Volltext Seite (XML)
vermocht» sich wieder zu erheben, al» wir« nicht« geschehen. Er halt« trotz dr« hohen Falle« lein,riet Verletzungen' «litten. X Dresden. Da» Landgericht verurteil«, Len Gast wirt Ferdinand «oder» Verthold au» Dr,«d,n. d« feit «Freren Jahren al» vuchmach« au» dem Glücksspiel «in Gewerbe gemacht hatte, zu 7 Vlonaten Gefängnis, 500 M. Geldstrafe und 8 Jahren Ehrenrechtsoerlust. )l Vir na. Schwer verunglückt ist beim Schweißen von Eisenstücken d« beim Schloff,rmelster Heinrich Schu- mann in Haida in der Lehre befindliche 16jährige Vito Franz au» Schetba. Im vegriff, die weißglühenden Süden zusammenzubringen, bückt« sich der vursch« und stieß sich beim Wenden La» glüheude Gtfrn in» Auge. Chemnitz. Bor dem Langericht Chemnitz stanL der in Aussig geborene Ziegelmeister Ernst Donat, der sich wegen Rückfallbetrug» zu verantworten hatte. Gr hat in den Jahren 1V12 und ISIS eine Familie in Nrudörfchrn bei Mittweida g,brandschatzt, ihr 2158 M. nach und nach ab- genommen und auch einen Privatmann in Mittweida um 2070 M. gebracht. Er hatte sich in der Familie L. al» Ziegelmeister vorgestellt, war dort ausgenommen worden und halt» sich da» Vertrauen der Familie erworben mit der Vorspiegelung, daß « eine Erfindung gemacht habe, die patentiert worden sei und für die ihm «in Saarbrücken« Werk 180000 M. zahlen werd,. 50000 M. bekomme « al» «st, Rat« am 1. April ISIS, «r v,rlobt« sich schli,ß- lich mit dir Tochter d,r gastfrrundlichen und nur zu leicht gläubigen Familie, mit d,r « «ine Hochzeitsreise macht« und der er di, gesamten Ersparnisse abnahm und ein Kind hinterließ. Durch die Familie L. kam der Gauner mit drm Privatmann Sch. zusammen, der ihm auch leicht- und gut gläubig üb« 2000 M. nach und na<b gab. Jetzt verbüßt Donat wegen anderer Betrügereien 7 Monate Gefängnis. Das Erricht erkannte auf 3 Jahre 2 Monate Zuchthaus, ISO M. Geldstrafe und 5 Jahre Ehrenrechtsverlust. Zwickau. Der 18 Jahre alle, au» dem Lazarus. Stift in Johanngeorgenstadt entwichene Fürsorgrzögltng Ficker hatte in Hirschfeld das Kohlmannsche Gut in Brand gesteckt, angeblich, weil er lieber in« Gefängnis al» in» Arbeitshaus zurück wollte. Da» hiesige Schwurgericht ver urteilte Ficker zu 3 Jahren Zuchthaus. — Da« Schwur gericht verurteilte den Landbriefträger Balz au« Schönheide, der verschiedentlich Geldbeträge, die ihm auf seinen Bestell- gängrn zur Einzahlung übergeben worden waren, unter- schlagen hatte, zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis und drei Jahren ShrenrrchtSverlust. Freiberg. In einem der ältesten Stadtteile, Kessel- zasse 28, brach Feuer au«, wodurch da« von ärmeren Leuten bewohnt« Anwesen de« Rohproduktenhändler« Ziegenhirt, wohnhaft in Döbeln, völlig zerstört wurde. Die Ent- stehung«ursache ist unbekannt. Die Mieter haben zum Teil nicht versichert. Platteni. Erzgeb. In unserem Ort« lebt die Witwe eine« Landmanne«, die am 16. Juni 103 Jahre alt war. Dem Veußeren nach würde min sie für eine Achtzigerin halten, und dabei ist sie noch tätig, frisch und beweglich. Gra»litz. In der Nacht zum Montag hatte in Lauterbach der mit dem Abendzuge auf Urlaub angekommene Infanterist Santner de« 73.Jnf.-Regt. in einem Gasthause kurz« Zeit getrunken. Auf dem Heimwege fielen zwei vurschen über den Soldaten her und brachten ihm sech« Messerstiche bei. Der Infanterist zog in der Notwehr sein Seitengewehr und stach e« dem einen Angreifer durch den Leib. Der Bursche »amen« Klier war sofort tot. Der zweite Angreifer flüchtete hierauf. Am Morgen stellte sich Santner selbst dem Gericht. Hohen stein-Ernstthal. Sine Schenkung von 8000 M. machte Frau Geheimrat Wittgenstein-Leipzig der hiesigen Altstädter Schule. — Die Stadtverordneten be- schlossen bet Beratung der neuen Steuerordnung die ve- freiung der unteren Klaffen bis 600 M. unter gewissen Voraussetzungen. Reichenbach i. v. Auf der Göltzschtalbrücke wurde »«gestern abend von einem au« Plauen kommenden Per- sonenzuge «ine noch unbekannte Frauensperson überfahren und ihr der Kopf vom Rumpfe getrennt. Türchau. Die in Reibersdorf verstorbene Gut«. besitz«»wltwe Frau verw. Härtelt geb. Trenkler vermachte der Kirche 1500 M. JahnSLors. Dem vierfährigen Knaben Fischer wurde von einem anderen Jungen ein Stein in« Auge g«. warfen. Da«selbe lief sofort au«. Hochkirch, vorige Woche sind au« den Teichen de« Gemeind,Vorstände« Zwahr in Hochkirch Karpfen und Fo. rillen im Werte von 70 M. gestohlen worden. Die Teiche wurden abgelaflen vorgesunden. Don dem Täter fehlt jede Spur. Mühlberg. In die Brust geschossen hat sich hier am Montag abend der ISjLhrige Franzose George Montaru, Volontär in der hiesigen Genossenschaftsbrauerei. Der junge Mann, dessen Mutter sich jetzt in Dresden oufhält, war als gänzlich zur Arbeit untaug lich von der Brauerei entlassen worden und sollte von der Polizei al« lästiger Ausländer ausgewiesen werden. Den Selbstmordver such beging er im Gasthof „Zum Kronprinz", wo er zuletzt Woh nung hatte. Ob er mit dem Leben davonlommrn wird, ist zweifelhaft. Stolzenhain (KrS. Liebenwerda). Ob ein UngliickSfall vorliegt oder ob e« sich um die Folgen einer Neckerei handelt, um die« festzustellen wird dl» Leiche des plötzlich verstorbenen 18 jährigen Arbeiter» Paul Thiele von hier einer gerichtsärztlichen Obduktion unterworfen. Der Verstorbene arbeitete im Gröditzer Eisenwerk. Sonnabend kurz vor Feierabend will Thiel«, nach feiner eigenen Aussage, von einein Arbeitskollegen geneckt worden sein, wobei ihm durch einen Wurf ein Eisenstück an den Kopf geflogen sein soll. Auch soll er mit einem Handfeger geschlagen worden sein. Da« alle« sind Vermutungen. Dir wahre Todesursache wird di« gestern vormittag stattgefundene Leichenöffnung festgestkllt haben. Thiel» fuhr nach d»m Unfall in der Fabrik auf dem Rad« nach Hause, ging nach b«m Abendessen noch auf» Feld, wo sich dann beim Bücken Schwindel und Uebelkeit einstellten. Sr ging sofort heim und legte sich, verfiel aber nach kurzer Zeit in Krampfzustände und Btwutzllosigkrit. Der herbeioerufenr Arzt ordnet« dir sofortige Urberführung de« Kranken nach dem Lauchhammerschrn Knappschaft«- krankenhaus« an. Auf der Fahrt nach dort oder kurz nach dem Eintreffen trat schon der Tot ein. Di« Leiche wird, sobald sie frei» „geben ist, nach hier ÜVergrführt und beerdigt werden. BolkSwirtscheft nn« Reisezeit. Je mehr da» Reisen während der Sommerzeit an Ausdehnung gewinnt, desto größeren Einfluß übt auch die Reisezeit auf dä» Wirtschaftsleben au». Durch de» Reiseverkehr treten in jedem Gommer Verschiebungen Im Wirtschaftsgetriebe und auch in der Bevölkerungs masse ein, die durchaus nicht so gering sind, wie sie bet oberflächlicher Betrachtung erscheinen. Es werde» Werte »mgesetzt, die Dutzende von Millionen Mark aus machen. Zunächst haben die Bewohner der Bade« und Luftkurorte einen hohen Nutzen au» dem Reiseverkehr. Wenn auch die großen Modebäder bedeutend angewachsen sind und mit jedem Jahre steigende Ziffern von Besuchern aufweisen, so sind doch daneben Hunderte von kleineren und billigeren Bade- und Luftkurorten entstanden. Die große Masse der Bevölkerung, die jetzt in jedem Jahre reist, wäre garnicht imstande, die hohen Preise in die sen teuren Modebädern zu'bezahlen. In vielen, früher armen Wald- und Gebtrgsdörfern hat die Zunahme der Erholungsreisen geradezu umgestaltend eingewirkt. Zu- nächst kamen nur einzelne Reisende, die sich vom nerven zerstörenden Treiben des GroßstadtlebenS erholen woll ten, dann kamen immer mehr Erholungsbedürftige und schließlich hatte jeder Besitzer eines Häuschens- mehrere Sommergäste. Neben der Einnahme für Logis wurden dann auch andere Berdienstmöglichiketten geschaffen, es konnten Fuhrwerke Vermieter werden, die Sommergäste kauften Pilze, Beeren, Artikel, die in der Heimarbeit an gefertigt wurden usw. Leute, die ein paar Sommer einige Fremde beherbergt hatten, konnten sich ihr Häuschen ordentlich ausbessern lassen oder sie konnten wohl gar einen Neubau vornehmen. Auch den Gemeinden selbst kamen diese höheren Einnahmen der Ort-angehörigen zugute. Dadurch sind nach und nach viel Gemeinden, in denen cs vorher recht armselig zuging, zu einigem Wohl stand gekommen. Einen noch größeren Einfluß übt natür lich der Verkehr der Erholungsbedürftigen in den gro ßen Badeorten aus. Geschäfte, Restaurationen, Cafes usw. werden gebaut, und in solchen Orten wird wäh rend der Sommermonate oft ein recht bedeutender Umsatz erzielt. Im einzelnen hat der Reiseverkehr einen besonder großen Einfluß bei den Eisenbahnen und bei den an deren Transportinstituten, so besonders bei der Fluß- und Binnenschiffahrt, weiter im Gastwirtsgewerbe, in den Gewerben zur persönlichen Bedienung und in der Reiseutensilien-Jndustrie. Auch im kaufmännischen Ge werbe hat der Reiseverkehr mit jedem Jahre eine höhere Wichtigkeit erlangt und viele Tetailgeschäfte un terhalten bereits tvährend der Sommerzeit in größeren Badeorten Zweiggeschäfte. Der erhöhte Bedarf an vielen Gebrauchsartikeln und die Notwendigkeit der persön lichen Bedienung in den Badeorten zeigt auch in jedem Sommer eine bedeutende Verschiebung auf dem Arbeits markt. Während es sonst die Regel ist, daß die Arbeits kräfte aus den kleinen und mittleren Orten den Groß städten zustreben, zeigt sich hier die Tendenz, daß zehn tausende von Angestellten und Arbeitern aus den Groß städten in kleinere Orte ziehen. Namentlich die Kellner ziehen jedesmal bei Beginn der Saison in großer Zahl in die Badeorte. Daneben werden in diesen Orten auch noch viele Köche, Köchinnen, Hotelhausdiener, Zimmer mädchen, Kutschier gebraucht. Von anderen Gewerben sind es Bäcker, Konditoren, Schlächter, Barbiere, Schneider, Schuhmacher, Goldarbeiter, Uhrmacher, die in den Bade orten während der Reisezeit ein Arbeitsunterkommen finden. Auch das Baugewerbe in seinen verschiedenen Unterabteilungen, das Maurer-, Zimmerer-, Maler-, Bau klempner-, Bauschlosser-, Glaser- und Dachdecker-Gewerbe findet in den Badeorten vielerlei Arbeiten und die Ge sellen, die dabei beschäftigt werden, sind oft großstädtische Arbeiter; aber diese Arbeiten fallen meistens nicht in die „Saison", sondern sie werden in der Regel vor oder nach der „Saison" ausgeführt. Einen besonderen Einfluß hat der Reiseverkehr noch aus die Merzte und aus die Sanatorien, Heilstätten usw. Viele Aerzte ver lassen im Sommer ihren bisherigen Wirkungskreis und praktizieren während der Sommerzeit in Badeorten, und die Sanatorien und Heilstätten der verschiedensten Art sind natürlich im Sommer auch weit stärker besucht, als in den Wintermonaten. Dadurch wird auch wiederum das Apothekergewerbe beeinflußt. So gibt es noch verschie dene Gewerbe und ErwerbKzweige, die aus dem starken Reiseverkehr Nutzen ziehen- Jedenfalls ist der Erholungs- urlaub nicht nur von hohem sozialen »nd kulturellen Nutzen, weil dadurch in jedem Jahre Hunderttausende von neuem zum Erwerbskampf gestählt werden; auch rein volkswirtschaftlich betrachtet, ist der Sommer-Reisever kehr von hoher Wichtigkeit. " ' Vermischtes. CK. 4000 Frauen in einem Jahr knLon- don vermißt. Einen interessanten Einblick in die mannigfachen Aufgaben der Londoner Polizei gewährt eine Mitteilung de» englischen Ministers des Inneren über die Zahl der grauen und Mädchen, die im Laufe eine» Jahre» in der 7-Mtllionrn-Stadt London al» vermißt angemeldet und von der Polizei gesucht werden mußten. Im Jahre ISIS wurden nicht weniger al» 1088 Mädchen von unter IS Jahren und S017 Frauen vermißt. E» gelang den Behörden, alle 1083 Mädchen nach kürzerer oder längerer Zett «iederaufzufinden; von den Frauen wurden 2942 wiedergrfunden. 75 Frauen blieben endgültig spurlo» ver schollen; in den meisten Fällen konnten Schulden, Familien- zwlsttgketten und ähnliche Ursachen ai» Anlaß de« wer- schwinden» angenommen werden. Wette r-rognofe brr K. G. Landesweilerwarte für den 26. Juni. Eüdweftwintz, wechselnde Vevöttv«-, etwa- »ärmer, kein erhetttcher Niederschlag. Neueste Nachrichten uud Telegramme vom 25. Juni 1V14. X Berlin. Infolge der letzttägigen starren Regen fülle trat gestern abend in der vi»marckftraß« in Thar« lottenburg ein Erdrutsch «in. Ein, Granttplatt« verfaul nahezu 1>/, Meter Ilef. Unfälle sind nicht vorgekommen. Unter der Btemarckstraß« befindet sich der Tunnel der Untergrundbahn. )( Berlin. Der Milltär-Freiballon Vogel, der am Sonnabend voriger Woche Wege« Gasverluste» uiederging, ist gestern auf dem belebten Rudolph-Platze im Osten Berlin» infolge schwerer Belastung vom Gewitterregen von einem gleichartigen Mißgeschick verfolgt worden. Al» er den Rudolphplatz passierte, fuhr er so niedrig, daß die Gondel di« Spitze de» Zwingli-Kirchturm« berührte. Man befürchtete bereits, daß die Hüll« beschädigt sei und daß »in große« Unglück heraufbeschworen werden könne, al» e» einigen jungen Leuten gelang, da» Seil zu erfassen und den Ballon herabzuziehen. X Berlin. In der Angelegenheit der gestern gemel deten Verhaftungen kaffen sich jetzt noch folgende weiter« Ginzelhellen feststellen: Nachdem bet der ersten Ingenieur inspektion da» Fehlen von Plänen festgrstellt worden war, wurde eine Beobachtung eingelettet, die starke Verdachts- gründe gegen den Feldwebel Pohl ergab. Er wurde daher feflgenommen und gestand sein verbrechen «in. Bei ihm wurde dl« Adresse ein,« Dr. Blumenthal in Dresden ge funden, der nach Pohl« Aussage mit ihm im Komplott gehandelt hatte. Die Polizei stellte fest, daß der angebliche Dr. Blumenthal ein in Berlin geborener Kurt Kaul war, der unter einem falschen, ihm in Petersburg ausgestellten Paffe al» Dr. Blumenthal in Dresden wohnte. Da die Festnahme Pohl« streng gehelmgehallen worden war, ge lang es einige Tage später, auch Kaul festzunehmen. Sr ist geständig. )( Berlin. Ueber einen Flug auf Leben und Tod, den gestern der Flieger Landmann zu bestehen hatte, wird mitgeteilt: Gegen 11»/, Uhr vormittag» zog von Westen eine so schwer« Wolkenwand auf, daß Landmann unschlüssig war, ob er di« Früchte seiner 14 stündigen Fahrt prxiSgeben und landen solle. Der schwer« Albatros-Doppeldecker wurde wie «in Spielzeug geschüttelt und die Böen warfen die Maschine nach allen Richtungen. Landmann kämpfte wie ein Verzweifelter. Schließlich glückte e» ihm, den Westwind in den Rücken zu bekommen und mit einer Geschwindigkeit von etwa 180—200 Kilometer flüchtet« er vor dem Ge witter bi» nach Liegnitz, wo er nach einem Fluge von insgesamt 17 Stunden 31 Min. glatt vor der Luftschiff hall« landete. * Berlin. Ein folgenschwerer vauunfall hat sich gestern nachmittag gegen */,4 Uhr auf dem Neubau der Luisenstädtischen Realschule ereignet. Dort stürzte plötzlich während Maurerarbeiten die Decke der Lula ein und be grub 40 Arbeiter unter sich, von Lenen 7 schwere Ver letzungen davontrugen. X Wilhelmshaven. Der Thef de» Kreuzer»«» schwader«. Vizeadmiral Graf v. Spee, kehrt -um Herbst« in die Heimat zurück. Zum Nachfolger wurde Konter admiral GSdeke, bisher 2. Admiral de» 1. Geschwader» er nannt. Zum Oberwerftdirektor in Kiel wurde der Konter admiral Wurmbach ernannt. )( Meiningen. Das Meininger Tägeblatt meldet amtlich: Der Tod des Herzogs erfolgte heute früh um 2 Uhr 25 Min. im fürstlichen Badehotel zu Bad Wil dungen. Am Sterbelager weilte seine Gemahlin. Freifrau v. Heldburg, Prinz Ernst, der zweite Sohn des Herzogs, und seine Enkelin Prinzessin Adelheid sowie der Oberhofmarschall v. Schleinitz. Ter Tod trat infolge von Arterienverkalkung ein. In den letzten Tagen hatte der Herzog an schweren asthmatischen Anfällen gelitten und den Kurgebrauch schon mehrere Täge ausgesetzt. Gestern den ganzen Tag über war der Zustand so be denklich, daß man bereits stündlich den Tod erwartete. Tie Ueberführung der sterblichen Hülle des Verstorbenen nach Meiningen erfolgt in aller Stille. Tie Leiche wird heute abend in Meiningen cintreffen. Tie Beisetzung findet am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr vom Her zoglichen Residenzschlosse aus statt. Als letztwillige Ver fügung hat der Herzog an den Magistrat erlassen, daß jeder Kosten verursachende Aufwand der Stadt bezüglich dec Trauerfeierlichkeiten unterbleiben solle. Mer Vor aussicht nach wird die Beisetzung dem Sinne des Her. zogs entsprechend ziemlich still erfolgen. Der jetzige Herzog Bernhard ist heute früh mit dem Staatsmini- ster nach Bad Wildungen abgereist. X Kiel. Der Kaiser hat die Hoftrauer für oen ver storbenen Herzog von Sachsen Meiningen auf acht Tage festgesetzt. Der Kaiser hat den Kronprinzen mit seiner Vertretung bet den Trauerfeierlichkeilen für den verstorbenen Herzog beauftragt. X Kiel. Der Kaiser empfing gestern nachmittag an Bord der „Hohenzollern" den englischen Admiral und die Kommandanten der englischen Schiffe. Nachdem er dann auf dem Linienschiffe „Kaiser" die Mannschaft besichtigt hatte, machte er eine Anzahl Besuche auf einigen Schiffen. Abend» fand an Bord der „Hohenzollern" Tafel statt. X Düsseldorf. Wegen Landesverrat» sind hier drei Personen festgenommen worden. Sie stehen im Ver dachte, an eine fremde Macht Material geliefert zu haben. )( Speyer. Bei Pontonübungen stieß ein mit drei Soldaten de« 1. Bayer. Ulanenregimrnts in Bamberg be setzter Nachen auf badischer Seit« infolge der starken Strömung gegen ein Ponton und kipple um. Die drei Insassen fielen in« Wasser. Zwei von ihnen konnten sich durch Schwimmen retten, während der dritte ertrank. Di« Rettungsversuch« zweier Offiziere, die sofort in» Wasser sprangen, blieben erfolglos. )( Metz. Heule hatte sich vor dem hiesigen Kriegs- gertchte der Kaplan Adam au» Aldrtngen wegen Beleidi gung -u veranlworten. Adam war «irrer brr vier Dieben- Hofen» Kapläne. die wegen der gemeinsamen Beschwerde