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2. Beilage z«m „Riesaer Tageblatt". >mb Beriag venvangerLtvinteeltchinRIela. — Kür dl» «edaltia« vem«t»orinqr Arthur Hüh ne l in Riesa. 148 Dienstag, SO. Juai 1i>14, ave«»». «7. Jahrg. An» aller Welt. BsrH«: Die am Donnerstag abend im Falken- Hüjener Forst aufgefundene Leiche wurde als die der Schneiderin Frieda Kl»m aus Berlin identifiziert. Der Erste GtaatSanwalt beim Landgericht HI hat durch An- schlag an sämtlichen Gäulen eine Belohnung von 1000 M. stüe die Ermittelung des Mörders ausgesetzt. — Frank furt a. O.: Beim Baden in der Oder sind am Sonn tag 4 Personen ertrunken, und zwar beim Baden an ver botener Stelle zwei Soldaten, ferner beim Pserdeschwem- men der 21 jährige Besitzerssohn Klein und beim Baden an verbotener Stelle der 6 jährige Mabe THUn. — Ngen: Vorgestern abend hat sich auf dem Schlosse von Castelrct), da- dem Intendanten des Herrn M. v. Rothschild ge hört, «ine schwere Explosion von Wetterschüssen ereignet. Mn Arbeiter wurde, schrecklich verbrannt und erlag den Verletzungen. Fünf andere Arbeiter wurden gleichfalls lebensgefährlich verletzt. — London: Nach einer um Mitternacht in London eingetrofsenen Nachricht ist ein Eampfer der Ancre Line namens „California" an dem selben Felsen vor der Törryinsel an der Ulsterküste ge scheitert, wo wiederholt in jüngster Zeit Schiffe verun glückt sind. Ter Dampfer gab Notsignale. Zwei Kanonen boote sind zu seiner Hilfe ausgelaufen. Tie „California" war auf dem Rückwege von Newyork nach Glasgow und hatte über 1000 Passagiere an Bord. Die Törryinsel ist daS erste Land, das die Schiffe, welche der uordirlän- dischen Route folgen, vom Ozean aus sichten können, daher ist dieser Teil der Küste bei Nebel ein sehr gefähr licher Punkt- Tie Passagiere des gescheiterten Dampfers California haben gestern früh begonnen, auf den Dampfer Cassandra überzugehen. Personen sind, so viel bisher bekannt, nicht ums Leben gekommen. - Himmelserscheiiningeu im Juli. Am 23. Juli tritt die Sonne aus oem Zeichen d«S Krebse» in das des Löwen über. Obgleich diese Zeit für uns die heißeste im ganzen Jahre ist, wird der Tagbogen des Gestirns doch schon merklich kleiner. Gegen Ende oes Monats sind die Tage ungefähr eine Stunde kürzer als der längste Tag im Juni. Um Mitternacht vom L. zum 3. Juli befindet sich die Erde im Aphel, d. h. sie hat auf ihrer Bahn um die Sonne die größte Entfernung vom Zentralkörper erreicht. Tiefe beträgt jetzt rund 152 Millionen Kilometer (gegen 147 Millionen Kilometer zur Zeit des Perihels — der Sonnennähe — im Januar). Zu Anfang des Monats haben wir zunehmenden Mond, der am 7. Juli voll wird. Für die übrigen Phasen gelten folgende Taten: letztes Viertel am 15., Neumond am 23., erstes Viertel am 30. Juli. Auf seiner Bahn gelangt unser Trabant am 10. Juli in die Nähe des Planeten Jupiter; am 20. finden wir ihn bei Sa turn, am 22. bei Merkur. Am 26. Juli geht er morgens an Venus, nachmittags an Mars vorbei. Er lefinder sich zweimal in Perigäum (Erdnähe) und zwar am 8. und 28. Juli; Apogäum (Erdferne) erreicht er am 15. Juli. Endlich machen wir noch darauf aufmerksam, daß der Mond am 6. Juli am tiefsten, am 28. am höchsten steht- Unter den Planeten läßt sich Jupiter jetzt wieder Lesser beobachten, da er sich seiner Opposition mit der Sonne nähert. Am Anfang des Monats ist er von lO»« Uhr, gegen Ende schon von N/i Uhr an cinznstellen. Sehr lohnend ist es, die Betvegungen der Monde dieses Planeten zu beobachten, von denen die vier größten schon mit einem größeren Feldstecher wahrzunehmen sind. Am 6. Juli können wir die Verfinsterung des Trabanten II verfolgen, der um 11 Uhr 30 Min. in den Schatten des Jupiters eintritt. Tas gleicl« Schauspiel erleben wir am 10. Juli 10 Uhr 15 Min. bei Trabant lll. Die letzte dieser „Mondfinsternisse", die für uns gut zu sehen ist, findet am 28. Juli um 10 Uhr 30 Min. statt (Tra- baut l). Ter Jupiter steht im Steinbock, unter dessen we niger Hellen Sternen er durch seinen Glanz besonders auffällt. Merkur hält sich in den Sternbildern Krebs und Zwillinge auf. Er ist anfänglich von 8>/z Uhr ab zu beobachten, gegen Ende des Monat? ist er für furze Zeit am Morgenhimmel im Fernrohr sichtbar. Ter Planet befindet fich a'.m 3. Jnli im Aphel und tritt am 16. in die untere Konjunktion mit der Sonne. Tie Sichtbarkeitsdauer der Venus als Abendstern nimmt allmählich ab. Anfangs kann man sie bis gi/» Uhr, zu letzt noch bis 8^ Uhr verfolgen; der Planet steht in dem Sternbilde Krebs und Löwe. Ungünstig ist die Zeit für die. Beobachtung des Mars (im Löwen), den man zu Beginn des Monats bis 10»/^ Uhr, zu Ende bis 8">/t Uhr einstellen kann. Tagegen erscheint Saturn im 2. Drittel des Monats wieder am nordöstlichen Morgenhimmcl, wo wir ihn von 2l/z Uhr vin, zuletzt schon von IVs Uhr an be obachten können. Er befindet sich im Stier und Orion. Ter im vorigen Jahre von Dclaran auf der La Plata-Sternwarte entdeckte Komet (1913 s) wird nach einer Berechnung von Dr. Kritzinger gegen Ende des Monats auch für das bloße Auge sichtbar werden. Ter Haar stern ist ziemlich bedeutend und ließ schon Ende März im Fernrohr deutlich einen zweiteiligen Schweif erkennen. Ende Juli steht er bei Theta im Fuhrmann. Ter Kern ist etwa 7. Größe. Zur Beobachtung der Fixsterne ist die Zeit wegen der langen Dämmerung immer noch nicht besonders günstig. Betrachten wir den Himmel etwa nm die Mitte des Mvnats gegen 10 Uhr. Am Horizont sehen wir, von Osten über Süden nach Westen gehend, die Sternbilder des TierkreiseS: Wassermann, Steinbock, Schütze, Skor- vion (mit dem roten Antares), Wage, Jungfan (mit der Hellen Spika) und Löwe. Bei dem Stcrnbilde des Schützen steigt die Milchstraße am Himmelsgewölbe em por. Verfolgen wir diesen Weg, so gelangen wir zn dem strahlenden Atair im Adler, dann zum Teneb, drm Hauptstern des Schwans. Am Kepheus vorbei senkt sich die Milchstraße zu dem bekannten lateinischen „W" der Kassiopeia, nimmt den Perseus noch auf und verschwindet beim Fuhrmann wieder am dämmerigen Horizont. Auf der Ostscite des Himmels fallen über dem Wassermann die drei Hellen Sterne des Pegasus auf, die zusammen mit einem gleichfalls Hellen Stern der Andromeda ein großes Viereck bilden. Dicht am Ostrande der Milchstraße in der Gegend zwischen Adler und Schwan, finden wir den Delphin, dessen Sterne zwar nicht besonders hell sind, aber wegen ihrer regelmäßiger: Anordnung zu einer Raute unsere Aufmerksamkeit erregen. Westlich von der Milchstraße sehen wir über dem Skorpion das weitver zweigte Sternbild des Schlangenträgers oder Ophiuchus mit der Schlange. Darüber stehen — von Ost nach West — Leier (mit Wega), Herkules und Krone (tzauptstern Gemma.) Im Zenit befindet sich der Kopf des Drachen, unter welchem wir das bekannte Bild des kleinen Bären antresfcn. Ebenso bekannt ist wohl der daneben stehende große Wagen. Verlängert man die „Deichsel" dieses letz, irren, so gelangt man zum Bootes, dessen Hauptstern Arltur durch sein rotes Licht sogleich au^fällt. K. N. Vermischtes. CK. Tas W a s ser g le it e n — ein neuer Sport. Mit Staunen gewahrt der fremde Besucher der Bereinigten Staaten, der in diesen Sommertagen das fröhliche Treiben an den Flüssen und aus den Seen ke- vbachtct, ein seltsame? Schauspiel. Schmucke kleinBMo torboote gleiten mit äußerster Geschwindigkeit Pfeil- schnell über die Wogen dahin. Hinter ihnen aber, wohl 10 oder 15 Meter vom Heck des Bootes entfernt, folgt dem flinken Fahrzeug eine weiße hochauf rauschende Schaumwcllc, und über ihr gewahrt man stehend im Badcgewano einen jungen Mann oder eine junge Tome in wunderlich gebeugter Haltung. Hinter dem Motorboot her scheint diese Gestalt über das Wasser dahinzublitzen, von Gischt und Schaum umsprüht. Bis plötzlich der Kör per sich bewegt, taumelt und im nächsten Augenblick in, Wasser verschwindet, indes) von den Nachbarbooten und vom User fröhliches Lachen h'ie Katastrophe begleitet. WaS ist cS, was die Amerikaner damit so viel Inbrunst und Eifer betreiben? ES ist der neueste Sport Amerikas, der auch schon in England Anhänger findet: das Wasser- gleiten. Wenig Umstünde sind erforderlich, nm an diesem Sport tcilzunchmcn, man braucht dazu nur einen „Aqua- plan", einen Wassergleiter. Das ist nichts weiter als ein einfaches Holzbrctt von etwa N/2 Meter Länge nnd 75 Zentimeter Breite. Am oberen Rande sind zwei Löcher, in denen die „Schleppseile" befestigt sind. Sie sind am Motorboot angckoppclt. Eine lange Tauschlinge, die der Wasserglcitcr gleichsam als Zügel, als „Steuer" in der Hand hält, gewährt Halt. Wenn das Motorboot mit voller Kraft vorwärts schießt, zieht e? das Brett, auf dem der Wasscrgleiter steht, pfeilschnell hinter sich her, daS Brett richtet sich halb ans, und nun ist es die Kunst des Wassergleiters, seine Stellung zn verteidigen, daS „Steuer" zu führen, nicht zn schwanken nnd hinter dem Motorboot her stehend über die Fluten hinzuschießen. DaS ist nicht ganz leicht, im Siu verliert man das Gleich, gewicht — und dann bestraft ein Bad den Ungeschickten. Dieses Bad aber ist ein Strafpunkt, für einen wirklichen Meister des Wassergleitens eine klein: Blamage nnd da- bei doch ein Vergnügen. CK. „Zn spät". Ter gestrenge Herr Inspektor tritt unversehens in das kleine Telegraphenamt, über, wacht den Dienst und beginnt den Telegraphisten zu befragen. Da tickt plötzlich der Morseapparat, und pflichtgetreu eilt der Telegraphist an seinen Posten. Tas Telegramm kommt vom Nachbaramt, ein Kollege warnt den Telegraphisten: „Achtung, Inspektor unterwegs, steckt Nase in alles." Allein der Inspektor vermag ohne Mühe aus dem rhythmischen Klopfen des Empfängsapparate; die Meldung abzulesen. Lächelnd schiebt er den vor Ver legenheit sprachlosen Telegraphisten beiseite, ergreift den Hebel und telegraphiert zurück: „Zu spät: hat sie schon drin . . Eine amerikanische Mesalliance. Zum dritten Mäle innerhalb sechs Jahren ist Mr. William Nheinlaender, der einer der reichsten Familien Newyorks angehört, wegen seiner Liebesheirat von einer großen Erbschaft ausgeschlossen worden- Nheinlaender hatte sich Der Kampf um das Testament. Roman vou Carola v. Eynatten. SS „DaS weiß der Himmel!" lachte Hornbostel laut auf. Und eS war mein Heil, daß ich stets nur meiner Nase nachging! Wissen Sie noch, wie der bissige Tikenyi vor zwei Jahren in seinem AuSstellungSbericht meine „Bettlerinnen" den „reinsten künstlerische» Purzelbaum" nannte. Na, die lieben AuSstellungSmenschlein stände»» doch zu Hanf vor den» „Purzelbaum" uud am zehnten Tag »vor er verkauft. Wen» Sie und Kerkhelyi auf mich hörten, hätte» Sie nicht nötig, für Konfektionsgeschäft« Kleider zu entwerfen, er brauchte seine Kräfte nicht in lustigen Kinderbüchern zu erschöpfe», deren jede» ihm für Wochen den Garau» »nacht, obgleich sie noch lang« nicht di« härtest« Nuß sind, die er zu knacke» kriegt. Na, Arpad, »nein Söhnchen, möchtest war haben, gelt?" Da» rosig« Kindchen auf Gertrud Franke» Arm streckt« bald dem Maler feine dicken Nennchen entgegen, bald patschte e» lachend die Händchen zusammen, ihn mit großen, «rwar- ttmaSvoll glänzend«»» Augen anschaurnd. Der Künstler durchsuchte sei«« Taschen, bi» er endlich eine kleine Düte n»it Schokoladebonbons zum Vorschein trachte, nach der da» Kind begierig griff. „Tiondar Kerkhelyi» kleiner Sohn," sagte er zu Szarolta, „Len ich Ihnen «u»pfehlen möchte, denn er ist trotz allem ei»» armer Bub. Seiner Mutter hat er da» Leben gekostet und «» ging ihn» wohl herzlich schlecht, hätten wir ihn uicht «iustimnua zum „vtelierkind" ernannt." „Magst Du die Kinder leiden, Szarolta?" fragte Horn bostel. „Wenn ste nett und lieb sind, mag ich sie sehr, Onkel Lud wig." „So kannst Du hier ei»» LiebeOverk vollbringen? sagt« »e, auf da» schwarzlockigr Kerlchen weisend. Szarolta nahm der Malerin den sich zntraulich an sie schmiegende« Knaben ab und ging mit ihn, in ihr Ziyuner hinunter. Sie war in einer seltsame»» Stimmung. Die vielen neuen Eindrücke, die ihr die abgelaufene Stunde gebracht, hatte»» st, erregt. Unaufhörlich zog ihr da» Gehört« und Gesehen« durch dm Kopf, zwischendurch dachte ste auch än ihre eigene»» Zeichnungen und dann wurde ihr daS Herz allemal schwer — sie schämte sich vor sich selbst. — Wie hatte sie nur jemals so töricht sein können, ihren unbeholfene» Versuche»» irgend einen Wert beiz,»messe»»? Die Zeichnungen der Franke hatten ihr die Augen endlich geöffnet, ste erkennen lassen, daß »na»» ihr mit vollem Recht jede Begabung abgesprochen hatte. Nach eitler Weile fing Arpad, de» ste über diese Be trachtungen vernachlässigt hatte, laut zu weinen an und sie ging »nit ihm hinaus, um Zenz zu fragen, wem sie das Kind übergeben solle. 8. Kapitel. Gelbe, braune, violette und rötliche Tinten stähle»» sich allmählich in dm manuigfalttgsten Mischlinge»» nnd Abtönun gen in daS dunkle Grün der Vegetation, die Luft wurde blauer, durchsichtiger, der Souneuschein nahm einen tiefe ren Goldglanz an. Der »»»»erreichte Farbenkünstler Herbst hatte seine reiche Palette aufgesetzt und zog rüstigen Fußes hinaus in Wald nnd Flur, um wieder einmal sein großes koloristische» Werk zu beginnen. Und mit ihm zog das Maler volk in froher Schaffenslust. Auch Gertrud Franke trieb fleißig Freilichistudim, manch mal, wenn ste in der näheren Umgebung ein anziehendes Motiv gefunden, erst an» Nachmittag, meist aber brach sie am frühen Morgen ans, nm mit einem der letzten Züge oder sogar erst am zweitfolgenden Abend heimzukehren in daS be hagliche „Malernest," die Mappe gefüllt mit Skizzen und Studien. Bei diesen Ausflügen mar Szarolta beinahe ihre stet« Begleiterin, ziuveilen schloß sich auch Rafael Mayer- stein an, niemals Kerkhelyi, trotzdem er hauptsächlich Land schaft und Tierstück pflegte. Gr zog es vor, allein hinaus» zuwandern, allein zu arbeiten. Tivadar Kerkhelyi war der stillste, der abgeschlossenste unter den Bewohner» des „MalernesteS." Er kümmerte sich nicht um da», wa» im Hause vorging, und wenn Szarol- tas Eintritt in die Fanlilie Hornbostel für alle ein Ereignis war, für ihn war es kein». Sr hatte nicht gefragt, wer sie wäre, »vaS ste hier wollte, und als man eS ihn» erzählte, hatte er kaum darauf gehört. Er lebte sehr einsam und unterhielt nicht eininal nut Be- rufSgenosfm regere»» Verkehr. Hornbostel und die Franke wa- . .. ... * ren so ziemlich die Einzigen, mit denen er auf vertrautem Fuß stand, an diese aber fesselte ihn die Dankbarkeit für die Liebe und Güte, die sie seinem Söhnchen erwiesen. Daß Sza rolta ihnen darin nichts nachgab, den» kleinen Arpad manche Stunde widmete nnd seinen Geist zn wecken bemüht war, schiel» er nicht einmal zu bemerken, obgleich dem kleinen Schwätzer der Name „Szarolta" sehr geläufig war. Der frühe Tod seiner jnngen Frau hatte auf den ohnehin zur Abschlie- ßnng neigenden Künstler sehr »»achteilig gewirkt u»»d »hn menschenscheu gemacht — Für Szarolta mar daS eine gesegnete, an nngekaunten Freuden und innerem Erlebe»» reiche Zeit. Sie dankte Herrn Ludivtg dafür, daß er die Malerin zu bewegen vermocht hatte, sie auf ihre Stndienfahrten mit zunehmen, wodurch auch ibr die Angen zu künstlerischen» Schauen aufgingen, so daß ste sich vor dem Urteil über die eigene Arbeit'seitenS berufener Meister »ficht mehr so sehr zu fürchten brauchte. x Margit» war ein öfterer Gast in» Malernest, sie hatte ihr Staatsexamen bestanden, gönnte sich jetzt vor der Doktor arbeit einige Erholung. Szarolta war nun «»fier Herrn LndwigS Dormnndschast gestellt, und es blieb ihr in tödlicher Untätigkeit viel Zeit zum Grübest» — Herr Ludwig betrieb mit Eifer den Prozeß mit Dr. Csallo» vary. DaS ivar eine Sorge, die airf Szarolta lastete, und auch jetzt buchte sie darüber nach, trotzdem Gertruds Skizzen vorn Plattensee ihr Interesse ei»» wenig ablenkten. Sie saß neben Gertrud und sah mit Eifer zu, bis diese bei» Pinsel sinken ließ und fragt«, ob Szarolta nicht selbst mal ein wenig Ma lerei versuchen wollte. Szarolta erinnerte daran, daß man sie dereinst arrS dein Unterricht fortgeschickt hatte. — Dann, als Gertrud Franke »»»«inte, sie solle sich als Dilettantin betätigen, schüttelte sie den Kopf und sagte ernst: „Ich habe keine Zeit, nur zum Vergnügen zn malen, kann nicht immer aus de» Vormund» Tasche leben." Uird auf den Einwand, weshalb ste da» nicht Herr»» Lud wig selber sage, behauptete Szarolta, daß er sie nie zum Worte kommen lasse. 222.2L