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—* Ter Betrieb der Telegraphen- und Fernsprech- leitungen erleioet oft empfindliche Störungen da-' durch, daß die Porzellanglocken, an denen die Drähte befestigt sind, mutwillig durch Steinwürse zer trümmert werden oder daß Sinder ihre Papierdrachen gegen die Leitungen fliegen lassen oder Obstpflücker beim Abernten der Früchte mit den Lettern oder mit Baumästen an die Drähte stoßen und diese untereinander oder mit den Zweigen in Berührung bringen. Solche und andere Störungen oder Gefährdungen des Betriebes bedroht das Strafgesetzbuch in den Paragraphen 317 und 318, wenn Fahrlässigkeit vorliegt, mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 900 Marl, bei Vorsatz mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren. Tie Polizeibeamten sind angewiesen, Ver stöße gegen die gesetzlichen Bestimmungen unnachsicht lich zu verfolgen. Alle die in der Nähe der Leitungen zu schaffen haben, können daher nicht dringend genug zur Vorsicht gemahnt werden. Auch ist Eltern und Leh- rern zu empfehlen, die Mnder vor unvorsichtiger vocr vorsätzlicher Beschädigung der Telegraphenanlagen ernst lich zu warnen und in dieser Beziehung sorgfältig zu überwachen. * Gröba. Unser Ort hat durch »in« Abteilung der Leipziger Ulanen vom 20.-28. Juni Sinqartierung erhalten. * Gröba. Der Besitz» eine« Fahrrad«» sah sich am Sonnabend abend in nicht geringen Schrecken versetzt, al» er wahrnehmen mußte, daß sein Rad, welche» er vor dem Hotel »Thüringer Hof" ausgestellt hatte, plötzlich vrrschwun- den war. Der Schreck verwandelte sich aber bald in Freud«, da r» sich h»au«stellte, daß die Braut de» betreffenden Henn in fürsorglicher Weis- da» Rad an einen sicheren Ort gebracht hatte. Stauchitz. Al» am Donnerstag abend in der 10. Stunde Frau Gleißberg aus Reppen nach Stauchitz Ihrem Mann entgegenging, wurde sie auf dem Dege zwischen Reppen und Hahnefeld von einem Radfahrer an geholten und in unsittlicher Weise belästigt. Nur dem energischen Auftreten der ziemlich kräftigen Frau und durch da» Dazukommen eine» anderen Radfahrer» wurde da» Vorhaben de» ersten Radsahrer« vereitelt. Der Attentäter entkam. )l( Döbeln. Gtadtbehörde und vürgttschaft wett- eiferten, um den Teilnehmern an dem vorgestern und gestern abgehaltenen Heimatfest den Aufenthalt so ange nehm al» möglich zu machen. Der Himmel lacht« im freundlichsten Blau, und alle Straßen und Plätze waren nach einheitlichem Plane mit frischem Grün wirkungsvoll geschmückt. Auf dem Hauptbahnhof sand am Sonnabend nachmittag festlicher Empfang der Festgäste statt, worauf der Einzug mit Musik in die Stadt erfolgte. Abend» 8 Uhr war in drei Sälen der Stadt BegrüßungSkommer», wohet musikalische, turnerische und EesangSaufsührungen geboten und Festansprachen gehalten wurden. Die Land»- Mannschaft zu Leipzig ließ durch ihren Vorsitzenden Max Küttn» ein Geschenk von IbO M. für den Fond» zum Bau eine» Hallenschwimmbades überreichen, die Land». Mannschaft zu Waldheim stiftete eine Schleife für da» Stadlbann» der Vaterstadt. Die Festreden hielten Rechts anwalt Adler, Rektor Prof. Dr. Schäpke.DreSden und Schuldirektor Wagner-Döbeln. Die drei Kommerse ver liefen in frstsroher Stimmung. Am Sonntag früh war musikalischer Weckruf. Um 9 Uhr fand Kirchenparad« der Vereine und Festgäste und Aestgotterdtenst in den Kirchen statt. Den Glanzpunkt dr» Feste» bildete d» große historische Festzug am Nachmittag. Derselbe hatte viele Lausende von Menschen au» der Umgegend hetbeigelockt. Hier war wirklich Bedeutende» geleistet worden. Der Fest- zug war keine»weg» ein reine» Phantasiestück, da» überall tn derselben Weise aufgesührt werden kann und jeder ört lichen Grundlage entbehrt, er hatte vielmehr die Aufgabe, zum Heimatfeste die heimische Geschichte und die heimischen Verhältnisse darzustelle». Mehr al» 40 Gruppen, Reiter, Aestwagen und Fußvolk umfaßten den Zeitraum vom Jahre 900 bi» zum Jahr, 1871. Im zweiten Teil, wurde Döbeln» Gegenwart dargestellt, den heiteren Schluß bildete «in Festwagen »Die neue Zeit', durch welchen humorvoll die Steuerschraube und da» neue Gemeindesteuer-Bukett Largestellt wurden. Der Festzug war ein prächtige» Schau- stück, er bestand au» 30 Festwagen, 2000 Personen und 200 Pferden, der Umzug dauerte von 2 bi» 4 Uhr. Wet tere Festveranstaltungen waren Heimat»au»stellung, Fest spiel im StadUheat», Festwiese, Festbälle, am Montag folgen u. a. Kinderfest mit Schauturnen, abend» Lampion- zug, Marktfest und festlich, Beleuchtung der Stadt. Der Festzug verursacht der Festleitung etwa 10000 M. Kosten und wird wahrscheinlich ein Defizit verursachen. Dre»den. Durch di, Aufmerksamkeit einer Ver mieterin wurde ohne Zweifel ein schwere« verbrechen ver hütet. In der Wohnung einer Vermieterin auf d» Marschallstraß« erschien vor einigen Tagen ein unbekannter, elegant gekleideter junger Mann und mietet« abend» ein Zimmer. Er bat die Vermieterin, sie möchte ihm den Gefalle» tun, am folgenden Morgen nach Meißen zu fahren und dort seine elektrischen Apparat« obzuholen. Lrotz de» sehr gewandten Auftreten« schöpft« di« grau doch verdacht, da st« fürchtete, der neu« Miel» könnte dann während ihrer Abwesenheit Diebereien verüben und wieder verschwinden. Mit der «»«rede, sie »halte zufällig vor mittag» den Besuch von Angehörigen, lehnt« die Fra» da» Ansinnen ob. Der unbekannt« Mieter »bot sich daraufhin, di« Telegrammgebühr»« zu bezahlen, damit der Besuch »st a« Nachmittag eintrrffe. Die Frau ließ sich nun «st recht nicht beeinfluflen, und am Morgen war b» Mieter unter Mitnahme de« Korridorschlüffel« verschwunden. Kurz da rauf erschien der Gildbrieskräger, um für den Mieter einen üb« 600 Mark deklarierten Wertbrief auf den Namen Otto Görke abzuliefrrn. Inzwischen ist der unbestellbar« Wertbrief amtlich geöffnet worden. Der Inhalt de« Briefe» bestand au» Telegrammformularen, di« überall auf de« Postämtern ausliegen. Ohne Zweifel Hot der Unbekannte di« Frau au» der Wohnung locken wollen, um dann den Gelddrlefträg» zu überfallen und zu berauben. Di« Dreldn« Kriminalpolizei hat ttu« lebhafte Tätigkeit entfaltet, um den vriesschreiber zu ermitteln. Auffällig ist ,« jedenfäl», dgß in der Zelt von Anfang bi« Mitt« Mat ein Unbekannt» bet verschißenen Poftämi»« An weisungen au flagierte Adressen oufgegeben ha», di« sämt- ltch über 25 bi» -5 Pfg. lauteten. Wie in den Zeitungen vor etwa wochenfrist berichtet wurde, konnte auf der Ufer straße in der Neustadt bereit» ein Geldbrief nicht bestellt werden. Bautzen. D» Soldat Mox Paul Ientsch der 6. Kompagnie de« 4. Infanterieregiment« Nr. 103 Hot sich unter Umständen von feinem Truppenteil entfernt, di, Fahnenflucht vermuten lassen. D» Flüchtige ist au« Drelden-N. gebürtig, 1S5 am groß und hat schwarzen Schnurrbart. Da» N«gim«nt»kommando hat hinter Ientsch einen Steckbrief erlassen. Döhlen. Die vrbriterau«sperrnng bei der Sächsi schen Gußstahlfabrtk in Döhlen, von d» 1500 Personen betroffen worden waren, wurde aufgehoben, so daß der Betrieb am heutigen Montag mied» aufgenommen wird. Dagegen besteht der yormerstreik noch fort. Dl« Forderung der Werttleitung, daß eine Anzahl namhaft gemachter Arbeit» nicht wieder eingestellt zu werden braucht, wurde angenommen. Großröhr«dorf. Gin auswärtig» Herr, d» nicht genannt sein will, überwie« dem Pfarrer Schleinitz für vearbeitung seine» bi» an di« Grenze der ReformationS- zei« in Großröhrsdorf zurückreichenden Stammbaume» 500 Mk. zur Unterstützung der Gemeindediakoni». Großhennersdorf. Dem Gutsbesitzer und Re- moutezücht» Held hat das KriegSministerinm auf ein» seiner Pferde eine» LnerkennungSprei« von 150 Mk. ver liehen. Schon im Vorfahre beim Offizier«reiten hat da» Pferd einen Preis erhalten. Th emnitz. Auf der Schönauer Flur war in einem Komposthaufen ein KindeSlrichnam aufgefunden worden. Die Seztttung der Leiche am Freitag vormittag hat er- geben, daß dem Kinde d» Schädel total zertrümmert worden ist. Die Mutter dr» Kinde» ist ein« Polin, die sich unter falschen Au«wei»papleren hier aufgehalten hat und wahrscheinlich nach Galizien abgereist ist. Nach Aus sage zweier polnischer Arbeiter rühren die Tücher, in di« der Leichnam verpackt gewesen ist, unzweifelhaft von der Polin her. Die Leiche hat ungefähr 14 Tage in dem Komposthaufen gelegen. Rittersberg. Sonnabend früh gegen 7 Uhr ist im Hause de» städtischen Straßenarbeit»» Buschbeck auf bisher noch unaufgeklärte Weis« Feuer au-gebrochen, da« da» Gebäude in kurzer Zeit vollständig einäscherte. Ein Teil de» Mobiliars, sowie verschiedene Futteroorräte fielen dem Feuer zum Opfer. Hohenstein-Ernstthal. Tas Pferd pes Land wirts Eckert hier, der sein zwei Jahre altes Kind mit aufs Felo auf dem Seidelberge genommen hatte, scheute gegen Abend plötzlich. Dabei wurde das Kind vom Wagen überfahren nnd erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Thum i. Erzgeb. Ter Schulknabe Wellner von hier wollte zwei Lastautomobilen ausweichen. In demselben Augenblicke wurde er von einem dritten daherkommen- den Kraftwagen ersaßt und überfahren. Ter Bedauerns werte erlitt lebensgefährliche Verletzungen am Kopfe. Crimmitschau. Ter Sächsisch-Thüringische Ver band der Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe hält am 28. und 29. Juni hier den 32. Verbandstag ab. Ten Verhandlungen im Hotel Schwarzer Adler am Mon tag gehen verschiedene Festlichkeiten sowie Besichtigungen voraus. Annab erg. Für den Frohnauer Hammer soll Ende dieses Jahres eine große Warenlotterie in ganz Sachsen veranstaltet werden. Es werden 20000 biS 25000 Lose zu je 3 Mark durch den Hammerbund ausgegeben. Tie Gewinne sind zum größten Teil Erzeugnisse erzge- birgtscher Industrie, besonders der Spitzenklöppelei und der crzgebirgischen Holzschnitzkunst. Ter Hauptgewinn wird eine Zimmereinrichtung im Werte von 3000 Mark sein. Plauen i. B. Durch da« Hochwasser der Elster haben die FlußregultttungSarbrtten in der unteren Au« «ine empfindliche Störung erfahren. Jetzt müssen vor allem erst Notbrücken errichtet werden; da» angeschwemmte Geröll liegt stellenweise meterhoch. Treuen i. V. Wie erst jetzt bekannt wird, erhielt am vergangenen Sonntag früh die SchnitttvarertgeschäftS- Jnhaberin Frau verw. Mothes, Querstraße hier wohn- haft, einen Erpresserbrief. In dem Briefe, der in Tireuen zur Post gegeben worden war, wurde die Frau aufgefor dert, in einem mitgesandten Beutel bis spätestens vor- mittags 11 Uhr 50 Mark auf dem Grabe ihres verstor benen Mannes ntcderzulegen. Tie Frau übergab den Brief der Polizei, während sie den Beutel, natürlich ohne den gewünschten Inhalt, nach der bezeichneten Stelle brachte. Ein Sohn der Frau begab sich auf die Lauer. Gegen 3 Uhr nachmittags erschien ein Mann von kräftiger Statur an dem betreffenden Grabe und nahm den Deutel an sich. Da dieser aber leer war, kehrte er nochmals zurück, offenbar um nachzusehen, ob dec er hoffte Inhalt nicht etwa dem Beutel entfallen sei. Dann entfernte sich der Mann wieder und schlug den W.'g nach dem Schützenhause ein, unauffällig verfolgt von dem Sohne der Frau Mothes. Am Schützenhause gelang es diesem mit Hilfe eine» befreundeten anderen Herren den Täter zu fassen. Er wurde in» Schützenhau; ge- bracht und von der herbeigerufenen Polizei verhaftet. Es ist ein im Oelsniü i. B. wohnhafter Markthelfer namens Götz, Vater von drei Kindern. In seinem Be sitz fand sich u. a. noch ein falscher Bart. Er gab an, die Tat au» Not begangen zu haben. G. ist vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Rochlitz. Tie Stadtverordneten beschlossen in ihrer Sitzung vom 16. d». Mts. einstimmig, einer Anregung vom Ministerium dc» Innern folgend, der Begründung eines Wandertheater» näherzutreten, für jede einzelne Vorstellung eine Mindesteinnahme von etwa SOO Mark zu gewährleisten, die Lokalbeschasfung zu tibernehmen und die Kosten der örtliche» Reklame zu tragen. , Leipzig. Die Stadt Leipzig nennt eine« recht an sehnlichen Grundsatz ihr eigen. Sie besitzt ländliche« Grund und Boden im Werte von rund 29 700000 Mark. Davon entfallen auf Wiesen, Waldungen, Felder und Plätze innerhalb der Stadtflur 1S4O7S2O Mark. Ter Wert an Wiesen, Waldungen und Feldern außerhalb Ker Stadtslur wiro auf 1 657157 Mark beziffert, während die Güter der Stadt mit 6 408539 Mark bewertet sind. Nicht eingerechnet tn diese Summe ist dabei der Grund besitz des Johannishospitals. — Wie ein Lauffeuer ver breitete sich Sonnabend am hiesigen Platze die für weile Kreise überraschende Nachricht von der Zahlungseinstel lung der Fellhandel- und Kommissionsfirma Leo Kohn- heim. Tie drei Inhaber, die das als gut fundiert gel tende Geschäft von ihrem Bater übernommen hatten, be trieben ein umfangreiches Kommissionsgeschäft in Häu ten und Borsten, sie handelten auch teilweise auf eigene Rechnung. Sicherem Vernehmen nach sind die Gebrüder Kohnheim bereits vor einigen Tagen nach Ungarn ge flohen und in Budapest verhaftet, angeblich aber in zwischen wieder freigelassen worden; die Flucht soll von langer Hand vorbereitet und die Freilassung erfolgt sein, da die Gebrüder Kohnheim sich vor einiger Zeit u: Ungarn haben nationalisieren lassen. Tie polizeiliche Schließung der Geschäftsräume ist Freitag erfolgt. Z Leipzig. Am Sonnabend und Sonntag fand hier bei außerordentlichen starkem Besuch« der Sächsische Hansatag in den von der Bugra zur Verfügung gestell ten Kongreß- und Festräumen statt und zwar tagte zu nächst der Landesverband des Sächsischen Hansatages. unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten Dr. Steche- Leipzig, der bei den geschäftlichen Erledigungen gleich den übrigen Vorstandsmitgliedern einstimmig wiederge wählt wurde. Tas Hauptberatungsthema bildete das Ein dringen des englisch-amerikanischen Täbaktrustes in Teutschland, wodurch zunächst d:e bedeutende sächsische Zigarrenindustrie schwer geschädigt wird. Ter Bericht erstatter Generalsekretär Zimmermann-Dresden kcnn- »eichncte die Trusts als eine eminente volkswirtschaft liche und politische Gefahr für das deutsch« Reich, das seine Größe nicht zuletzt der individualistischen Wirt schaftsform verdankt. In der Aussprache wurde gewarnt, den Kampf gegen die Trusts als Asampf gegen das Aus landskapital zu führen, es gelte vielmehr die Erhaltung so vieler selbständiger Existenzen als möglich. Die Mei nung der Versammlung fand in folgender, einstimmig angenommener Entschließung ihren Niederschlag: „Ter Landesverband Sachsen des Hansabundes sicht in dem Angriff des englisch-amerikanischen Täbaltrustes auf die deutsche Zigarettenindustrie zunächst eine schwere Existenz gefahr für diese Industrie, und ztvar insofern, uls die Versuche des Tabaktrusts, alle wirtschaftlich wichtigeren Firmen der deutschen Zigarettenindustrie aufznsanaen, tatsächlich auf die Schaffung eines Privatmonvpols ge richtet sind. Da die Reichsregierung den Entschluß fassen kann, die Privatmonopolisierung einer Industrie durch Schaffung eines Reichsmonopols zu beseitigen, k^nimt der Kampf des Tabaktrusts gegen die unabhängige deutsche Zigarettenindustrie der Vorbereitung eines Zi garettenmonopols gleich. Ter Landesverband Sachsen des Hansabundes betrachtet es als im Nahmen der Richt linien des Hansabundes liegend, wenn er sich in ;edem Falle für die Beseitigung von Zuständen einsetzt, die das Reich veranlassen können, als Monopolunternehmer von Industriezweigen aufzutreten. Er begrüßt deshalb den Trustabwehrkampf der deutschen Zigaretteninbustrie leb haft, wünscht deren Bemühungen um die Selbstbehaup tung vollen Erfolg und gibt seiner besonderen Zustim mung zur Trustabwehrbcwegung durch körperschaftlichen Anschluß an den Verband zur Abwehr des Tabaktrustcs Ausdruck." Am Sonntag trat zunächst der Vorstand und der Ausschuß der Ortsgruppe Leipzig des Hansabundes zu einer Sitzung zusammen, in der Landtagsabgcord- neter Nitzschke-Leutzsch einen Vortrag über die Arbeiten und die Aufgaben des sächsischen Landtages hielt. So dann folgte mittags eine stark besuchte öffentliche Ver sammlung , zu der Vertreter der Staatsregierung, der Stadt Leipzig, der Handelskammer und vieler wirtschaft licher Verbände erschienen waren. Landtagsabgeordneler Tr. Steche-Leipzig leitete nach der Begrüßung die Ver sammlung mit dem Hinweis ein, daß der seit nunmehr fünf Jahren bestehende Hansabund mit seinen 60 Landes und Bezirksverbänden im Reichs und 34 Ortsgruppen in Sachsen in unserem engeren Vaterlande vertreten sei durch 12 Mitglieder in der zweiten Ständckammer. 35 Mitglieder in den Handelskammern, 10 Mitglieder in den Äewerbekammern, 110 Mitglieder in Stadtverordneten unk 15 Mitglieder in Ratskollegien. Nach Begrüßungen der Tagung durch Geh. Kommerzienrat Biagosch für den Verband sächsischer Industrieller und Bankdirektor Keller für die Leipziger Handelskammer entrollte der Präsident des Hansabundes Geheimrat Professor Tr. Rießer das Programm dieser Korporation als ein Programm der Sammlung de» deutschen Bürgertums ohne Ansehen der parteipolitischen Stellung des Einzelnen auf einer mitt leren Linie * Pilsen. Wie ein hiesige» tschechische» Blatt meldet, hat ein Pilsen» Ingenieur, dessen Name der Redaktion de» Blatte» bekannt ist, «inen Apparat erfunden, durch welcheu man den elektrischen Strom von beliebiger Span nung und Intensität drahtlo» auf bestimmte Entfernungen übertragen kann. Die Urbertragung der elektrischen Krast ohne Draht bildet «inen riesigen Fortschritt und eine völlige Umwälzung tn d» jetzigen Gebrauchtweis« dr» elektrischen Strome». Durch diese Erfindung wird e» er möglicht, Naturkräfte, speziell Wasserkräfte, in elektrische Gn»gi«-zu verwandeln nnd drahtlos anj «inen beliebigen Ort »u übertragen. Die elektrische E. -rgir w.rd oadurch