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8^0 10,OS 8,SS 8,70 7LS V.2S Km goldenes Wntterherz Roman von Erich Ebenstein. durchseuchter Uno lockert Lte Erde, baß die »Urzeichen der jungen Pflanzen sich leichter ausdehnen können, er führt ihnen Nahrung »u, die ft- gierig aufsaugen, »er Mairegen weckt auch die Regenwürmer, deren Dättg- kett längst in vielen.Fällen al» nützlich erkannt wprdett ist, zu neuer Arbeit. I« der feuchten Erde ziehen sie ihre «äuge und lockern die «chrkkume auf. Nur wenn fte sich an da» zarte Gemüse machen, wird der Pauer ärgerlich. Aber da sind bereit» die PSgel da und helfen ihm in der Bekämpfung. Mit ihren Schnäbeln ziehen sie die Würmer au» ihren Gängen heran» und vertilgen sie. Nur einen Nachteil bringt der Matregen: er lockt die Schnecken hervor, denen bi» jetzt die Wissenschaft noch wenig Nützliche» Nachweisen konnte. Malregen können direkt die Schneckenplage fördern. Doch sind diese leich ter zu bekämpfen al» die unterirdisch wühlenden Wür mer. Etwa» Asche oder gebrannter Kalk kann sie von den Beeten und Kulturen fernhalten. Und wenn dann noch der Bauer oder Gärtner die leicht sichtbaren Schäd linge abliest, ist für die Kulturen genügend gesorgt. Bösartig werden die Mairegen erst, wenn sie zu lange anhalten und in die Blütezeit der Bäume fallen. Da kann ost eine ganze Ernte vernichtet werden. Doch sind diese Fälle immerhin seltener und noch nicht so gefähr lich wie die Nachtfröste oder gar wie die Schneefälle, die allen Kulturen gleichermaßen verderblich sind. Man erinnert sich vielleicht noch an jenen großen Schneefall, der vor 6 Jahren über Nacht die ganze Schweiz und einen Teil von Süddeutschland heimgesucht und förmlich ver wüstet hat. Wer die geknickten und zerrissenen Bäume und Sträucher gesehen hat, die entsetzlich zugerichteten Wälder, Gärten und Wiesen, wird diesen jammervollen Anblick nie vergessen. Doch — wir wollen ja von den Wohltaten und den heimlichen Schönheiten des Mäi- regenS sprechen und deshalb nicht allzu trüben Bildern nachgehen. Denn sogar der Städter empfindet den Mai- regen als große Wohltat. Die Luft wird gereinigt, der Staub niedergeschlagen, man atmet leichter und freier, r.lan fühlt, daß eine große Reinigung über die Welt geht, und man ahnt, daß nachher draußen alles wieder schöner und lebensfreudiger aufstreben, blühen und tvachsen wird. . Erbsen, Koch . May! Heu, . gebündelt . neue» Sttoh, Flegrlbrusch Langstroh Krummstroh Kartoffel«, inländische ausländische Butter In «eit Smt Ms (WM). Wie bereit» in Kürze berichtet wurde, hat der Astro nom der Sternwarte des Herrn von Bülow auf Both kamp bei Kiel, Dr. H. Hl. Ksritzinger, in den frühen Mor genstunden deS 30. März einen neuen Kometen entdeckt. Von der Zentralstelle in Kiel gelangte die Nachricht an alle großen Sternwarten der Erde, sodaß das neue Ge stirn schon am nächsten Morgen z. B. auf der La-Plata- Sternwarte in Süd-Amerika gesehen werden konnte. Äs meisten Beobachter klagen über die große Lichtschwäche deS Objekt». So findet eS Prof. A. Abettt tn Arcetri bei Florenz „sehr schwach, mühsam wahrnehmbar"; Dr. Sil bernagel in München sagt: „Der Komet ist an der Grenze der Wahrnehmbarkeit, etwa 13. Gr. Diffuser Nebel ohne jede Verdichtung. Beobachtung daher äußerst schwierig." Unter günstigeren Bedingungen beobachtete Bizedirektor I. Palisa in Wien, er konstatierte: „Der Komet ist sehr schwach, doch hat er einen guten Kern, sodaß er sich am 27-Zöller noch gut beobachten läßt" Diese Bemer kungen wurden in den auf die Auffindung unmittelbar folgenden Lägen gemacht, iiber die der Entdecker selbst in einer kleinen Plauderei im „Daheim" am 18. April folgendes erzählt: „Das Hoffen ans einen Kometen hatte ich wir so ziemlich abgewöhnt, da eS doch immer „nur Nebel" waren." Es handelte sich also um lichtschwache, neblige Fleckchen, deren einige Tausend bereits katalogi siert sind. Der Komet verriet sich durch seine Bewegung gegen die Nachbarsterne als ein solcher, da sich sein Winkelabstand von einem Stern 10. Größe in einer Vier- telstunoe um eine halbe Bogenminute verringert hatte. Bei der Entdeckung stand das neue Gestirn im nörd lichen »eil be» Skorpion» und durchwanderte daun WK Schlangenträger. Mitte April konnte -» fit d« Rcktz» de» veränderlichen Sterne» U in diesem Bild« b«-ttA in einem sehr guten Feldstecher ohne Anstrengung er kannt werden. Diese Tatsache steht nicht in Widerspruch mit der Schwierigkeit seiner Beobachtung unter Mckwser Vergrößerung. Da» Objekt ist nämlich Hiemuch groß (etwa ein Drittel Bollmonddurchmesser) und wirkt t« ganz schwacher Vergrößerung ich Feldstecher wie «st» kei ner nebliger Lichtfleck. Wird dagegen stärkere Vergrätze" rung angewendet (etwa zweihundertfach), so verteilt sich der matte Schimmer auf eine sehr grotze Fläche und wird äußerst blaß, sodaß man ihn kaum erkennen kann. Eine genaue Bahnbesttmmung ist bisher noch uicht möglich gewesen. Nach der vorläufig« Berechnung Uqz Herrn Prof. Kobold erreicht der Kstmek feine Sonne» nähe Ende Mai und nimmt bi» dahin weiter an Hellig keit zu. Im Laufe diese» Monats steht er zunächst i« Herkules, passiert dann dm südlichen Dell der Leltt und wendet sich schließlich zum Schwan, wo er gegen Mitte de» Monat» zwischen Beta und LH1 zu finden M Ende Mai wird er die ganz«, aber leider nicht reH dunkle Nacht lang zu verfolg« sein, da er daun zirkumpolar wird. , Verein»- ^Lruekselien stäer Art ia villüwkor b!» vlogaatseter änsküdruvg Uokort seduoUeteae Lnekäruekerei von LsMrhVinteriich Liss», Soetdoetr. öS. Verlog ävs »Lismm lagsdlett". ausdrücklich, daß er kein Privatvermögen besitzt, womit will er denn solchen Llwu» bestreiten V" „Aber, lieber Han», sein Einkommen ist sür hiesige Ver hältnisse sehr groß. ES gibt da eine Meng« Nebensporteln, Taxen — was weiß ich. Wenn er e» nicht tun könnte, würde er eS doch nicht tun. Uebrtgen» ist e» ja nicht so arg. Die Billamiete beträgt nicht viel mehr, al» er für «ine esüsvre» chende Wohnung in der Stadt zahlen müßt«. Und der Die ner, der zum Teil in der Anstalt verwendet wird, soll zur Hälfte auch von dieser bezahlt werden. Latz ihn« doch bla Freude, später werden sie e» schon von selbst billiger geben." Herr FabriziuS lachte höhnisch auf. „Frauenzimmerlogik. Aber damit machst Du mir kein T für ein U vor. Der Mensch wartet auf meinen Tod und hofft mich zu beerben." „Hau»!" „Aber« soll sich getäuscht sehen l" fuhr der Kranke fort, „Ersten» werde ich noch lange lebe»». Und wenn ich sterb« -< Du weißt, was wir gegenseitig aus machten: Da» Geld blei« allein 1» Deinen Händen. Keinen Kreuz« darfst Du bei S-m zeit« davon herauSgebeu. Peter Lott ist der Verwalt« und wird darüber wachen." „Ach, lieber Han», beruhige Dich doch. Natürlich. Di- Kinder haben sich ja auch seinerzeit damit einverstanden er klärt. Wie kommst Du nur auf diese Ideen?" „Er könnte da» Testament anfechten wollen. Dau» i Du es natürlich auf «inen Prozeß ankommm lass«. Di nicht einschüchtern lasten. E» ist ja alle» völlig recht»b . gemacht. Und dämm habe ich nicht gespart, daß so «tn Ver schwender nachher — Dien«, Billa, Brillant«. Natürlich. Härt' ich auch gemgehabt.Hätt'ichauch hab«können. Ab« man hat sich» eben nicht gegönnt. Man hat gespart und ent behrt — nie würden wir in ein« Villa gewohnt hab«», wenn Du sie nicht von Deine» Eltern ererbt hattest. Und man härt'» doch wahrlich «her können mit dem Schäfchen im Trockn« al» dieser Pflanzmach«, dies« Parvenü —" MlZll Er redete sich immer mehr in Zorn. Frau Lor- hört» äa» nicht hin. Ihr Vlick ging angstvoll und «schreckt tn» Lae«. Der Gedanke nur, datz sie nach dem Tod« ihre» Manne» etwa st» gemeine Geldstreitigkeiten, Srbschaft»prozesi« usw. mit ihr« Kindern geraten könnte, «schien ihr ungehenerltch, «nfaßm^, stecken. D« wertvolle Rosendemant von seltener Größe ging von Hand zu Hand und lockte halberschreckte, halb bewun dernde Ausrufe hervor. Der mußte ja vielleicht ein kleines Vermögen gekostet habeni Mama, die ihr Lebtag von ihrem Gattenkeln andere» Wort gehört hatte als sparen, sparen und wieder sparen, war förmlich erschrocken. „DaS hättest Du doch nicht tun sollen!" murmelte sie, „Assunta ist so gar nicht verwöhnt — «in einfacher Reisen hätte ihr dieselbe Freude gemacht." „Solche Geschenke kann ich Dir freilich nicht machen, Eochen," sagt« Rndt mit gezwungenem Lächeln, und Herr FabriziuS sagte gar nichts, war aber von dieser Stunde an wortkarg und verstimmt. Bor fünf Minuten hattHdieser Mensch erzählt, datz er bereits «ine reizende kleine Billa, ganz nahe von hier, gemietet habe, datz man sich unbedingt neben Kö chin und Stubenmädchen »och «inen Diener halten werde, und nun rückte «gar mit diesem Ring heraus! Woher denn nur um Gotte» willen? Lnr Abend dieses Tages, als Frau Lore vor Glück»« gefühl nicht einschlafen konnte, hörte sie durch die offene Tür der Nebenzimmers ihren Gatten unruhig auf seinem Lager sich herumwälzen unv halblaute Worte vor sich hin murmeln. Besorgt stand sie auf und ging zu ihm. „Fehlt Dir etwa», HanS?" fragte sie besorgt, al» sie im Schein der Nachtlampe bemerkte, datz sein Gesicht erhitzte, rote Flecken zeigte und die Augen euren fiebernden Glanz hatten. Herr FabriziuS fingerte nervö» auf der Decke hemm und warf ihr ein« schiefen, lauernden Blick zu. „Nein. Aber e» ist gut, datz Du kommst. Wa» sagst Du denn eigentlich zu der Geschichte?" „Zu welch« Geschichte?" „Na —dem Ring! der Villa! dem Dien«! Kann ein so lid« Mensch denn da» alle» bestreiten von seinem Einkom men?" »Ach, da» beunruhigt Dich?" „Ja. Der Mensch ist «n Verschwender. Per« sagte doch 12 Man hatte diesen Faunliennachmittag in erster Linie ar rangiert, damit Rudi und Jerry einander kennen lernten, denn Rudi,nutzte am nächsten Tage wieder nach Schlohstädt abretsen. Daun aber war e» auch Mama» höchste Seligkeit, all ihre Lieben um sich vereint zu sehen. Sie hatte sich zurechtge legt, daß nun, wo ihre Aufgabe als Erzieherin zu Ende war, eine neue hohe Mission fltr sie begann: den Frieden und die Zusammengehörigkeit dieser geliebten Menschen, die Raum und Schicksal äußerlich trennten, innerlich desto fester zu schmied«. Da» Elternhaus sollte der Ott lein, an dem man sich immer wied«-usammensand, und ihr Herz, da» mit gleicher, uner schöpflich tiefer und inniger Liebe alle umfaßte, sollte jede Entfremdung, welche da» Leben etwa mit sich brachte, im Keim« ersticken. Und war, wa« sie heute mit glückstrahlenden Augen sah, nicht schon ein Teil der Erfüllung diese» Idealen Trau me«? Assunta und Eva halten sich von der ersten Stunde an in nig wie Schwestern aneinandergeschlossen. Rndt kam dem Schwager mit offener Herzlichkeit entgegen und erklärte ihn sür einen der prächtigsten Menschen, die « kenne. Ferry ab« kehrt« seine beste Seite heraus, war heiter und ge mütlich, aufmerksam gegen Herr» FabriziuS, zärtlich erge ben gegen Mama und voll tändelnder Galanterie Eva gegen über. Im Innern dachte «freilich stöhnend: Wird denn diese Jamiltensimpelei nicht bald zu Ende sein? Eva kam ihm lächerlich hausbacken vor, Mama« „GefiihlSduselei" zfiel ihm geradezu auf die Nerven und an Rudi schätzte « am höchsten den Umstand, datz Schlohstädt immerhin zwei Eisenbabnstun» dm oon G. entfernt war, man sich also sicher nicht oft sehen würde. Er hatte di« Gelegenheit hrute benützt, um Assunta «in« ^ofkhtttfnLing al» LerlvbungSgeschenk an dm Fing« zu 7, so 8, so 7§0 s'.sö 112S 10,2» 3,90 4,«0 s!»o 1,70 1,30 3,- II,- 3,— Marktpreise »er Stadt Etzeumttz am 8. Mai 1911. «eit«, fremde «orten 10,SS bl« 11,«« «L p» « - Ms1sch«r, 7V-73^ 9,0» . - 73—78 Ix 9,S0 Roggen» sätbstschrr 8,08 - preusnsch« 8,80 Gedtrg«rogg«n,sachs.,vesch. 8,SO Roggen, fremder 9,— «erste, Brau-, fremde — . . sächsisch. » Futter- 8,80 Has«, sächsischer 8,1» - - beregnet 8,V0 . » bereg.,alt,n«u — , preußischer, 8,3» . . neuer — . ausländischer — Erbsen, Koch» 10^0 . Mahl» u. Futter» 9,80 3,40 3,90 "r,'iä io'- tz«tm«n Fortführung d«r elektrisch«, Straßenbahn von Pillnitz nach, Pirna «uw Kraftwägenlinie erricht«. Nächste Sitzung Freitag vor» mittag »/,lö Uhr. Erst- Ba«»-r. Am RegterungStisch« Kommissar«. Der Präsident eröffnete di« gestrig« Sitzung um II Uhr. Kammerherr Dr. Sahrervon Sahr-Dahlen «stattet zunächst den Bericht über Kap. 59 ä de« ordentl. -tat», zu Zwecken d« staatlich«, und ander« gemäch lichen Schulen, landwirtschaftlichen und Handelsschulen im allge meinen sowie üb« «in« hterzu rtngegangen» Petition des Grmetnve- rat» Copitz. Di, Deputatton beantragt, das Kapitel »ach der vor» la« in Uebereinstimmlma mit der zweiten Kammer zu erledigen unv di« Petition auf sich beruhen zu kaffen. Kammerherr Dr. v. Fr«-e-W«lthzten bankt der Regierung, daß sie di« Schul» angelegenhrtt b« produzierenden Stände stets im Auge behalte. Di« Frag« d« landwirtschaftlichen Schulen sei für den gebildeten Bauernstand «ine Lebensfrage. Geh. Kommerzienrat Waentta: Dl» Ausbreitung der Bildung, di« von den deutschen Handels schulen auSgeh«, komm« nicht nur den ausländischen Studierenden sondern auch unser« «tgenen Handelstätigkeit zu Gute. Durch di« verbrettuna d« Handelshochschulbildung entständen keine schäd liche« Konkurrenten, sondern nur geeignet« Kontrahenten. ES sei zu begrüßen, daß die Handelshochschulen möglichst viel von Aus ländern besucht, würden. Natürlich insoweit dadurch die AuSbil- dunaSmügltchkeit der Inländer nicht beeinträchtigt werde und di« Ausländer denselben Bedingungen unterlägen. Für di« grwerb- lichen Fachschulen müßten im nächsten -tat hoher« Mittel eingestellt ««dm. Oberbürgermeister Sturm» Chemnitz bittet um höher« -inüellungen auch sür die höher« Wirkschule in Chemnitz. Hierauf wir» da« Kapitel antragsgemäß erledigt. Debatte!»» beschließt da« Hau« antragsgemäß die Petition dr« Landesverband««, der Dentistenvereine im Königreich Sachsen sowie «ine Petition de» Gesamtvorstandes de« sächsischen Landesverbandes der deutschen Milttäranwärter in Dresden auf sich beruhen zu lasten. Eine An» zahl von Kapiteln dr« Rechenschasl-bericht« für 1910/11 passiert ohne Debatte. Die Petition des Gewrrbeverrin« zu Crimmitschau um Erbauung einer normalspurigen Bahn Crimmitschau—Denn heritz mit Anschluß an die Linie Hof—Leipzig in Crimmitschau einerseits und an die Linie Gera—Glauchau in Dennheritz anderer seits beschließt da« Hau«, zur Zeit auf sich beruhen zu lassen. Rächst« Sitzung heut« vormittag 11 Uhr. Schluß 12'/. Uhr. Mairege«. Bald stark, bald leise rieselt e» nieder von dem gkäu verdeckten Himmel. Eh wir» uns versahen, sino schwere Wolken ins Land gezogen; sie haben sich über uns häuslich niedergelassen und lassen nun ihren kost baren Segen niederrinnen, auf Feld und Flur. Gierig schluckt der aufgeweichte Boden den warmen Reg-n. Es ist, als ob die ganze Natur träumte. Verträumter Himmel, verträumte Bäume, die Blumen haben sich geschlossen — sie träumen und lassen sich berieseln! Und wenn dann die Sonne wieder kommt, üsfnen sie ihre Kronen wieder, frischer und reiner, gestärkt, wie «ach einem wohltuenden Bad. Alle Geräusche sind ge dämpft, sie passen sich dem verschleierten Wetter an; -in einschläferndes Rauschen, Rieseln und Rinnen legt sich als Grundton über die gesamte Natur. Eine wunder feine, zarte Melodie — namentlich im Wald! Da rauscht -» geheimnisvoll in dem grünen Laubdach, als ob Mil lionen von kleinen Hämmerchen an die jungen Blätter schlügen! Schmale Bächlein rinnen an den Baumstämmen hernieder, schwere Tropfen klatschen dumpf und plump auf das Gebüsch und die Farne — eine Musik, wie manS geheimnisvoller kaum hören kann! Die Vögel, die Käfer Mtd Schmetterlinge haben sich verkrochen. Sie schlafen in Hecken, unter schützendem Laub, in Höhlen und Ritzen — und warten auf die Sonne. Regentage sind für sie Feiertage — Sonntage der Natur. Auch für den Bauer. Auch er ist zu Hausarbeit verurteilt, auch er hat eine un freiwillige Ruhepause, die er zwar gern und dankbar annimmt. Kann cs für ihn etwas gelegeneres geben als einen Mäiregen — wenn er nicht zum Landregen wird und wochenlang anhält? Ein kurzer Mairegen ist für hn das beste Geschenk des Himmels, die größte Wohltat ür die Kulturen. Der Bauer betrachtet ihn deshalb als >en besten Dünger; jeder Tropfen ist ihm, wie das Sprichwort sagt, ein Täler wert. Nach einem solchen Regenguß sprießt die junge Saat doppelt so rasch empor, in den Gärten regt es sich nachher mit erneuter Kraft, däS Gras gedeiht, daß dem Bauer das Herz im Leibe lacht. Ter Mäiregen bewirkt Wunder über Wunder. Er