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«Stig haben wird. Umso uogetetlter wird di« Zustim mung sein, die der Vorschlag he» Loftfahrer-OderwUt- nant» Rasch bezüglich d« Grü»disn, »e» ^Luftsahe«- dankt" findet, eine Gründung, die ähnliche« wie der bekannte .Lnvalidendank" leiste« soll. Er soll für Vev- un-läckte Flieger und ihre Angehörigen die Mittel M Unterstützung«« austri«-en. Wünschen wir ihm, daß er diese gewinnt, daß er aber nicht allzuviele finden möge, die ihrer bedürfen werben. - ' TsgeSgeschichte. B-»tf»«» »ei«. Vev Kaiser i« »lsatz-Lot-rin-a«. Dererfte Teil de» Kaiserbesuche« in den Reichslanden hat de» Kaiser nach den Vogesen geführt Der Monarch begab sich von Kalmar ao« nach den Vogesen, wo eine Sebir-S- übung von Truppen de« 14. und IS. Armeekorps äbge- halten wurde. Rach Beendigung der Uebung stattete der Kaiser der HvhköntgSburg bet Echlettstadt einen kurzen Besuch ab und kehrte am Abend nach Karlsruhe zurück. In der elsässischen Presse werden Stimmen laut, die an dem rein militärischen Charakter de« Kaiserbesuches An- stoß nehmen. Liese Kritiker sollten jedoch sofern e« ihnen nicht darum zu tun ist, Stimmung gegen den Monarchen um jeden Preis zu machen, erwägen, daß ursprünglich der Kaiser auch die Landeshauptstadt aufsuchen wollte, und nur durch seine Teilnahme an den Lauffeierlichkeiten in Braunschweig abgehalten wurde, diesen Plan, der seinem Besuche einen gleichsam offiziellen Charakter ge geben hätte, au«zuführen. ES liegt deshalb unserer Mei- nung nach durchaus kein Grund vor, die Bedeutung dieser Kaiserreise nach den Reichslanden wenige Monate nach „Zabern" herabzusetzen, eS sei denn, daß man gewaltsam nach einem Mittel sucht, um die beruhigenden Wirkungen dieser Reise zu nichte zu machen. Die Altpensionäre des Reiches. Die schon vor längerer Zeit in ihren Grundzügen veröffentlichte und damals pon uns aus bereits eingehend besprochene Borlag« über die Ausbesserung der Altpensionäre de« Reiche« und ihrer Hinterbliebenen ist jetzt dem Reich«, tag« zugegangen. Die Vorlage ist bekanntlich auf dem Prinzip der Beihilfe aufgebaut. ES treten also keine Pensionserhöhungen für die vor dem 1. Avril 1908 pen- sionierten Pensionäre, die sog. Altpensionäre und deren Hinterbliebene ein, sondern eS werden ihnen nur aus Antrag im Falle de« Bedürfnisses Beihilfen gewährt. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses ist bei dem Pensio- när ohne weiteres anzunehmen, wenn er verheiratet ist oder unterhaltungSpflichtige Angehörige hat und wenn sein Gesamteinkommen aus öffentlichen und privaten Mitteln 3000 Mark, bei ilnterbeamten 1500 Mark nicht übersteigt oder wenn durch die Beihilfen der Betrag über schritten wird, den der Pensionierte erhalten würde, wenn er noch im Amte geblieben und später pensioniert tvürde. Man will durch letztere Bestimmung natürlich vermeiden, daß die Altpensionäre durch die Beihilfen besser gestellt würden, als die Beamten, welche nach ihnen pensioniert wurden. Tie Festsetzung der Beihilfen erfolgt nach Pro- zentsätzen, die mit der Höhe der Pension fallen. Der Wunsch der meisten Altpensionäre ging bekanntlich dahi«, die Bezüge sollten einfach erhöht werden, ohne daß erst eine Beihilfe nachgesucht werden müsse. Ist dieser Wunsch auch nicht in Erfüllung gegangen, so wird man das neue Gesetz doch immerhin willkommen heißen können, denn eS gibt in der Tat den oft recht ungünstig gestellten Alt- Pensionären wenn auch nicht das Recht auf eine Er- Höhung ihrer Bezüge, so doch eine gesetzliche Grundlage, um ihre Ansprüche auf eine solche Erhöhung geltend zu machen. Neue Bestimmungen über den Betrieb von Anlagen der Großeisenindustrie. Ter Reichsanzeiger veröffentlicht neue Bestimmungen, die der Bundesrat über den Betrieb der Anlagen der Großeisen- Industrie erlassen hat. Bon diesen Bestimmungen werden betroffen: Hochofenwerke, Hochofen- und Röhrengkeße- relen, Stahlwerke, Puddelwerke, Hammerwerke, Preß werke und Walzwerke. Alle Arbeiter, die Uebersmndeo leisten oder an Sonn- und Festtagen beschäftigt iverden, sind in ein Verzeichnis eimutragen, daS genaue Aus kunft über die geleisteten Ueberstunden gibt. Dies Ver zeichnis ist allmonatlich der Gewerbeaufsicht einzureichen. Falls die Werke Lohnlisten nach vorgeschriebenem Muster führen, deren Einsicht sie der Gewerbeaufsicht jederzeit gestatten, können sie von der Führung diese« Verzeich nisses befreit werden. In allen Schichten, die länger als acht Stunden dauern, müssen jedem Arbeiter Paulen von mindestens zwei Stunden Gesamtdauer gewährt wer den. Eine dieser Pausen muß mindestens eine Stunde betragen. Falls Betriebsgefahren zu befürchten find, können die Arbeiter angehalten werden, während der Pause in der Nähe der Arbeitsstätte zu bleiben, um in dringenden Fällen zur Hilfeleistung bereit zu sein. Die Ruhezeit für Arbeiter, deren regelmäßige Schicht länger als acht Stunden dauert, muß sich aus mindestens zehn Stunden belaufen. Nur bei den Wechselschichten dürfen Osi»«t«rt>W von UMklMM UKW «hevutitz 47 vollkommenste und modernst« Kurttnrichtung«« für pH,st« kalisch-dtätetische B«handl»ng. Großer alttr Park, fett« Pvhenlago. Behaglich« vohnräum», Zaad«ri«stttut, Bad«» säle, Luftbäder, Vmser Inhalatorium »e. Individuell« Diät. «Misch« VMnpuffong. Behandlung von Nerven-, v«rßa«»»D»-, -«z-, Hautloitz««, «dirnvMalkuag, Gicht, HWWttMWMst Urinttulttdo« x. Illustriert« Prospekt« frei. > «WM Nßchorht Vvetzoll» Nu-uahmm zug «lasse» werde«. Zu einrr 24 stündige« Fßochselschichk dä-fon Arbeiter nur herangezogen werden, wmm sie vorher «ud nachher mindesten« zwölf Stunden Pause gehabt h-ben. Für Arbeiten, die in Notfällen au«- prführen sind, sowie bet Naturereignisse« und Unglück«, fälle«, könne« »««nahmen zugelassen werden. Da« La- ttuu füit da« Inkrafttreten dieser Bestimmungen ist auf den 1. Dezember 1214 festgesetzt. Der «ehrbi'trag der Lu«länder. Gegen über einer von Pariser Blättern verbreiteten Meldung erklärt eine sichtlich offiziöse französische Mitteilung, Frankreich habe an die deutsch« Regierung bezüglich de» Wehrbeittage« der in Deutschland wohnhaften Auslän der keinen Einspruch richten können, da Frankreich ledig- lich der Meistbegünstigung teilhaftig sei. ES hänge dem- gemäß von dem Ergebnis der von Rußland aus Grund de» vertrage« von 1SS4 in dieser Angelegenheit ange knüpften Verhandlungen ab, damit auch für die fran- zöstschen Staatsangehörigen die Befreiung vom Wehr- beitrage erlangt werde. Stimmung der Berliner Börse vom S. Mat 1S14. Ruch heut« «rvfsoet« di« Börse in matter r««d««z. Jnlbisonder« Tanadaoktten mußten sich erhebliche Kuröeinbußeu gefallen lass«». Später setzte sich allmählich ein« Befestigung durch. Segen Schluß staut« di« Stimmung wieder etwa« ab. Von Montanwerken, di« zum Lei! 1"/» anziehen konnten, gewannen Karl Hksenscheidt voll« 4«/,. SchiffahrtSaktien lagen nahezu unverändert, nur Hansa gaben 1«/, nach, von deutschen Anleihen gaben 3l/,proz«ntig« Reichlanlethe, Sprozentige Reichsanlethe und Sprozentige Konsol» 0,10 nach. Der Kassamarkt ver kehrt« in geteilter Tendenz. Täglicher Geld war bereit« mit 2»/, V» «rhältlich. Der PrtoatdiSkont erhöhte sich um 7,«/, auf 2'/,«/». Vesterrelch-Nngar». Zu dem Verbrennen einer österreichischen Fahne in Venedig schreibt die „Neue Freie Presse"' u. a.: „Stu denten haben vorgestern in Venedig eine österreichische Fahne verbrannt. Wir sind überzeugt, daß die ver bündete italienische Regierung nach genauer Erhebung deS Sachverhalts mit allem Nachdruck, der nach einer solchen daS Völkerrecht verletzenden Ausschreitung nötig ist, nicht bloß die Wiederholung solcher Fälle verhütet, sondern den Schuldtragenden mit der vollen Strenge des Gesetze- entgegentreten wird." In den Kreisen der NnabhängigkeitSpartei wird ge- plant, statt der aufgegebenen Reise nach Petersburg einen Besuch in Pari- zu machen. Es wird betont, daß hie Reise keine Kundgebung gegen den Dreibund, sondern nur ein Mittel zur Herbeiführung freundschaftlicher Be ziehungen mit den Mächten des Dreiverbandes sein soll. Rnßlauv. Ter russische Zar und die Zarin beabsichtigen, nach einer Londoner Meldung deS „TempS", vor Ende dieses JahreS eine Reife nach England zu unternehmen. Sie werden dabei von ihrer ältesten Tochter, der Großfürstin Olga, begleitet sein, die im gleichen Alter deS Prinzen von Wales steht. Im Kreise Woronesch wurde von den Schulbehörden eine Untersuchung über den Alkoholgebrauch bei den Zög lingen angestellt, die zu einem erstaunlichen Ergebnis führte. ES wurden in 21 Schulen 1144 Zöglinge ansge- fragt und da erwies sich, daß unter den Knaben 96 und unter den Mädchen 95 Prozent dem Alkoholgenuß fröhn- ten. Man hat selbst Kinder von 7 bis 8'Jahren sinnlos betrunken gesehen. Die Schüler und selbst die Schüle rinnen pflegen nicht nur Schnaps, Bier und Wein, son dern auch Spiritus zu trinken. ES heißt, daß die Regie rung gegen daS entsetzliche Trinklaster in den Schulen strenge Maßnahmen ergreifen will DaS Verbot, aus dem AuSlande Jndustrieerzeugnisse für den Bedarf der Krone zu beziehen, äußert eine un heilvolle Wirkung aus das BerkHrSressort. Es fehlt an Maschinen und verschiedenen Artikeln und Materialien. Der Verkehrsminister beschloß, dem Ministerrat eine Vor lage zu unterbreiten, in der ersucht wird, den Eisenbahn verwaltungen den Bezug ihres Bedarf- aus dem Aus- lande freizugeben, wenn die einheimische Industrie keine rechtzeitige Lieferung der Erzeugnisse garantieren kann oder übermäßige Preise verlangt. In geheimer Sitzung — Fragen der Landesverteidi gung werden im russischen Parlamente grundsätzlich ge heim erörtert — hat die ReichSduma eine Vermehrung de« RekrutenkontingentS um mehrere hunderttausend Mann gebilligt, ferner eine Vermehrung der Vorräte und Materialreserv« bei der Artillerie und sie hat end lich eine Vorlage angenommen, die eine Vervollkomm nung der Reich-Verteidigung erstrebt. Gleichzeitig nahm der ReichSrat'einen Gesetzentwurf -n, nach dem von den 481 Millionen Rubel, die 1912 zur Wiederherstellung der Flotte bewilligt wurden, im nächsten Jahre 77r/i Mil- ltonen Rubel zum Ausbau der Flotte und Bau von Dock», endlich für SchiffSartillerie und Minen angewiesen wer den sollen. Diese- Programm von 1912 wird aber noch vollkommen in den Hintergrund gedrängt durch «in neues gigantische« Flottenprogramm, das der Mintsterrat be reit« gebilligt hat. Nicht viel weniger als zwei Milliar de» Rubel sollen darnach für den Ausbau der Flotte verlangt werden; allerdings soll dieses Programm, um die Sache nicht gar so riesenhaft erscheinen zu lassen, in drei fünfjährigen Perioden zur Ausführung gelangen. Man versteht eS daher, loenn die Russen recht nervös «erden, wenn man von ihren geheimnisvollen Rüstungen redet. Wir Deutsche haben in der Tat allen Vruno, den Geheintsitzunäen der Duma mit großem Jiiterckw zu folgen. Aar A«tea-»re»r-raami«»s. von sch»««« Hafen ist da« Feld zerstampft Und aufgewühlt von verstenden Granaten — wie grauer Nebel hängt der Vulverdamvf Noch im Gehölz. — Hur hat der Kampf getobt, , Gin schauerliche« Ringen, bi« die Nacht, Den dunklen Mantel liebend ou«gebr»itet, Hochaufgerichtet zwischen sie getreten — Nun ruht der Streit — doch »1« «tu schaurig Seb«» Durchbricht e« tausendfach die große Still« — Und auf dem weiten Felde hingestreckt: Kaum Menschen mehr — nur putvrrrauchgeschwärzte, Blutüberfloff'ne, schmerzdurchwühlte Leiber Die Nacht ist kalt — und bleiche« Mondltcht kriecht Am Walde hin in» tote Unterholz — Und schaurrvoll durchzittert e« di« Nacht: Qualvolle« Stöhnen — jetzt — ein wilder Schrei: „Wasser!! Um Gotte« Willen! Nur einen Tropfen Wassttl!^ Da — «in Kommandoruf — jetzt wieder einer — Still». Nun abgebroch'ne Laute, fieberwirrr -Auf den Feind! Vorwärts marsch! Hurra!!" Mit irrer Kraft hat er'« hinautgeruseu, Der junge Körper zuckt im Fieberschauer Und in der Rechten hält er noch den Gabel, Di« Linke aber schließt sich eisern fest Um den Revolver — da: er kommandiert: — Und wieder ruft er'» laut mit starren Augen, Die weitgeöffnet sich in» Dunkel bohren: „Vorwärts! Hurra!" Wild bäumt er sich empor» Dann sinkt er matt zusammen — Und keuchend ringt die wunde Brust nach Atem. Hart schlägt das Haupt auf eine Tanncnwutzel Und weiter wandert suchend seine Seele: Die matten Lippen lächeln: „Du bei mir?" — Wie ein Erkennen glimmt'» in seinen Augen: Glimmt auf — erlischt — er lächelt immer noch Lächelt fast wohlig — und dunkle Tropfen sickern Au» seiner Todeswunde — langsam — müde — Auf den zerschoss'nen blauen Waffenrock. Da kracht'» im Unterholz — er lächelt noch — Der Mund formt Worte: „Endlich kommst Du — Dust" —> DaS Mondlicht spinnt an: Boden zitternd hin, Und in den geisterhaften Silberschein Tritt eine Frau im dunkelen Gewand, Am Arm die Binde mit dem Roten Kreuz. — Feucht liegt das Haar an ihren feuchten Schläfen. Unmerklich zitternd vor dem großen Grauen In der belebten, sternenlosen Nacht Steht sie hochaufgerichtet. — Horchend angespannt Sind ihre feinen blaffen Frauenzüge — Der Rücken schmerzt — die müden Augen brennen, Doch sucht sie lauschend, um sich tastend weiter — Und wieder steht sie still: Ta, horch, das Stöhnen! Dem ist sie nachgeganaen —. Tiefer beugt Sie sich zu Boden — suchend jetzt — da muß er liegen! — Nun kniet sie neben dem Gefakl'nen nieder, Und ihre starken, dienstgeübten Hände tasten Nach seinem Herzen —, dann nach feiner Wunde. — Und wieder spricht er'S leise — traumverloren: „Endlich!" Die fieberheißen Augen werden mott — der Herzschlag stockt Und langsam, langsam greift der Tod nach ihm. — Da bettet sie sein Haupt in ihren Schoß Und betet leise — über ihn gebeugt — Ein Abendlied — ihr Kindernachtgebet: Da horcht er auf: „Breit aus die Flügel beide" . . . Wie Abendfriede liegt'» in seinen Zügen, Und aus den Augen weicht da» große Bangen — Ein Wort noch müht er sich zu finden: „Mutter!" — Ganz leise, leise betet sie zu Ende: „Nimm deine Küchlein ein" ... Da schläft er schon, Sie aber läßt ihn still aus ihren Armen Und geht dann weiter — helfend, lindernd, tröstend — Ein starkes Lieben in den dunklen Augen. — An ihrem Arme glüht wie Blut Das rote Kreuz — des Heilands Liebeszeichen. — Und überall wird neue Hoffnung wach In tausend qualentstellten Menschenaugen, Und schmerzensstumme Lippen sinken Dank Aus allen Qualen für ein wenig Liebe, Für einen Schimmer jener Heilandsliebe, Die sterben hilft — und Schmerzen lindern kann, » Die durch das Grausen geht mit starkem Herzen Und starken Händen. Wissen wir, wie lang' Uns Gott des Friedens köstliches Geschenk Noch neu beschert? — Drum: Loht das alte Feuer einst empor Und schreitet mit der blutig-roten Fackel Der Krieg verheerend wieder durch die Lande, Wenn uns re Männer wieder todesmutig Fürs heil ge Vaterland im Felde steh'n, Dann laßt uns sorgen, daß dem wilden Krieg Die Liebe weiß und hehr entaegentret«: Ein leuchtend rotes Kreuz auf ihrer Brust: — Di« Hände über die Gefall'nen breite: „Nicht weiter hier! Dein ist das ganze Feld!" ^Hier geh vorüber! Diese sind nun mein!" So helft uns dankbar ihre Hände füllen, Die segensreichen, daß sie kräftig sind Zum großen Werke der Barmherzigkeit! Heut steht die Liebe bittend auch vor euch! Füllt ihr die Hände! Helft und macht sie reich! Margarete Fiebtg, Glauchau, Dorotheenstraße S. AMüseksü la rlssslldäMr Liuvsd! «wpk. x. Miss. Persil