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2SS040, die Liberalen 244718 und die Sozialdemokrat« 22V S3S Stimmen gegen 188 «SS. btjw. 289 SS7, beztv. 170590 Stimmen im Jahre 1911. -ottan». In Haager Friedenskreisen hat der Wexikokrirg einen niederschmetternden Eindruck gemacht, besonder- des halb, weil Wilson bisher der mächtigste Gönner der in ternationalen Friedensbewegung war. Noch kurz vor dem Ausbruch des Krieges beantragte er bet der hollän dischen Regierung die Beschleunigung de- ZusammentrtttS der dritten Friedenskonferenz. Der Krieg i« Mexiko. Ueber die neuesten Ereignisse in Mexiko liegen nur sehr spärliche Meldungen vor. Die Amerikaner scheinen die kriegerische Aktion mit der Besetzung von Veracruz zunächst für beendet zu halten. Wie sich jetzt nach u,td nach herausstellt, sind die Verluste der UnionStruppen bet der Besetzung doch größer gewesen, als ansang- an gegeben wurde. Inzwischen scheint sich Huerta in aller Ruhe zum Kriege vorzubereiten. Er hat dem amerika nischen Geschäftsträger O'Shaughnessy seine Pässe zuge stellt und hat einen Aufruf an die Mexikaner erlassen, der, wie wir schon gestern vorauSsagten, nicht nur von den regierungstreuen Mexikanern, sondern auch von den Anhängern Carranzas mit jubelnden Demonstrationen begrüßt worden ist. Man wird also jetzt zweifelsohne mit einem Krieg zwischen der Union und dem ge einigten Mexiko zu rechnen haben. Während in Mexiko ungeheure Erregung gegen die Bereinigten Staa ten herrscht, bemüht sich der amerikanische Admiral Fletcher vergeblich , einen mexikanischen Befehlshaber ausfindig zu machen, mit dem er im Interesse der Humanität über die Einstellung weiterer Kämpfe ver handeln kann. Der Befehlshaber von Veracruz, General Maas, ist nirgends aufzutreiben, denn nach alter guter mexikanischer Sitte hat sich Herr Maas schleunigst seit wärts in die Büsche geschlagen, als das Geschäft in Veracruz schief ging. Dieser Fall ist typisch für Mexiko. So weit die Amerikaner auch Vordringen werden, im mer werden sie nur mit untergeordneten Elementen zu sammenkommen, denn die Führer verschwinden stet- zur rechten Zeit, um dann — immer zu einer dem Feinds unerwünschten Zeit — recht unliebsam wieder aufzutau chen. Das ist alte mexikanische Kriegstaktik. — Nach einer Meldung aus Veracruz bereitet General Maas, der Be fehlshaber der mexikanischen Truppen, einen Angriff auf Veracruz vor mit Verstärkungen, die er von Puebla erhalten hat. Ueberraschuug in Washington. Die Nachricht, daß der Rebellen-General LarranM, die Besetzung von Veracruz als einen feindlichen Akt gegen die mexikanisch« Nation betrachtet, hat die Washing- toncr amtlichen Kreise sehr überrascht, da Präsident Wil son zuvor erklärt hatte, daß die Feindseligkeiten nicht gegen das mexikanische Volk gerichtet seien und die ameri kanische Regierung hoffte, daß die mexikanischen Insur genten sich nicht in die Verwicklungen einmengen wür den. Abgesehen von der Besetzung von Veracrnz beab sichtigt die Regierung gegenwärtig kein Vorgehen, doch geben Persönlichkeiten, die das Vertrauen der Regierung besitzen, zu, daß ein Zusammenwirken Huerta- und Carranzas jederzeit die Pläne der amerikanischen Regierung vollständig ändern kann. Am Schluß seiner von uns bereit- gestern kurz er wähnten Erklärung fordert General Carranza den Präsi denten Wilson auf, die Feindseligkeiten einzustellen, den amerikanischen Truppen die Räumung von Veracruz zu befehlen und seine Forderungen sür die Vorgänge in Tampico der konstitutionaltstischen Regierung gegenüber zu formulieren, die sie im Geiste der Gerechtigkeit und Versöhnung prüfen werde. In der Antwort deS Präsidenten Wilson auf die Erklärung dxs Rebellengenerals Carranza wird wiederholt, daß das Vorgehen in Mexiko nur gegen Welrau88t6llun8 für «l»e ' vucusLWkikvL st« onzpmscüLN LVNSIL Ligen« Qdbluäe sremäor Sküeron 80K0LkävSSIk:l.l.vkI6Lk» Leetlied« Vereoikalkungen vraeeer V,rAvitGua«»p«rIc Huerta gerichtet sei und daß die Souveränität und Un abhängigkeit de- mexikanischen Volke- in jeder Weise geachtet werden solle. Die Bereinigten Staaten hätten nicht den Wunsch, da- njexikanische Volk zu beherrschen. Sie müßten absr ihre rechtmäßig« Forderungen denen gegenüber durchsetzen, die gegenwärtig die Herrschaft hätten. — Nach einer Konferenz im Weißen Hause er klärte der Sekretär de- Ministerium- deS Innern, Präsi dent Wilson werde später eine Erklärung über die defi nitive Politik gegen Mexiko erlassen. — Nach einer Mel dung der „Köln. Atg." rechnet man mit dem Rücktritt de- Staatssekretär- Bryan, der der gestrigen Beratung de- Präsidenten mit dem Marine- und Kriegs sekretär nicht mehr beiwohnte. Sein Nachfolger dürfte der Minister Lane werden. ES verlautet, daß der Schutz der Amerikaner in Mexiko dem deutschen Gesandten über- tragen wurde. Eine Bestätigung konnte bisher nicht er- langt werden. Die Amerikaner in Veracruz. Konteradmiral Badger meldet, daß die Mexikaner während der vorgestrigen Kämpfe wiederholt die Par- lamentärflagge nicht achteten. Gestern sind nur noch wenige Schüsse gefallen- Die Amerikaner beherrschen die Stadt. Die Amerikaner nahmen die Schanzwerke drei Meilen landeinwärts von Veracruz ein. DaS KrtegSamt in Washington hat erfahren, daß sich die Reb e llen bei Tampico mit d en Anh ändern HuertaS gegen die Amerikaner vereinigt haben. Im Laufe des Tages liefen ferner noch folgende Meldungen bei uns ein: )( Washington. Präsident Wilson erklärte heute, Amerika stehe nicht auf Kriegsfuß mit Mexiko. Die Ope rationen beschränkten sich auf das Festhalten von Vera cruz und sein Weichbild. ES bestehe keine Blockade, und die auswärtigen Regierungen würden vorher unter richtet werden, falls eine solche eintreten werde. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Newyork: Das KriegSamt schlägt dein Präsidenten vor, sofort 400000 Freiwillige zn mobilisieren, nicht allein zur Verwendung in Mexiko, sondern auch, wie die „Eve- ning Sun" wissen will, um Japan die Opferfreudigkeit und Entschlossenheit der Union zu beweisen. )( Newyork. Admiral Doyle, der Befehlshaber der pazifischen Flotte, hat Befehl erhalten, mit seinem Kriegsschiffe nach Mazatlan zu gehen, um das Komman do über die dort versammelten amerikanischen Schiffe zu übernehmen. Die Stratzeukikmpfe 1« Beraeruz.v Z Paris. Der hier erscheinende „Newyork Herald" veröffentlicht interessante Einzelheiten über die Straßen kämpfe, die sich in Veracruz abspielten. Darnach stürm ten gestern verschiedene amerikanische Schiffsleutnants, unter ihnen der Sohn deS Kontreadmirals Badger, mit einigen Soldaten das von Mexikanern bewohnte Hotel „DeS Diligencia", von wo aus die Mexikaner auf die in den Straßen vorübergehenden Amerikaner geschossen hatten- Die Amerikaner schlugen mit den Gewehrkolben da- Tor ein und bei dem entstehenden Handgemenge wurden 6 Mexikaner getötet und eine ganze Anzahl ver- letzt. Man fand in dem Hotel verschiedene amerikanische Damen, die gefangengehalten waten, sich aber trotz dem der Pflege ihrer verwundeten Feinde widmeten. )( Veracruz. Ein amerikanischer Marinesoldat wurde heute in der Dunkelheit von einem auf Posten stehenden amerikanischen Matrosen erschossen, der in der Aufregung vergessen hatte, den Marinesoldaten dreimal anzurufen. * Galveston. Der zu dem mexikanisch-amerikani schen Konflikt entsandte Sonderberichterstatter der „Tcle- graphen-Union" meldete gestern von Bord des vor Vera cruz vor Anker liegenden amerikanischen Flaggschiffes „ArkansaS" durch Funkspruch über die Lage in Veracruz folgendes: Die Nacht ist ruhig verlaufen. Tie Stadt und ihre nächste Umgebung steht nunmehr u^ter vollständiger Kontrolle der Amerikaner. Tie Gesamtzahl der Verluste der amerikanischen Truppen in den Kämpfen der beiden letzten Tage beträgt 11 Tote und 55 Verwundete. Die von Admiral Fletcher gelandeten Marjnetruppen beherr schen die Bahnlinien auf eine Entfernung von 10 Meilen landeinwärts. Bon dem Oberbefehlshaber der mexika nischen Truppen, General Maas, fehlt bisher jede Nach richt, man weiß nicht, was aus ihm und seinen Truppen geworden ist. Das mexikanische Kanonenboot „Progre so", da- sich im Hafen von Veracruz mit tausend mexi kanischen Matrosen und Infanteristen befindet, ist von den Amerikanern beschlagnahmt worden. Die Besatzung befindet sich in Kriegsgefangenschaft, da niemand landen darf. Die L«re »et Tampico ist für dis Amerikaner nicht so günstig wie vor Veracruz. Die Nachrichten von der Bereinigung der Rebellen und mexikanischen Regierungstruppen vor Tampico bestätigen sich. Das amerikanisch« Kriegsdepartement hat gestern Depeschen erhalten, daß die Konstitutionalisten und mexi kanischen BundeStruppen ein Zusammengehen vereinbart haben, um den amerikanischen Operationen erfolgreichen Widerstand leisten zu können. Kriegsdepartement und Marineamt haben daher ihre Pläne schleunigst geändert und es gehen ausreichende Truppenverstäriungen in Eil märschen an die mexikanische Nordgrenze ab. Ter Kom- Mandant der amerikanischen Streitkräfte vor Tampico, Admiral Mayo, meldet, daß 1800 amerikanische Flücht linge aus den amerikanischen Kriegs- und Handelsschiffen untergebracht worden sind. Die Kommandanten der dcutschen und englischen, vor Tampico liegenden Kriegs schiffe leisteten bei der Uebersührung der Flüchtlinge an Bord wertvolle Hilfe. «exllaKikcher «taf-ll t« TexaS k * Newyork. Eine in letzter Stunde ouS San Antonio in Texas eingetroffen« Depesche bringt die überraschende Meldung daß die Mexikaner offenbar an j der Südgrenze der vereinigten Staaten ein offensives Vorgehen beabsichtigen. Eine ganze Anzahl Militärzüge aus Chihuahua und anderen Orten werden auf Auarez konzentriert und riesige Mengen Proviant werden in dieser Stadt für die Mexikaner aufgestapelt. — Von irgendwelchem positiven Erfolg könnte ein mexikanischer Vorstoß dieser Art natürlich nicht sein. Offenbar rechnet man in Mexiko aber mit dem moralischen Eindruck, den ein solcher kühner Plan Hervorrufen müßte. Voraus sichtlich werden alle im Staate Texas sichenden Truppen mobilisiert und an der mexikanischen Grenze zusammen- gezogen tverden. )( Juarez. Eine Abteilung mexikanischer Regie- rung-truppen zerstörte in Piedra- NegraS gegenüber der mexikanischen Grenze die Maschinen in der Eisen bahnwerkstätte, sprengte die Weichen in die Luft und nahm die Instrumente auf dem Lelegraphenamte weg Eine amerikanische Grenzpatrouille verhinderte sie, dar mexikanische Ende der internationalen Brücke in die Las! zu sprengen. )( Washington. Spät eingetroffene Nachrichter deS amerikanischen Konsuls Klarother besagen, daß sich namentlich in der Umgegend von Chihuahua, - wo viele Amerikaner wegen Ihrer bedeutenden Geschäftsinteressen sich entschlossen haben, zu bleiben, eine ivachsende Gärung und eine antiamerikanische Stimmung bemerkbar mache. Das eiiglische Köaigspaar i» Paris. Der König von England hat gestern im Museum für Kunstgewerbe die retrospektive Ausstellung deS eng lischen Kunstgewerbes der letzten 20 Jahre eröffnet. Er stattete dann dem englischen Spital Levallois einen Be such ab. Nicht ganz zufrieden mit den englischen Gästen ist nur das Künstlerpersonal der Großen Oper, das in den zur Aufführung gelangten Opern- und Ballettfragmentcn rnitwirkte. Die Etikette verbietet, Beifall zu klatschen, wenn das Königspaar es nicht tut. Dieses aber rührte, nach einem Pariser Bericht der „Boss. Ztg", während der ganzen Vorstellung keinen Finger. Der Vorhang ging deshalb nach jeder Programmnummer inmitten eines tiefen, beängstigenden Schweigens nieder, an das Pariser Bühnenkünstler nicht gewöhnt sind, und dis Regisseure sowie der Leiter der Oper Herr Bronssau selbst mußten die bestürzten und gekränkten Künstler darüber beruhigen, daß der vollkommene Mangel an Beifallskundgebungen deS Saales nichts anderes bedeute als englische Gewohnheiten, die von den französischen verschieden seien. Die imschttldi-eu Raffe«. Als vor einigen Wochen der Plan auftauchte, den Dreiverband zn einem Dreibünde ausMgestalten, da haben die Russen nicht minder als die Franzosen die sen Vorschlag mit Entzücken begrüßt. Ja, es hieß damals sogar, der Bündnisplan sei zuerst in Rußland entstanden, und Herr JSwolski- des Zarenreiches Botschafter an der Seine, sei sein eifrigster Förderer. Jetzt, da die Briten deutlich abgewinkt haben, will natürlich keiner die Va terschaft des gescheuten Planes bekennen. Das amtlich« Petersburger Nachrichtenbnreau weist nämliH eine „Um bildung der Tripelentente in eine Dripelalttance" über schriebenen Artikel der Wetschernaja Wremja zurück und erklärt: „Die russische Regierung, die in der Lat stets dis lebhaftesten Sympathien sür ein beständiges Engsr- knüpfen der Rußland, Frankreich und England einigen den Bande hegt und in der immer engeren Verbindung dieser Staaten ein Unterpfand sür den Frieden Europas erblickt, hat dennoch niemals die Frage einer Umbil dung der Entente in ein Bündnis aufgeworfen. Unter diesen Umständen hatte die englische Regierung keine Ge legenheit, gegenüber dem Vorschläge des russischen Mi nisteriums des Aeußevn betreffend eine Umbildung der Entente äußerste Kälte zu zeigen, wie die Wetschernaja Wremja behauptet, denn ein solcher Vorschlag ist gar nicht gemacht worden." — Ein formeller Bündnisantrag wird ja auch in Petersburg wohl kaum schon ausge. arbeitet worden sein. Aber daß vor allem Iswolski den Dreiverband gar zu gern im Sinne der „Einkrei- KtsstvereWplle üeckken Damen, dl« «in« systematisch« Haar. undKopfpflea« als heilig« Bflicht ansehen. Verschwundene Pracht beklagen, schafft kein Härchen zurück. SS liegt ganz bei Ihnen, beizeiten für die Erhaltung des schönsten Schmuckes, de- prachtvollen Haare- zu sorgen. Schenken Sie volles Vertrauen dem berühmten —. vilvralles »irken Nsanvsrser Gebrauchen Sie es regelmäßig und freu« Sie sich Über seine belebend« Wirkung auf den Haarwuchs. Ihr Haar wird voll und geschmeidig werd« und Kopfschuppen, Jucken und Haarausfall verschwinden. Sie werden glücklich sein in dem Gefühl, Uhren Haarschmuck durch vr. Drall«'- Btrken-Wasfer, da- Arzte und Laien loden und anwenden, zu erhalten. Sie kaufend»!echt«ve.»raOe «Vtekeil-WaNert«Dro^eNe»,«or- Self«»,«IchLst«» k «pochet»^