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102 eilage zum „Riesaer Tageblatt". »etattovSdru« u»d B«rtag v» Lang«, t »tnterltch tu »ti«f«. — 8»r dl« «edaMau verauwartNch! Arthur HSHuel «««lesa. Dieustag, S. Mai tl>14. abeuvs. «7. Aahrg. Tiichfischer Laudtag. Zweite Kammer. Am NegirrungSttsch Finanzminister v. Teydewitz, Justiz minister Dr. Nagel. Unter den Eingängen befindet sich eine Ein ladung des Dresdner OrtSverbandeS der PrnsionSanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller zur Besichtigung des von den, Ber- baudr errichteten Deutschen Presseheim» Oberwartha. Präsident Dr. Dogel dankte für die Einladung und bemerkte, er werde ihr, wenn r» di« Zeit erlaubt, gern Folge geleistet werden. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildet die Wahl von drei Mitgliedern und zwei Stellvertretern zum StaatSaertchtShof. E» würben durch Zuruf gewählt al- Mitglieder die Herren Geheimer Justizrat Dr. Rudolph - Dresden, OberlandeSgericktSrat a. D. Tierbach - Dresden und Rechtsanwalt Oberjustizrat Dr. v. PetrikowSki- Plauen und als Stellvertreter die Herren Rechtsanwalt Oberiustizrat Dr. Stöckel» Dresden und Senats präsident beim Reichsgericht Dr. SieverS- Leipzig. Das Dekret über einen zwischen dem StaatSfisknS und der Stadtgemeinde Leipzig über den Erwerb des Polizeigrundstücks an der Wächterstratze m Leipzig abgeschlossenen Vertrag wird nach kurzer Begründung durch oen Justizminister Dr. Nagel auf Antrag deö Sekretärs Anders (Natl.) an die Finanzdepuation zur Vorberatung überwiesen. In Titel 10 des Kap. 59» des ordentlichen Etats sind für Um- und Erweiterungsbauten bei den Technischen Lehranstalten zu Chemnitz 500000 M. eingestellt. Die Kammer bewilligte diese Einstellung nach kurzem Referat durch den Abg. Dr. Steche (Natl.). Weiter beantragt Abg. Wirth (Soz.) bei Kap. 68» des ordentl. Etats, Reichsversicherung und Unfallfürsorge für Gefangene betr., di« Einnahmen mit 180 260 M. zu genehmigen und die Ausgaben mit 520942 M. zu bewilligen. Abg. Fräsdorf (Soz.) klagt darüber, datz neuerdings auf dem Gebiete der Krankenversicherung Verfügungen getroffen würden, die den sozialen Geist vermissen ließen. Man versuche das Selbstverwaltungsrecht bei der Kranken- sersicherung einzuschränken, hauptsächlich deshalb, um den Einfluß riner bestimmten politischen Partei einzuengen oder illusorisch zu machen. Abg. Held (Soz.) kritisiert das ärztliche Gutachten und bedauert, daß die Landesversicherungsanstalt im Königreiche Sachsen bei der Freiwilligen-Versicherung unter gewissen Verhältnissen das Heilverfahren verweigert. Ministerialdirektor Geheimer Mat Dr. Schelcher erklärt, daß die Regierung die vom Abg. Fräsdorf oorgebrachten Wünsche und Beschwerden prüfen werde. Ober- regierungSrat Wittmaack erwidert aus die Ausführungen Helds, daß für Beschwerden über ältliche Gutachten und Heilverfahren das Ermessen des LandeSversicherungSamteS entscheidend sei. Nach kurzer Erwiderung des Abg. Fraßdorf beschließt das Haus antragsgemäß. Kapitel 73 des ordentlichen Etats, Finanz ministerium betr., wird darauf in den Einnahmen mit 4000 M. und in den Ausgaben mit 1500172 M., darunter 60588 M. künftig wegfallend, dcbatteloS bewilligt. Schließlich berichtet Abg. Böhler (Natl.) über Kap. 21 des ordentl. Etats, indirekte Ab gaben betr., und beantragt, die Einnahmen in Tit. 1 bis 4, also ohne Tit 4 s, und 5 bis 8 mit 18 016152 M., die Ausgaben ins gesamt mit 7 431363 M., darunter 112 SlO M. künftig weafallend, nach der Vorlage zu bewilligen, ferner Punkt 2 und 3 des An trages Castan und Gen. wegen Aushebung der indirekten LandeS- steuern abzulehnen und die Petition des Sachs. Landesverbandes der Zollaufseher rc. der Kgl. StaatSregierung als Material für eine künftige Revision der Besoldungsordnung zu überweisen und schließlich die Petition der Nmtsdiener der Kgl. Haupt- und Zoll- äratcr Sachsens der Staatsregierung als Material zu weiterer Prüfung zu überweisen. Aba. Koch (Fortschr.): Wir sind Gegner jeder indirekten Steuer auf Lebensmittel. Die indirekten Steuern sind im ganzen überhaupt unwirtschaftlich. Dor allem müsse die Schlachtsteuer, die UebergangSabgabe und die Verbrauchssteuer auf Fleischwerk in Fortfall kommen. Die landesrechtliche Stempel steuer hat verschiedene Härten. Fortfallen müßte vor allem die Stempelsteuer auf Mietverträge. Redner befürwortet dann noch die Petitionen der Beamten. Abg. Fleißner (Soz.) erklärt, daß sie Deputation den sozialdemokratischen Antrag auf Beseitigung der indirekten Steuer leider wieder abgelehnt habe. Deine Partei werde aber den Antrag immer wieder «inbringen. Warum ändert man nicht die Einkonmensteuer und erhöht di« ober«» Sätze? Abg. Hofmann (Kons.) erklärt, daß seine politischen Freunde sich nur dann für den Wegfall der Gchlachtstcuer erklären könnten, wenn e« nicht nötig wäre, sie durch eine andere Steuer zu ersetzen. Finanzminifter v. Seydewitz verteidigt da» System der in direkten Steuer. Der Staat könne auf den Ertrag der Schlacht steuer nicht verzichten und das Fleisch würde auch nach ihrer Auf hebung nicht billiger werden. Den Mietzinsstempel zahlten in der Hauptsache die Wohlhabenden. ES liege deshalb kein Grund zur Aufhebung vor. Die Kammer nimmt hierauf die Anträge der Deputation an. Nächste Sitzung Dienstag nachmittag 2 Uhr. Der Zweiten Kammer ist da« 24. Verzeichnis der bei der Beschwerde- und Petitions-Deputation eingegangenen Beschwerden beziehentlich Petitionen zugegangen. Heer und Sozialdemokratie. Bd. Gestern gab e» in der Budgetkommission de» Reich»- tags wieder einen Zusammenstoß zwischen dem Kriegsminister und der Sozialdemokratie. E» war bei der Beratung d»S HeereSetatS. Die Sozialdemokraten wünschten Auskunft über die Behandlung der Reservisten bet den vorsährigen Hebungen des Beurlaubtenstandes. Sie stützten sich auf Berichte ihrer Presse über unglaubliche lleberanstrengungen, die in ungewöhnlich zahlreichen Füllen vorgekommen sein sollen und warnten vor weiteren Ueberspannungen deS kriegsmäßigen Charakter» solcher Hebungen. Insonderheit zogen sie eine größere Uebung von Beurlaubten de» XI. Ar meekorps in Thüringen im vorigen Spätsommer heran, bet der «S angeblich «ine ganze Anzahl Toter und viele Schwer kranke gegeben Hütte. Da« war nun der Militärverwaltung offenbar ein sehr erwünschter Anlaß, einmal mit allem Nachdruck den fort- gesetzten Sensationsnachrichten der sozialdemokratischen Presse über schlechte Behandlnng von Reservisten und über Heber- anstrengung der Soldaten bei Uebungen entgegenzutreten. Sie stellte zunächst sehr wirkungsvoll die Tatsachen einander gegenüber, daß in Frankreich die Beurlaubten wesentlich länger als bei un» zu Uebungen herangezogen würden. Dann aber schilderte Generalmajor Wild von Hohenborn, der Sprecher des KriegSministerium» die einzelnen Anord nungen der angeblich so Übel verlaufenen Thüringer Be- urlaubtenübnng. Das sie kriegsmäßig angelegt worden sei, gab er zu. Da« sei auch ihr Hauptzweck gewesen. Mann schaften und Pferde, teilweise unzugerittene Pferde, hätten auf ihre Leistungsfähigkeit im Ernstfälle geprüft werden sollen. Und da» Ergebnis der Prüfung sek ein geradezu glänzendes gewesen. Natürlich habe e» Fußkranke und Marode gegeben, aber da« sei doch bei solcher Uebung wohl zu erwarten gewesen. Die Zahl der Nachzügler, die für jeden einzelnen UebungStag genau feftgestellt wurden, und gestern auch den Abgeordneten mltgeteilt wurden, sei ver- hültniSmäßig so gering gewesen, baß die Frische und Leistungs kraft der Reseroistentrupp? vollste Anerkennung verdiene. Die gegenteiligen sozialdemokratischen Angaben hätten sich al« völlig unbegründet herauSgestellt. Der Kriegsminister selbst bestätigte diese Angaben. Gr hat selbst den Uebungen, denen in milttärischrn Kreisen al» wichtigen versuchen besondere Bedeutung beigemeffen «vor- den ist, betgewohnt und deshalb die Fürsorge und Be handlung der Reservisten au« nächster Nähe kennen ge lernt. Ueber die Bortrefflichkeit der Leistungen bei den an strengenden Uebungen seien sich all« Offiziere einig gewesen. Nun hatte auch der sozialdemokratisch« Abgeordnete NoSke, der diese ganze Debatte heroorgerufen hatte, die Thüringer Reserveübungen au« der Näh« gesehen, angeblich durch Zu fall, auf einer Agitation-reife in der Gegend. Aber sein« Behauptungen von den vielen überanstrengten Nachzüglern ließen sich angesichts der amtlichen Krankenziffern der Militär verwaltung nicht ansrecht erholten. So sprangen denn auch die Vertreter der bürgerlichen Parteien dem Kriegsminister gegen die Sozialdemokratie bei. Niemand wünscht ja eine gesundheitsschädliche Ueber- anstrengung der Soldaten, und am allerwenigsten der älteren Jahrgänge der Reservisten. Aber daß sie bet den wenigen militärischen Uebungen, zu denen sie etnberufen werden, auch ihre letzten Kräfte anstrengen, ist allerdings eine berechtigte Forderung der Militärverwaltung. Und daß solche Uebungen möglichst kriegsmäßig durchgeführt werden, auch wenn da» anstrengender al» frühere Manöver spielereien ist, muß gleichfalls im Interesse der Sicherheit de» Vaterland«» verlangt werden. Daß das von den bürger lichen Parteioertretern mit Bestimmtheit betont wurde, hat hoffentlich einigen Eindruck auf die Sozialdemokratie gemacht. Freilich, die Sozialdemokratie braucht ihre Sentimen talitäten, untermischt mit Urbertreibungen und Entstellungen für ihre antimilitartsttschen Agitation»zwecke. Eben darum aber sollten die bürgerlichen Parteien, wie gestern, so immer Schulter an Schulter mit der Heeresverwaltung den guten Geist unsere» Militär», di« Manöverierfähigkeit unserer dienenden und beurlaubten Mannschaften verteidigen. ES handelt sich um hohe Güter. Wenn erst im eigenen Lande die Achtung vor den Leistungen unserer Soldaten schwindel, wie lange möchte ,» dauern, bi» auch das Außland den Respekt vor unserem schützenden FrtedenSwall, vor unserem Heere verlöre? l Brnnuenvergiftung. Die französische Presse regt sich eben wieder ein mal mächtig über deutschen Chauvinismus auf. Den Anlaß dazu gibt ihr ein Festabend, den vor einiger Zeit der „Hilfsbund gegen die Fremdenlegion" — nicht zu verwechseln mit dem „Hauptschutzverband gegen die Fremdenlegion" — in Berlin veranstaltete. Es war ja nicht gerade geschmackvoll von der Festleikung, in einer Pantomime „Tie Wacht ant Rhein" die Erschießung eines Deserteurs vorführeu zu lassen. Aber diese Sünde wider den guten Geschmack wird von den Nationalisten jen seits der Vogesen — den offenen und verkappten — flugs in einer Sünde wider die internationale Verträglichkeit verkehrt. Aus dem Deserteur wird ein leibhaftiger Fran- zose, und da die Erschießung des Entlaufenen von Sol daten des Kaiser-Franz^-Gardegrenadier-Regiments bärge- Km goldenes Mutterherz. Roman von Erich Ebenstein. 7 »Ein heißer Blick, ein stürmisches Wort genügt, um das Weib zu blenden, wenn seine Zeit gekommen ist. Und er? Wel cher Mann könnte Assuntas Schönheit sehen und sie nicht zugleich für sich begehren?" Erging einigemal« hastig hin und her, warf sich dann auf das Sofa und vergrub das Gesicht in den Händen. Ein stöhnendes Schluchzen erschütterte plötzlich seinen Körper. Frau Lore saß da mit großen, entsetzten Augen, wollte Nicht begreifen und — begriff doch. Lange Zeit blieb es stumm zwischen beiden. Peter Lott wurde endlich still. Seine Haltung war müde und in sich zu- jammengesunken wie die eines Greise«. Dann stand Frau Lore auf, trat zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter. „Sei ein Mann, Peter. GS tut weh — aber eS ist unser Leider LoS: hergeben zu müssen, was un» dar Liebste rst. Du und ich, wir beide haben kein Glück in der Ehe gefunden, die große Liebe ist — an uns oorübergegangen. Nun sind wir alt, aber — nicht unnütz. Denn die Jugend braucht uns „Hörst Du? Sie braucht uns — und darin liegt nun die Erfüllung unserer Sehnsucht. Dadurch wird «S warm und hell um un». War der Tag trüb und neblig, der Abend bringt «n» Sonnenschein durch da» Glück und ote Liebe derer, die jung sind. Gelt, Du verstehst mich?" Peter Lott rührte sich nicht und die Frau fuhr fort zu sprechen, leise und eindringlich mit suggestiver Kraft. „Du wirst un« helfen, weil Du Assunta lieb hast, und weil sie niemand hat als Dich und mich in dem Kampf, dem sie entgegengeht. Du wirst Dich um Lanzendorf erkun digen und ihn zu uns bringen, wenn diese Erkundigung gut ausfällt. Den ersten Sturm bei Han» nehme ich auf mich. Dann wollen wir nicht an un», sondern nur an die Jugend denken. Wie glücklich sie auch sein mögen, unsere Liebe soll sie noch reicher machen. Rudi führt mir eine zweite Tochter zu end In Lanzendorf hoffe ich einen zweiten Sohn zu finden. fVvapchl Nur den macht da» Atter arm und einsam, der den Weg verliert zur Jugend hinüber, der sich selbst aus schließt von ihrem Leben. Wir beide wollen da» nicht, gelt?" Draußen klingelte es. Frau Lore ging, um zu öffnen. TS war Assunta, die strahlend und schön wie der jung« Tag in die verräucherte Stube des alten ManneS kam und sich stür misch an seine Brust warf. „Onkel Peter - ich bin so glücklich — so schrecklich glück» lich, daß Du'S gar nicht begreifen kannst. Mama hat Dir alles erzählt, nicht wahr? Und Du freust Dich mit Mir, ja?" „Ja — ich freu' mich mit Dir," sagte Peter Lott mit schmerzlichem Lächeln, während sein umflortes Ange an dem runden, rosigen Gesicht hing. „Und wirst mir helfen, gelt?" Lieber, lieber Onkel Peter!" Sie küßte ihn unbefangen auf die schmalen Backen, mährend ihm zumute war wie dem heiligen Laurentius auf dem glühenden Rost und er doch nicht wagte, sich freizumachen. Dann erzählte sie von Ferry Lanzendorf. Wie gut er sei. Wie er sie liebe, — närrisch, abgöttisch schier. Wie er nicht» andere» mehr denke al» sie und immer Ne, die sobald al- möglich sein Weib jein sollte. „Und schön ist er, wie «in Gott!" rief sie. „Ihr werdet schon die Augen aufreißeu! Da» Haar so schwarzgelockt, und die dunklen Augen so blitzend, al» wär' ein Stückchen Sonnenstrahl drin festgewachsen. Gr freut sich schon so sehr auf Euch. Und wird Euch liebhaben — gewiß i Seine eigen« Mutter, au» der macht er sich nicht viel, sie ist so kalt und gleichgültig. Lebt da irgendwo in Preußen bei Verwandten, ich glaube, er hat sie zehn Jahre lang ntchtgesehen. Gelt, Mamaschi, Du wirst'» ihm zeigen, was eine Mutter sein kann? Du Beste! Allerbeste! Einzige!" Eine stürmische Umarmung, heiße Küsse, die Frau LoreS bleiche» Gesicht in rosigen Glanz tauchen. Dann fährt Assunta fort: „Und vornehm ist Jerry wie ein Graf mit sechzehn Ahnen! Immer da» Beste, Feinste kann ihn befriedigen. Gar für mich! Da ist ihm nicht« gut genug Werdet Ihr e» glau ben, daß er ganz «inpört ist über mein« einfachen Kleider? „Dich werd' ich anziehen. Kleine, wie «ine Prinzessin!" sagte er gestern, al» wir un» zufällig einen Moment trafen, „paßt nur auf — die Augen werden diese dummen G'r aufreißen, wenn sie erst sehen, waS ich auS Dir mache I" „Und woher?" fragte Peter Lott, „ist er so reich?" „DaS weiß ich nicht. Ich glaube, er nimmt viel ein von der Anstalt, deren Direktor er ist." „So." „Ja. Obwohl er e» gar nicht gerne ist. Nämlich da» Thea ter und alle», waS damit zusammen hängt, haßt er geradezu. Sein Traum ist nur ein stilles Familienglück. Er will eine Villa mieten ganz im Grünen — natürlich nahe bei Euch, Mama, dort wollen wir unser Nest bauen, und niemand soll hinein dürfen, sagt Ferry Ihr selbstredend ausgenommen. Nur diese Spießbürger nicht, die sich überall an ihn hängen möchten — ach, er ist solch ein herrlicher, besonderer Mann! Ganz anders al» alle, die ich kenne! Immer voll Scherz, voll Heiterkeit, gar nicht» in ihm von diesem schweren Ernst, der das Leben immer ntederdrückt." „Ich glaube, das macht, weil er viel herumgekommen ist und gar keinen Respekt hat vor Bühnenweisheit. Damit macht mir keiner bange!" lacht er, wenn die Rede darauf kommt. „Man muß da» Leben immer scherzhaft nehmen." Sie lachte und warf dann die Arme in die Lust. „Herrgott, wenn Ihr wüßtet, wie wohl das tut, daß ich nun endlich reden darf von ihm!" Frau Lore und Peter Lott hörten schweigend zu und ver suchten, sich auS Assuntas Reden ein Bild deS ManneS zu machen, der so unvermutet in ihren LebenSkreiS getreten war. Assunta erzählte dann noch ausführlich, wie sie einander kennen gelernt hatten Bei der letzten Kunstausstellung, die Assunta in Begleitung ihrer einstigen Klavierlehrerin besuchte, war'» gewesen Er kannte Fräulein Weghuber, ließ sich Assunta, vorstellen und wich nicht mehr von ihrer Seite. Zwei Tage später, al» sie Einkäufe in der Stadt machte, traf sie ihn wieder, und von da an wurden e» schon feste Verabredungen. Gr brachte heraus, wann sie ihre Einkäufe besorgte, und er wartete sie regelmäßig irgendwo. „Ich wußte wohl, daß es eigentlich nicht recht fei," meinte Assunta zuletzt, „aber eS ist unmöglich, ihm etwa» abzufchlagen, wenn er darum bittet ! Ihr werdet da» selbst begreifen, wenn Ihr ihn kenn« * SSI SV