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M, vnflchsnmgssumm« »VN 18>/t Millionen Mark gezahlt wurde. Di« »Bolksfürforg«", di« ja offiziell auch neutral ist, wurd« von den Führern geschickt au»g «dacht, um di« Arbeiter von den .bürgerlichen' BerstcherungSgesellschaften loszureißen. Ihr Erfolg ist in kurzer Zeit recht bedeutend g,m«s«ns es wirb jedenfalls großer Anstrengungen seitens bis Staates, wl« auch bes Bürgertum« bedürfen, um zu verhüt«, baß der Arbeiter, der sein Leben vrrstchern will, tu Zukunft das uur aus sozialdemokratisch« Art tun wird. Di« deutsche Einheitskurgschrist. Der vom Reichsamt des gnn«ru berufene Vachverstündigen-Ausschuß P»r Schaffung einer deutsch« «inheitskur-schrift, bestehend aus LS Vertretern von 9 stenographischen Schulen, hat vorgestern und gestern im preußischen Kultusministerium unter Vorsitz des Geheimrats riebe getagt, den von seinem Unterausschuss« vorgel«gten Entwurf «ach «tngrhendster Beratung in feinen Grundlagen einstimmig angenommen und dl« vorlag« mit den von ihm beschlossenen Aeud«. «MN dem Unterausschüsse zur Ueberarbeltung übergeben. Frankreich. Di« französischen Kamme« haben einer 899-Millionen- Anleihe zugestimmt, di« zur Deckung der gewaltigen Kosten der letzten Hwresvorlage nötig wurde. Früher pflegt, man »ohl jenseits der Vogesen mitleidig auf die Deutschen huab-usehen, di« wohl Soldaten hätten, di« sich aber da« Geld erst mühsam zusammenpumpen müssen, um sie zu bezahlen. Und di« »finanziell« Kriegsbereitschaft" oder viel, mehr Nichtberittschaft Deutschlands spielt« noch während der Marokkokrts« des Jahres 1911 eine sehr wichtige Rolle auch in den Berechnungen ernsthafter französischer Politiker. Die glatte Erledigung des Wehrbeitrag«« hat ja nun die Berechnungen ziemlich verstummen lassen. Deutschland hat sich als stark genug erwiesen, auch das Milltardenopfer zu bringen. Aber Frankreich — der Bankier Europa« — weiß kein anderes Mittel, dir Kosten des Dreijahrsgesetz,« auf» zubrtngen, al« «inen Riesenpump anzulegen. Wohl traten di« Sozialist« für eine Wehrsteuer nach dem deutschen Muster ein, aber dieser Antrag fand kein« Gegenliebe. Leber den Aufenthalt de« russischen Admiral« Russin in Parts schreibt der »Tempi" in einem Leitartikel: ES handelt sich um keine neuen Verhandlungen, die Zusammen, arbeit beider Flott« im Kriegsfall« bleibt so, wie sie im Jahre 1912 festgesetzt worden war. Wa« Rußland an- betrifft, so mutz die russische Flott« in der Ostsee aufrecht- »halt« werden, eine weitere im Schwarzen Meere und eine Kreuzerdivision im äußersten Osten. Die vstseeflotte ist von entscheidender Bedeutung für die militärische ve- wegung Rußlands und an seiner Westgrenze. Je größer die Sicherheit, mit der die Ostseeflotte di« Küste schützen kann, um so freier können sich die russischen Divisionen in Polen bewegen. ES ist deshalb für den europäischen Frieden von größter Bedeutung, daß die vstseeflotte ihrer Aufgabe gewachsen ist. Leber diese« Zusammenarbeiten, wie über noch andere Fragen, können und müssen sich die Admiralitäten beider Länder verständigen. In militärischer Hinsicht ist nichts schlimmer, als unvorbereitet handeln zu müssen Türkei. Die Botschafter haben in der vorgestern abgehaltenen Konferenz beschlossen, einzeln der Pforte eine identische Not« zu überreichen. Die Note, die gestern überreicht wurde, besagt: Da die ausländische Presse über Unruhen in gewiff,n Teilen Kleinasien» Berichte gebracht hat, die dem Ansehen der ottomanischen Regierung schaden könnten, hatte die Pforte um Entsendung von Vertrauensmännern der Botschaften ersucht, die den Minister Talaat Bei be gleiten und über den wirklichen Sachverhalt berichten sollten. Dieser Einladung entsprechend hat die Botschaft mit dieser Mission (hier folgt der Nam« de« Dragoman«) betraut, dem e» auch freistrhen wird, sich dorthin zu begeben, wo er eS für nötig erachtet. In der Note wird verlangt, daß die Behörden der Mission di« nötigen Begünstigungen zu- teil werden lassen. Di« Dragoman« reisen heute nach Smyrna ab. Die Botschaft entsendet den ersten deutsche Der Kampf «m das Testament. Roman von Carola v. Eyliatteu. 22 Und ein Sonnenstrahl, sogar ein sehr Heller, kräftiger, war der so jäh auftauchende Herr Hornbostel, umso mehr, als er kaum ein anderer sein konnte, als ihr »Weihnachtsmann," von dem sie schon so viele Beweise herzlicher Teilnahme er halten hatte! Und ein ebenso Heller, belebender Sonnenstrahl >var auch MaraitaS sorgende Freundschaft, die sich immer glänzender bewahrte! Welch ein Unterschied zwischen ihr und der Ercsenye! Die Hände unter dem Kopf gekreuzt, die Augen nach der Decke gewendet, lag Szarolta sinnend und träumend da, tiefe Dankbarkeit im Herzen für das Licht, da« selbst durch die dichteste Finsternis den Weg zu ihr gefunden hatte. Ware» eS bisher auch nnr zerstreute Strahlen, fern ausleuchtend am Naud ihre« Lebenshorizont«, sie brachten doch die Aussicht aus ein Besserwerden: ihr »Weihnachtsmann" hatte sie nicht vergessen, wollte sie nicht verlassen, wie das Glück st« verlassen hatte! Dieser »Weihnachtsmann" war für Szarolta «ine Art Wichtelmännchen, daS seine guten Gabenstillund unsicht bar ins HanS trägt. Seit sie zuriickzudenken vermochte, war kein Weihnachten, kein Geburtstag vorübergegangen, ohne ihr Geschenke von «inen» unbekannten Freund zu bringen, denen allemal ein Kärtchen beigelegen, auf dem in dicken Schriftzügen geschrie ben stand: »Meiner lieben, kleinen SzaroltaBaroS von ihrem Weihnachtsmann!" Die Pakete waren stet« mit der Post ge kommen, ohne Angabe des Absenders und waren in Pest selbst anfgegeben worden. In ihren Kinderjahren hatte sich Szarolta keine Bedanken darüber gemacht. Damals waren die Geschenke die Haupt- fache, der Spender Nebensache gewesen. Später jedoch hatte sie des Geheimnisvollen immer öfter gedacht, war der Wunsch umner lebhafter geworden, ihn kennen zu lernen, ihm zu danken. Sie hatte in dieser Periode auch mit dem Ba ier über ihn gesprochen, und mehr al» einmal war ihr ge- «es«, als hegt« er Vermutungen, die er nicht äußern mochte. Letzt aber war der Schlüssel zu diesen» Rätsel gesund« Dragoman Dr. Schönberg, die österreichisch-nngarische Bot- schäft den drttt« Dragoman Eoglievtna, die russisch« und bl« französische Botschaft entsenden ihren ersten, di« ttalte- Nische und die. englische votfchakt ihren zweiten Dragoman. In diplomatischen Kreis« glaubt man, daß di» Dauer der Misst« der Dragomone etwa 29 Tage betragen wird. Der eigentlich« Urheber der Eriechenverfolguug« in Kleinasien ist jetzt entdeckt. Die Athener »Palri«" erfährt aus Smyrna, daß vor einiger Zeit General Liman von Sanders das Wilajet Aid!» zur Inspizierung der dortigen Armeekorps und vefeftignngsanlagen bereiste und sich dahin aussprach, daß di« geschlossene griechische Bevölkerung an der klelnastatischrn Küste eine Gefahr für di« Verteidigung der Türket darstelle. Dieser Rat «ar der Anlaß für den Plan der Ausrottung des Hellenismus, wobei der Walt von Smyrna die Hauptrolle spielte. Altantei». Bei den Verhandlungen mit den Unterhändlern, welch« in vollem Einverständnis mit der Regierung im Nomen der Stadt über den Frieden verhandeln sollten, verlangten di« Aufständischen Befreiung vom Militärdienst und den Steuern, sowie die Annahme anderer geringfügigerer Forderungen, die ste schon gestellt hätten. Außerdem verlangten sie einen drittägtgen Waffenstillstand. Da die Regierung auf die Forderung de» dreitägigen Waffenstillstandes nicht «ingehen zu können erklärt«, wurd« schließlich vereinbart, daß, wenn bis Sonntag nachmittag L Uhr 89 Minuten kein« Antwort erteilt werde, sämtliche Verhandlungen abgebrochen sein sollten. Eine Entscheidung hat die albanrsische Regierung bisher nicht getroffen. In der vorletzten Nacht lief die Herzogervina abermals au» und beschoß die feindlichen Stellungen in der Richtung von Porta Romana und Kawaja. Da in der vorletzten Nacht in Durazzo wiedorum Gewehrschüsse von Unbekannten abgegeben worden waren, erließ der holländische Kommandant Kroon die Anordnung, daß jeder Mann, der in der Stadt Schüsse abfeuerte, mit 5 Jahren Gefängnis bestraft werde. Der gestrige Tag verlief vollkommen ruhig. Um etwaigen abermaligen Ueberrumpelungsorrsuchen vorzubeugen, wurden an sämtlichen einigermaßen gesährdeten Punkten verschon- ,ungen und Drahtzäune errichtet, sodaß ein Eindringen des Feinde» in die Stadt selbst im Falle eines unerwarteten überraschenden Angriffe» ausgeschlossen erscheint. Hinter den Verschanzungen liegen überall stark« Abteilungen der Miri- diten und Malissoren auf Wachtposten. Gestern hat sich da» freiwillige Arttlleristrnkorp» organisiert. E» wählte den preußischen Rittmeister v. d. Lippe -um Kommandanten, der selnerseit» den Befehlen der holländischen Offiziere unter steht. Gleichzeitig hat da» freiwillig« ArttllertstenkorpS sein volle» vertrauen zu den holländischen Offizieren zum Aus druck gebracht. Den Entschluß unterbreitete der Rittmeister o. d. Lipp« dem Fürsten, der ihn genehmigend zur Kennt nis nahm. Aus Mer Welt. Wien: Tie Schriftstellerin Baronin Berta v. Sutt ner, Trägerin des Nobel-Friedensprcises, ist gestern ge storben. Berta v. Suttner wurde am 9. Juni 1843 in Prag als Tochter des österreichischen Feldmarschalleutnants Grafen Franz Kinsky geboren und verheiratete sich 1876 mit dem Freiherrn Arthur Gundoccar v. Suttner, der 1902 starb. Sie schrieb zahlreiche Erzählungen und er rang ihren größten Erfolg mit ihrem 1889 erschienenen Buch: „Tie Waffen nieder." Tarin suchte sie die von England und Amerika aus verbreitete Friedensidee auch in Deutschland und in ihrer Heimat einzubürgern. An der Spitze des Vereins der Wiener Friedensfreunde gab sie von 1892—99 in Dresden die Monatsschrift: „Die Waffen nieder" heraus. Seit 1891 wohnte sie als eifrige Nor- kämpferin der Friedensidee sämtlichen Friedenskongressen bei und hielt zu ihrer Ausbreitung zahlreiche Borträge in Europa und Amerika. 1903 wurde sie mit dem Frie densnobelpreis ausgezeichnet. — Hamburg: Unter schlagungen in Höhe von 90 000 Mark hat sich der Kloster- — der gute Weihnachtsmann war ein Freund, ein Jugend gespiele ihrer Mutter, von der ste nur die Vorstellung hatte, die verblassende Photographien ihr vermittelten, Und den Va ter hatte er auch gekannt! Welch wohltuendes Bewußtsein, außer Margits noch eilten Freund zu besitzen, in ihm wohl auch «inen Beschützer zu finden gegen ihren Vormund, dessen sie nur mit Widerwillen und Furcht zu gedenken vermochte! Zum ersten Mal feit de» BaterS Tode wohnte reine, un getrübt« Freude in ihrem Herzen! Und zu dieser Freude gesellten sich süße Hoffnungen! Sie legten sich schineichelnd mn Szarolta» Seele, ste ein- HUllend in sanften Frieden, bis ihre Angen sich schlossen und da» Bewußtsein in bunte Träume überging. 6. Kapitel. Ein neuer Morgen, neue» Lebe», neue Kraftentfaltung! Go ungefähr empfand Szarolta, als sie am andern Mor gen gegen sieben Uhr aufstand, erfrischt, voll jugendlicher Kraft, Vie ste heut« wieder mit Behagen iir sich sühlte, und auch voll Hoffnung. Sie kleidete sich eilig an, um »och Zeit zu gewinnen zu einen, Blick ans das Menschengewühl unten ans d em großen Platz vor dem Hans«. Es zog sie mäch tig an in seiner bunten, malerischen Fülle, seiner lebhaften Bewegung, mit seine» teils so charakteristischen Gestalten, unter denen sich nicht nur Vertreter und Vertreterinnen aller Kronländer der österreichisch-ungarischen Monarchie, sonder» auch fast sämtlicher Balkanstaaten befanden. Al» sie, fertig angekleidet, di« Fensterläden öffnete, schlug ihr bang« Sommerschwül« entgegen, getragen von einem mäßi gen Lnfthanch, der nicht» Erfrischende« hatte, die Schwüle nur noch schwüler, drückender machte. Der Himmel schimmerte blau, aber in jenem schweren, bleiernen Blau, da» atmosphäri schen Störungen zuweilen vorangeht. Die Sonn« schien, ihre Strahlen entbehrte» aber der goldi ge» Färbung, und st« legte sich beklemmend auf Brust und Kopf, während von Westen her weißgraue Wolkenfetzen wie gierige Wölfe mit aufgesperrtem Rachen auf st« znjagten. ES ivar wie «in Brauen von übler Vorbedeutung in der Natur. Szarolta, seit den letzten Monaten so empfänglich fiir äußere Einflüsse, «uipsond die brütende Stimmung nicht. Sie hatte gut geschlafen, war anSgrruht, und in ihr grünte di« Hoff- üMitz! schreib» Reher des St Johanneskloster» zu Schulden kommen lassen. Es handelt sich um Gelder milder Stif tungen. Tie Unterschlagungen liegen schon Jahre zurück und wurden bei einer Knssenrevision entdeckt. Reher will das Geld in seinem Hausstand verbraucht haben., — München: Ein Postautomobil stieß mit einem Kraft wagen zusammen, in dem sich der Kriegsminister Frei herr Kreß von Kressenstein und Major Schuster befanden. Ter Kriegsminister wurde an der Hand verletzt, dec Kraftlvagen stark beschädigt. — Elberfeld: In dem Mordprozeß gegen Brunhilds Wilden und Tr. Nölten ver neinten die Geschworenen sämtliche Schuldfragen. Beide Angeklagten wurden darauf jreigesprochen. — Lou- don: Tas Grubenunglück auf der Hillcrestmine ist da schlimmste in der Geschichte Tanadas. Ter Äesamtvsclust an Menschenleben beträgt 197. Tie Explosion fand in einer Liese von 1200 Fuß statt. Bon den unter Tage ge wesenen Bergleuten sind nur 40 und von diesen nur L7 unverletzt gerettet worden. Sofort nach Eintreffen der Nachricht von dem Unglück in Ealgary wurden Hilfs züge abgesandt. Lange Zeit konnten die Freiwilligen nicht zum Rettungswerk einfahren, da aus dem Schacht dichte Rauchwolken quollen und Flammen emporloderten. — Paris: Als Henri Rothschild vorgestern abend nach Schluß der Oper den Boulevard entlang ging, feuerte aus einem Winkel der Laumartm-Straße ein Mann zwei Rcvolverschüsse auf ihn ab, die Rothschild am Ober schenkel verwundeten. Ter Täter, der von der Menge arg zugerichtet worden war, wurde auf die Wache ge bracht. Man hat es Anscheinend mit einem Geisteskran ken zu tun. Ter Verhaftete gab an, der 60 Jahre alte, frühere Milchhändler Proudhon zu sein, und behauptet, ec sei durch oie Einrichtung der WohlfahrtS-MilchauS- schänke geschäftlich ruiniert worden. Wie der behandelnde Arzt erklärt, hat die Kugel Rothschild an der Hüfte ge troffen und ist, einen Wundkanal bildend, am Hüftbein abgeglitten. Tie Verletzung sei nicht schwer, sodaß Noth- schiw in einigen Tagen wieder hergestellt sein dürfte. Dio Kügel wurde gestern unter günstigen Umständen ans dem Körper Henri Rothschilds entfernt. Sie hatte sich an dem Knochen platt gedrückt. Der Verletzte befindet sich wohl. — Petersburg: In der Nähe von Riga ertranken beim Durchschwimmen des Dwinaflufses auf ungesattelten Pferden sechs Mann des dort im Lager befindlichen 16. Irkutsker Husarenregiments. Elf Husaren wurden unter großer Mühe wieder ins Leben zurückgc- rufen. Die Ursache des Unglücks dürfte für den Kom mandeur der dritten Schwadron, den Rittmeister Holl mann, ernste Folgen haben. Tiefer Offizier feierte näm lich auf einer kleinen Twinainsel ein Picknick mit den Offizieren des Regiments und deren Damen. Tie lustige Gesellschaft sah am anderen Ufer Husaren mit Pferde- putzen beschäftigt. Ter Rittmeister ließ nun aus rein?m Üebcrmut das Signal abgeben: „In voller Karriere zu mir!" Vierzig Husaren kämen auf ungesatt-lten Pfc.-:- den dem Kommando nach. Danach wurden verschiedene Hebungen im Wasser ausgeführt. Plötzlich ertönte das Kommando: „In Karriere zurück!", und zwar gerade an der Stelle, wo im Fluß die Strömung sehr reißend ist. Tie Pferde wurden unruhig, schlugen um sich und es entstand ein großer Wirrwarr, wobei sechs Mann und mehrere Pferds ertranken und elf andere Husaren beinahe ebenfalls das Leben verloren hätten. Der Zusammenstoß in den Lüften. Zum ersten Male seit dem Bestehen der Luftschiff fahrt hat sich ein Unglück ereignet, mit dessen Mög lichkeit man selbst in Fachkreisen nicht gerechnet hat. Ein österreichischer Militär-Körting-Ballon ist von einen: Farman-Doppeldecker gerammt und zerstört worden, wo bei auch das Flugzeug vernichtet wurde. Die Augen zeugen sagen einstimmig aus, daß der Aeroplan durch- aus kriegsmäßig manövrierte, um das Luftschiff zu ver nichten. Aus dem geschickt eingeleiteten Manöver ist Zehn Minute» vor acht ging Szarolta in den Laden hin unter, nm ihn von der HanSseite aitfznschließen und ihre» Abteil zu kehre» und in Ordnung zu bringe». Diese Arbeit hielt der erste Prinzipal für unerläßlich zur tüchtigen Aus bildung eiueS Lehrmädchens i» der Konfettionsbranche und erließ sie keinen«, trotzdem zwei Hausburschen »nd mehrere Ausläufer zum Geschäft gehörten. So frisch uud munter wie heute war das junge Mädchen »och nie die Treppe hinunter» gesprungen, und diese Freudigkeit war die Frucht eines ge wissen ahnenden Vorgefühls, daß sie diese» Gang »icht oft mehr machen würde. Wie sie aber den Schlüssel zur Ladentür, den sie zuvor in der Sziaethschen Wohnung in Empfang genommen, ins Schloß schob, ließ er sich nicht herumdrehe», und fast gleich zeitig wurde drinnen im Laden eine Männerstimme laut, Wak gesprochen wurde, verstand Szarolta nicht; vielleicht nur darum nicht, weil ihr Erschrecken zu heftig war. Sollte» Diebe? Der Gedanke, daß ste sich gewiß nicht um 8 Uhr des Morgens am Tatort würden betrete» lassen, kam ihr gar nicht. Sie wollte gerade wieder die Treppe hinaufeileu, um SzigethS von ihrer Wahrnehmung MeldungM «rächen, als ste deutlich die Worte vernahm: »Der Mantel-Ballen muß im Handmagazin sein, ich selbst habe ihn gestern abend hin- eingeschafft." Es war der erste HauSbursche, der daS sagte, jetzt erkannte ste ihn an der Stimme. Szarolta» Herz, da« soeben noch in wilden Schlägen ge pocht, beruhigte sich rasch wieder, und sie trat in den Lade». Hatte sie sich verspätet? ES schien so, denn die Rolläden an den Schaufenstern waren schon hochgezogen. Ein weiterer Blick belehrte sie aber, daß noch niemand vom Personal z» sehen war, nicht einmal Armin, der zweit« HauSbursche, und sie fragt« sich eben verwnndert, mit wem vorhin der Jancsi geredet haben mochte, al» Herr Baeza hinter einem der in Reihen stehenden Kleiderständer hervor und auf ste zutrat. Sofort fiel ihr die Weisung wieder ein, die ste am ver gangenen Abend von der Nemzet empfangen, und ste wich unwillkürlich gegen die Tür zurück. »Kommst Du jeden Mor gen erst so spät herunter?" fragte er, noch näher auf sie zu kommend. 222,26