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kür Kaur — kok — Sorten. Da- ZigarreuplStzchen. Mehr oder weniger hat wohl jeder Raucher seine liebe Not mit dem Aufbewahren der Zigarren: bald ist die Feuchtigkeit zu groß, dann kohlt die Zigarre, bald liegt sie zu trocken, dann springt da8 Deckblatt beim leisesten Druck entzwei, und die Asche fällt leicht ab. Danach ergibt e» sich von selbst, daß man die Zigarrenkisten weder in der Nähe deS Ofens oder der Heizungsanlage, noch oben auf einem Schranke, noch schließlich in einem feuchten Raume aufbewahren darf. Am besten ist eS, sie in einem Schränkchen unterzubringen, daS seinen Platz an einer Wand gegenüber der Heizgelegenheit hat. In einem solchen Schränkchen läßt sich der erforderliche Grad der Luft- feuchtigkeit durch einfache Mittel leichter erzielen als in einem großen Raume. Erweist sich die Feuchtigkeit als zu groß, so legt man in kleine Glas- oder Porzellanschalen, die im untersten Fach des Schränkchens aufgestellt werben, einige Stückchen ungelöschten KalkeS; diese saugen die überflüssige Feuchtigkeit gierig auf. Leiden die Zigarren umgekehrt an zu großer Trockenheit- so stellt man in den verschiedenen Fächern deS Schränkchens Schalen mit Wasser auf, die durch Verdunsten die erforderliche Feuchtigkeit abgeben. So kann der Feuchtigkeitsgehalt der Lust nach Belieben reguliert werden, und dem Raucher bleibt mancher Arger erspart LDL» Die amerikanische Drossel. In den alten Beschreibungen von Amerika kann man lesen, daß die ersten Einwanderer im Urwalds, die oft genug ihre deutsche Heimat sehr ungern verlassen hatten und an sie in der neuen Welt mit Sehnsucht zurückdachten, in angenehmster Weise durch den Gesang einer Drossel überrascht wurden. Der Gesang dieses Vogels, der in der Tat mit unseren Drosseln ganz nahe verwandt ist, er innerte diese Deutschen im fernen, fremden Lande an ihre Heimat, an daS Wäldchen ober den Hag vor dem Dorfe, an das Gehölz bei der Stadt, in dem sich die Bürger Sonntags zu ergehen pflegten. Die Drossel, um welche es sich hier handelt, führt den Namen Walddrossel, der eigentlich von unserm Standpunkt aus wenig zutreffend ist, La mehrere unserer europäischen Drosseln im Walde wohnen, der aber in Amerika eine Unterscheidung gegen über den anderen Drosselarten bedeutet. Die Walddrossel ist durch ihre Erscheinung nicht besonder- ausgezeichnet, ihre Farben sind weiß, rostbraun, schwarz und gelbltchgrau. Das Weibchen ist etwas kleiner als das Männchen, gleicht diesem aber sonst vollkommen. Gute l^utrtauben. Wer die Taubenzucht wirklich wirtschaftlich betreiben will, der findet oft schwer einen richtigen Berater. Denn gerade in der Taubenzucht überwiegen die Svortzüchter, Lenen eS auf ganz andere Dinge ankommt, al- aus Rentabilität, die aber von ihren Spezialrassen sehr ein genommen sind. Gute Nutztaubeu sind solche, die sich daS Sutter selbst suchen, vom Besitzer also möglichst wenig gefüttert werden brauchen, die sich stark forwflanzen und dabet einen schmackhaften und nicht zu kleinen Braten liefern. Als solche Lauben sind zu empfehlen: Koburger Lerche, die polnische LuchStaube und der Strasser. Die erstere ist im nordöstlichen Bayern und Oberfranken zu Hause, von großer, stattlicher Figur, wird 280 bis 850 Gramm schwer und brütet fünf, selbst sieben Paar schnell flügge «erdende Junge auS. Sie brütet auch im Winter, wenn der Stall geschützt ist und da- Sutter regelmäßig verabreicht wird. Auch die LuchStaube ist eine Nutztaube ersten Ranges, macht 5 bi- 8 Bruten im Jahre, wird 350 bis 400, gemästet selbst 5V0 bis 600 Gramm schwer, ist unempfindlich gegen daS Klima und liebt versteckte Brutstätten. In den Städten gedeihen die Luch-tauben nicht recht, sie wollen freien Ausflug haben, wenn sie sich recht wohl fühlen sollen. Die Farbe ist blau oder schwarz, einfarbig oder schuppig, meist mit weißen Flügelspitzen. Immer sind die Füße, wie bei allen Feldtauben unbefiedert. Ihr Heimatsland ist Westgalizien, von wo sie Ende der 70 er Jahre bei uns eingeführt, wurden. Ihnen würdig zur Sette stellen sich die Straffer. Sie brüten fast da- ganze Jahr, die Jungen sind widerstandsfähig und geben einen Braten von nicht selten 700 bi- 800 Gramm. So lange auf den Feldern etwas zu finden ist, kehren sie mit vollen Kröpfen heim, so daß sie das ihnen zu Hause gereicht^ Futter verschmähen. An den Schlag stellen sie keine hohen Anforderungen und brüten selbst in den einfachsten Ver hältnissen gut und sicher. Ihres eigensinnigen Wesen wegen ist eS gut. ihnen einen recht geräumigen Stall zu geben, damit sich die nistenden Paare nicht stören. Die amerikankfche Waldbrossel gehört zweifellos zu den besten Sängern der Welt. Wenn man im allgemeinen auch immer wieder die Beobachtung bestätigt findet, daß unser deutscher Wald die kunstreichsten unter allen Sängern beherbergt, so ist die Waldbrossel eine jener Ausnahmen, wo fremdländische Vögel mit unseren deutschen in Wett bewerb treten können. Ihr Lied ähnelt demjenigen der Singdrossel, also eine- unserer wertvollsten Singvögel, über die Lebensweise ist zu sagen, daß die Walddrossel während der Sommermonate den ganzen gemäßigten Teil von Nordamerika bewohnt, mit dem Beginn de- Herbste» nach dem Süden zieht und im April wieder zu ihren Nistplätzen zurückkehrt. Gleich anderen Drosseln singt sie beim ersten Morgengrauen von der Spitze de- höchsten Baumes herab, der sich in der Umgegend findet. Auch di« Abendstunden füllt sie mit ihren harmonische« Konzerten au- und hat damit deutsche Reisend« schon oft an di« heimatlich« Nachtigall erinnert. Die Waldbrossel ist «i« scheuer Vogel, der sein Nest sorgfältig verbirgt. In der Gefangenschaft wird sie mit Drosselfutter und mancherlei Beeren, frischen und getrockneten, sowie frischem und ge dörrtem Obst ernährt. Da- letztere weicht man ein, bevor man «» verfüttert. Sie braucht einen ziemlich geräumige« Käfig und muß al» großer Fresser sehr sauber gehalten werden. Bei der dichten Bevölkerung Nordamerika- und den guten Verbindungen kommt dieser angenehme Sänger ziemlich häufig auf unser« Bogelmärkte und erfreut di« Liebhaber durch seine leichte Haltbarkeit. Wer also fremd- ländische Vögel liebt, dem kann die amerikanisch« Wald drossel ebenso wie die ihr verwandt« aber im Gesang weniger wertvolle Wanberdrossel empfohlen «erden. Aller dings ist zu bemerken, baß dieser Ausländer fast immer höher im Preise steht, al- unsere einheimischen Vögel und daß die Singdrossel, diese Meisterin deS deutsches Walde-, von ihren amerikanischen Verwandten eben doch nicht übertroffen werden kann. Pyramideuwüchsige Eichen. Bei Harreshausen in Hessen befindet sich ein« berühmte Eiche, die allgemein unter dem Namen .die schöne Eiche bekannt ist. Sie ist heute ein mächtiger alter Baum. Wer sie nicht näher betrachtet, der würde niemals auf den Gedanan komme- , bier eine Eiche vor sich zu Habers Abbild. 1. . Abbild. L denn entgegen aller Gewohnheit der Eichen ist der Stamm wie eine Pappel gewachsen. Die Aste breiten sich nicht wagerecht auS, sondern streben dem Stamm entlang in die Höhe. Der Baum galt schon in früheren Jahrhunderten al- Merkwürdigkeit und während des siebenjährigen Krieges wurden, als Truppen durch die Gegend zogen, Schtlbwachen vor ihm aufgestellt, damit ihm nichts geschehen solle. Die Franzosen schickten eine Menge von seinem Samen nach Frankreich, in der Hoffnung, daraus ebenfalls .schöne Eichen" erziehen zu können, doch hat sich diese Erwartung nicht erfüllt. Aus den Eicheln der HarreShausener Eichen wachsen immer nur ganz gewöhn liche Eichbäume, die ebenso aussehen, wie alle anderen. Dagegen ist es in mehreren Fällen gelungen, die Eigen schaften deS Mutterbaumes durch Pfropfung zu vererben. Eine solche Eiche, die ganz pyramidenförmig gewachsen ist und vollkommen die Form einer Pappel hat, steht im Schloßgarten zu Hanau. (Siehe Abb. 1.) Im Gegensatz zu der HarreShausener Eiche ist sie aber bis auf den Grund mit Asten bewachsen, während die HarreShausener" Eiche einen acht Meter hohen freien Stamm hat, worauf dann erst die Aste beginnen. Neuerdings hat man im Walde von Harreshausen aber in weiterer Entfernung von der schönen Eiche einen jungen Baum entdeckt, der eben falls bis zu sechs Meter einen freien Stamm hat, worauf bann eine pyramidenförmige Krone folgt. Hier scheint ein natürlicher Nachfolger für die schöne-Eiche gefunden worden zu sein, falls diese einmal altersschwach wird und darum hat man den eigenartigen Waldbaum auf einen freien Platz im Dorf umgesetzt und ihn vorsichtig mit Schutzpfählen umgeben, fo Laß da- weitere Fortkommen dieses merkwürdigen Naturdenkmals gesichert erscheint. (Stehe Abb. 2.) Zitrone statt Essig. - In unserem Haushalt, so schreibt eine HauSkran, wird seit über fünf Jahren nur noch Zitrone benutzt. Sie hat sich viel bekömmlicher erwiesen als Essig. Alle mit Zitrone zubereiteten sauren Speisen wurden auch bei mangelhafter Magenoerfassung ohne jede Beschwerde vertragen, sogar bei gleichzeitigem Genuß von Dtckmilch, während Essig in solcher Vermengung unfehlbar Magendrücken oder Durchfall hervorzurufen pflegt. Aber Zitrone stellt sich leiderem Verbrauch bedeutend teurer als Essig. Dieser kostet pro Liter bloß 20 Pfennig, und man braucht davon bei der einzelnen Verwendung nur ein ganz geringes Quantum, da die scharfe, stechende Essigsäure die Speisen schnell durchdringt. Dagegen muß tch für Zitronen in der billigen Leit von Januar bi- Mai pro Dutzend 85 bis 48 Pfennig geben, im Sommer und Herbst 60 bi» 80 Pfennig und mehr; für da- Liter reinen, guten Zitronen saftes aus der Drogerie zahle ich LIO Mark,, und dabei muß ich im Einzelfalle doppelt soviel Saft nehmen, als ich Essig brauchen würde, da di« Zitronensäure «egen ihre» Zuckergehalte- zu milde ist und nicht so durchdringt. Zum Beispiel, um einen Kopf geschmorten Rvttobl zu säuern, brauche ich 2btS 8 Eßlöffel voll Essig, bet Zitronen- Verwendung den Saft von 2 bi» 8 Früchten, da- sind etwa 4 bi» 6 Eßlöffel voll; für etwa 1 Liter holländische Sauce sind nötig bei Essig 2 bi» 8 Teelöffel voll, bei Zitrone mindesten- der Saft einer großen Frucht, da- find reichlich 2 Eßlöffel voll. Wir baben Un» indessen so völlig an den Gebrauch von Zitronensaft gewöhnt, daß wir trotz sonstiger großer Sparsamkeit die größere GeldauSgabe mit in den Kauf nehmen, und unseren Lungen ist die weiche, milde Säure der Zitrone so lieb geworden, daß uns der scharfe, stechende Essiggeschmack, wenn er unS zuweilen an fremdem Tische begegnet, gar nicht behagen will. Nur »um Gurken- oder KurbiS-Einmachen ließ sich leider dir Zitrone nicht benutzen, denn ihre Säure, an sich schon sehr mild, wird durch da- Kochen noch milder, die so ein gemachten Früchte s^,«necken fade und weichlich und »eigen bald Neigung zur Schimmelbtldung. Bei anderen Speisen kann man e» ja ganz gut durchführen, nach Hinzufügung de» Zitronensäfte» weitere» Kochen zu vermeiden, aber für die zum Einmachen bestimmten Flüssigkeiten ist tüchtiges Aufkochen, um Pilzbildung zu verhindern, nun einmal unerläßlich, sonst wird die Haltbarkeit von vorn herein in Frage gestellt. Außerdem wird das Elnmachen mit Zitronensäure wegen der groben Menge des dazu nötigen Saftes sehr teuer, und so haben wir uns ge zwungen gesehen, -um Einmachen doch wieder den alt bewährten Essig heranzuziehen. Die in diesem allerdings vorhandenen kleinen Lebewesen werden durch viertel stündige» Kochen mit nachfolgendem Durchseihen durch ein dichte» Mulltuch leicht unschädlich gemacht. Tatsächlich bleiben Geschmack und Haltbarkeit der in Essig eingekochten Gurken unübertrefflich, und schließlich werden diese, wenn mit weiser Mäßigung in knapp bemessenen Dosen genossen, auch demjenigen nicht schaden, der im allgemeinen , den bösen Essig meiden muß. — Zu diesen Ausführungen möchten wir bemerken: Die Verwendung von Zitrone statt Essig hat überall da viel für sich, wo guter Essig schwer zu erhalten ist, was in den großen Städten leider vielfach der Fall ist. Dort empfiehlt sich die Zitrone besonders für Kranke und magenschwache Leute. Wo aber guter, naturreiner Weinessig zu haben ist, wird dieser schon au» Gründen der Wohlfeilheit und des Geschmack- der Zitrone vielfach oorgezogen werden. Ganz besonders verdient er den Vorzug vor jenem .künstlichen" Zitronen saft, der aus chemischer Zitronensäure unter Zusatz eines gelben Farbmittels hergestellt wird. —ors— Allerlei Ratschläge. Die Gtubeukatzen bedürfen immer frischen TrinkwasserV, auch wenn den Tieren sonst Milch vorgesetzt wird. Krank und wild werden die Katzen von der Fütterung mit rohem Fleisch, auch ist jeder Katze Fett und Gewürz schädlich. Stubenkatzen, die nicht Herausgelaffen werden, bedürfen besonderer Pflege. ÄleingeschnitteneS gekochtes Fleisch, Wasserreis mit Gemüse oder in Salzwaffer gekochte Hammel, mil» fressen alle Katzen gern und Kaninchen- oder Hasenkleir ist ihnen ein wahrer Leckerbissen. Gegen Geflügelungeziefer verwendet man in Frankreich mit Erfolg ein ziemlich einfaches Mittel, welches wirksam ist. ohne daß man die Tiere zu fangen braucht. Es bestehl aus Kalk und Schwefel, denen man alle Wochen in einem Gefäß mit feingesiebter Kohlenasche ein halbes Liter an der Luft verwitterten — nicht abgelöschten — Kalk innig bei- mischt. Hierdurch verschwindet die weiße Farbe und die Hühner baden sich gern darin. An der Luft zerfallener Kalk ist wasserbegieriger als abgelöschter und deshalb wirk samer. Nach 10 bis 18 Tagen lösen sich die Krusten von den Füßen und Krallen ab und das Ungeziefer verschwindet, Erkennung-mittel für Margarine. Die Naturbutter hat, wenn sie braun gebrannt wirb, einen eigentümlichen aro matischen Geruch, welcher der Margarine fehlt. Streicht man Naturbutter auf einen Streifen unbeschriebenes Briefpapier, und zündet diesen Streifen an. so entwickelt sich dieser aromatische Geruch. Wird ein gleicher Papierstreifen mit Margarine bestrichen und angezündet, so spürt man von diesem Geruch nichts, es riecht vielmehr brandig nach Lichter, talg. Dieser brandige, talgige Geruch entwickelt sich auch, wenn die Naturbutter mit Margarine verfälscht ist. Ein Gipsverband für einen Steckling. Beim Umsetzen von Stecklingen geschieht es nicht selten, Lab die glaszarten Stengel zerbrechen. Gewöhnlich werden die betreffenden Exemplare dann verloren gegeben. Wenn eS sich um un ersetzliche kostbare Sä mereien handelt, ist der Kummer des Besitzers groß. Nun erzählt ein Praktiker im .Lehr- meister im Garten un- Kleintierhof", wie er sich in einem solchen Falle geholfen hat. Bei der Aussaat seltener un kostbarer Gewächse war nur ein einziger Steck ling aufgegangen. Dieser wurde durch Unvor sichtigkeit abgebrochen. Schnell entschlossen rührte der Besitzer etwas gewöhnlichen GipS zu einem dicken Brei an, fügt- die Bruchstellen! genau aneinander und versah siemiteinemGip»- verbände. Die Bruch stelle wurde so lang« zu- sammengehalten,vt- der GipS erstarrt war. Der Erfolg war geradezu überraschend. Der Steck- . .. ling gedieh weiter, al» ob ihm nicht da» geringste geschehen sei. Nach einigen Woche«, al» er stärker wurde, sprengte er seinen GivS- verbanb von selbst. Sollte die» in anderen Fällen nicht eintreten, so müßte man ein wenig nachhelfen, indem man den durch die Erdnässe erweichten Gip» mit einer Zange vorsichtig entfernt, ohne dabet den eingeschloffenen Stengel «n brücken.