Volltext Seite (XML)
Mittwoch, 8. Juli 1014, abriids. 67. Jahr«. ISS Wchlt. Souuabend, den 11. Juli 1014 wird abends 7 Uhr in Hühnleins Gasthof die diesjährige Pflaumenvntznng, ca. 300 Bäume, gegen sofortige Bezahlung verpachtet. Bobers en, den 8 Juli 1914. Der Gemeindevorstund. Mittwoch, den 15. Juli 1914, vormittag 19 Uhr wild die Lieferung von Kasernengerät auS Hol-, Eisen,, Viech usw., das Umpolstern von 1600 Kopf, uni- 900 Leibmatratzrn mit Jndiafaser und dir Lieferung von 4400 Lx Jndiafaser öffentlich ver dungen. Die Bedingungen, Proben und Beschreibungen liegen im Geschäftszimmer 10 au». Verdingungsunterlagen werden nicht übersandt. Bewerber, welche die Bedingungen nicht eingesehen haben, bleiben unberücksichtigt. ZuschlagSfrist: 4 Wochen. -Königliche Garnttonverwattnng Tr. P. Zeithain. MI i für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» vormittag» 9 Nhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Die unter dem 4. Oktober 1913 auf den Namen des Leutnants Ernst Huhn, Tele- graphcn-Bataillon Nr. 7, Truppen - Ucbungsplatz Zeithain, ausgestellte Jahresjagdkarte Nr. 259 ist verloren worden und wird deshalb hiermit für ungültig erklärt. Großenhain, den 8. Juli 1914. 1870 » L KönigltcheAmtshanvtmaunschaft. Die Besitz» solcher Hunde sind außerdem, soweit keine Steuerhinterziehung vorliegt, gemäß der angezogenen Gesetzesstelle mit einer Geldstrafe von 3 M. zu belegen. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Juli 1914. Wckli. Da» am 1. Juli dieses Jahre« fällig gewesene Schulgeld für die städtischen Schulen euk daS 3. Vierteljahr 1914 ist längsten« bis zum 15. Juli dieses Jahres an unsere Stadthauptkaffe zu bezahlen. . * Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Juli 1914. Freibank Schänitz. Donnerstag, den 9. Juli, von 1—3 Uhr Verkauf von Schweinefleisch, Pfund 40 Pf. Ter Gemeindevorstand. EN'esaer Tageblatt «scheint fedea Tag abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, «iertehährlicher IvrzuaöpreiS bei Abholung in d« Expedition in Niesa 1 Mark 50 Psg., durch unser« Träger frei MS Haut 1 Mart 05 Pfa., bei Abholung am Schalter der kaiferl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei in« Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Änuahuie für die Nummer de« Ausgabetages biS vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingefpaltene 43 mm breite Korpuszeile 18 Pfg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 5kl - Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnrl in Riesa. Hundesteuer betreffend. Die Besitzer der im Stadtbezirke Niesa befindlichen Hunde werden hiermit aufge- fordert, die Steuer für ihre Hunde auf das II. Halbjahr 1914 bis 15. Juli 1914 bei Vermeidung der auf die Hinterziehung der Steuer angedrohten Strafe an unsere Stadthauptkaffe abzusühren. Hinterziehung der Steuer wird nach ß 7 de» Gesetzes vom 18. August 1868, die Einführung einer allgemeinen Hundesteuer betreffend, mit dem 3 fachen Betrage der Steuer bestraft. von der städtischen Aufsichtsperson über das Hundewescn werden diejenigen Hunde weggefangen, die nach dem 15. Juli außerhalb der Hauser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen RSnme ohne die für daS 2. Halbjahr 1914 giltige Stener- marke am Halsbaude betroffen werden. Gemeinde-Einkommensteuertarif der Stadt Riesa FN lle für da» „Riesaer Tageblatt" bestimmten Einsendungen (redaktionelle Beiträge,Jnseratere.) wolle man nicht persönlich an einen der Redakteure oder einen der Firmeninhaber adressieren, sondern nur: „Au das Riesaer Tageblatt", andernfall» bei Abwesenheit des betr. Adressaten Ver zögerungen in der Veröffentlichung rintreten können. Von da ab steigen die Steuerklaffen um je 2000 M. Einkommen. Die Steuer beträgt fünf vom Hundert des- jenigen Einkommen«, mit welchem die vorausgehende Klaffe endet. Herr Stad to.-Vorst. Kommerzienrat Schönherr be richtet hierzu, daß der StaatSsteuertarif von Klaffe la bis 16 abgeändert worden sei. Bis Klaffe 20 habe die Aende- rung sich nicht erstrecken können, weil die Steuerbeträg« sich den folgenden Klaffen wieder anpaffen mußten. Die Klaffe 17 sei wieder identisch mit dem StaatSsteuertarif. Der vorstehende Gemeinde-Einkommensteuertarif sei Gegen stand längerer Aussprache in den Ausschüssen gewesen. Man habe sich gefragt, ob eS sich empfehle, den StaatS steuertarif anzunehmen, oder ob man von der Befugnis Gebrauch machen solle, den StaatSsteuertarif in den Klaffen la bis 20 abzuändern. Wenn der Staatssteuerentwurf in der vorgeschlagenen Weise abgeändert werde, dann würden wir eine Mehreinnahme von 28000 M. erzielen. In welcher Weise in Riesa die Gemeindeanlagen aufgebracht würden, zeigte Redner an folgenden Zahlen: In Riesa würden von 95.98°/, sämtlicher Steuerzahler nur 52,6°/, der Gemeindeanlagen aufgebracht, 4,02 °/, sämtlicher Steuer zahler brächten 47,4 °/, der Gemeindeanlagen auf, daS seien 213 Personen von 5298 Steuerzahlern. Die vereinigten Ausschüsse seien der Ansicht gewesen, daß dies sehr unge sunde Verhältnisse seien, da unter Umständen in Zeiten schlechten Geschäftsganges enorme Zuschläge einlreten könnten, falls diese 213 Personen in ihret Steuerkraft versagen sollten. Bei Zugrundelegung des Staatssteuertarifs müsse man mit einem Zuschläge von über 40°/, rechnen. Er fahrungsgemäß werde von Industriellen, die sich an einem Orte niederlaffen wollten, großer Wert auf günstige steuer liche Behandlung der großen Jndustrieunternehmungen ge legt. Die mit Annahme de« StaatSsteuertarif« sich er-- gebende starke Belastung solcher Unternehmungen würde nach Ansicht der Ausschüsse die Heranziehung neuer Industrie unternehmungen erschweren bezw. verhindern, sie würde möglicherweise die Besitzer großer Vermögen geradezu zur Abwanderung von Riesa veranlassen können. Der vor geschlagene Gemeinde-Einkommensteuertarif bringe gegen über den jetzigen Gemeinde-Einkommensteuersätzen keine Oertliches nn» Sächsisches. Riesa, den 8. Juli 1914. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab im Rathaussaale abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlte Herr Stadtv. Schneider. Als Vertreter de« Rat« wohnten Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadt rat Dr. Dietzel der Sitzung bei; außerdem war Herr Rat»- assessor Dr. Lelpnttz anwesend. Den Beratungsgegenstand der auf zwei Abende anbe raumten Sitzung bildet die Gemtiudtsteutrordttking für die Stadt Riesa. Herr Stadtv.«Borst. Kommerzienrat Schünherr führte au», daß daS neue Gemeindesteuergesetz den freien Entschließungen hinsichtlich der Art und Höhe der Steuern wenig Spielraum lasse. Im weseutlichen werde »S für da» Kollegium darauf ankommen, zu beschließen, in welcher Höhe die Grundsteuer zur Erhebung kommen soll, die mit 71/2 °/, zwingend sei. Bisher hätten wir in Riesa eine Grundsteuer nicht gehabt. Infolgedessen erscheine eS angebracht, daß die Steuer mit dem niedrigsten Satz oder nur geringer Erhöhung zur Erhebung gelange, damit die wirtschaftlichen Verhältnisse die nötige Zeit gewännen, um sich dieser neuen Steuer anzupaffeu. Wesentlich werde auch sein die Fixierung des Einkommen st euertarifs. Die Gemeinden seien gehalten, den StaatSsteuertarif anzu nehmen, doch sei eS ihnen sreigelassen, die Klassen von 1 bi« 20 den Bedürfnissen anzupassen. Die neue Steuer ordnung für die Stadt Riesa sei zunächst von den ver einigten Ausschüssen (Finanzausschuß, sowie Recht«- und VerfassungSauSschuß) in drei sehr ausgedehnten Sitzungen beraten worden und der Rat habe die Entschließungen der Aurschüsse bi« auf eine geringe Ausnahme zu den Seinigen gemacht. Zur Beratung gelangt nunmehr die Einkommensteuer. Nach dem Entwurf sollen von der Einkommensteuer befreit sein die reichSdeulschen Kriegsteilnehmer von 1864, 1866 und 1870/71, soweit sie ein Einkommen von nicht mehr al» 1200 M. haben, tz 4, der von der Besteuerung von Erwerbsgesellschaften handelt, bestimmt, daß nicht lediglich die Ueberschüsse, die in Form von Dividenden auSgeschüttet werden, sondern alle Wertvermehrungen (zur Tilgung der Schulden oder de« Grundkapitals, zur Verbesserung oder Geschäftkerwelteruug, sowie zur Bildung von wirklichen Reservefonds oller Art verwendete Reingewinne) mit zur Steuer herangezogen werden. Z 5 besagt, daß gewerbliche Großbetriebe mindesten» 5°/, de» in dem betreffenden Be trieb« arbeitenden eigenen Kapital» al» Steuer zu ent richten haben. Auf hier wohnhafte natürliche Personen findet dtrse Bestimmung keine Anwendung, weil diese, wenn fle in Riesa wohnen, zur Steuer nach dem ver- brauch herangezogen werden können. 8 6 bestimmt, daß die Ltnkommensteuer nach folgendem Tarif berechnet und eingehoben wird: w Jährliche» Einkommen Steuersatz M. I Steuerklasse 1 Jährliche« Einkommen In M. Steuersatz M. In M. 1» üb. 400 bis 500 2 55 üb. 36000 bis 37000 1520 1 500 „ 600 4 56 „ 37000 „ 38000 1570 2 600 „ 700 6 57 „ 38000 „ 39000 1620 3 700 „ 800 8 58 „ 39000 „ 40000 1670 4 800 „ 950 11 59 „ 40000 „ 41000 1720 5 950 „ 1100 15 60 „ 41000 „ 42000 1770 6 1100 „ 1250 19 61 „ 42000 „ 43000 1820 7 1250 „ 1400 23 62 „ 43000 „ 44000 1870 8a 1400 „ 1500 26 63 „ 44000 „ 45000 1920 8 1500 „ 1600 29 64 „ 45000 „ 46000 1970 9a 1600 „ 1750 33 65 „ 46000 „ 47000 2020 9 1750 „ 1900 38 66 „ 47000 „ 48000 2070 10» 1900 „ 2050 43 67 „ 48000 „ 49000 2120 1V 2050 „ 2200 48 68 „ 49000 „ 50000 2170 11» 2200 „ 2350 53 69 „ 50000 „ 51000 2220 11 2350 „ 2500 58 70 „ 51000 „ 52000 2270 12» 2500 „ 2650 63 71 „ 52000 „ 53000 2320 12 2650 „ 2800 68 72 „ 53000 „ 54000 2370 13» 2800 „ 2950 73 73 „ 54000 „ 55000 2420 13 2950 „ 3100 78 74 „ 55000 „ 56000 2470 14» 3100 „ 3250 83 75 „ 56000 „ 57000 2520 14 3250 „ 3400 88 76 „ 57000 „ 58000 2570 15» 3400 „ 3550 93 77 „ 58000 „ 59000 2620 15 3550 „ 3700 98 78 „ 59000 „ «10000 2670 16» 3700 „ 3850 104 79 „ 60000 „ 61000 2720 16 3850 „ 4000 110 80 „ 61000 „ 62000 2770 17 4000 „ 4300 120 81 „ 62000 „ 63000 2820 18 4300 „ 4800 140 82 „ 63000 „ 64000 2870 19 4800 „ 5300 160 83 „ 64000 „ 65000 2920 20 5300 „ 5800 180 84 „ 65000 „ 66000 2970 21 5800 „ 6300 200 85 „ 66000 „ 67000 3020 22 6300 „ 6800 221 86 „ 67000 „ 68000 3070 23 6800 „ 7300 242 87 „ 68000 „ 69000 3120 24 7300 „ 7800 263 88 „ 69000 „ 70000 3170 25 7800 „ 8300 285 89 „ 70000 „ 71000 3220 26 8300 „ 8800 307 90 „ 71000 „ 72000 3270 27 8800 „ 9400 330 91 „ 72000 „ 73000 3320 28 9400 „ 10000 354 92 . 73000 „ 74000 3380 29 10000 „ 11000 380 93 H 74000 „ 75000 3440 30 11000 „ 12000 420 94 „ 75000 „ 76000 3500 31 12000 „ 13000 460 95 „ 76000 „ 77000 3560 32 13000 „ 14000 500 96 „ 77000 „ 78000 3620 33 14000 „ 15000 540 97 „ 78000 „ 79000 3680 34 15000 „ 16000 580 98 „ 79000 „ 80000 3740 35 16000 „ 17000 620 99 „ 80000 „ 81000 3800 36 17000 „ 18000 660 100 „ 81000 „ 82000 3860 37 18000 „ 19000 700 101 „ 82000 „ K3000 3920 38 19000 „ 20000 740 102 „ 83000 „ 84000 3980 39 20000 „ 21000 785 103 „ 84000 „ 85000 4040 40 21000 „ 22000 830 104 „ 85000 „ 86000 4100 41 22000 „ 23000 875 105 „ 86000 „ 87000 4160 42 23000 „ 24000 920 106 „ 87000 „ 88000 4220 43 24000 „ 25000 965 107 „ 88000 „ 89000 4280 44 25000 „ 26000 1010 108 „ 89000 „ 90000 4340 45 26000 „ 27000 1055 109 „ 90000 „ 91000 4400 46 27000 „ 28000 1100 110 „ 91000 „ 92000 4460 47 28000 „ 29000 1145 111 „ 92000 „ 93000 4520 48 29000 „ 30000 1190 112 „ 93000 „ 94000 4580 49 30000 „ 31000 1235 113 „ 94000 „ 95000 4640 50 31000 „ 32000 1280 114 „ 95000 „ 96000 4700 51 32000 „ 33000 1325 115 „ 96000 „ 97000 4760 52 33000 „ 34000 1370 116 „ 97000 „ 98000 4820 53 34000 „ 35000 1420 117 „ 98000 „ 99000 4880 54 kk 35000 „ 36000 1470 118 „ 09000 „ IvplOO 4940 Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt mir AnMer). Telegramm-Adresse: ßiD RH Fernsprechstell« .Tageblatt", Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.