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Hl ein Kammermädchen seiner Mutter verliebt und e» auch später trotz de- Widerspruch«» seiner Familie ge heiratet. Infolge dessen wurde er zunächst von seinem Großvater, dann von seinem Vater, setzt schließlich auch noch von seiner Dante, der Milliardärin Serena, »Hein- laend«, von der Erbfolge ausgeschlossen Man meint, daß Rheinländer jetzt um SO Millionen Mark reicher sein könnte, wenn er nicht diese Liebesheirat eingegan gen wäre. Spinn web. Nicht- ist so unscheinbar, daß eS nicht irgendwie Verwendung fände. Auch da» allen Haus frauen so verhaßte Gpinnweb hat man dem Menschen nützlich und dienstbar zu machen versucht. Früher be sonder» verwandte man die Gewebe der HauSsptnnen für medizinische Zwecke. Man reinigte sie zunächst durch Nus- klopfen auf einem Rohrstuhl oder Drahtnetz von allem Staube, zerschnitt sie fein mit dem Wiegemesser und mischte sie mit Butter. Ruf Brot geschmiert galt diese- Gericht für ein treffliche- Mittel gegen da» Wechselfieber. Bekannt ist die Verwendung de» Gpinnweb» al» Wund pflaster, auch auf entzündete Augen legte man es häufig. An dA Astronomie werden Spinnweben nötig gebraucht. Man spannt die Fäden vor die Okulare der Fernrohre und teilt so da» Gesichtsfeld in verschiedene Felder ein, wie die Meridiane auf dem Globu». Man kann so hm Ort de» Durchgangs im Bilde de- Fernrohres leitltch genau sestlegen. Noch bi- vor kurzem verwandte man Spinnfäden, um sehr feine Gitter herzustellen, durch die Lichtstrahlen sielen, die man spetzkralanalytisch beob achten wollte. Schließlich verarbeitet China Spinnfäden im Gewebe der sogenannten Seide de- OstmeereS. «chlachtdtetzprlse «f dem vtetztzofe zu TreStzm am 2V. Funl 1914 nach amtlicher Feststellung. (Marktpreise für LV t-L in Mark.» Liergattung und ve,,ich««u». vchsen (Auftrieb 212 Stück): I. a, Bollfleischig«, »»«gemästete höchsten Schlacht werte« Li« »u »Jahren d. Oesterreich,r »»«gleichen 2 Jung« fleischig«, nicht aulgrmästet« — älter« m,«gemäst«t, «. Mäßig genährte jung« — gut genährt« älter« 4. Eermg genährte jeden Alter« vvlen (Auftrieb 240 Stück): 1. Bollfleischige höchsten Schlachtwrrte« . . . 2. Bollflrischiae jünger« 2. Mäßig genährt« jünger« und gut genährt« älter« 4. Gering genährt« LalL« Mw «De (Auftrieb 105 Stück): 1. Bollfleischig«, au«gemäst«te «alben höchste» Schlachtwrrte« 2. Bollflrischigr, au«grmästetr Kühe höchsten Schlachtwertr« bi« zu 7 Jahren . . . . 5. Alter, au«g,mästete Kühe unv wentg gut ent ¬ wickelte jüngere Kühe und Kalben. . . . 4. Mäßig genährt« Kühe und Kalbe» 5. Gering genährt« Kühe und Kalben .... Köcher (Auftrieb 4S2 Stück): 1. Loppelrnder . 2. Fetnst, Mast-(Vollmilchmast) u. beste Saugkälber 2. Mittlere Mast- und gut« Saugkälber .... 4. Gering« Saugkälber Schafe (Auftrieb 718 Stück): 1. Mastlämmrr und Jünger« Masthammel 2. Aelttt« Masthammel ». Mäßig genährt« Hammel u. Schaf« (Merzschase) Schweine (Austrieb 2622 Stück): 1. ». vollflrischtg« der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bi» zu 1'/« Jahr . . d. Aettschwetne 2. Älchcht,. 2 Gering entwickelte, 4. Sauen und Sber Gewicht M. 47-4» 39-44 32-3S 29-31 44 47 28-42 35-37 88-90 78^3 71-75 SS-SS 81-85 75-79 SS-72 45-47 38-42 32-36 28-31 24-27 80-90 56-58 48-54 40-44 82-85 75-7» 87- 71 64-86 60-62 rio-tso »«-»8 88- 94 81-84 45-4» »5-98 41 44 85^9 28-40 74-7» 42-43 41-42 41-42 39-40 35-37 84-55 53-54 53-54 52-53 47-4» Geschäftsgang: Bet Rindern (Ochsen), Bullen, Kalb,» und Kühen langsam, bei Kälbern und Schweinen schlecht, bei Schafen mittel. 8tükIIr»lllmer WM- ßroininsnl Soloffai-Echlozer-Prozram«. aukworirsaw, la äar reir eiureilie 8edrsvWeder (8,f«) Vrknuckvi» auk tzürrsro oäsr Itiogsrs 2vit gvgvn eins wüüixo (Zsbüdr vormiots». vl« 8akos etvksa unter vlxorrer» V«r »vkli»»» cke» Meter» unä äsm Lltver »ek»In««e Ser Senk. Vesser Zsnk. kür l!!k IkiMil «aoiwu wir »uk uomrs Oener- uvä Llede»- »lvAere » .UW» , 1 j ! ÄSS emtmtdend, tze« 4. Juli «. e., vor«. V,dO Uhr, kommen «m Hgu-gruuHfNick de» VSrsteufubrUuute» vtt» Blrirgler, Hsutztsiruße L- hierseldst, nachsUtz«ud» Nachlaßiiegenstände freiwillig zur öffentlichen B,rst«igem«g, al»: 1 Slettzerschruuk, 1 SertU«» 1 Oss«. 1 LLchru» schrank, 1 ovaler, 1 Wasch- und 1 kttchentisch, 1 Nacht» schränkchen, 1 Spiegel, 1 Toilettenspiegel, 1 Bettstelle mit Matratze, s Polster«, 2 Rohrstühl», 4 vettaufluze« (S dado« Notztzaar), t Reis,korb, t Koffer, 1 Depp ich, 1 Handtuchhalter, vilder, S Fenstergarditwn, verschird«« Küchengerät« u. a. m. Nies», Her««»» Gchride, Schulstraß« 8. v«r»id»t«r Aukttonator und Taxator. Lieken-LSgsmekl für Räucherzwecke billigst ab,ugeben solang« Vorrat rricht Hafen-Hobelwerk Gröba. WüMniWklteil pro n» 4 SO M. haben abzugeben SM. UenHAI- M SÜDtNe. > Verkaufszeit: > > V,8 vorm. bi« r/,12 vorm. und 2 nachm. bi« ^/,S nach«. örwlu M, LV.AL vom 2. Juli an steht ein frischer Transport Holsteiner, LeelSnder und Dänischer bet mir zu solid«» Preisens zum verkauf. Telephon Zehren 7. Der Kampf um das Testament. Roma» von Carola v. Eynatten. SS , »So bleibt nicht» übrig, al- daß Du noch ein« Weile bei un» Malervolk au-hältst," rief Gertrud Franke. Al» Gzarolta kleinlaut meint«, sie müsse doch aber ver dienen, so schön «» m»ch in» Malerneste sei und Onkel Ludwig habe den Kops voll genug, nach den» Vries de» Dr. Csallo- vary, blickte Gertrud sie fragend an: „WaS ist da- für «in Vries?" Szarolta berichtete dann, wa» auf dem Vahnhof, wo st« von so viele»» umgebe»» waren, nicht hatte gesagt werde» können. Tsallovary hatte sich erboten, Gzarolta noch 10000 Kro tten zu zahle»» und zwar al» Geschenk, denn ein richterlicher Spruch könne ihn nicht dazu zwingen. Aber Ludwig bestehe auf den, Prozeß, da dann der Doktor entschieden, trotz feine» .letzten Wort«", mehr zahl«» mnß. Sr fühlt« sich entschieden unsicher, sonst hätte er nicht so kraß geschrieben. Gertrud nickte nur schweigend m»t dem Kopfe. Sine Weil« saß«»» beide stumm nebeniinander, Gertrud eifrig malend, Szarolta htngegeben an ihr« Gedanken. End- lich stand sie aus und sagte: .Ich bin müde geworden von» lange» Eitzen, hast Du etwa» dagegen, wenn ich mir «in we- nig Bewegung mache?" „We»halb sollt« ich! - Wen» Du nur wieder bei Ein bruch der Dämmerung hier bist." .Natürlich bin ich da«,,» ist ja kam» drei Uhr." ' .Wenn Du vielleicht auf Mayerstein stößt, so sage ihm, er möchte mal zu mir kommen, daß ich ihn» »nein« Studie zeig«»» kann. Aber nur, wenn «r nicht zu weit zu gehe»» hat." Szarolta nickt«, nahm ihren Feldstnhl an den Arm und ging in der Richtung nach der Halbinsel Tihany. Solange st« der Beobachtung ausgesetzt war, schlendert« sie im ge mütlichst«» Promrnadenschritt, sowi« aber di« «st« Pfadbeuge hinter ihr lag, st« sich von Gertrud» Blicken gesichert wußte, sing sie zu laufen an, bi« eine Landzunge erreicht war, die etwa SO Met« wett in den See htnetnragte. St« stellte sich hier ihren Feldstuhl -»«echt, fetzte sich, da» Gesicht der Insel zugrwendet, und zog au» der ungewöhn ¬ lich tiefen Tasche ihre» Unterkleider nicht nur ein Skizzen buch, sondern auch »»och einen Aquarell-Kasten und eine»» Wasserbehälter. Mit rascher, sicherer Hand ging st« daran, die Umriffe der Insel, de» Klosters und eines Stücks vom See wiederzuge ben, un» dann den Pinsel an die Stelle deS Stifts treten zu lasten. Wo ein erfahrener, geübter Maler wohl mit größt« Be- dachtsamkeit gearbeitet hätte, da tauchte Szarolta den Pinsel mutig in di« Farbe mit den» Gedanken: „GS ist ja bloß «in Versuch, mißlingt er, so liegt nichts daran I" U»»d sich aus schließlich der Führung ihrer Augen und ihres Empfindens überlastend, setzt« sie keck «ine»» Farbenton neben den andern. Alle Kräfte spannte sie an, um in dieser Skizze «in dauern de» Andenken an den „Balaton" zu schaffen. Plötzlich tönt« hinter ihr Mayerstein» fröhliche Stimm«. Sie fuhr erschreckt zusammen und weidete sich dann an seiner Ueberraschung überihre Arbeit. „Sie haben mich sehr erschreckt, Herr Mayerstein," sagte Szarolta. „Das bedaure ich tief, dagegen freut e» «»ich ganz un bändig, der Erste zu sein, der hinter ihre Schliche gekom men ist und mehr noch, der Erste zu sei»», der da» Glück hat. Sie al» eine der Unsrigen zu begrüßen. Fräulein Sza rolta, in» Geiste seh« ich schon den Lorbeer über Ihrem dunk len Köpfchen schweben." In de» jungen Mädchen» Augen drängten sich Tränen der verletzten Eitelkeit. „Sie brauchen mich nicht zu verspotten, ich weiß, daß ich nicht» kann," murmelte sie mit zuckenden Lippen. Einen Augenblick starrte st« der Maler verblüfft an, dann bracher los: „Wer denkt an Spott. Ich gewiß nicht, und unterstände ein anderer e» zu tun, ich schlüge ihm den Schä del «in. Da schauen st« gefälligst her," und « bückte sich rasch, um ihr Skizzenbuch aufzuhebe». „Gut haben St«'» gemacht, sehr gut, et» Pfuscher bringt da» nicht zustand«. Sie sind „»«in« Schülerin, Szarolta, — stecken Sie jetzt den ganzen Kran, «in und dann fort, «»ist bereit» «in viertel auf sieben." Da» junge Mädchen war vollständig verwirrt, in «ine Art Taumel versetzt und unfähig, sein« Siebensachen ohne fremd« Hilf« zusammen zu lese». Der Maler sah e» und half ihr schweigend. Sie eine Malerin — ein Talent! Endlich war alle» wieder beisammen; Mayerstein belud sich mit ihren Sachen und faßt« mit der freien Hand die de» Mädchens. „Mein Buch —" „Ist in meiner Brusttasche verwahrt." „Bitte, geben Sie «S mir," sagte sie, sich von ihm mir fortziehen lastend. „Später, wenn unsre Getreuen «S bewundert haben." „O, — nur da» nicht —" „Warum denn nicht? In Budapest wie anderwärt» gibt e» manchen Künstler, der alle möglichen Ausstellungen be schickt, Ihnen das aber doch nicht nachmacht. Sie werden auSgebildet I" ' „ES sind aber noch andre Sachen in» Buch —-" „Umso bester." Er schlug e» auf und betrachtete Seite um Seite. „Hat da» Mädel «inen Blick für» Charakteristische und für» Drollig«! Famo» haben Sie Mich gefaßt, ganz famo»l" Wie im Traum ging Szarolta neben den» unermüdlichen Plauderer her. Sie sollte Malerin werden, regelrecht« Ge mälde malen, vielleicht auch auSstellen wie Gertrud — Mayer stein sprach von Lorbeer — ? Mayerstein — aber auch nur er — war ein Phantast. Al« die beiden Gertrud Franke» Arbeit»platz erreichten, hatte diese ihr Maleraerät längst zusammengepackt und ging ungeduldig an» Seeufer hin und her, nicht ohne Besorgnis in da» rasch hereinbrechende Abenddnnkel hineinspähend. Sza rolta» lange» Ausbleiben fiel ihr auf und machte sie unruhig. „Ich hatte mich schon geängstigt," begrüßte st« die Heran- kommeichen. Dem jungen Mädchen aber flüsterteMayerstein zu: „vor läufig kein Wort, erst wenn wir alle bei»»» Seeivein sitzen." Dies-Mahnung war überflüssig. E» war schon stockdunkel, al» die Wanderer dm Speise saal de» Jürede» vadhotel» betraten. Hambostel hatte den Studienaurflug zu feiner Erholung mitgemacht und saß mit Herrn Kerkhelyi in der Nähe der Tür an einem für fünf Personen gedeckten Lisch. Ma»» hatte den Landschafter in einen» kleine»» vtt nicht weit von Jüred getroffen und ihn «tngela- dm, sich der Gesellschaft mizuschUeßrru 222.20