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Zungen der Länonen winde«. Dein« der sächsische« Bat terie« scheute sich, im feindlichen Jnfanteriefeuer au»- zuhäkten und nur auf wirksame Entfernungen gab sie ihre zerschmetternden Salven ab. Ter Artillerie Haupt- sächlich dankten die Deutschen die verhältnismäßig ge ringen Berluste, die der erbitterte Kampf gefordert hatte. Lio' Artillerie hatte die heiße Schlacht entschieden und den Sieg an die deutschen Fahnen geheftet. Der fran zösische Oberbefehlshaber Marschall Mac Mahon soll bei Sedan übrigen» durch ein sächsische» Geschoß verwundet worden sein: da»selb« kam von der Batterie von Krecker Trostmar, welche bei Sedan nicht weniger al» 330 Granaten und ISS Schrapnells verseuerte. Auch bei der Beschießung von Verdun am LS. August, in der Schlacht bei Beaumont am 30. August, sowie vor Part», namentlich in der blutigen Schlacht bei Billier» zeichnete sich die sächsische Feldartillerte in hervorragen der Weise durch Tapferkeit und Leistungsfähigkitt au», wie denn auch au» dieser Waffengattung viel hohe Offiziere hervorgegangen sind; unter anderen sowohl der Vorgänger, wie der Nachfolger de» SsriegSmtnisterS Gra fen Fabrtce, die Generale von Rabenhorst und Edler von der Planitz. Am 1. Juni 1874 wurde die seit 1872 etngeführte provisorische Formierung der sächsischen Feldartillerie abgeändert in der Weise, daß da» bisherige Regiment „Korps-Artillerie" die Bezeichnung erhielt „1. Ield-Ar- iillerie-Regiment Nr. 12", bestehend aus zwei Abtei lungen zu je 4 Feldbatterien, das Regiment „Ttvi- swnS-Artillerie" führte forthin die Bezeichnung „2 Feld- ariillerie-Regiment Nr. 28", und setzte sich zusammen aus zwei Abteilungen zu je 4 Feldbatterien. Tie st.irke Vermehrung der sächsischen Truppen in der Folgezeit bedingte auch weiter Veränderungen in der Einteilung der Artillerie, die ganz bedeutende Verstärkungen er- flchr. Heute zählt die Hönigl. Sächs. Armee acht Regi menter Feldartillerie, zu je 6 fahrenden Batterien, 2 reitende Batterien und ein Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 mit S Kompagnien und Bespannungs-Abteilung. Al» Regimentsnummern führen sie die Zahlen: 12, 28, 32, 48, 64, 68, 77 und 78 und bilden die Feldartillerie. Brigaden Nr. 23, 24, 32 und 40. Exerzitium und Be waffnung der sächsischen Artillerie sind dieselben, wie bei der gesamte» Artillerie des deutschen HeereS. Chef des 1. und 3. Regiments ist König Friedrich August. Neueste Nachrichten «nd Telegramme rom 10. Juni 1914. )( Berlin. Ein mehrstündiges Gewitter, welches gestern Abend über Großbcrlin uicderging, verursachte empfindliche Verkehrsstörungen, insbesondere auch durch Ueberschwemmungen. Der Blitz schlug mehr als zwanzigmal ein. Mit gleicher Macht hauste das Gewitter auch in der weiteren Umgebung von Berlin. Auf den Seen wurden meh fach Boote von den cinsetzenden Gewitterböen überrascht und entgingen nur mit knapper Not der Gefahr des Kenterns. * Berlin. In einem in Berlin herausgegebenen Er laß, datiert vom 7. Juni, beauftragt der Großherzog von Mccklenburg-Strclitz den Erbgroßherzog mit seiner Stellver tretung in den laufenden Rcgierungsgcschäften. )( Neustrelitz. Der heute vormittag 9*/» Uhr au«, gegebene Krankheitsbericht über das Befinden de» Groß- Herzog« von Mecklenburg-Strelitz lautet: In dem Befinden Sr. Kgl. Hoheit te» Großherzog« macht sich jetzt große Schwäche geltend, sodaß der Zustand sehr besorgniserregend ist. Berlin, den 10. Juni. pez. Vier, Schiübach. )( München. Zu seinem 70 jährigen Geburtstage werden die bayrischen Städte dem König einen Tafelaufsatz über« rUchen, der laut Berliner Tgb. einen Wert von 100000 Mark darstellt. * Waldungen (Posen). In den Waldungen de» Rittergutes Pustamin bei Waldungen in Posen stieß der Förster Hackbart auf den wildernden Schmied Höppner. Es entspann sich ein Kampf, bei dem der Wilderer erschossen, der Förster schwer verletzt wurde. X Antwerpen. Von der höchsten Gallerie der Kathedrale stürzte sich gestern der 33 jährige Hausdiener einer Kolonialwaren-Handlung herunter. Sein Körper wurde bis zur Unkenntlichkeit zerschmettert. * Genf. Die Polizei hat gestern eine Haussuchung bei zwei Genfer Bankhäusern abgehalten. Die Nach forschungen geschahen auf Anzeige eine» Pariser Bankhaus«»; di« gesamten Geschäftsbücher beider Bankhäuser wurden be schlagnahmt. Der Grund zu den Nachforschungen der Be hörden wird geheim gehalten, doch verlautet, daß «» sich um die Unterschlagung großer Summen handeln soll. X Part«. Die feindselige Stimmung, mit welcher die Radikalen in ihrer gestrigen Sitzung da» Kabinett auf nahmen, kommt in den radikalen und sozialistischen Blättern in schärfster Weis« zum Ausdruck. Der Radikal« erklärt: da» Ministerium Ribot bildet eine Herau»forderung nach de« radikalsten Wahlen, die e» je gegeben hat. G» muß, fall» nicht ganz unwahrscheinlichi Verletzungen der Partei disziplin Vorkommen, gleich bet seinem ersten Erscheinen in der Kammer unter der feindseligen Stimmung der Radi kalen und Sozialisten, sowie der Link»r«publikaner zusam- menbrechen. Da» Blatt vrtand La Petit Republiqu« for dert die Republikaner auf, zu dem Kabinett Ribot ver trauen zu haben. Die gemäßigt republikanische Press« bringt dem neuen Ministerium lebhast« Sympathien ent gegen. Die konservativen und nationalistischen Blätter haben zwar an einzelnen Persönlichkeiten de» Kabinett» mancherlei au»zusetzen, wünschen ihm aber gleichwohl «in« lang« Lebensdauer, da e» Frankreich von der Tyrannei der geeinigten Radikalen befreit. Da» Echo d« Pari» drückt sein« besonder« Freude darüber au», daß Noulent durch Delcaffb ersetzt worden sei. E» ist «in überaus beruhigen der Gedanke, DrlcafsS an der Spitz« de» KrtegSmintsteriumtz gn wissen, sowohl wegen der kategorischen Haltung, di« G in tz« Frag« de» Dreijahrebg,setze» einnehm«, al» Such «ege» de» Ansehen», da» er im Aullande genieße. — PW de» Mitgliedern de» neuen Kabinett» haben Ribot, Baur- pol«, DrlcafsS, Lhoutemp», Element!», Peytral, Jean Dupuy, Maunoury und Dariae sür die dreijährig« Dienstzeit und Dessouy, und Reoillo g«g«a dirselb« «»»gesprochen. ' Part». Elu«r Meldung de» «Echo d« Pari«' au» Konstantinopel zufolge haben die deutschen Vertreter bei den Verhandlungen mit der Pforte «in« ganze Reih« von Vorteilen für Deutschland erlangt. Ma« sprich» u. a. von einer Konzesston für den Hasen von Merstna und der Er laubnis zum Bau einer Bahn am ylußlauf de» Seiun. * Pari». Hier hat sich erneut «in groß« finanzieller Zusammenbruch ereignet, der di« Paris«» Handel»««!» arg in Mitl«id«uschaft zieht. Ein« Reihe von Gesillschaft«« gnr Erzeugung «lektrischen Starkströme» ist in Konkur» geraten. Di« Aktionär« dt«s«r Gesellschaften haben gegen di« Direk toren Anz»ig« wegen Betrug«» erstattet, wie verlautet, soll «» sich um Unterschleif, von mehr al» sechs Millionen Franc» handeln. 'Paris. Die hiesige SicherheitSbehörd« hat gestern auf dem Bahnhof St. Lazare eine«« Deutschen verhaftet, der leit längerer ZA» «egen Hochstapelei und FalschspielS von der deutschen, englischen, französischen, österreichischen und italienischen Staatsanwaltschaft gesucht wird. E« handelt sich um einen gewißen Wilhelm Peter Kreutz, der am 80. Juni 1887 in Köln geboren ist. Kreutz hielt sich meist unter dem Namen eine« Herrn v. Klein in Part» auf, wo «r zahlreiche Personen betrogen hat. — Di« vollkommen anormalen DitterungSoerhältnisse, die seit mehreren Wochen in ganz Frankreich herrlchen, dauern weiter an. Ein furcht- bare» Gewitter mit Schnee und Hagelfällen ist gestern über L« Havre niedergegangen. Sn einigen Stellen erreichte der Hagel eine Höhe von 75 cm. Eine ganze Reihe von Straßen wurde überschwemm». Di» Temperatur sank wäh rend de» Unwetter» um 9 Grad. Der Schaden ist sehr bedeutend. * London. Die Geretteten de» im St. Lorenz- Strom untergegangenen Dampfer» »Jmpreß of Jreland' kamen gestern mit dem Dampfer »Torsica* in Glasgow an. Die Geretteten setzten sich au« 62 Passagieren und 174 Mann der Besatzung zusammen. Unter den Passa gieren befinden sich 9 Engländer. ' London. Eine Suffragette namen« Bertha Ryland zerstörte gestern nachmittag durch drei veilhieb« in der städtischen Kunstgalert« in Birmingham »in auf 50000 M. geschätzte» Gemälde de» Maler» Romney. Da» Gemälde stellt einen Burschen dar. — In London geht die Polizei jetzt energisch gegen die Suffragetten vor. Eine starke Poltzeiabteiluug drang gestern in da« Bureau der Suffra getten ein und beschlagnahmte mehrer, Schriftstücke. Einige Frauen erhielte» die Erlaubnis, sich zu entfernen, nachdem si, vorher untersucht worden waren. Die Polizei hält da» Gebäude besetzt. * London. Au« Portsmouth wird gemeldet, daß gestern vor dem dortigen Gericht gegen den Elektriker vandick wegen Spionage verhandelt wurde. Ein Polizei inspektor sagte au«, man habe bei einer Haussuchung in der Wohnung Bries« gesunden, au» denen heroorgehe, daß der «ngrschuldtgte mit einem Mann in Potsdam in Korrespondenz stand. Auf Antrag de« Staatsanwalt« wurde die Verhandlung vertagt, um den Angeklagten auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. * Durazzo. Die Zeugenvernehmungen in der An gelegenheit de» Oberst Muriechio erwiesen da« Bestehe»« einer Lichtsignaloerbindung zwischen einem von Italienern bewohnte», Hause und den Höhen von Kastbul. Jedoch läßt der Rang der in dies» Angelegenheit verwickelten Per sonen die Annahme zu, daß e» sich nur um ein« Verbin- düng zu Privatinformationen gehandelt hat.— DieAufstandS- bewegung scheint zum Stillstand zu kommen, da die Auf ständischen sich selbst schwer schädigen, denn jeder Handel stockt und bald werden sie dringend auf di« für sie ge sperrten Märkte angewiesen sein. Et ist deshalb Hoffnung auf «in« friedlich« Lösung Vorhand««. Zurzeit herrscht hier völlig« Ruhe. Gestern »rasen Leut« vom Stamme Hast au« der Gegend von Skumbt «in, um von der Rrgierttng Schutz vor montenegrinischen Grenzüberschrettungen und Linderung ihrer Notlage zu erbitten. — Au» russischer diplomatischer Quell« verlautrt. daß di« Frage, ob e» zu einem tntirnationalen Schritt in Albanien kommen werde, noch völlig in der Schwebe ist, da bither unter den Groß mächten keinerlei positive Entscheidung gefallen ist. In folgedessen ist auch noch eine offne Frag«, ob die Gat- sendung je eine» Kriegsschiff,» durch jede Großmacht nach der albanischen Küste erfolgen wird. X Durazzo. Gestern nachmittag hielt der Fürst ein« Revue über di« gesamten, gegenwärtig in Durazzo stehenden Truppen ab, die sich au» Mtrditeu, Malifforen und Gendarmerie zusammensetzen. Während der Truppen- schau war da» gürstenpaar Gegenstand begeisterter Hul digungen. Der Fürst unterhielt sich mit den Führern Issa volattnatz, Marko Gjoni und Simon Doda. Der Oberst- kommandierend«, Oberstleutnant Thomson, hielt an den Fürsten «in« Begrüßungsansprache, worin «r ihn drr Er griffenheit der Truppen versicherte. Abend» wurde «in« große Anzahl Gewehr«, Munition und rin Geschütz nach «leffio zur Ausrüstung dir dortigen Malifforen abgesand». Der Hofmarschall v. Trotha ist au« Berlin zurückgekrhrt. )( Athen. Die Pforte hat der griechischen Regie rung mitgeteilt, daß sie ihr möglichste« tun werde, um den Griechen in der Türket Ruhe zu verschaffen. )(Athen. Tor Finanzminister hat der Kammer da- Budget für 1914 unterbreitet. Tie ordentlichen Einnah men betragen 224000000 Drachmen, die ordentlichen Aus gaben 220 Millionen. Tie außerordentlichen Ausgaben von 184 Mllionen für Heer, Flotte, öffentlich« Arbeiten und Unterbringung der Flüchtlinge werden durch die in Frankreich abgeschlossene Anleihe gedeckt werden. ' Melbourne. Der Dampfer .Lairnhill" ist von einem Paffagterdampsir auf dem Meer« tr«tbend aufgefuu» d«G und nach R«»-Euin«a gebracht worden. Di« gesamt« Mannschaft mit AuSnahm« de» Kapitän», de« 1. und 2. Offizin«, de« SchiffMugentevr« und drr Sirward« hatten da« Schiff am SI. Mat »«klaffen. Die Passagier« waren sämtlich tnfolg« de» fortwährenden Arbeiten« an den Pum pen — der Dampfer halt« »in Leck erhalten — im Zu- stand« höchster Erschöpfung. X N«wyork. Bei der Ankunft de« Norddeutschen Lloyddampfer» »Kronprinzessin Eecilie" wurden auf Ber- aalasfnng der Duisburger Staatsanwaltschaft di« Defrau danten Deresen und Jansen verhaftet, die Wechselfälschungen in Höh« von bO OOO Mark zu« Schaden der Rheinischen Kreditbank in Mülheim an der Ruhr begangen haben sollen. Sie hatten noch etwa 10000 Mark bei sich. * Neuyork. Unter den amerikanischen Truppen in Veracruz ist di« rote Ruhr «»«gebrochen. 75 Soldaten mußten bisher in« Hospital gebracht werden. Einer ist bereit« der gefährlichen Seuche erlegen. Die Trupp-«, leiden sehr unter der MoSquitoplag». — lieber die ver- Handlungen in Niagara Fall» verlautet, daß Wilson di« Vorschläge der Vermittler zur Lösung der mexikanischen Kris, angenommen hat. Man erwartet für beute di« «nt- wort Larranza» auf den Vorschlag eine» Waffenstillstände«, während dessen Dauet Earranza Delegierte zur Teilnahme an der Konferenz entsenden soll. * Neuyork. Eine angeblich authentisch« Quelle meldet, daß Huerta mit Funston über sein« Flucht mit dem Kabinett uach Veracruz unterhandelt. Di« Regierung in Washington wird di« Landung von Waffen in Tampic ' nicht hindern. — Um den angebahnten Ausgleich zwischer der Union und Mexiko zu erleichtern, haben die vereinigten Staaten sich bereit erklärt, auf eine Kriegsentschädigung und Erstattung der «normen Kosten für die Expedition nach Veracruz zu ver-ichten. Di« amerikantschen Regierungs vertreter i«, Niagara Falls haben zu verstehen gegeben, daß Wilson vollkommen zufrieden sein werde, wenn an Stelle Huerta» ein« dauernde Regierung in Mexiko ein gerichtet wird. * Neuyork. Die anormale Hitze der letzten Tage hat auch gestern noch angehalten, vier Todesfälle infolge Hitzschlag sind allein in Neuyork zu verzeichnen gewesen, während in Chicago drei und ebenso in PlttSburg drei Personen der Hitz« zum Opfer gefallen sind. Gestern abend sank die Temperatur in Neuyork etwa» und brachte den erschöpften Einwohnern einig- Erfrischung, doch dauert di« Hitze in den Staaten weiter an. In Kansa» wurden 38 Grad Celsiu» gemessen. Der Geueralftretk in Italien. * Mailand. TaS Zentralkomitee der italienischen Eisenbahnarbeiter hat den sofortigen Generalstreik ans allen Eisenbahnen Italiens erklärt. Tie Züge treffen mit großen Verspätungen ein und werden voraussichtlich nicht mehr abfahren. In Florenz ruht der Eisenbahn verkehr fast vollständig. — Nach einer gestrigen Volks versammlung in der Mailänder Arena durchbrachen die etwa 30000 Versammlungsteilnehmer den Militärkordon und zogen zum Tvmplatz. Die Kavallerie vollführte meh rere scharfe Attacken. Namentlich vor dem Königlicher, Schloß und auf dem Domplatz kam es zu wüsten Kämpfen. Tie Aufrührer bewarfen die Truppen mit Steinen, wäh rend die Truppen aus Revolvern schossen. Es gab auf beiden Seiten viele Verwundete. * Rom. Tie Stadt ist militärisch besetzt, fast alle Läden sind geschlossen. Tas Gebäude des Generalrats der Arbeiter ist umstellt- Alle Eingänge werden besetzt gehalten, um Versammlungen zu verhindern. Ter all gemeine Ausstand erstreckt sich außer aus Ancona und Rom auf Bologna, Bergamo, Florenz, Venedig, Mai land, Genua, Turin, Bari, Livorno, Terni. Nach Mel dungen aus Ancona ist dort der Eisenbahnerstreik er klärt worden. Allenthalben wurden die Kaufleute, die ihre Läden offenhielten, von den Ausständigen ge zwungen, zu schließen. Seit gestern früh sind vielerorts keine Zeitungen mehr erschienen. — Aus Florenz kommt die Nachricht, daß dort arge Ausschreitungen verübt wurden, bei denen ein Arbeiter getötet, zwei schwer ver letzt wurden. Aus Capriano (Prov. ÄreScia) kommt die Nachricht, 'daß auch dort der Generalsfteik erklärt wurde. Ter Expreßzug Nr. 601 von Ancona nach Rom sand kurz hinter der Einfahrt von Bapriano die Strecke durch Steine und Balken gesperrt, sodaß der Zug zum Bahnhof zurückkehren mußte. Eine große Menge Aus findiger befindet sich in der Nähe deS Bahnhofes. )( Ancona. An dem vegräbni» der Opfer der Zwischenfälle am Sonntag nahm eine große Menschen menge teil. Während de« Leichenzuge» kam es zu einigen Zwischenfällen und Reoolverschüssen, bet denen ein Zu- schauer verwundet wurde. Der Präfekt von Perugia ist angekommen und hat die Leitung der Verwaltung über nommen. Sport. Luftschiffahrt. Der deutsch« Offiziersflieger Leutnant v. Hiddessen und sein Sealetter, Leutnant v. Müller, sind, von Wien kommend, in Prag auf der Rennbahn Kuchelbad gelandet. Der Flieger Hauptmann v. Beaulieu kam später mit einem Begleitoffizier an. Dirvallonkatastrophe vonEezanne«. Nach in Pari« eingelaufenen Meldungen ist di« Katastrophe, di« sich am Sonntag in Cezanne« bei dem Ausstieg eines Freiballons ereignete, weit großer, als die ersten Meldungen erkennen ließen. Insgesamt haben dabet 106 Personen Verletzungen erlitten. Die Kata strophe hat gestern drei weitere Todesopfer gefordert, darunter auch den Führer ve« Ballon«. Zwei verletzte liegen noch in lebens gefährlichem Zustande darnieder. Man glaubt, daß die Explosion auf di» Unvorsichtigkeit eine« Raucher« zurückzuführen ist, der in dem Moment, al« der Ballon von einem Windstoß zur Erde ge drückt wurde, ein brennende« Streichholz fortwarf.