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ßllvttlässt-ston Anhänger Mrd«««, Von »t« Herr«, be gleitet tret er ein; e» war«, der Oberstleutnant Rtvttoll und der Major Izquierdo, beide vom LT Bataillon, sowie der Hauptmann Posada und Don Lnriqu« Cepeda. De» Gespräch beginut, und schnell nimmt e» dramatisch«, Charakter an. „Unsere Zustände sind verzweifelt. Da volk hungert, die Armee ist der Mrren müde. Pie wer de» wir die Litadelle nehmen. E» gibt jetzt nur ein», da» weise und menschlich wäre: abdanken." M« von einer Lchlange gebissen fährt Mader» empor, und die Wut verirrt seine Züge: „«er spricht von meiner «bbanlung? Wer wagt sie Iu fordernd Fest und kalt antwortet General «lanquet: „Zunächst die Arme« und dann da» Volk." Mader» spricht kein «ort: aber blitzschnell hat er sein«, Revolver hervorgertsfen, blitzschnell drei Schüsse ab gefeuert Er ist ein guter Schütze: mit einer Kugel 1« Kopfe finken der Oberftleutnant Riveroll, mit einer Kugel 1« Herzen der Major Izquierdo leblo» nieder. Der Nest ist ein Handgemenge zwischen «lanquet und de« Präsidenten, wenige Minuten später sind Mäder» und der Vizepräsident Suarez Überwältigt und gefangen gefetzt. — Zur selben Zeit traktieren Gustav Mäder» und der General Delgrado mit Sekt und Likören im Nestau- raut Gambrinu» einen mächtigen Gast: Pen General Hnerta. Lin Wandschirm, so erzählt Dudeäq in den An- nale», trennt die kleine Gesellschaft von der Menge: 1« den Vasen auf dem Disch« prangen duftende Rosen. L» ist nach S Uhr, al» Huerta an» Telephon abgerufen fvird. Lr geht in» erste Stockwerk und empfängt am Apparat die Nachricht, daß die Negierung gefangen ge setzt ist, „All right" sagt er, geht zum Fenster und gibt et» Leichen, worauf au» dem gegenüberliegenden Haus« wie durch ein Zauberwort SO Nurale» hervorquellen und schnell da» Hau» de» Restaurant» umstellen. Huerta geht wieder zu seinem Tische hinab: und den Revolver in der Rechten nimmt er Gustav Mader» und den General Delgrado gefangen. Mädero will sich zur Weh« setzen, aber schnell ist er überwältigt. Ketten sind bereit: man steckt die beiden verhafteten in die Garderobe. Dort bleiben sie, streng bewacht, bi» abend» um U Uhr. Gustav Madero langweilt sich, fordert zu trinken: er erhält eine Flasche Cognac. Dann verlangt er Whisky. Um Mitternacht ist Madero in die Citadelle überführt, und um 2 Uhr, bei Laternenschein, steht er, und neben ihm der Intendant de» Palastes Don Adolfo «rass», am ExekutionSpfahl. „TraidoriS!" „Verräter," sagt Gustav Madero nur verächtlich; bann kracht die Salve, und e» ist vorbei. — Im StaatSpalaste aber hock«, gefesselt der Präsident und der Vizepräsident. Ein kleine» ärm- liche» Zimmer im Erdgeschoß ist ihr Kerker; npr zur Mahlzeit werden ihnen die Handschellen abgenommen. In die Tür hat man ein Guckloch gebohrt, damit der Popen die Gefangenen überwachen kann. Und so ver gehen die Tage. Was soll mit den Gefangenen geschehen? Sie verbannen? Man denkt hieran zunächst: und am IS. Februar zur Abendstunde wird ein Extrazug mit zwei Pullmanwagen bereitgestellt. Frau Mader» und ihre Ach ter, Frau Suarez und die beiden Söhne der gefangenen Präsidenten haben in den Wagen schon Platz genommen. Sie harren im Hellen Mondlicht, aber sie harren die ganze Nacht hindurch vergeben-. Im Morgengrauen teilt Pedro DaScurain — der 2 Stunden lang Präsident der Republik war — mit, daß ine Abreise vertagt sei. Um sonst eilt die von.furchtbaren Aengsten gequälte Frau Madero zu den Ministern. Wenigstens ihren Mann sehen. Nein! Ihm Wäsche schicken. Nein! „Nie werde ich Ihn Wiedersehen!" schluchzt die unglückliche Frau. Die Tag« verstreichen; und immer wieder halten die Machthaber Kriegsrat. Goll man die beiden töten? Man hat dem amerikanischen Botschafter in aller Form versprochen, Madero» und Suarez' Leben zu schonen. Aber wenn sie in der Verbannung leben, wird die Volkserhebung fort dauern, neue Bürgerkriege werden kommen. Nein: am N. Februar fällt die Entscheidung. Der Major Carde- na» übernimmt da» düstere Amt: und am SS. Februar, Mitternacht, öffnet Lardena» die Tür zur Zells der i beiden Gefangene«. Eine Sekunde später fällt «in Schuß und trifft den schlafenden Mädero in den Nacken. Er ist > zwar sofort tot, ab« au» Vorsicht jagt man ihm poch zwei Kugeln durch die Schläfe. Entsetzt ist Suarez au» dem Schlafe aufgefahren; er schreit, er protestiert, er wehrt sich, und die drei Kugeln, die Cardena« noch im Revolver hat, verwunden ihn nur. Zu einem Hand gemenge muß e» kommen, und Guqrez wird erdrosselt. Dayn tagt man noch 8 Schüsse in den Körper de» Täten- Um 2 Uhr morgen» schafft man die Leichen in ein Auto; Madero» Chauffeur sitzt am Steuer. ,,Zum Gefängni»!" S Gendarmen geben da» Geleit. Mitten auf dem Wege erhält der Chauffeur einen Wink; er soll halten. Un mittelbar darauf wird der Mann am Steuer ohne Um stände niedergeschossen. Und dann feuert man auf da» Aut», bi» die Holzwand von Kugeln gespickt ist. Da» ist da» Nachspiel: die Regie. Und am folgenden Morgen teilt den Diplomaten und Journalisten eine Note der Regierung mit, daß bei der Ueberführung Madero» und Suarez' da» Automobil von einer bewaffneten Bande überfallen wurde, es kam zum Kampfe, die Gefangenen wollten fliehen. „Tie Angreifer mehrten sich. E» kam zum Yeuerkampf, bei dem zwei der Angreifer getötet, einer verwundet, das Automobil beschädigt und die beiden Gefangenen getötet wurden." So kam Bictoriano Huerta zur Macht, und so entledigte er sich seiner Feinde. '-«WlIloaM ÜMNKkMkv ömtdwÄirf, dioimung film seimöckücde, R In 6«e rnwlekknv -uchrkgMedm MnrlSO. Zoäor ärt, vi. knitv, kerttnt« UV »««UttrReSn, GMIeter M bwoiügwr Ulllätvi' la siMr VMüßäkt Ueksrt «cdosUrtoa» leelitniktmi ne tUM s MlnIIN »!«>, Sieümts. s> VklM ass „Msttsi' IgMätt". äirchemwchrichte» Ganeifmmenninber Donnersta«, 7. Met, G» «ach«. Vorbereitung für die S. Abteilung de» Fußartt in Zeithain. Freitag, 8. Mat. 9" vor«. Kommunion Grbßor Donner«tag, den 7. Mai. abd«. S Uhr Missten» der Pfarre Diat.-Vikar Seidel. Mberem: Donnerst^, den 7. Mai. früh » Uhr Beicht» rock HM. Abendmahl (k- Arland-Glaubitz). lurßens L prinren 6.M dti, (Zock (KKI6) U i n Fabrikanten äer altbeiväbrten Marke darton j dm"nicht, trotz seinen: vornehmen' Getue," sagte sie später zu dem Hausmädchen, worauf dieses spöttisch erwiderte: „Wer- Ein golden« Wutterherz Roman von Erich Ebensteln. ! „Don mir ail» kann geschehen, was will, aber ich nähme den wohl auch schwerlich in die Lag« kommen, liebe Barde." Mama bat zum Kaffee. Aber Lanzendorf bestand darauf, vorerst zum „Echwiegerpapa" geführt zu werden. ES sei ihm Herzensbedürfnis, dem Vater seiner Assunta die Hand zu drill ten. Frau Lore fand dies richtig und schön. ES wurde ihr sehr schwer, obwohl sie an diplomatische Missionen dieser Art ge wöhnt war, Lanzendorf begreiflich zu machen, daß ihr armer Mann, durch sein Rückenmarksleiden verbittert und reizbar, «ine wahre Scheu habe vor neuen Bekanntschaften »nd ihn darnm bitten lasse, für heute davon abzuseheu. Später ein mal werde er sich natürlich sehr freuen. Lanzendorf begriff schon bei den ersten Worten die Situa tion nnd preßte die Lippen ärgerlich zusammen. Was bildeten sich den» diese Leute ein? Er war nicht gewohnt, daß man seine Besuche ablehnte. Dann fiel sein Blick auf As sunta ; er laS schmerzliche Trauer iu dem geliebten Gesicht, nahm sofort seine heiterst« Miene an und warf den Kopf unternehmend zurück, eine Bewegung, die ihm sehr gut stand. „Ach was, Gchwiegermama, gib Dir keine Mühe, mir was weiß zu machen. Er will mich nicht sehen, weil er mich für weiß Gott wa» für einen Menschenfresser hält. Nun aber gerade! Das wollen wir gleich ins richtige Gleis gebracht haben." Er wollte an ihr voriiber in Herrn Fabriziu»' Zimmer. „Ich bitte Dich, Ferry, Du kennst meinen Mann nicht." „Damm will ich ihn sa kennen lernen! Wenn er mein Feind sein will, erst recht! Aber habt nur keilte Angst, ich werde ihn schon zur Ratson bringen." Und nach einem Blick in die ängstlich bestürzten Gesichter der beiden Frauen lachte er hell auf. „Donnerwetter, was seid Ihr Frauen doch für Hasenfüße! Du, Kleine, bleibst da, Gchwiegermama auch. Das machen wir Männer unter uns ab. wr kann doch nicht vor Euch zu Kreuze kriechen, nachdem er sich mal in die Id« verrannt hat." Und fort war er. Assunta umarmte ihre Mutter stürmisch. „Du wirst seh«», Papa wird ihm gut werden! Niemand kann ihm widerste hen!" „Bin neugierig!" sagte Peter Lott, der die ganze gelt über sich nur schweigend aufs Beobachten verlegt hatte. Lanzendorf blieb so lange bei Herrn Fabriziu», daß dar Kaffee darüber beillahekalt wurde. Als erwiederkam,umarmte er seine Braut mit der Miene de» Sieger». „Na, also — hab' ich'» nicht gesagt, bange machen gilt nicht? Ein Herz und eine Seele sind wir!" Er sprach wahr. Herr FabriziuS tat da» Unerhörte, Niedagewesene; er bekannte, daß er sich geirrt hab«, und erklärte den Schwiegersohn für einen reizenden Men schen. „Sogar darein hat er gewilligt, Mau», da- wir schon in vier Wochen Hochzeit machen!" flüsterte Lanzendorf fein« Brant zu, wa« ihn» einen zwar verstohlenen, aber desto heißa» r.ll Kuß eintrug. „Ach Du! Du kannst einfach alles!" Nach dem Kaffee wurden praktische Dinge «rwoaerr. Die Hochzeit, Wohnungssuche, Ausstattung usw. «gewttr so viele Fragen, daß Vie Stunden wie im Flug« ««gin gen. Da Frau Lore« Zeit säst ganz von dem Krank« in An spruch genommen wurde, erklärte sich Lanzendorf eifrig bereis alle« selbst zu ordne,» und zu besorgen. „Aber die Ausstattung kannst Du doch nicht besorg«!" sagte Frau Lore, „da« wäre schön! Ein Mann und von solch« Dingen etwa« verstehen!" Er blieb ganz ernst. „Gerade darauf muß ich sogar allen Ernst«» bestehen, liebe Schwiegermama —" „Gage doch nicht immer „Schwieger", «» hat so «inert häßlichen Beigeschmack! Darf ich Dir nicht auch „Mama"sttr^ wie Assunta." Er küßte galant ihre Hände MtI) 10 Sie brauchte nur ihr Kind anzusehen, da» stumm, in schaudernder Seligkeit neben dem «wählten Mann saß, nm alle» zu vergesse», wa».«twa störend an ihm hätte wirke» können. Um diele» Glücke» willen, da« er Assunta schenkte, mußt« st« Lanzendorf gut sein. So wurde man gegenseitig vertran ter und wärmer mit jeder Minute, und die Peinlichkeit der «rsten Moment« war völlig verwischt. La steckt« di« alte Barbe den Kopf herein und meldete, da her Kaffe« fertig sei. Sie hatte dem Hausmädchen absichtlich diese» MrldungSamt abgenommen, weil sie den „Herrn Direk tor" doch auch mal beaucken wollte. Sie mußte doch sehen, wa» ihr« Assunta sich für ein«n ausgesucht hatte. Läng« al» nötig blieben ihr« Blicke auf Lanzendorf haf ten. Schön war er — kein« Frag«. Da» würde ein Pa« ab geben, da-di« Leute auf d« Straße stehen blieben! Sie so w«iß nnd zart mit dem schimmernden Haar und den blauen vug«n, « gebräunt, kohlschwarze«, gelo-te» Haar und dunkle, feurig« Augen. Dazu der kühn geschwungen« Schnurr bart, und beidr groß, beide schlank, beide gewachsen wie Tann«». Vornehm w« er mich. Die er dm Kopf hielt und die Hände bewegt« — weiße, kräftige, wohlgepflegte Hände — da» macht« ihm «tu« nach. Elegant. Ab« — Lanzmdorf warf der Alten, di« ihn so ungmierl betrach tet«, M«n hochmütig «staunten Blick ,n. Assunta, di« «» de ment« -7- Mama war eben mit den Kaffeetaffen beschäftigt Im Nebenzimmer — sagt sie mit ein«» entschuldigenden Lä- cheln:„E» ist die alte Barbe, Ferry, die Dich auch sehen will. St« ist Üb« dreißig Fahre im Hause, mußt Du wissen, und mir rechnen st« sozusagen zur Familie." Lanzendorf warf sich in di« Brust. „Na, denn man zu! vpernala» gefällig?" worauf dl« Alte, üb« und üb« rot, sich eiligst zurückzog. Für sie war d« schaApftt Spott di«s« ersten Mott« ansschlaggrbend im