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- Erscheinungsdatum
- 1914-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191405301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19140530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19140530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-30
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Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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her prangenden Gommerherrlichkeit, der LckenSfreude und der LiebeSlust. —* Wer mit drm Wesen de« SriegervereinSleben« näher be kannt ist, weiß, in welch' ausgedehntem Mab« bi« Mitglieder der Mtlitäroeretn« in Erkrankung«-, Kot- und Eterdesällen durch di» UnterstiitzungSkaffen und Stiftungen der einzelnen Benin« und de« Sunde« wirtschaftlich gestützt und gefördert werd«,. Sn» gegne rischer Veit« wird da« 1u>terstützung«n»esen der Kriegerveretn« immer wieder unberechtigterweise al« gering und bedeutungslos hingestellt. In den letzten Wochen hat sich nun i« Sächsischen Mintär-verrinS-Bund «In Fall ereignet, an dem die Wohltat praktischer, angewandter Kameradschaft so recht deutlich in Erscheinung getreten ist. In Meißen brannte vor kur zem dir Nähmaschlnenfabrik von Btrsolt t Locke nieder. Durch die« vrandunglück wurden etwa 80—90 den Meißner Militär vereinen angehorrndr Fabrikarbeiter brotlo« und kamen mit ihre« Familien in eine schlimme wirtschaftliche Lage. Durch gemein same« Zusammenwirken de« Präsidium« de« Kgl. Gächs. Militär- BrreinS-Bunde« und de« Bunde«br»irk« Meißen gelang e« binnen wenigen Tagen, eine feder augenblicklichen Not abhelfende Unter stützung der brotlo« gewordenen bedürftigen Kameraden hrr- brizuführen. Abgestuft für Unverheiratete, Verheiratete und Familien väter wurden Wochenbciträgr von 6 und 10 M. und mehr je nach der Zahl der Kinder auSgezahlt. Außerdem wurde zu den von der Fabrikleituug gewährten außerordentlichen Notstand»zuwrndung«n vom Militäroerein«.Bezirksvorstand ein Ergänzungtzuschuß von 3—8 M. auSgezahlt. Bi« jetzt wurden 2300 M. vom Bund und Bezirk aufgebracht. Wahrhaftig eine praktische kameradschaftliche Hilfe I —* Der GemetndeversicherungSverband zu Dresden (öffentlich rechtlicher Verband) hielt am 22. Mai in Dresden seine Jahreshauptversammlung ab. Der vom Gvndiku« schriftlich erstattet« «.Jahresbericht läßt die gesunde Weiterentwickelung de« Verbände« erkennen. In der Haftpflichtabteilung ist di« Mitglieder zahl von 122 i auf 1238, das Vermögen von -4492,85 M. auf «7816,84 M. gestiegen. Für 17 kleinr Schädenfälle waren 1148,SS M. Entschädigung zu gewähren. In der Unfallabteiluna stieg die Mit- gliederzahl von 270 auf 328, das Vermögen von 17784,85 M. auf 25317,19 M. Für 6 Schädenfälle waren 85,95 M. zu vergüten. Die Abteilungen für Beamtenhaftpflicht und Einbruchsdiebstahl haben bisher nur geringe Beteiligung gefunden. DaS Vermögen beträgt hier 1963,08 M. und 1078,32 M., das Gesomtvermögrn stieg von 70318,98 M. auf 95975,93 M. also um 25658,45 M. Für die Haftpflichtversicherung wurde der für Elektrizität--, GaS- und Wasserwerke geltende Beitragstarif geändert und zugleich wesentlich ermäßigt. Die Ermäßigung des BürgersteigSzuschlaaeS für Gemeinden in denen wegen Reinigung und Vestreuung oer Bürgersteige durch die Anlieger keine ortspolizeiliche Verordnung besteht, wurde dem VerwaltungSrate zur Vorberatung überwiesen. An Stelle des am 1. Oktober 1914 in den Ruhestand tretenden Herrn Gcmeindevorstand Eichler-Großschönau wurde für den Be zirk der Amtshauptmannschaft Zittau Herr Gemeindevorstand Ringehan in Olbersdorf in den VerwaltungSrat gewählt. —* Gestern nachmittag gegen 8 Uhr wurde hier das Par - sevalluftschifs „P. 6." in westlicher Richtung gesichtet. ES befand sich wahrscheinlich auf der Fahrt von Dresden nach Bitterfeld. — Im Gehöft des Gutsbesitzer« Max Mehl in Groß- raschütz Nr. 20 ist di« Schweineseuche auSgebrochen. Er loschen ist die Schweineseuche im Bestände des Gutsbesitzer» Fried rich Ernst Kretzschmar in Frauen Hain Nr. 22. — lieber die Gewährung von Aufwandsent schädigungen an eingestellte Söhne sind di« sächsi schen Bestimmungen zur Ausführung der Bekanntmachung de- ReichSkanzlcrS vom 26. März 1Ü14 erschienen. Gemäß Z l der erwähnten Bekanntmachung sollen unter den dort näher bezeich neten Voraussetzungen die Familien, deren Söhne eine Gesamt dienstzeit von sechs Jahren zurückaelegt haben, eine Aufwands entschädigung von 240 M. jährlich für jedes weitere Dienstjahr eines jeden seiner gesetzlichen zwei- oder drei jährigen Dienstpflicht genügenden Sohnes erhallen. Zur Erläute rung dieser Vorschrift mögen nachstehende Beispiele dienen: ») Drei Söhne treten zu dem gleichen Termine zur Erfüllung ihrer gesetz lichen dreijährigen Dienstpflicht ins Heer ein. Die Aufwands entschädigung ist zu gewähren von Beginn de« dritten Dirnft- jahre« ab, und zwar in Höh« von je 240 M. für jeden Sohn. — b) Der Sohn hat bereits 3 Jahre gedient. Die Söhne 8 und 0 treten gleichzeitig zur Erfüllung ihrer gesetzlichen zweijährigen Dienstpflicht ins Heer ein. Nach Ablauf von 1'/, Jahren der Dienstpflicht de« 8 und des 6 haben die drei Söhne rin« Gesamt dienstzeit von sechs Jahren zurückgelegt. Mit diesem Zeitpunkt ist demnach der Anspruch auf Aufwandsentschädigung begründet, deren Auszahlung gemäß K 7 Absatz 2 der Bestimmungen nachträglich mit je 120 M. für die Söhne 8 und 0 zu erfolgen hat. — o) Der Sohn 4. hat zwei Jahre, der Sohn L als Trainsoldat ein Jahr, der Sohn 0 zwei Jahre gedient. Der Sohn v hat «ine dreijährige Dienstpflicht zu erfüllen. Nach Ablauf eines Jahre» seiner Dienst zeit ist der Einspruch auf Aufwandsentschädigung begründet. — a) Der Sohn hat drei Jahr« gedient; der Sohn ö ist nach einer aktiven Dienstzeit von einem halben Jahre al« dienstunbrauchbar entlassen worden. Der Sohn 6 hat zwei Jahre gedient. Nach Ablauf einer Dienstzeit von einem halben Jahre durch den vierten Sohn v ist der Anspruch begründet. — Die Geltendmachung des Anspruchs hat bei der Gemeindebehörde des Orte-, in dem der Berechtigte seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, zu erfolgen und ist nach Ablauf von 6 Atonalen nach der Entlassung oder dem Tode des betreffenden Sohnes ausgeschlossen. — In Dresden verstarb nach kurzer Krankheit am Mittwoch Herr Sisenbahnarchitekt Ernst Albert Leh n ert, unter dessen Leitung u. a. auch der Bahnhof Riesa (nebst den «rchitekturarbeiten der Elbbrltcke mit Kaianlagen usw.) erstanden ist. — Der Verein der Sächsischen Gemeinde- beamten hat seine Rechnung für 1S13 abgeschlossen mit 70800,14 Mark Einnahme, 70770,66 Mark Aulgabe, 99109,27 Mark Vermögen, einschließlich der Stiftung«». Im vorigen Jahre gewühlte der Verein 3220 Mark an bedrängte Mitglieder. — Wochenspielplan der Königlichen Hof theater zu Dresden. Opernhaus. Sonntag: .Parstfal". Montag: .Parsifal". Dienstag: .Der Schmuck der Madonna". Mittwoch: »Hoffmann» Erzählungen". Donner»tag: .Da» Rheingold". Freitag: zu ermäßigten Preisen: .Der Waffenschmied". Sonnabend: .Die Walküre". Sonntag (7. Juni): .Die Abreise", »Der Schleier der Pier- rette". Montag: .Siegfried". — Schauspielhau»: Sonntag: .Mein Freund Teddy". Montag: .Kater Lampe". Dien»tag: .Faust I". Mittwoch: .Kater Lampe". Donners tag: .Die Jungfrau von Orlean»". Freitag: .Der Mar- qut» von Keith". Sonnabend: ,Ro»mrr»holm". Sonntag f7. Juni): .Kater Lampe". Montag: »Der Marquis von Keith". —* In der letzten unter dem Vorsitze de» Landtags abgeordneten T«. jur. Zöphel-Leipzig abgehaltenen Vor- standSsitzung de» Deutschen Jndustrieschutzver- bande» — Sitz Dresden — wurden eine Anzahl Ent schädigungen an von Streik» betroffene Mitglieder be willigt. Im Anschluß hieran berichtete der BerbandS- direktor Grützner u. a., daß die gegenwärtige Zahl der Mitglieder 4920 mit 385 Millionen Mark Lohnsumms ist und i« vergangenen Jahr rund 130000 Mark Streik- entschädig»»-« gezahlt wurden. Rach Erledigung eint- ger interner und organisatorischer Fragen beschloß der Vorstand die diesjährige Generalversammlung auf den 22. Juni 1914 nach Dresden einguberusen. Oschatz. Das Personal einer Luftschaukel hatte eine nicht vollständig geleerte Karbtdbüchse liegen lassen. Spie lende Linder füllten die Büchse mit Wasser und zündeten die sich entwickelnden Gase an. Dabet wurden die 9 uns 11 Jahre alten Söhne des Maurers Wache durch eine Stichflamme erheblich verletzt. Kretnitz. Am 22. Mai 1914 wurde der Frau Anna Bertha Dietrich, geb. Richter, hier, di« bei dem Gutsbesitzer Gustav Krille bereit» 37 Jahre ununterbrochen al« Arbeiterin tätig ist, durch Herrn Regieruna«amtmann Stübel in Anwesenheit de« Herrn Gemeindevorstand«« Schöne, de« Herrn Krill« und seiner Familie» sowie mehrerer Arbeiterinnen da« Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit in feierlicher Weise behändigt. Die«bar. Am 22. Mat 1914 wurde drm 58 Jahre alte» KirSschiffSsteuermann-Johann Friedrich Ernst Weber au« JakobS- thal, der bereit« seit 1877 ununterbrochen Lei der staatlichen Waflrrbauverwaltung beschäftigt ist, durch Herrn RrgirrungSamt- mann Stübel an Bord der von ihm gesteuerten Zill« Nr. 19, al« st« hier vor Anker lag. vor versammelter Schiffsbesatzung da» Ehrenzeichen für Treu« in der Arbeit unter Hinwei« auf den Ge- burtltag Sr. Majestät de« König« in feierlicher Weise au«gehändtgt. Döbeln. Da« erste Erzeugnis für die am 27.—30. Juni hier stattfindende „Deutsch« Schuh-FachauSstellung" ist gestern hier angekommen — ein Riesenstirfel, gefertigt von zwölf Meistern der Dresdner Schuhmacher-Innung, welche dazu 34 Felle gebrauchten. Dieser Sttefel ist 5'/, Meter hoch und hat eine Sohlenlänge von 18S om. Der Stulpenumfang ist 5 Meter. Die Kosten betrugen ohne Berechnung de« Arbeitslohnes 248 M. Dieses „Trittchen" wird die Döbelner Schuhmacher-Innung im Festzug des Heimat festes mitführen. Pulsnitz. Der Gemeinderat in Ohorn beschloß die Ein führung der Äiersteuer. Einfach-Bier bleibt unversteuert. Alle anderen Bier« werden mit 50 Pfg. für das Hektoliter Steuer belegt. Freiberg. Die Sammtungen für den Roten-Kreuz-Tag er gaben hier einen Ueberschuß von mehr als 3000 M. 88 Dresden. Zu einer interessanten Kraftprobe zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gestaltet sich der große Kampf der 1500 Gußstahlarbeiter in Döhlen. Die Direktion der Gußstahlsabrik hat bekanntlich das gesamte Arbeiterpersonal di« auf 100 Leute ausgesperrt, sich aber bereit erklärt, die Arbeit im Stahlwerk und Nebenbetrieben nach und nach wieder aufzunehmen und Arbeiter nach Bedarf einzustellen. Die Direktion will aber „Herrin im eigenen Hause" bleiben und jeden Terrori»mu« gegen Arbeitswillig« im Keime ersticken. Sie hat daher den Aus gesperrten mitgeteilt, daß sie Arbeiter, und zwar auch organisierte, nach ihrem Ermessen einstellen werde, doch lasse st« keinen Zweifel darüber, daß sie in Zukunft jeden Arbeiter, der einen anderen nicht sozialdemokratisch organi sierten Arbeiter in irgend einer Weise belästige oder drangsaliere, oder der durch aufreizende Reden Unruhe oder Unzufriedenheit in die Arbeiterschaft hineintrage, sofort entlassen werde. Die Direktion bemerkt ferner, daß sie auch in Zukunft Teilstreiks niemals mehr zulassen, solchen vielmehr stet« in gleicher Weise begegnen werde, wie dies jetzt durch die Gesamtaussperrung geschehen sei. Weiler teilt di« Direktion der Gußstahlwerke der Arbeiterschaft mit, daß sie Mit Rücksicht auf die friedlichen Bestrebungen, die der Werkoeretn verfolge, sein Anwachsen im Interesse der Arbeiterschaft nur begrüßen könne, daß aber die Direktion e« jedem Arbeiter überlaste, selbst zu bestimmen, ob er in de» Verein eintreten wolle oder nicht. — Diese nicht miß- zuoerstehenden Worte der Direktion haben die Arbeiter schaft veranlaßt, durch eine VerhandlungSkommisston SinigungSoerhandlungen einzuleiteu. Die Kommission ver- langte zu wissen, an welchem Tage di« auSgesperrten Arbeiter wieder eingestellt werden sollten, sür welche Arbeiter die Aussperrung aufgehoben werd« und welche Arbeiter nicht mehr eingestellt werden sollen. Die Direktion hat hierauf geantwortet, sie behalte sich da» Recht vor, die jenigen Arbeiter nach Bedarf wieder etnzustellen, die ihr genehm seien. Die früheren Mitglieder des Arbeiter- und KrankenkaffenauSschuffe« würden in ihrer Eigenschaft al» solche nicht ausgeschlossen. Ob Einzeln« davon auSge- schloffen werden, könne setzt noch nicht gesagt werden. — Hierauf hat die Arbeiterschast di« Verhandlungen abgebrochen. Aus den AuSgang dieser Kraftprobe darf man gespannt sein. Pirna. Zu den Donnerstag auf dem Elbstrom bei Pirna stattgefündenen Hebungen des jetzt in Pirna gar- nisonierenden Pionierbataillons Nr. 12 im Brückenschlägen usw. waren Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Chri stian mit drei Fähnrichen deS Kriegsschulkursus erschienen. Es handelte sich bei dieser Besichtigung darum, den theo retischen Unterricht, der den Prinzen in der letzten Zeit erteilt wurde, durch entsprechende praktische Beispiele zu ergänzen- Borausgegangen waren den Hebungen auf der Elbe solche auf dem Copitzer Exerzierplätze, wobst die ganze, interessante und vielgestaltige Pioniertätigkeit für den Kriegsfall zur Vorführung gelangte. Nach den Uebungen speisten die Prinzen mit den Offizieren des Pionierbataillons im Kasino im Adler-Hotel auf dem Königsplatze, worauf dann die Rückfahrt nach Strehlen bezw. Aachwitz erfolgte. )( Dresden. Da» Lustschiff „P. L. 6* ist gestern nachmittag 4 Uhr nach Bitterfeld abgeflogen. Da« Militär- luslschiff »Z. 7" stieg heule nacht um 1»/, Uhr zur Fahrt nach Frankfurt a. M. auf. Da» Miltlärlustschiff »g. 6" wird heut« von Leipzig hier erwartet. )( Dresden. Da» Schwurgericht verurteilte di« 29 Jahre alte Arbeiterin Ida Frieda Lindner au« Dresden wegen vorsätzlicher Tötung ihre» unehelichen Kindes zu zwei Jahren Gefängnis. X Bautzen. Niedergebrannl ist in der Nacht zum Freitag in Wartha bet Guttau dl« Dampfziegelei von Dr. Richter. Zur Löschung des Feuers und zum Schutz, der Nachbargebäude waren fünf Feuerwehren aus der Um gebung herbeigeeilt. Wartha b. Weißenberg. In der Nacht zum Don nerstag brannte in der dem Direktor Richter in Dresden gehörigen Ziegelei daS Ofengebäude nieder. DaS Feuer G UKl», NGvKlN. <4 UKl» soll durch Ausschlagen der Flammen au» denk Brennofen entstanden sein. Gleina. Sin seltene« Jagdglück hatte am Sonntag Gasthofbesiper Max Harnisch zu verzeichnen. Am.Sonn abend früh gegen 7 Uhr bemerkten mehrere Geschirrs zwischen Sprossen und Gleina einen anscheinend aus einer Menagerie entlaufenen Bären, der in der Richtung der Sprossen« Sandgrube zu zog und den Pächter dieser Grube in die Flucht jagte. Aus telephonischen Anruf von Gleina begab sich nun, gut ausgerüstet, der Sprosse- ner Jagdpächter mit feinem Sohne auf die Suche. Leider gelang es beiden nicht, Meister Petzens habhaft zu werden. Am Sonntag zogen nun auf Veranlassung mehrerer Glei naer Einwohner Herr Wetchard und Herr Harnisch aus, dem gefürchteten Bauernschreck den Garaus zu machen. Nach vieler Mühe gelang es Harnisch, das seltene Tier durch einen wohlgezielten Schuß mit seinem Trilling zu erlegen. Zwtckau i. B. In der hiesigen k. k. Forstoerwaltung geht man den Krähen, die sehr überhand nehmen und großen Schaden am Jungwildbestand und an den Singvögeln anrichtrn, arg zu Leibe. Letzter Tag« wurde «in Krähennest ausgenommen, in dem außer zwei schwarzen auch eine ganz weiße Krähe mit roten Augen gefunden wurde. Zwönitz. Am Donnerstag begingen der früher in städtischen Diensten beschäftigte Rentenempfänger Weigel und seine Ehefrau, die vor 60 Jahren in Zschopau getraut worden waren, das Fest der diamantenen Hochzeit. Sia ließen sich, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln, in der Kirche einsegnen, wo ihnen Pfarrer Löscher in Gegenwart des Kirchenvorstandes ein Gnadengeschenk des Königs und eine Ehrengabe der Kirchgemeinde überreichte. Schmieoefeld. Wegen epidemischen Auftretens der Masern ist auf Anordnung des Kgl. Bezirksarztes der Unterricht an der hiesigen Schule in den Klassen 3 und 4 auf zwei Wochen geschlossen worden. Eibenstock. In der Schneeberger Straße bei Herrn Stickereifabrikant Funke stürzte das Dienstmädchen vom ersten Stock herunter in den Garten. Tas Mädchen wurde besinnungslos vom Platze getragen. Johanngeorgenstadt. Die Tochter eines hie sigen Wirtes wollte einen großen Hund abkettön. Tiefer biß ihr dabei das Ohr ab, sodaß sie voraussichtlich ent stellt bleiben wird. Plauen. Dem Leutnant Paul Sommer vom 10. In fanterie-Regiment Nr. 134, der seit März d. I. zunr Flieger-Bataillon Nr. 1 in Töberitz kommandiert ist, wurde am 25. Mai nach einem Ausklärungsfluge gelegent lich der Kaiser-Uebung in Töberitz durch Se. Majestät den Kaiser persönlich der KVonenorden 4. Klasse über reicht. Von dem Sturze, den Leutnant Sommer im Mai v. I. erlitt, hat er sich vollständig erholt. — Eine Submissionsblüte zeitigte das Ausschreiben der Maurer- arbeiten sür die Anlage unseres neuen tzauptfriedhofs mit Krematorium im Stadtteil Reusa. Beim Oeffnen der Preisangebote ergab sich, daß sieben hiesige Baugeschäfte bez. Baumeister Offerten eingereicht hatten. Tie niedrigste Forderung betrug 141960 M., die höchste 187 638 M. Die Differenz zwischen dem Mindest- und Höchstfordcrnöen bezifferte sich also aus die Kleinigkeit von rund 46 000 M. — Ein schwerer Unfall hat sich gestern mittag gegen r.7,1 Uhr im Hause Breitestraße 3 zugetragen. Tort stürzte das bei einem Kaufmann beschäftigte Dienstmädchen Martha Eisengräber beim Fensterputzen aus dem ersten Stockwerk ab und zwar aus den gepflasterten Fußweg. Tas Mädchen hat schwere Rücken- und andere innere Ver letzungen erlitten. Grimma. In der hiesigen Gegend ist eine sehr reiche Kirschenernte zu erwarten. Die Bäume können ihren Fruchtsegen teilweise kaum tragen. Der Erlös bei den Verpachtungen ist dementsprechend gut. Bet der Ver pachtung der Nutzungen der der Stadt gehörigen Kirsch bäume wurden 1351 M. erzielt, da» sind 300 M. mehr al» in dem ebenfalls ausgezeichneten Kirschenjahr von 1911. Im vorigen Jahre, wo die Kirschenblüte vom Frost so gut wie vernichtet wurde, sind nur 36 M. gelöst worden. Hirsch müh le. Tie Floßholzeinfuhr von Böhmen nach Sachsen hat sich bis Donnerstag nicht lebhafter an gelassen. Vom 1. bis mit 20. d. M. kamen vor dem hie sigen Zollamte nur 76 Prahmen zur Revision, hingegen vom 1. Januar bis mit 28. Mai d. I. erst 298 Flöße, während es voriges Jahr um dieselbe Zeit nahe an 500 waren. Tiefe 298 böhmischen Floßholztransporte ent hielten rund 75 500 Festmeter Nutzholz, zwei Drittel dieser Flöße waren für sächsische Elbstationen bestimmt, da runter Schandau und Riesa in erster Reihe. Rumberg. Die bekannte Wallfahrtskirche auf dem JoachimSberge bei RöhrSdorf ist vollständig niedergebrannt, E» wurde festgestellt, daß zuerst in die Kirche e'.ngebrochen worden war und die Einbrecher dann die Kirche in Brand gesteckt hatten. — Der wegen EaccharinschmuggelS verhastete Adolf Hanberg au» Haynau bet Liegnitz ist aus dem hiesigen Bezirksgericht ausgebrochen. Er hatte in seiner Zelle in den Kamin ein Loch gebrochen, kroch durch da» Loch und da« Kaminputztürchen in den Gang, riß da» HauStor auf, kletterte über di« Mauer und flüchtete. Bi« jetzt fehlt jede Spur von ihm. Hanberg ist früher einmal aus einem in voller Fahrt befindlichen Schnellzug gesprungen. Er dürfte sich nach Sachsen gewandt haben. Aus aller Welt. Berlin: Im KHnigl- Feuerwerks-Laboratorium au) dem Eiswerder in Spandau ereignete sich gestern morgen gegen 7>/r Uhr «ine heftige Explosion. Das Getöse der explodierenden Pulvermassen war so stark, daß man in Spandau an eine Katastrophe in dem Laboratorium glaubte und in große Sorge geriet, da sich zur Zeit der Explosion weit über 1000 Personen in dem Gebäude LUbgvMft von klon gvLLmlon Kopollo ävs PIon.-8»H«. 2L
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