Volltext Seite (XML)
««dl Anzeiger Meblatt und Anzeiger). Telegramm-Adresse: ßA 1 Lernsprechstelle .Tageblatt-. Riesa. Nr. 20. für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 158 Sonnabend, 11. Juli 1L)14, abends. 67. Jahrg. "lcheiet iede» Ta, abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Biertel,ährlichrr Bezugspreis bei Abholung in der Expedition In Mesa I Mark 60 Psg., durch unsere Träger srei in» Hau» 1 Mark tiS Pig. bet Abhoinitg am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 65 Psg., durch de» Briesträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigeii-Aunahme siir die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis siir die tleingrspallenr 43 wm breite KorpuSzeile 18 Psg. ILvtalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich In Riesa. — Geschäs,»stelle: Goethestras>e 50. - Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Das Konkursverfahren Uber da» vermögen der Uhrengeschäftsinhaberin Alwine Louise verehr!. Zietzler geb. Böhme in Riesa wird nach Abhaltung de» Schlußtermin« hierdurch aufgehoben. Rtesa, den 10. Juli 1914. Könialtche - Amtsgericht. Die minderjährige Irmgard Engemann in Tilrchou, vertrelen durch den Vormund Ernst Engemann, Bergarbeiter in Tiirchon, — Prozeßbevollmächtigter: RechlSanwalt Dietze in Riesa — klagt gegen den Kellner und Hausdiener Franz Köhler, zuletzt tn Riesa, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Grund der Behauptung, daß sie von dem Küchenmädchen Meta Engemann in Türchau am 17. Februar 1914 geboren sei und daß der Beklagte ihrer Mutter während der gesetzlichen EmpfängniSzeit, nämlich in der Zeit vom 21. April 1913 bis zum 20. August 1913 beigewohnt habe, mit dem Anträge, den Beklagten zu verurteilen, der Klägerin vom 17. Februar 1914 ab bis zur Vollendung deS 16. Lebensjahres als Unterhalt eine im voraus zu entrichtende Geldrente von viertel- jährlich 45 Mark und zwar die rückständigen Beträge sofort, die künftig fällig werdenden am 17. Februar, 17. Mat, 17. August und 17. November jede- JahreS zu zahlen und dir Kosten des Rechtsstreits zu tragen, auch das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreit» vor daS König- liche Amtsgericht zu Rieia auf -e» 2«. August 1914, vormittags 9 Uhr K zeladen. —- - v Riesa, den 4. Juli 1914. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Zur AuLschleikmng gelangt hiermit Herstellung von Malerarbeiten in -er Albertschnle nnd im Realstrogymnofinm. AngebotSoordrucke find im Bauamte zu entnehmen und daselbst auSgesüllt, ver schlossen und mit Aufschrift versehen bis Dienstag, den 14. Juli, vormittags 9 bezw. 10 Nhr einzureichen. Teilung der Arbeiten, Auswahl unter den Bewerbern und Ablehnung aller Angebote bleiben Vorbehalten. Riesa, den 10. Juli 1914. Der Rat der Stadt Riesa. Da« am 1. Juli diese« Jahre» sättig gewesene Schulgeld für die städtischen Schuten auf daS 3. Vierteljahr 1914 ist länasten« bis zum 15. Juli dieses Jahres an unsere Stadthauplkasse zu bezahlen. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Juli 1914. Wchl». Kunstausstellung im III. Geschost der Karolaschnle, veranstaltet vom Stadtrate zu Riesa als Mitglied des Sächsische,t KuustauSstellungsverbandes. «om 12.-29. Juli 1914. Ausstellung von Gemälde«, gravhischeu und plastischen Werken Berliner Künstler. Geöffnet: Mittwoch« nachm. von 3—6 Uhr, Sonnabends „ „ 3—6 „ , Sonntag- oorm. „ —V-1 llhr, „ nachm. „ 3—6 Uhr. Eintrittsgeld: Mittwochs nachm. und Sonntags vorm. 25 Psg., zu den übrigen Zeiten srei. Sämtliche Kunstwerke sind verkäuflich. Kinder unter 14 Jahren dürfen die Ausstellung nur in Begleitung Erwachsener besuchen. Bekanntmachung. AlS Geschäftsführer für die Mobiliar-(FahrniS-)VcrsicherungSabteilung der Landes- BrandoerstcherungSanstalt für da« Königreich Sachsen ist sür Gröba b. Riesa und Um- gegend eingestellt der Herr Richard Gelbhaar, Architekt und Fleischbe chciuer, Gröba b. Riesa. Kirchstr. 14, II.; für Zeithain nnd Umgegend Herr Hngo Kubisch, Schneider meister, Zeithain, Langenberger Straße 51 d. Auskünfte Über die Bedeutung und Einrichtungen der Landesanstalt werden durch die Geschäftsführer jederzeit kostenlos gegeben. Dresden, den 9. Jnlt 1914. Königliche Brandverstcherungskammer. Obstverpachtung. Die diesjährige Obftuutzung an den hiesigen KommunikalionSwegen soll Sonntag, den 12. Juli, vorm. V-11 Uhr im hiesigen Gasthofe au den Meistbietenden unter den vorher bekannt zu gebenden De« dinzungen verpachtet werden. Pausitz, d. 6. Juli 1914. Der Gemeittdevorstand. siir da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens vormittag- 9 Nhr des jeweiligen Ausgabetages. Die «esckSktsftelle. Oerttiches nnd Sächsisches. Riesa, den 11. Juli 1914. —* Platz musik spielt bei günstigem Wetter am Sonntag, den 12. Juli 1914, von 11^ bis 12^° mittags auf dem Katser-Wilhelm-Platz das Trompeterkorps des 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 nach folgendem Pro gramm: 1. Germanentreue, Marsch von Blankenburg, 2. Divertissement ans Rheingold von Wagner, 3. Noch sind die Tage der Rosen, Lied von Baumgartner, 4. Er innerung an Weber« Opern von Rosenkranz, 5. Aisha-Jn- termezzo von Lindsay. —* DaS Technikum Riesa veranstaltet am Sonntag vormittag aus Anlaß seines 10jährigen Be stehens im Stadtpark einen Frühschoppen, nachmittag» findet im Gasthof Pausitz Konzert und Ball und am Mon tag ein Ausflug nach Ostrau—Stauchitz statt. —* Der vorgestern hier am Elbkat tn der Elbe auf gefundene Tote ist als der am 17. April 1899 in Mügeln bei Pirna geborene Fabrikarbeiter Paul Alfred Hanke er- mittelt worden. Er ist am 21. Juni diese» Jahre« in Hosterwitz bei Dresden beim Baden in der Elbe ertrunken. —* Die hiesige Deutschvölkische Ortsgruppe hielt gestern Freitag abend einen auch von Gästen zahl- reich besuchten VereinSabend mit Damen ab. Herr Lehrer Becker hielt «inen außerordentlich stimmungsvollen Vortrag über da« Thema: Von deutschem Sinnen und Sehnen (Au« den Werken eine« Vergessenen: B. Goltz). Redner führte au»: Sonst seien e« Worte der Abwehr und de« Kampfe«, die in dieser Stunde gesprochen werden müßten, heute solle eine Stunde stillen Selbstbestnnen« gehalten werden, um einmal hinabzusteigen in die goldeNe Schatz kammer der deutschen Seele. Gerade in unserer Zeit de« Hasten» und Abrackern« seien solche stillen Stunden Kraft- quellen. Auch aus den Werken eine« Vergessene», de» Westpreußen Bogumil Goltz, rinne eine solche Quelle. Warum sei er vergessen? Er drängte sich nicht vor, für hht, rührte sich auch keine lärmend« Trommel. Gr war auch einer, der da litt unter der fremdrassigen Verwaltung deutschen Schrifttum«. Bogumil Goltz, durch Fritz Lien- Hard uns näher gebracht, ist eine Urosfenbarung deutschen Wesens von der Art Ludwig Richters mit einem Zug ins Heroische. Er lehrt uns deutsche Innerlichkeit, deutsche« Naturgefühl, Gemüt, Kindlichkeit, Wanderlust, Heimweh, höchste Wertschätzung der Frau und Familie, sieghaften Glauben an die hohe Mission germanischen Wesen« und germanischer Rasse. Redner zeigte in trefflicher Weise das einzigartige deutsche Wesen durch Vergleich deS Germanen mit dem französischen Romanen. In künstlerischer Weise bot Redner Perlen aus dem Werke Goltz': „Der deutsche GenuiuS", die in den Anwesenden die innersten Saiten erklingen ließen. Al« Redner endete, herrschte die gemein same Empfindung: Wenn wir zurückwandern zu den fein sten Quellen deut'cher Art, wandern wir voiwärt«. — Mancherlei deutsche Sorgen der Gegenwart führten zu einer weiteren Ansprache über deutschvölkische Wünsche. Der neuerliche Berliner Fall Dr. Dintrr von der Deutschen Bühnengenossenschaft gab dem Vortragenden noch Gelegen, heit, den Gedankengang im „Mirakel" zu bieten, wofür er sich noch besonderen Dank verdiente. Der BereinS- vo» sitzende, Herr Oberpostassistent Weckbrodt, forderte -um Schlüsse zu tatkräftiger Mitarbeit auf, die Deutschvölkische Ortsgruppe immer mehr zu einer Pflegstätte deutschen Fühlen« und Denkens überhaupt zu gestalten. — Die Leutseligkeit und die Aufmerk- samkett unsere« König« sprechen recht deutlich au« einem Vorgang, der sich gestern mittag vor dem Königlichen Residenzschlotz abspielte. Der Gleiwitzer Kaufmann S. H ließ sich von seinem Freunde, dem Hannoverschen Opern- länger G. B^, einem geborenen Dretdnrr, durch di« Stadt führen und hatte daoei der Hoffnung Ausdruck gegeben, den König von Sachsen einmal sehen zu können. Al« die Herren vor dem Schlosse standen nahte da« König!. Auto mobil, tn dem der König saß. «Stehst Du, da hast Du Glück gehabt", sprach da der führende Freund zu dem Herrn aus Glriwitz, der sich sehr freute, den König tn so unmittelbarer Nähe vorüberfahren zu sehen. Da hielt plötzlich das Gefährt; der König, der die Worte gehört haben mußte, stieg auS und trat auf die beiden Herren zu mit den Worten: „Was sür ein Glück haben Sie denn ge habt, daß Sie so vergnügt dreinbllcken?" „Majestät", sprach Herr G. B., „mein Freund au« Gleiwitz wollte gern unsern König sehen, und da sagte ich zu ihm, als Maje stät zufällig hier vorüberfuhren, siehst Du, da hast Du Glück gehabt." Sichtlich erfreut nahm der König dann die Vorstellung der Herren entgegen, und zu dem Herrn ans Gleiwitz äußerte er, er wünsche ihm noch viel Vergnügen zur Besichtigung der Stadt. Biel Publikum hatte sich in zwischen angesammelt, und als der König wieder in den Wagen stieg, war er Gegenstand besonders herzlicher Hul digungen. — Zur Lage der Elbeschiffahrt schreibt daS Hmb. Fr.-Bl.: Im böhmischen Braunkohlengeschäft wurde bei einigem Ladungsangebot eine Frachterhöhung durch, gesetzt, und die Grundfracht Magdeburg stellte sich auf 2 Mark per Tonne mit 50 Pfennig Staffelzuschlag, Unter elbe entsprechend mehr. DaS mittelelbische Geschäft konnte wegen unzureichenden GtiterangebotS eine Frachterhöhung noch nicht durchsetzen, es blieb in der BertchtSwoche bei etwa 6 Pfennig pro Zentner Massengut in großen Kähnen nach Hamburg, auch dürfte hier von der Saale her etwa« Wuchs etntreten. Da» Hamburger Berggeschäft ist schwach, die V. E. G. erheben seit Montag Kleinwasserzuschläge im Talgeschäft, die Bergfrachten sür Massengüter waren aber bis Ende der Woche noch etwa» wenig fest, werden aber bet andauernd kleinem Wasser nun steigen. —* Am 15. Juli tritt in Garsebach (AmtSH Meißen) eine Postagentur ins Leben, deren Bestell- bezirk die Landorte Polenz, Semmelsberg, Robschüh, Kette witz und Kobitzsch sowie die Abbauten Helmmühle, PreiSker- mühle, Obermühl«, Niedermühle und Neidmühle im Lriebisch- tal, Jockischberg und Neurobschütz umfassen wird. In der Aufschrift der nach diesen Orten gerichteten Postsendunger ist vom 15. Juli an der Zusatz „Post Garsebach (Amt«h. Anzeige« aller Art mteilbusteste beste Verbreitung.