Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt ««d Anxrigrr (Llbrblatt md Anzeiger). , Telegramm-Adresse: ML I ^44 Fernsprechstclle .Tageblatt'. Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königs. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 123. Sonnabend, 30. Mai 1014, abends. 67. Jahrg L jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Biertehührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» Hau« 1 Mart SS Psg.. bei «bholwm am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mart 65 Psg., durch den Briefträger frei inS Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch MonatSabonnemenIS werden angenommen. Anzeigett-Amiahme s!ir di« Rümmer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die lleingespaltene 43 mm breite Korpuszeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer »° Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel iu Riesa. - -------------- - j > E» werden Scharfschießen abgehalten ». auf -em Gchietzplatz HeidehSusrr am 6. Juni ds. I». in der Zeit von 7 vormittags bi« 1 Uhr mittag«; k. auf dem Gchietzplatz Gohrisch, uördlich uud südlich de- Wülknitzer Weges, am 2., 3., 4. und 5. Juni ds. I«. in der Zeit von 7 Uhr vor mittag« bi« 1 Uhr mittag« und am 5. Juni außerdem von 10 Uhr abends bi» I Uhr nacht«. Die Sperrung dieser Schießplätze und Ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schiebtage so bewirkt, daß sie '/z Stunde vor Beginn des Schießens durchgeführt ist. Bei Schießen auf dem Schießplätze Gohrisch sind die Mühlberger Straße und der Wülknitzer Weg gesperrt. Letzterer wird dann aber von 1 Uhr bis 3 Uhr nachmittags sreigegeben. Die Wege des Platzes sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtshauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 24. April 1914, Nr. 370 » v, abgedruckt in Nr. 94 deS Riesaer Amtsblattes, wird die« mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach 8 366,10 bez. 368,9 des ReichSstras. gesetzbuchs bestraft werden. Die Ortspolizeibehörden werden veranlaßt, den Ortseinwohnern auf dem vorge schriebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 80. Mai 1914. 370 » v. Königliche AmtShaupimavnschaft. Wegen deS Schützenfestes werden nach 8 105 b der Reichsgewerbeordnung für Montag, den 1. Juni 1914 (2. Pfingstfeiertag) die Stunden, während welcher im Handels gewerbe Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden dürfen, vermehrt wie folgt: 1. Bei dem Handel mit Eß- und Materialwaren, lebenden Blumen, Blumen, gewinden und Pflanzen, bei dem Kleinhandel mit HeizungS- und Beleuchtungs material, sowie bei dem Berkaus von Fleisch- und Wurstwaren und von zum menschlichen Genuß bestimmten Fettwaren von 6 bis 8 Uhr vormittags und von 10'/, Uhr vormittags bis 6'/, Uhr nachmittag-, 2. Bei denjenigen Zweigen deS HandelSgewerbeS, deren fünfstündige Beschäftigungs zeit auf die Stunden von 11 bis 4 Uhr festgesetzt ist, von 10'/, Uhr vor mittags bis 6'/, Uhr nachmittags. 3. Bei dem Berkaus von Fischwaren von 6 bis 8 Uhr vormittags, von 10'/, Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags und von 6 bis 8 Uhr nachmittags. 4. Bei Zuckerwaren, Ffschwaren, Ztgarrenhändlern u. s. w., die ihr Gewerbe an diesem Tage, ausschlietzlich in Berkaufsstünde» ans dem Gchützenplatze, ausüben, von 1 Uhr nachmittag» bi» 11 Uhr nachts. In der'Beschäftigungszeit für solche TehüUen, Lehrlinge und Arbeiter, die in Kon toren beschäftigt werden, tritt an diesem Tage eine Aendernng nicht ein. Außerdem ist das Feilbtetcn von Waren auf dem Gchützenplatze, aber nur hier, am Dienstag, den 2. Juni und Mittwoch, den 3. Juni 1914 bis nachts 11 Uhr zulässig. Der Rat der Giadt Riesa, am 29. Mai 1914. Gib. Mittwoch, den 3. Juni 1914, nachm. 2 Uhr, wird die «rasnntznng des Ttadtparkcs parzellenweise und gegen sofortige Barzahlung versteigert. Die näheren Bedingungen werden vorher bekannt gegeben. Die Ablehnnng einzelner oder aller Angebote behalten wir uns vor. Sammelort: Festplatz im Stadtpark. Der Rat der Stadt Riesa, am 29. Mai 1914. Gßm. Am 1. Juni 1914 ist der s. Termin Gemetndectnkommrnsteuer und das Schul geld für das 2. Vierteljahr 1914 fällig. Die Beträge sind bis spätestens znm 15. Juni 1914 an die hiesige Steuereinnahme, Gemeindeamt Zimmer Nr. 4, abzuführen. Gröba, am 29. Mat 1914. Ter Gemeindevorstand. Mittwoch, den 3. Juni 1914, vormittag 11 Uhr wird am hiesigen Militär bahnhof eine Motvrdraisine — Normalspur der Eisenbahn — öffentlich versteigert. Dis Bedingungen liegen hier au«. Königl. Garnisonverwaltung Tr. P. Zeithain. Wegen.Ausführung des MassenschulteS der Alleestrahe zwischen Strehlaer und Rosenstratze wird dieser Straßenteil auf dte Zeit vom 4.—10. Juni d. I. mit Genehmi gung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain für allen Durchgangsverkehr ge sperrt. Der Durchgangsverkehr wird über Merzdorf und Oschatzer Str. in Gröba verwiesen, während der Ortsverkehr, soweit überhaupt angängig, nur im ganz beschränkten Umfange aufrecht erhalten werden kann. Gröba (Elbe), am 30. Mai 1914. Der Gemeittdevorstand. Freibank Heyda. Dienstag, den 2. Juni von früh 7—10 Uhr wird das Fleisch einer jttttgen fetten Kuh verkauft. '/, kg 50 Pf. Der «emeindevorstaud. Oertliches «ud Siichsisches. Riesa, de» 30. Mai 1914. —* Platzmusik spielt bei günstigem Wetter am 1. Pfingstfeiertag von 12—1245 nachm. auf dem Kaiser- Wilhelm-Platz da» Hornistenkorps deS Pion.-Batls. 22 nach folgendem Programm: 1. Treu deutsch, Marsch von Teste. 2. Ouvertüre z. Opt. „Schön Annie" von Cooper. 3. Brüs seler Spitzen, Walzer von Schmidt-Berka. 4. Paraphrase „ES war eine köstliche Zeit" von Wiedecke. 5. Nibelungen- Marsch von Sonntag. —* Das diesjährige Königsschießender Schützen gesellschaft Riesa wurde gestern abend mit der ParoleauS- gabe im Schützenhaus eingeleitet. Am 2. Feiertag findet früh Weckruf statt. Nachmittags '/,2 Uhr stellen die Mitglieder im „Ratskeller". Um 2 Uhr erfolgt die Abholung deS Königs nebst seinem Ministerium mit anschließendem Aus zug der Schützen nach dem SchützenhauS. Dort beginnt nachmittags 4 Uhr das Schießen. Am Dienstag findet vor mittag» 11 Uhr das KönlgSfrühstück und abends 6 Uhr die Proklamation deS neuen Schützenkönigs statt. Die Volksbelustigungen auf der Schützenwiese nehmen bereits am 1. Feiertag ihren Anfang und dürften jung und alt Unterhaltung bringen. — Ueber die Leipziger Quartett- und Kupletsänger, Direktion Flügel-Rüffer, die vom 1. Feiertag nachmittags ab im Schützenhaus gastieren, schreibt der „Bote vom Geising" u. a.: Am Sonntag gaben im Ratskeller die in Altenberg so beliebten Flügel-Rüffer-Sänger ein Konzert. Die Leistungen waren wieder sehr anerkennens werte, besonders dte Quartett, und Einzelgesänge. Auch dte Solosachen ragten über dte der üblichen Barietee-Pro- grammS durch ausgezeichnete Darbietungen heraus, und brachten sogleich den Beweis, daß bet geschickter Auswahl der volkstümliche, harmlose Humor auch stürmische Heiter- kettSerfolge erziele» kann usw. —* Im Hotel Höpfner veranstaltet am 1. Feiertag Abend das Ensemble des Herrn Willi Beutler, Leipzig, einen Theaterabend. In dem zur Aufführung gelangende» Schwank geht es sehr lustig zu. Es heißt darüber in einem uns vorgelegten Zeitungsausschnitt: Ein lebenslustiger Wit wer, der bereits eine erwachsene Tochter sein eigen nennt, wird von dieser in seinem flotten Leben gestört und mit Hilfe einer älteren Jungfrau und Tante ans den rechten Weg ge bracht. Es kommt dabei zu den gelungensten Verwechse lungen und zu Situationen von überwältigender Komik. Dank dem äußerst flotten Spiel der Gäste wurde der heitere Inhalt des Stückes aufs beste zur Geltung gebracht, so daß das Publikum garnicht aus dem Lachen herauskam. Wahre Lachstürme durchbrausten manchmal das Haus. —* Von der Elbe. Die Niederschläge in der letzten Woche haben eine weitere Aufbesserung des Wasserspiegels zur Folge gehabt, sodaß heute die Elbe auf ihrem ganzen Lanf als nahezu vollschiffig bezeichnet werden kann. Der Verkehr auf dem Strom und an den hiesigen Umschlagsplätzen hat in der Berichtszeit eine weitere Zunahme erfahren. Die Stückgutankünfte waren die ganze Woche hindurch ziemlich be langreich ; die verfügbaren Kräne konnten daher ohne Pansen beschäftigt werden. Außerdem lagen fast ständig mehrere Kähne, zeitweilig an die 10, in Reserve, die auf das Frei werden von Zuschlägen warten mußten. Die Aufwendung von Ueberstunden machte sich indessen noch nicht notwendig. Auch der Getreideumschlag ist lebhaft geworden. Die Ein gänge waren die ganze Zeit hindurch derartig, daß die Ele vatoren nicht zu pausieren brauchten; außerdem machte sich die Heranziehung von Trügerkolonnen notwendig, sodaß am Elbkai ein ziemlich lebhafter Verkehr herrschte. Infolge einer Betriebsstörung bei dem oberen Elevator mußte die am Hafen eingang befindliche Entladcanlage wieder in Betrieb genommen werden. Die Talgüterverladnngen hielten sich im großen und ganzen, soweit Stückgüter in Frage kommen, auf der Höhe der Vorwoche. Die Getreideeinladungen haben jedoch wieder einen Rückgang erfahren, der aber durch den Umschlag von anderen Massengütern, als Zucker, Eisenröhren usw., ausge glichen wurde. Infolge der Besserung des Wasserstandes und der dadurch bedingten größeren Ausnutzungen der Trag fähigkeit der Fahrzeuge haben die Frachten einen, wenn auch nur geringen, Abschlag erfahren. Für die nächste Zeit dürften, sofern nicht die Andienungen die Erwartungen wesentlich über steigen, nennenswerte Ncndcrung auf dem Frachtenmarkt nicht zu envartcn sein. —* Der Juni ist derjenige Monat des Jahres, der uns die Natur in ihrer vollen Herrlichkeit erschließt; er ist der Monat der üppigsten Blüte, und daher hat der Dichter recht, wenn er von ihm singt: Wachsendes Weben täglich neu, Auf den Wiesen duftendes Heu, Auf den Feldern wogende Saat, In der Seele reifende Tat, Sonniger Himmel leuchtend und klar; Stolz auf der .Höhe prangest du, Jahr. Der Juni bringt auch den längsten Tag im Jahre, den Jo hannistag. Er trägt seinen Namen von Johannes dem Täufer, dem Herold und Vorläufer Christi. Dieser ist nach altchrist- licher lleberlicfcrung an diesem Tage, sechs Monate vor Christus, geboren. Am 27. Juni ist der Siebcnschläfcrtag, der fast noch mehr als die Eisheiligen gefürchtete Geselle, heißt cs doch in einer alten Wetterregel: Regnet cs am Siebenschläfertag, Der Regen sieben Wochen nicht weichen mag. Freilich hat sic sich in den meisten Fällen als trügerisch er wiesen, wie die statistischen Beobachtungen ergeben haben, und schon häufig ist auf einen verregneten Siebcnschläfcrtag ein ungemein trockener Sommer gefolgt. Das Wetter im Juni wünschen sich die Landlcute im allgemeinen warm und trocken. Wenn kalt und naß der Juni Ivar, Verdirbt er meist das ganze Jahr, dagegen Juni trocken mehr als naß Füllt mit gutem Wein das Faß, sagen alte Bauernregeln. Eine andere heißt: Verfinsterte Sonn' in der Kornblütc, Der liebe Gott die Frucht behüte! Nach weiteren solchen Bauernregeln darf es vor dem Jo hannistage noch regnen, aber nicht nachher, weil dann der Regen der Feldarbeit ungelegen kommt. Nach Johanni darf der Kuckuck nicht mehr schreien; täte er es dennoch, so gibt es Mißwuchs und teure Zeit. Am Johannistage Regen gibt viel Korner iu den Sack. Regnet es aber am St. Mc- dardustagc (8. Juni), dann regnet es vierzehn Tage oder, wie auch behauptet wird, sechs Wochen lang. Das ist in der Hauptsache, was sich der Bauer an Regeln für den Juni znsammcngcdichtct hat. Der Juni hat, neben Brachmonat, auch den Namen Rosenmonat: denn er bringt nns die Lieb lingsblume der ganzen Welt. Keine Blume ist in dem Maße der Liebling aller Nationen geworden wie die Rose, die Blume 8onn1sg, üm l. lWgMlkllsg, nselim. 4!8 Konrvmsm NSLII WvM,