, herrschen tzi« Pocken. X Belfast. Groh« Vegeiftentng kmuzeichnite di, gestrtzen Verhandlung« der ,rft,n Versammlung der Re gierung von Ulster. B« wurde ein Antrag angenommen, in welchem e« Carson über lassen wird, zu sagen, wann ein «nischeidender Schritt unternommen werden soll«, und in welchem erklärt wird, die Freiwilligen feien jeden Augen« blick für die Mobilmachung bereit. Sir Edward Carson sprach in sehr ernstem Tone, «r beklagte r« daß di- Haltung der Negierung sehr unbefriedigend sei und erklärte, für di, Betreuen Ulster« sei der Augenblick gekommen, ihxe Wort« tu Taten umzusetzen. Ulster hab« sich um den Frieden bemüht, werde aber keinen Frieden mit Unter werfung ««nehmen. » ' X Mexiko. Der Kreuzer Nürnberg hat Mazatlan ««lassen. In deutschen Kreisen wird betont, daß stet» da» beste Einvernehmen zwischen dem amerikanischen Admiral und dem deutschen Kreuzerkommandanten geherrscht hab« und daß di« Tätigkeit der Nürnberg in jeder Weis« wert voll gewesen sei. X Newyork. vier Banditen hielten den Schnellzug in der Nähe von Matson (Missouri) an und sprengten den Geldschrank. Sie entkamen mit reicher Beut«. )( Newyork. Unter den 1400 Gefangenen de« Aröeit«hause», in dem schon unlängst eine Empörung aul gebrochen »ar, fand gestern eine neu« Revolte statt. Di« Ausrührer wurden einer Lokalanz.-M«lbung zufolge mir Knütteln zurückgeschlagen. * Petersburg. Die „Wetscherna Wremja" glaubt einige Einzelheiten aus der Unterredung Kaiser Wilhelms mit dem österreichischen Thronfolger anläßlich des letzten Besuches de» Kaisers auf Schloß Konopischt vor der Er mordung Erzherzog Franz Ferdinands wiedergebcn zu können. Da» Blatt will ivissen, daß nach einem ein gehenden Meinungsaustausch zwischen Kaiser und Thron folger über politische und militärische Fragen folgende Vereinbarungen festgelegt worden seien: 1. Deutschland verpflichtet sich, zwei neue Armeekorps an der russi schen Grenze zu schaffen. 2. Die Zahl der Unteroffiziere der deutschen Armee zu erhöhen. 3. In gewissen Fällen die Reservisten auch nach dem eigentlichen Tage ihrer Ent lassung noch unter den Fahnen zu behalten. 4. Tie Auf rechterhaltung eines Ueberwachungskorps an der Ost grenze de» Reiches, da» stet» auf Kriegsstärke erhalten werden muß. 5. Deutschland erhöht sein Flottenbaupro gramm durch den Bau von vier weiteren Dreadnought». — Oesterreich dagegen soll sich verpflichtet haben: 1. Sein jährlicher Truppenkontingent um 30000 Mann zu erhöhen. 2. Ebenso auch die Effektivbestände der Re serven zu erhöhen. S. Eine strategische Eisenbahnlinie zu bauen, die von der russischen Grenze nach StaniSlawow, Krakau und Oderberg geht. 4. Die Befestigungen mehrerer Städte zu verstärken und 5. Bosnien in zwei unabhängige Tistrikte einzuteilen. — Dieser Information des ein gangs erwähnten Blatte» fehlt natürlich jede anderweitige Bestätigung. X Wie«. Wie da« neue Wiener Tageblatt von unterrichteter Seite erfährt, bestätigt sich die Nachricht, daß di« Mächte der Tripleentente durch ihre Belgrader Ge sandten bet der serbischen Regierung einen freundschaftlichen Schritt unternehmen werden, um auf die Notwendigkeit geeigneter Maßnahmen gegen anarchistische Elemente zu verweisen. Der Schritt der Tripleentente dürfte unmittel bar bevorstehen. Man hab« Grund zur Annahme, daß die Gesandten der Tripleentente in Belgrad ihren freundschaft- lichen Rat auch in dem Sinne abgeben werden, daß Ser bien durch seine Maßnahmen zur Beruhigung Oesterreich- Ungarn« beitragen möge. Wie dasselbe Blatt meldet, ist der Botschafter Prinz zu Hohenlohe-SchtllingSfirrst gestrig abend nach Berlin abgereist. * Krakau. Die Blätter melden au« Przemyl: Lu« Anlaß de« Aufenthalt« de« Artillerte-Seneralinfpektor«, Erz herzog Leopold Salvator, der hier bet den Artillerieübungen wetlt, wurden die größten Vorsichtsmaßregeln getroffen. Die Straßen und der Bahnhof sind während der Durch- fahrt de« Erzherzog« von Polizisten besetzt. Mehr als 600 Gendarmen sind zusammrngezogen worden. Al« Ursache der Vorsicht-maßregeln wird angegeben, daß dl« Behörden eine Nachricht erhalten hätten, wonach mehrere Gerben nach Galazien gereist seien, die angeblich ein Attentat gegen den Erzherzog im Schilde führen. )( Nagy-veeSkerek (Ungarn.) Hier und auch in anderen von Serben bewohnten Städten und Komitateu ergreifen die Serben den Anlaß, ihren Gefühlen de« Patriotismus und der Anhänglichkeit an die Dynastie so- wie zugleich ihrer Entrüstung über da« von zwei ihrer StammeSgenoffrn verübte Attentat sichtbaren Ausdruck zu verleihen. )( Belgrad. Gestern abend um v Uhr «richten der russisch, Gesandte Hartwig bei dem österretchisch-ungarischen Gesandten Freiherrn von SieSl, um ihm einen Besuch ab zustatten. Während der Unterhaltung wurde Hartwig plötzlich von einem Unwohlsein befallen und starb nach wentgen Minuten, trotzdem ärztliche Hilf« sofort zur Stelle war. Die Leiche wurde in di« russische Gesandtschaft überführt. )( Belgrad. Ueber den Tod de« russischen Ge- sandten v. Hartwig wird noch gemeldet: Während der Unterhaltung griff v. Hartwig plötzlich mit der Hand gegen da« Herz, beugte den Kopf und fiel vom Sofa auf den Fußboden. Der Lsterretchlfch-ungarische Gesandte, Freiherr v. BteSl, sprang sofort hinzu und hob ihn auf da« Sofa. Nach süns Minuten war der erste Arzt zur Stelle. Gleich nach dessen Eintreffen gab v. Hartwig seinen Geist auf. Die beiden anderen Aerzt«, die kurze Zett später erschienen, konnten nur noch den Eintritt de« Tode« infolge Herz, schlagt feststellen. Inzwischen war auch die Tochter de« Gesandten in der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft ring,troffen, doch fand st« ihren Vater nur al« Leiche vor.