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- Erscheinungsdatum
- 1914-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191406223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140622
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-22
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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ungewöhnlich verbilligt und für jeden benutzbar fein. Für die Erfindung interessieren sich dereit» aulländlsch« Kreis». Bodenbach. Am Montag stürzte der 9 Jahre alte Herbert Weigelt, Sohn des königl. sächsischen Zollaufseher« Weigelt. bei der Nordbahnbrücke in die Elbe. Da« Kind wär« sicher ertrunken, wenn nicht die Frau eine« Tetschner Kontoristen Hausenbla«, dir mit ihren zwei Kindern dort spazieren ging, in den Fluß ge sprungen wäre und den Knaben mit eigener Lebensgefahr gerettet hätte. — Zum evangelischen Pfarrer von Vodenbach-Lrtschen wurde Vikar Han« Knak mit 22 von 2S abgegebenen Stimmen gewählt. Tetsche». Am Freitag fand auf Einladung der Reichen berger Handels- und Gewerbekammer in Letschen eine Besprechung der Interessenten statt welche die tarifarischer Ausgestaltung des Hafens in Rosawitz zum Zwecke hatte. ES wurde beschlossen, für Massengüter, di« auf den Weg über Rosawitz angewiesen sind, bei der Bahnoerwaltung Vergünstigungen anzustreben. Die weitere Behandlung dieser Angelegenheit wurde der Reichenberger Handels und Gewerbekammer übertragen. König Friedrich August i« Rußland. Nach einer Spazierfahrt des Königs von Sachsen in der Umgegend von Zarskoje Selo sand Sonnabend vor mittag auf dem Platze vor dem Großen Palais eine Parade der Garnison von Zarskoje Selo und Pawlowsk ausschließlich der Gardetrnppen statt. Ter König und der Miser wurden von den Truppen mit begeisterten Zurufen unter den Klängen der deutschen Hymne empfangen. Der Kaiser trug Husarenuniform und das Band der Rautenkrone, der König die Uniform seines russischen Regiments und das Baud des AndreasordsnS. Im Gefolge der Monarchen befand sich der deutsche Mi litärbevollmächtigte Generalleutnant von Chelius Tic Monarchen umritten die Truppen, auf deren rechter Flanke sich u. a. Großfürst Nikolas und der Kriegs minister befanden. Darauf fand ein Vorbeimarsch der Truppen statt- Nach dem Parademarsch begaben sich die Monarchen ins Palais. An der kaiserlichen Frühstücks tafel saßen zur Rechten des Kaisers der König, zur Linken der deutsche Botschafter. Nach dem Frühstück machte der König Besuche. Bei der Parade war eine Deputation des vierten Koporski-Jnfanterie-Negiments anwesend, die am Freitag nach dem Galadiner vom König in seinen Ge- mächern empfangen worden war. Ter König von Sachsen begab sich Sonnabend nach mittag mit seinem Gefolge und den russischen Offizieren, die seiner Person attachiert sind, nach Peterhof, wo er das Lustschloß und die Fontainen im Parke besichtigte. Um 8 Uhr abends gab Großfürst Konstantin Konstantino witsch in Pawlowsk zu Ehren des Königs ein Tiner, dem der Kaiser, die Kmserin Alexandra Feodorowna, die Groß fürstinnen Olga Nicolajewna und Tatjana Nicolajewna, sowie andere Großfürsten und Großfürstinnen beiwohnten. Gestern um M'z Uhr vormittags traf der König von Sachsen mit Gefolge und den seiner Person attachierten russischen Offizieren in Petersburg ein- Zur Begrüßung hatten sich cingefunden die höheren Zivil- und Militär behörden, der Kommandant des 18. Armeekorps, Genera! d. Kav. v. Krnsenstern, Generalleutnant Divisionsgeneral Freimann, der Gouverneur von Petersburg Graf Adlers berg, der Vertreter des Polizeipräsidenten 'Generalleut nant Wcndorff, der deutsche Botschafter Graf Pourtalc, der bayrische Gesandte Frhr. v. Grunelius, die Mitglie der der Deutschen Botschaft sowie Vertreter der Stadt, an ihrer Spitze der Bürgermeister von Petersburg Graf Tolstoi. Eine Kompagnie des Bielomorsky-Regiments er wies die militärischen Ehren. Graf Tolstoi Lot dem Könige aus einer silbernen Schüssel Brot und Salz dar und hieß ihm im Namen der Hauptstadt willkommen. Nach der Begrüßung begab sich der König um 10 Uhr in die mit Blumen geschmückte, katholische Bonifaciuskirche, wo er dem Gottesdienst beiwohnte. Gegen Mittag verließ er die Kirche. Nach der Messe in der Bonifaciuskirche be suchte der König von Sachsen das Winterpalais und die Eremitage. Er empfing sodann eine Abordnung oes Aus schusses für den Bau eines Denkmals aus dem Schlacht- feloe von Leipzig, sowie Vertreter der sächsischen Kolonie in Petersburg. Tann fand ein Frühstück im Winterpalais statt, dem auch der deutsche Botschafter, eine Abordnung des 4. Koporski-Jnf.-Regts., dessen Chef der König ist, das Gefolge und der russische Ehrendienst des' Königs von Sachsen beiwohnten. Hierauf besichtigte dieser die Isaak- Kathedrale. * AuS Anlatz der Ernennung d^S Zaren zum Chef des Artillerie-Regimentes Nr. 28 hat da§ Regiment Sonn abend ll^r Uhr eine Paradeaufstellung gehabt. Der Regimentskommandeur hielt eine Ansprache und brachte zum Schluß ein dreimaliges Hoch aus den König von Sachsen und den Zaren von Rußland aus. Anschließend fand Parademarsch statt. DoS Regiment hatte am Nach mittage dienstfrei. AuS Anlaß der Ernennung ging nach stehende- Telegramm aus ZarSkoj« Selo ein: »Seine Majestät der Kaiser von Rußland ist von Seiner Majestät dem König zum Chef de» 2. Feldartillerie-RegtmentS Nr. 28 ernannt worden. Generalleutnant von Tettenborn, Gencraladjutant." — Daraufhin ging an König Friedrich August folgendes Telegramm ab: „Euerer Majestät dankt das Feldartillerle-Regiment Nr. 28 hochbeglückt allerunter- länigst für den ihm gewordenen allerhöchsten Gnaden« beweis. Richter, Oberstleutnant und Regimentskomman deur." — An den Zaren wurde folgende- Telegramm gesandt: „Euerer Kaiserlichen Majestät huldigt da« Königlich sächsische Feldartillerie-Regiment Nr. 28 in tiefster Ehr- furcht als seinem erhabenen Chef. Richter, Oberstleutnant und Regimentskommandeur." — Daß Regiment führt nunmehr den Namen 2. Königlich sächsisches Feldartillerie- Regiment Nr. 28 Kaiser Nikolaus II. von Rußland und trägt auf den Epaulette« und Achselklappen den Namens zug de» Kaisers von Rußland mit der Kaiserlichen Krone. * )( Petersburg. Der König von Sachsen, die ihm attachierten Olstziere, der Marinemtntster, der Kommandant der Kaiserlichen Jacht „Polarstern" und der deutsche MilitärattachS machten gestern eine Fahrt die Newa ab« wärt« zum Meer, wo sie die Panzerschiffe „Sebastopol" und „PetropawlowSk" besichtigten. Gig«, abend gingen die Teilnehmer der Fahrt wieder an Land und begaden sich in Hosautomobilen in da« WInterpalat«. Um 8 Uhr pab der deutsch» vcklschafter Graf Pourtale» zu Ehre« de» König« «in Diner tn der deutschen Botschaft. Da» Bot« schaflSgebäud« prangt« ln reichem Blumenschmuck. In»« besonder« war di« Das«! mit prachtvollen Rosen geziert. Der König saß in der Mitte der Tafel, zu seiner Rechten die Gräfin Pourtale«. Der König hat seinem KoporSkt- Regiment IS Geschenke für Offiziere und II für Soldaten verliehen. Außerdem schenkte der König dem Regiment sein Bild mit einer Widmung in russischer nnd deutscher Sprache. An dem Diner nahmen auch Vertreter der deutschen Kolonie teil. — Der König hat dem Minister des Kaiserlichen Hofe» Baron Frrderik« den Orden der Rautenkrone, dem Minister d»S Aeuheren Ssasonow und dem Krieg-Minister Guchomltnow Porz,llang,schenke, dem Ministerpräsidenten Goremykin nnd dem deutschen Bot schafter PourtalrS da« Großkreuz de« AlbrechtSorden» mit golderrem Stern und silberner Krone, dem Oberhofmarschall Grafen o. venckendorss da« Großkreuz de» AlbrechtSorden« mit dem goldenen Stern verliehen. Nach dem Diner tn der Botschaft kehrte der König nach ZarSkoje Selo zurück. Netteste Nachrichten nnd Telegramme vom 22. Juni 1914. X Freiberg. In Gegenwart des Kultusministers Tr. Beck, der am Bahnhofe von Oberbürgermeister Haupt nnd Schulrat Tr. Stephan begrüßt worden war, und zahlreicher anderer Ehrengäste fand heute vormittag um 11 Uhr die Einweihung des städtischen Museums für Schule und Heimat statt. Tas Museum ist auS Ausstel lungsgegenständen der Erzgebirgtschen Gewerbe- und Jn- bustrie-Ansstellung Freiberg 1912 hervor gegangen. ES baut sich auf vier Dioramen auf, die in der Form der vier Jahreszeiten das Leben in der erzgebirgtschen Hei- mat darstellen, und gliedert sich in zwei Hauptabtei lungen, der Mensch und die Natur. In der ersten Ab teilung werden der Bau des menschlichen Körpers, seine Funktionen und Beziehungen zur Natur geschildert, in der zweiten Abteilung das Erwerbsleben, wie es sich auf die Naturprodukte gründet. Damit soll den Schülern ein Anschauungsunterricht geboten werden, wie er bis her noch nirgends in Sachsen in ähnlicher Weise zusam men gestellt ist. In Kem im Heimatstil erbauten Mu seum auf der Kreuzmühlenwiese hieß Oberbürgermeister Haupt die Gäste willkommen, insonderheit den Kultus minister, und schloß mit einem Hoch, auf König Friedrich August. Darauf erläuterte der Bürgerschullehrer Arthur Böttger den Inhalt des Museums und übernahm dieses in die Verwaltung des hiesigen pädagogischen Vereins. Nach einem Rundzange durch das Museum vereinigte man sich zu einem Festessen im städtischen Kaufhause. )( Berlin. Einen ungewohnten Anblick bot gestern morgen der Anhalter Bahnhof. Au« der Woge der Passagiere, di« einem um 8 Uhr früh eintreffenden Zuge entströmte, hob sich eine Gruppe greiser, mit Medaillen und Orden geschmückter Kriegsveteranen ab. ES waren die österreichischen Teilnehmer an der Erstürmung der Düppeler Schanzen, die begleitet von aktiven und inaktiven Offi zieren und ehemaligen Angehörigen de« durch die Schlacht bei Oeoersee bekannt gewordenen österreichischen Infanterie-Regiment« Nr. 27 auf der Fahrt nach Sonderburg zum Düppeler Beteranen fest sich befanden. Trotz der Anstrengung der langen Fahrt war von Müdigkeit oder Abspannung an diesen alten Schlachtenkampfern nichts zu erkennen. )( Bad Dürkheim (Pfalz). Gestern mittag ging über die hiesige Gegend sowie über Wachenheim und Deidesheim ein schwerer wolkenbruchartiger Regen nieder, der viel Geröll und Schlamm von den höher gelegenen Feldern anschwemmte und die Wingerte ablöste. Die Straßen standen unter Wasser. Der Betrieb der elektrischen Bahn niußte wegen starker Unterspülung der Gleise und Ansammlung von Schlammaffen teilweise unterbrochen und der Verkehr an den betreffenden Stellen durch Umstehen aufrecht er halten werden. Mehrere Automobile blieben im Schlamm stecken. Ein Mann wurde von den Fluten mit fortgerissen, konnte aber gerettet werden. Der Schaden ist sehr beträchtlich, besonder« tn den Weinbergen. )( St. Goarshausen. Tas den Verkehr zwischen Goarshausen und der Loreley vermittelnde Motorboot wurde gestern nachmittag in dem Augenblicke, als es an den Landungssteg anlegen wollte, von einem zu Berge kommenden Schraubenschleppdampfer angerannt und um- gctvorfen- Bon den sechs Insassen wurden der Boots- führer, ein Herr und drei Damen gerettet, während eine etwa 26 jährige Russin ertrank. * Wien. Frau v. Suttner hat eine Verfügung ge troffen, daß bei der Leichenfeier keine geistlichen Handlungen vorgenommen werden sollte», daß keine Reden gehalten und keine Kränze niedergelegt werden. )( Wien. Vor einigen Tagen beging der Direktor der Brünner Militärlieferung«gesellschaft Eisner unter Aufsehen erregenden Um ständen Selbstmord. Gegen die Gesellschaft schwebte ein Crmitte- lungSverfahren der Militärbehörde wegen der Anschuldigung, daß den militärischen Ueberlandkommissione» Militärtuch mit Wasser beschwert, geliefert wurde. Nunmehr wird laut Lokalanzeiger über die Brünner Gesellschaft von der Kriegsverwaltung «ine Kon ventionalstrafe von über eine Million Kronen verhängt. )( Wien. Auf dem Flugplatz Aspern begann gestern die Internationale Flugwoche, die mit Preisen in Gesamthöhe von 131000 Kronen auSgestattet ist. Au« Deutschland beteiligen sich di« Flieger Stöffler, Jngol, Stiplaschek, Helmuth Hirth und Hein rich Schulz. Unter den Zuschauern bemerkte man die mit Flug zeug au« Berlin eingetroffenen preußischen Offiziere Leutnant v. Bronsart und Oberleutnant Koch. "Rom. Die „Tribuna" veröffentlicht rin Interview ihre« Korrespondenten in Sofia mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Tonischem. Der Minister beklagt sich über die Gerüchte betr. «in Bündni« zwischen Bulgarien und der Türkei und dementiert diese Gerüchte mit Entschiedenheit. Tonischem erklärte u. a.: „Bulgarien hofft, daß ein Konflikt zwischen der Türkei und Griechenland ver mieden wird, andernfalls wird Bulgarien absolute Neutralität be wahren". Der Minister fügte diesen Worten hinzu, daß der Zweck der Verhandlungen der letzten Tage zwischen Bulgarien und der Türkei darin bestanden habe, der Türket die Mitteilung zu machen, daß Bulgarien unter keinen Umständen au« seiner neutralen Hal tung herauSgehen könne. Da« Blatt berichtet weiter, daß Oester reich im Augenblick bedeutende Truppenmassen an der Grenze, in Bosnien und der Herzegowina, zusammrnziehe. Andererseits finden auch in Serbien bedeutend« Truppenbewegungen statt. )( Pari». Manneiniiitster Gauihier hat beschlossen, ein Geschwader von Wasserflugzeugen zu errichten, welch,» gleich den Torpedobooten und Unterseebooten einen inte grierenden Bestandteil -er Kri»g»flort« bilden soll. X Part«. Die Blätter veröffentlichen Erklärungen, welche der Ministerpräsident und Minister de« Auswärtigen VIvtant dem Pariser Korrespondenten der Norvoj« Wremja abgegeben hat. vioiani sagte u. o.: Frankreich und Ruß land haben während der valkankrise stet» vollauf da» vündnt« betätigt und dadurch sowohl ihren eigenen Inter essen wie der Sache de« Frieden» gedient. Frankreich und Rußland hätten ihre Aufgabe ohne ihre gemeinsam« Entente mit England nicht so vollständig erfüllen können. Dieser durchau« von Versöhnlichkeit beseelten Politik hat Rußland zum großen Teil jene wirtschaftliche Wohlfahrt zu ver danken, die einer der Hauptfaktoren seiner gegenwärtigen Stellung ist. Die beständige Zunahme.seiner Bevölkerung, der unter der welsen Leitung Kriwoschein« erzielte Aus- lchwung der Landwirtschaft sichern den Ackerbauerzeugniflen Rußland« tn naher Zukunft auf dem Weltmärkte eine über wiegende Bedeutung. Ich beglückwünsche mich, schloß Bi- :ie»i, daß ich berufen bin, im nächsten Monat den Präsi» kenien der Republik nach Rußland zu begleiten. E» wird eine große Ehre für mich bedeuten, da« Land zu sehen, dem die Sache de« Frieden« nnd die Förderung feiner ackerbau treibenden Klassen so sehr am Herren liegen. * Paris. Ein schwerer Unfall hat sich gestern abend auf dem Boulevard St. Germain ereignet. Durch die Unvorsichtigkeit eine« Autodroschkenchauffeurs sah sich der Führer eines Automobil omnibusses gezwungen, seinen Wagen mit aller Gemalt herum- zurelßen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Der Omnibus sauste auf den Bürgersteig mitten unter die Passanten hinein. Im ganzen sind 12 Personen verletzt worden, davon k sehr schwer. Von den Insassen des Autobusses wurde dagegen niemand verletzt. )( Paris. I» der vergangenen Nacht wurde ein von Kongreganisten bet St. QuentI» errichtete» Schulgebäude, da« al« Ferienkolonie dienen sollte, durch eine Feuersbrunst vollständig eingeäschert. Der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. Einem konservativen Blatt zufolge soll daS Feuer angelegt worden sein. )( Pari«. Hiesigen Blättern zufolge hat der apoflo- lische Vikar von Schantung Monsignore Giesen, der dem Franziskanerorden angehört und holländischer Nationalität ist, bekannt gegeben, daß die im Hinterland« von Ktautschov gelegene Mission von SInanfu, welche bisher unter frank zösischrm Schutze stand, sich unter deutschen Schutz gestellt habe. , s X Lyon. Die brutsche Abteilung auf der Lyonel Ausstellung wurde gestern durch das Präsidium de« Komitee« der Deutschen Ausstellung mit einem Bankett eröffnet, an welchem etwa 120 Vertreter der deutschen Wissenschaft und Industrie und Vertreter der französischen Behörden teilnahmen. Nach der offiziellen Eröffnungsrede von Geheimrat Luca« erfolgte ein Rundgang durch die deutsche Ausstellung. * Cherbourg. Auf wunderbare Weise ist gestern ein Taucher im Hafen von Cherbourg dem sicheren Tode entgangen. Während er sich auf dem Meeresboden befand, wurde sein LuftzuführungSschlauch von einem Torpedo zer- schnitten. In halber Bewußtlosigkeit klammerte er sich an dem Geschütz an und wurde von diesem an die Wasser oberfläche getragen, wo er gerettet werden konnte. X London. Die Time» meldet aus Toronto vom 21. d. M.: Etwa IVO Leichen der verunglückten Bergleute der Hillcrlst Mine sind geborgen worden. Die Rettung«. arbeiten find wegen de« Feuers in der Grube schwierig und gefährlich. Man nimmt an, daß kein Bergmann, der sich nicht innerhalb 5 Minuten nach der Explosion retten konnte, mit dem Leben davon gekommen sei. X Riga. Durch einen Brand sind im Zollvlertel große Warenbestände, hauptsächlich Wolle und Maschinen teile zerstört worden. Der Schaden wird auf 500000 Rubel geschätzt. X Petersburg. Die Budgetkommtssion der Reichs- duma hat den Bau eines HolzhafenS an der Weichsel nahe der deutschen Grenze angenommen. * Newyork. Einer der bekanntesten Anwälte Ameri kas. Dr. Henry Folson aus Boston, ist gestern von feiner irrsinnigen Gattin während einer Sutomobtlfahrt erschossen worden. Frau Folson war erst am Nachmittag de« gestri gen Tages auS einem Sanatorium hier angekommen und schien vollkommen geheilt zu sein. Al» ihr Gatt« sie vom Bahnhofe abholte, küßte und umarmte er sie mehrere Male. Beide Ehegatten bestiegen dann ein Automobil. Während der Fahrt zog Frau Folson plötzlich einen Revolver hervor und feuerte sechsmal auf ihren Gatten, der tödlich verletzt zusammenbrach. Wenige Minuten später kam ein andere« Automobil die Chaussee entlang, dessen Insassen den Vor fall bemerkten. Die Irrsinnige gab al» Grund ihrer Tat an, daß sie ihren Gatten zu sehr geliebt habe und eifer süchtig auf ihn gewesen sei. " Newyork. Ein schrecklicher Unglückfall hat sich gestern abend hier ereignet. Ein junges Mädchen von 18 Jahren, Fräulein Käthe Hansa, veranstaltete anläßlich ihrer berorstehenden Hochzeit gestern abend eine Polterabends« .. Beim Tanzen stieß sie aus Unvorsichtigkeit die Petroleumlampe um. DaS brennende Petroleum ergoß sich auf die Kleider des Mädchen« und verwandelte eS in eine Flammensäule. Die entsetzten Gäste flüchtete». Nur der Bräutigam machte den Versuch, die Bedauernswerte zu retten, doch war jeg liche Hilfe vergebens. DaS junge Mädchen hatte so schwere Brandwunden erlitten, daß es nach wenigen Minuten verstarb. Der Bräutigam, der in der besten Gesellschaft gut bekannt ist, er litt ebenfalls schwere Brandwunden. )( Ro m. Die „Agenzia Stcfani" erfährt aus Durazzo: die Regierung habe, obgleich die dafür gesetzte Frist bereits abgelaufeu gewesen sei, zwei Parlamentäre zu den Aufständischen geschickt, um ven geforderten dreitägigen Waffenstillstand abzuschließen, damit eine Zusammenkunft von Vertretern beider Parteien vereinbart werden könnte. Dies« soll am 23. Juni an der Brücke über die Lagune stattfinden. X Part«. Nach einem Funkspruch des „Malin" au« Durazzo hat der Fürst den Aufständischen eine» Waffenstillstand bewilligt, ohne die holländische Mission zu fragen. Die holländischen Offiziere hätten infolgedessen ihre Abberufung verlangt.
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