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Kto P—cheift«. Goethe» Wort: .W« Kauft uud «ftmschuft ftefitzt. d« h«tR,lt-t«' ,«»utcht-utreffeod. Katt« M uuch l«h« utcht Relißlo«. Mt dtchn Bs-aup« tuu, -ch« «tu .umudvchM Gpick" »ur. W« M«tft s«t. «um Wchl «tfiechchchMch« Meullst fttu, sch »ft« »tmml» r«N,I5». K«N,to« sch ch«-usauuumuchchm Pmt« pAsla« ltch« »tt t«»u««« Gchft »stftmftse Faktur«,, «Lultch Gutt«» uud ft« ««uschua. Bt« Kirche sch «tu« V«uu1«u« »r-mtsatt«>, sauft«« ch«e chrtftttch« G,«ch«schust chn« trmmuft« Momente zum M»uschh,tt«ousftau, «t« Kult« gemet« schäft schlich« G»tt«»o«ehrull», «tu« Gchutz-«mchn» schuft ft« GUtufttgen uud «tu« HilfSgemeiafchaft, letzt««« natürlich «ich» nur im material«« Sinn«. Nu« s«t di« Ftvge utcht, oft dt« Ktrch« besteh«« dletben soll, sondern oft dl« «ltgiovSsehnendeu «esthetrn mttmachea. Lt« Kirche müff« j«n«a K«ts«n im aktiven Sinne sich al« Hils»g««*inde anbtiten, thnen «tn Feld d« Mitarbeit anbieten. Eller» dtug« s«t«n auch an dt« Ktrch« noch modern* Forftentngea »u stellen. Dt« Ktrch« müff, sich bester rtnsttmmen auf da« Jnninledru und dt« Denkformen d« Zett, allerding» ohne tluf» «ab« d« «uanßeltschen HetlStatsachen. Man soll« doch dte kirchlich« Aucht and«« aulüben, dt« «bendmahlrstatlfttk auf-«ften uud dte Weltfreude al« Menschenrecht an«kennen. Dem henfcheuden Geschmack und dem fortschreitenden Zeit- getst« soll man Rechnung tragen. Der Gott,«dienst sei kür«« und schöner zu gestalten, die Predigt deutsch und gegenwärtig. Fern« müsse di« Kirch, ein« Ärbeittkirche der Geistlichen und Laten beider Geschlechter noch viel mehr werden. Dann seien die Hoffnungen auf einen gesunden Ausbau eine« gotterfüllten Weltlebenr. Der Vortrag fand lebhaften Anklang und erweckte eine anregende Debatte förderlicher Art. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Den Rest de« Abend« stillte ein gesellige« Beisammensein. — Am Sonntag hatten sich Leit« und Leiterinnen d« Prauenabteilungen im 8. (Niederelbe) Gau zur Beratung m Oschatz versammelt. ES wurde beschlossen 1. Sonntag, den 24. Mai, eine gemeinsame Wanderung in den Reud- nitzforst zu unternehmen und 2. Ende August od« Anfang September in Oschatz ein gemeinsame« Frauenturnen ab zuhalten. -- Die Maul- und Klauenseuche ist auf dem Schlachtviehhofe Aue, in Drebach (AmtShauptmannschaft Marienberg) und inTrünzig (AmtShauptmannschaft Zwickau) au-gebrochen. — Der sächsische Landesverband im Ver bände deut sch er mittlerer Beamter auS dem Zivil- anwärterstande wird am 16. und 17. Mai seinen 7. Verbands« tag in Meißen abhalten. * Ltchteusee. Dl« ehemaligen Kameraden de« am 2V. Mat vorigen Jahre« im Barackenlager Zeithain ver unglückten Soldaten Friedrich Ernst Hofmann, Reg. 184, welcher aus hiesigem Friedhofs ruht, legten am Montage «inen Kranz aus dem Grabe derselben tn ehrend« Erinne rung nieder. Steinbach b. Radeburg. Bom elektrischen Strome getötet wurde dieser Tage, wie dem „Meißn. Tgbl." ein Augenzeuge berichtet, ein Storchenmännchen. Der Storch hatte eine größere Schlange erbeutet und beabsichtigte diesen Leckerbissen seiner auf einer Pappel an der hiesigen Torfstraße brütenden Lebensgefährtin zu bringen. Un weit ihres Restes flog der männliche Storch mit seinem auS dem Schnabel hängenden, sich windenden Fange so nahe üb« die Starkstromleitung des Elektrizitätswerkes Gröba, daß die Schlange diese berührte und beide wie vom Blitz getroffen tot zur Erde fielen. Da die Hinter bliebene Storchenwitwe in der hiesigen Gegend nicht so schnell und leicht einen anderen Ernährer finden wird, ist sie gezwungen, das Nest des öfteren zu verlassen, um für ihre Leibesnahrung selbst zu sorgend Ob unter diesen Umständen aus dem Storchengelege etwas werden kann, ist daher sehr fraglich. X Dresden. Da« Ministerium de« Innern gedenkt auch in diesem Jahr« mit der Gewährung staatlicher Bei hilfen zu den Kosten der Lehrling«au«bildung sortzufahren. Demgemäß wird einer jeden Gewerbekammer für 1S14 eine Summ« von iu«gisamt 2800 M. zur Verfügung gestellt, die mit 1200 M. für di« Unterstützung von Lehrlingen im ersten Lehrjahre uud mit je 800 M. für die Unterstützung solcher im zweiten und dritten Lehrjahre zu verwenden ist. )( Dr« «d « u. Unter der großen Zahl von Beileid«- kundgebungen, dte im Trauerhause v. Schuch tn Kötzschen- ftroda «iugetroffen sind, befinden sich solche vom Staat»- Minister Grafen Vitzthum v. Eckstädt, HauSminister v. Metzsch- Relchzubach, vom Vorstand der König!. Musikal. Kapelle, oon/ften großen Drettdner musikalischen Vereinigungen, vom Intendanten Grafe» Hochberg sowie von zahlreichen Kom ponisten, Dirigenten und Künstlern, u. a. von Strauß, d'Alftert, Sau«, Reger, Familie Wagner und Frau Dräsecke. X Dresden. Dt« Beförderung der Flugpost Leipzig- Dresden «folgte gestern nachmittag und zwar nur durch eia Flugzeug, da« durch den Leutnant Meyer geführt wurde. Leutnant Meyer traf um S Uhr 80 Minuten auf dem Flugplatz« tn Kadttz ein uud landete nach «instündigem Fluge. — Auf der Pferdeausstellung erreignet« sich gestern nachmittag «tn schwerer Unfall. Bei den Vorführungen eine« Fahr«« der Pferdehandlung vlalaschewsky stürzt« der vierrädrig« Sandschnetder beiin Nehmen einer Kurve um und ft«gruft den Aahr«r unter sich, d« besinnungslos liegen ftlt«b und schwer oirlitzt vom Platze getragen werden mußte. Da« Pferd rannt« mit dem umgestürzten Wagen au» dem Ria« tn den vorführung«platz. Die Menge wich noch im letzt« Augenblick zurück. E« gelang schließlich, da» am Hinterfuß schwer »«letzt« Ps«d aufzuhalten. Der veruu- glückt« Fahr« wurde In da« Krankenhaus geschafft. — wie au« Berlin gemeldet wird, lehnt« der Reichstag tn sein« gestrigen Sitzung abermals den tm Mtlitäretat aa- aefordirl« Poften eine« Kommandanten der Festung Köntgpetn ab, obwohl d« Sächsisch« Mtlstärftevollmächtigt« Generalleutuant Leuckart v. Weißdorf «klärt hatte, daß di« Koauaandaaturgeschäft« unmöglich von einem Offizier tm Nebenamt« verwalt« ««den könnte«. Dagegen wurde für DreSft« aR Kommandant «tn pensionierter Offizier bewilligt. OlnsSMtA Der verftms von Vlnmm, Postkarten usw. am MitzA-Ksenz-rag hat «in« Betrag »on SLVtz M. «0 Pfg. «ftaach» Da die Setchann-Ilch«, für sretwtlig, Bpmde» ADV M. geNmcht »ich« nnft dem Gesamter- geftni« nach mehrer» 10» M. anftme Ginnahme« tret«, taletn da» Dämmtest am Gmmaftond hat etwa 4»» M. ReMertra, geRmcht), so Am» man »ach Aftgng dm Unkosten de» RestwrÄmg de« Roten-Kreng-rage« auf etwa 7000 M. für vlasewltz anuehmeu. Grotzröhrödors. Der Role-Kreuz-Lag hat hier »inen Reinertrag von 1620 M. gebracht. Pirna. Mir den vau d« .Industriebahn Pirna— Heidenau-Mügeln, hie den industriellen Betrieben un serer Nachbarorte große Dienste leisten wird, sind die Arbeiten jetzt eifrig i« Gange. ES verkehren gegen wärtig die Bauzüge, dte da» Material zu dem anzu legenden Damm der Industriebahn anfahren. — Tie Frostschäden find, wie ftch jetzt erkennen läßt, auch in unserem Bezirke recht bedeutend. Neben dem Schaden an dl.r Obstblüte zeigt sich, daß auch viele Driebe der Laub bäume «froren waren und der Maiwuchs der.Nadel hölzer vielfach eine schwärzliche Färbung aufwetst. In der Königsteiner Gegend Haven dte Erdbeerblüte und die Stachelbeeren stark gelitten. Verhängnisvoll »ourde der Frost an ungeschützten Waldorten ferner für die Blüte der Heidelbeere. — Ein schwerer UnglückSsall ereignete sich am Sonnabend vormittag in der Papierfabrik von,Fiegel im benachbarten Topitz. Der Maschinist Richard Bolland auS Htnterjessen wollte an einer der Papiermaschinen ein Sieb einsetzen, wurde dabei von deck Walzen erfaßt, hineingezogen und trug so furchtbare Quetschungen da- von, daß er trotz ärztlicher Hilfe nach Kiner Viertel stunde dm Geist ausgab. Der Verunglückte stand im Alt« von 32 Jahren und war Bat« von drei Kindern. Bautzen. Die HauSsammlung beim Roten-Kreuz- Lag hatte ein Ergebnis von etwa 2200 Mark. Klingenberg. Ein ZehntelloS der Nr. 45627, aus die am 7. Mai in Leipzig der SOOOO-Mark-Gewinn mit der Prämie (300000 Mark) fiel, wurde hier ge spielt. Die Gewinn« sind mit Ausnahme eines Ge werbetreibenden alles jetzige und ehemalige Angestellte und Arbeiter am Talsperrenbau von hi«, aus Colmnitz, Obercunnersdorf und aus Dresden. 11'Personen teilen sich in dm Gewinn. Zwickau. Der verband der sächsischen Konditor- Innungen hält Anfang (Juni d. I. hi« seinen Verbands tag ab. — Kantor emer. Winkler hier feierte gestern mit sein« Gemahlin die diamantene Hochzeit- — Die Privattere Ernestine verw. Adler, eine der ältesten.Ein wohnerinnen der Stadt, beging gestern ihren 00. Ge burtstag. Ioharrngor> rgenstadt. Im OrtSteil Ehrenzipfel in RitterSgrün brannte das dem Wirtschaftsbesitzer Lo renz gehörige Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Stal lung und Scheune, gänzlich nieder. Das Feuer griff so schnell um siH daß die Bewohn« nur mit Mühe ihr Leben und das Vieh rettm konnten; alles andere ver brannte, auch 800 Mark Geld. Der Bescher hatte ver sichert. Wahrscheinlich liegt böswillige Brandstiftung vor. Pausa. Am Sonnabend ist das 2r/zjährige Töchter chen der Schubertschen Eheleute, als es im Hofe spielte, in ein dort befindliches Wasserloch gefallen und -arirl ertrunken. Als der Pater das Kind fand, warm Wieder belebungsversuche leider erfolglos. Ehrenfriedersdorf. Aus noch unbekannter Ur sache brach am Freitag in der ersten.Morgenstunde tn dem in der Annaberger Straße gelegenen Fabrikgebäude der Zwirnetei Lange u. Süß Feuer auS, das sich rasch üb« das ganze Gebäude ausbreitete und es vollständig einäscherte. Der Schaden ist bedeutend, jedoch durch Versicherung gedeckt. Rückerswalde bei Wolkenstein. Ein Rabenvater wurde im hiesigen Orte in der Person eine- Fabrikarbei ters verhaftet. Ter rohe Mensch hatte sein 6 jähriges Töchterchen, um eS verhungern zu lassen, längere Zeit eingesperrt- Durch Zutun der Nachbarn wurde die Polizei auf das Fehlen deS Kindes aufmerksam. Das völlig ent kräftete Kind befindet sich im Marienberger Krankenhaus. Neuwernsdorf b. Sayda. Ein Soldat des 182. Infanterie-Regiment- (Freiberg), früher hier in Dienst, drang hier in die Wohnung seiner früheren Geliebten, die nicht» mehr von- ihm wissen wollte, ein, um' stäche an ihr zu nehmen. In der Wohnung befand sich je doch ein anderes Mädchen, das beim Eindringen de» Soldaten um Hilfe rief. Der wütende Soldat verletzte da- Mädchen mit dem Seitengewehr schwer und.entfloh. Haara b. Zwickau. Das, 3 jährige Kind des Ziegel, meister» Wolf hi« wurde von einem Hahn in ein Auge gehackt und so schiver verletzt, daß da»' (Auge heraus genommen werden mußte. Reichenbach i. B. Ter verkauf dsr Roten-Kreuz- Blumen ergab 1419 Mark, sodaß der Gesamtertrag des Rotm-Kreuz-TageS in unserer Stadt reichlich 1500 Mark betragm dürfte. Leipzig. Se. Majestät der König wird am 23. M!ai, 11 Uhr vormittag-, eine Parade über die Truppen oeS Standortes Leipzig auf dem Garnison-Exerzierplatze Lin denthal abhalten. Die Parade kommandiert Exzellenz Generalleutnant Krug v. Nidda. ES findet ein Vorbei marsch in Kompagnie-, E-kadron-, Batterie- und Abtei lungs-Fronten im Schritt, ein weiterer Vorbeimarsch: Infanterie in Regiments- und BataillonS-Kolonne im Schritt, berittene Waffen in den Formationen deS ersten Vorbeimärsche» im Trabe statt. Der König trifft 10 Uhr 40 Minuten vormittags mit Sonderzug auf der Halte stelle Wahren ein und begibt sich von dort zu Pferde nach dem Lindenthaler Exerzierplatz. Als Gäste deS Königs werden Prinz Johann Georg, Prinz Eitel Friedrich und Prinz Friedrich Christian an der Parade teilnehmen und bei ihren Regimentern eintreten, voraussichtlich wird auch die Prinzessin Johann Georg im Wagen der Parade beiwohnen. Nach Schluß der Parade wird der König mit ft« Fahnenkompagnie nach der Wohnung de» kom mandierenden Generals, »tenoral her Kavallerie v. Laffert, retten. — Dte Leipziger Kriminalpolizei verhaftete den feit zwei Jahren steckbrieflich verfolgte« und von vielen Polizeibehörden gesuchte« Monteur Fritz Brachnick. Brach- «ick gab sich In ein« Reihe von Städten Nord-und Mittel deutschland», so u. « auch in Dresden, al» Revisor der städtischen Elektrizitätswerke au» und verübt« hierbei zahlreiche Wohnung»- und Hoteldiebftähle. X Leipzig. Da« Militärluftfchtff .2 VI- ist heute vormittag 10 Uhr 10 Mi«, auf dem hiesige« Flugplatz» glatt gelandet und in dte Halle gebracht worb«. Liebenwerda. In vororrgangever Nacht war unter der Thraterbüne im Gesellschaft«häuse einige Zeit nach Beendigung ein« öffentlichen Tanzlustbarkeit auf Un erklärliche Weis« Feu« auSgebrochen, da« bet den leicht brennbaren Gegenständen auf der Bühne größer« Ausdeh nung anzunehmen drohte. Dem schnellen Eingreifen d« Feuerwehr ist e« jedoch zu danken, daß der Brand auf den vühnenraum beschränkt blieb. Lieser bietet jetzt einen trostlosen Anblick. Da« Gebälk ist völlig ««kohlt und von den Drkoration«gig«nständen ist nur wenig gerettet worden. Auch ein Klavier fiel den Flammen -um Opfer. Ferner hat dl« Maleret de« ganzen Saale« durch den beißend« Qualm stark gelitten und bedarf der Erneuerung. Ob gleich der entstandene Schaden durch Versicherung gedeckt ist, erleidet der Besitzer de« Gesellschaft«hause», Herr Paul Büchner, doch einen empfindlichen Verlust. Mühlberg (Elbe). Die hiesigen Stadtverordneten beschloßen in einer am Freitag abgrhaltenen Sitzung, dte Hafengefälle, dte zu den städtischen Einnahmen gehören, an einen Privatmann zu verpachten. Fern« wurde die Er höhung de« Ztnrfnße« beschlossen für all« Hypotheken kapitalien, welche dte hiesige Sparkasse au«geliehen hat od« künftig auSletht. Dte Erhöhung tritt am 1. Januar 1915 tn Kraft und beträgt V« Prozent. — Am Hafeneingang ist vom Bootsmann Paul Richt« d« Leichnam eine« un bekannten Manne» von großer kräftiger Gestalt au« dem Wasser gezogen worden. Eine sofortige Feststellung der Persönlichkeit war nicht möglich, doch trug der Tote, der Bollbart und graue« Haar hatte, einen Trauring mit Jahreszahl und Buchstaben. Elsterwerda. Voll und ganz unter dem Zeichen de« Roten Kreuze« stand hi« der gestrige Tag. Einge kommen sind rund 1800 Mark; ob Privatspenden gemacht worden sind, ist »urzeit noch nicht bekannt. Hirschmühle. Der Flößereibetrieb von Böhmen nach Sachsen resp. Deutschland war in der verflossenen Woche so lebhaft, daß 18 Prahmen mehr einfuhrsn als in der letzten Aprilwoche. Es sind nun bereits über 200 böhmische Floßholztransporte in diesem Jahre vor dem hiesigen Zollamte zur Abfertigung gelangt, davon kommen auf das 1. Vierteljahr 60 Flöße. Aus aller Welt. Köln (Rhein): Hier wurden vorgestern zwei Mädchen ver- haftet, die in einer hiesigen Großschlächterei auf Veranlassung dreier ihnen bekannter Männer ihren Arbeitgeber 4000 M. unter schlagen hatten und mit den Männern eine Reise nach Antwerpen unternehmen wollten. In Bonn, wo man zunächst hinfuhr, gelang eS den Burschen, mii dem unterschlagenen Gelbe zu entkommen, während sie die Mädchen in einen Hutladen geschickt halten, uw sich dort neue Hüte zu kaufen. Vollständig mittellos kehrten die geprellten Mädchen nach Köln zurück, wo sie gleich nach Ankunft von der Polizei verhaftet wurden. Bei dem Verhör erzählten sie nach längerem Leugnen den Sachverhalt und teilten der Kriminal. Polizei auch dir Namen der drei Männer mit. die jetzt nach den Flüchtigen eifrig fahndet. — Görlitz: Auf dem Bergeschacht deS Braunkohlenbergwerks „Glückauf" in Lichtenau bei Görlitz ereignet« sich durch hereinstürzende FelSmaflen und eindringendes Wasser ein schweres Grubenunglück. Bier Bergleute fanden dabei den Tob. Bisher konnte erst eine Leiche geborgen werden. — Graz: Einer Meldung des „Grazer BolkSblattes" zufolge soll der schwe dische Forscher Baron Erland Nordenskjoeld samt seiner Karawane auf seiner Forschungsreise von Beni-Indianern ermordet worden sein. — Eine Bestätigung dieser Meldung von anderer Seite liegt jedoch bisher nicht vor. — Kopenhagen: Bei Middelfard auf Fünen hat sich ein schweres BootSunglück ereignet. Infolge des großen Sturmes kenterte ein mit fünf Personen besetztes Ruder boot deS Ruderklubs in Middelfard, das sich auf einer Tour nach Bogensee befand. Sämtliche Insassen, darunter ein deutscher Maschinentechniker Müller von den Kabelwerken in Middelfard, ertranken. — Budapest: In das Kassenlokal des hiesigen Arbeiter-BersicherungS-JnstitutS wurde vorletzte Nacht von unbe kannten Tätern eingebrochen und eine Barssimme von 80000 Kr. geraubt. — Paris: Der Expreßzug Nancy—Paris stieß durch ein Versehen bei der Station Liverdun mit einem auf dem gleichen Gleis stehenden Güterzug zusammen. Der Maschinenführer des Expreßzuges gab im letzten Augenblick Gegendampf, konnte aber trotzdem nicht verhindern, daß der erste Waggon der Personenzuges zertrümmert wurde. Der Maschinrnführer liegt im Sterben. Sieben Personen wurden schwer verletzt. — Petersburg: Aus Ker Newamündung, in der Nähe der Kanonierinsel schlug eine Segeljacht um. Vier Männer und «in junge« Mädchen ertranken. Die Leichen konnten bisher nicht gefunden werden. — London: Sir William E. Smith ist hier gestorben. Smith hatte vor 80 Jahren die ersten englischen Boy Scout« organisiert, deren Zahl heute in England 70000 beträgt. Der Verstorbene war eins sehr populäre Figur und ist wegen seiner Verdienste geadelt worden Kunst und Wissenschaft. ßtz Zum Tode de« Generalmusikdirektor« v. Schuch wird uns aus Dresden geschrieben: AuS allen Welt teilen gingen im Laufe des heutigen Tage« bet der Witwe de« Generalmusikdirektor» v. Schuch BeiletdSdepeschen ein. In überaus herzlicher Weise gab Dr. Richard Strauß, Schuch» intimer Freunds au« Pari«, wo er gegenwärtig zur Uraufführung seine« neue» Werke», der „Josephs Legende", wellt, seiner tiefen Trauer Aus druck. Alle bekannten Komponisten, Dirigenten und Theater intendanten de» In- und Auslandes sprachen der Witwe und den hinterlassenen fünf Kindern v. Schuch« ihr Beileid au«. Der Bei setzung dr« großen Musiker«, dte am Donnerstag mittag auf dem Kotzschenbrodaer Waldfriedhofe stattfindet, werden viele auswärtige Bühnenschriftsteller und Komponisten beiwohnen. — v. Schuch war «in Freund und Förderer der neueren Meister und auch auf dem Konzertgrbiet trat er mit größtem Eifer und bestem Gelingen für sie ein. Lang« bevor Richard Strauß Mode ward, erklangen seine sinfonischen Dichtungen in den von Schuch geleiteten Dresdner Sinfonie-Konzerten und Schuch« Würdigung erführe eine Lücke, wollte man nicht auch seiner Fähigkeit al« Dirigent der Sinfonie- Konzerte gedenken. Sein instinktmäßige« Erfassen der mannig faltigsten Stilarien verschiedener Meister, sein feine« Ohr und sein« »igenartta» Handgelenks- wie Bewegungstechnik prädestinierten ihn »um Meksterdtrigrnten, der Haydn und Mozart tn ihr« Lieblichkeit