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Riesaer G Tageblatt irrrb Anjeiger Meblatt «nd MMer). Lelegramni-Adresse: 6 IFernsprechstell« .Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. für die König!. Aintshauptmannschaft Großenhain, daS König!. Amtsgericht und den Nnt der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 92. Donnerstag, 23. April 1914, avends. 67. Jahrg. »> - > Daö Niesaer Tageblatt erscheint jeden Tag obeitdS mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Biettel,ührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark VO Psg., durch unsere Träger frei ins HauS 1 Mark 68 Psg., bei Abholung am Schalter der kalserl. Postairstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Bricsträaer frei «iS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MvnatSabonnenieiitS werden angenommen. Anzeigen-Aimahmc siir die Nummer des Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis siir die kleingespaltene S3 »um breite KorpuSzcile 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Hatz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st rabe5K — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Niesa. Freibank Gröba. Arettag, -en 21. April 1914, vormittags 8 Uhr, wird rohe« Rindfleisch ver kauft. Preis 50 Psg. für >/» icx. Der Äemeiudevorstand. Gt 4 Msiir da» „Riesaer Tnsedlalt" erbitten wir UN» bi« spätesten» vormittag- V Ahr de« jeweiligen Ausgabetages Die «eschiiftsftelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 23. April 1914. 7-* Jeder große Betrieb ist ständig bemüht, mit den Ansprüchen seiner Abnehmer auf gleicher Höhe zu bleiben und sich stet» in technischer Beziehung zu vervollkommnen. In ganz hervorragender Weise kann man da» von der hiesigen Bergbrauer et Riesa, Aktiengesellschaft, be haupten. Neben den vielen Neuerungen, die in den letzten Jahren betriebsfertig wurden und die an sie geknüpften Erwartungen glänzend erfüllten, ist die Bergbranerei jetzt auch zur modernen Ausstattung ihrer Keller übergegange». Heute sahen wir Riesenlanks aus Stahl durch die Stadt transportieren, welche die jetzigen Holzbottiche ersetzen sollen. Die Tanks stammen aus den Werkstätten der Schwelmer Eisenwerke Müller L Co., A.-G., Schwelm i. Wests, und gelangen vorläufig in einer Anzahl von 6 Stück ü 70 Iii zur Aufstellung. Bon hervorragenden Fachmännern ist diese Neuerung glänzend beurteilt und man hofft durch diese den stets steigenden Anforderungen noch mehr als bis- her gerecht werden zu können. —* Das im Jahre 1880 begründete, weithin bekannte und renommierte Friseur-Geschält des Herrn Paul Blumenschein, Wettinerstraße 35, hier, ist heute in den Besitz des Sohne« de« bisherigen Inhaber-, Herrn Rudolph Blumenschein übergegangen. AuS kleinen Anfängen hat eS der Begründer der Finna verstanden, durch rastlosen Fleiß und Liebe zu seinem Berufe sein vielseitiges Geschäft zu dem heutigen achtunggebietenden Umfange emporzubringen. Herr Blumenschein jr., der seit vielen Jahren im Geschäft de« DaterS tätig ist und vorher in bedeutenden Geschäften des In- und Auslandes seine Erfahrungen bereichert hat, wird gewiß alle» tun, um daS Ansehen de« Geschäfts zu bewahren und eS auf der bisherigen Höhe zu erhalten. — Die gestrige 14. ordentliche Generalversammlung der Elektrizitätswerke-Betriebs-Aktien- gesellschaft inRtesa,inder5 Aktionäre 488 Stimmen vertraten, genehmigte ohne Debatte da» Rechnungswerk für 1913, setzte die vorgeschlaaene Dividende auf wieder 8°/» (auf da« um 200000 Mark auf 800000 Mark erhöhte Aktienkapital) fest, entlastete die Verwaltungsorgane und wählte turnuSgemäß die auS dem AusstchiSrate ausscheidende Herren Direktor Dr.Stoeffel (Dresden) und Rechtsanwalt Dr. Gustav Mende (Riesa) sofort wieder. — Wie die Vermal- tung mittetlte, haben die ersten Monate des neuen Ge schäftsjahre« ein günstigeres Ergebnis als die des Vorjahres erbracht. —* Man schreibt unS: Im Hotel Höpfner gelangt Sonntag abend das Schauspiel „Die Verlorenen", ein Sittenbild, zur Aufführung. In dem Stück begegnet Mi« ein Werk von der Art deS Schauspiels „Die Schiff brüchigen". Aber wenn in den Schiffbrüchigen gar zu ungeschminkt, vielleicht sogar mit einer gewissen Betonung des Brutalen, da« Thema behandelt wird, so ist bei den Verlorenen gerade da« Gegenteil der Fall, ohne daß dabet die erzieherischen Absichten des Stückes litten. In den Verlorenen wird in feiner, manierlicher Weise, dem guten Geschmack entsprechend gesagt, wa« in den Schiffbrüchigen in derber, mitunter unsympathischer Art zum Ausdruck kommt. Die Verlorene» tragen der guten Sitte, der Aesthetik dec Bühne Rechnung, wa» in den Schifft»-üchigen nicht immer der Fall ist. Und ferner: In den Verlorenen finden wir eine spannende Handlung, eine gut und folgerecht aus- gebaute Fabel, die da» Weik zu einem Bühnenstück macht, so daß e» nicht bet einem dozierenden Vortrag bleib». (Siehe auch das Inserat.) —* Kiel rett er« Spezialitäten-Arena auf dem hiesigen Schützenplatz eröffnet in diesem Jahre mit ihren Vorstellungen am Sonnabend abend, Sonntag nach- mittag und abend, die Sommersatson. Näheres ist au« dem dte»bez. Inserat in vorliegender Nummer zu ersehen. —* Die große Vermehrung de« deutschen Heere«, die durch die Bestimmungen de» neuen Wehrgesetze« eingetreten ist, zwingt auch die deutschen Vereine vom Roten Kreuz zu erweiterten Maßnahmen. ES gilt, die bisherigen Or ganisationen der HilfStätigleit im Krieg« in dem Maße zu verstärken, wie es der vermehrte Mannschaftsbestand der deutschen HeereS erforderlich macht. Um dieser au-gewöhn lichen Aufgabe zu genügen, bedürfen aber die deutschen Vereine vom Roten Kreuz weit bedeutenderer Mittel, al« ihnen gegenwärtig zu Gebote stehen. Um einen Teil dieser Mittel aufzubringen, soll i» diesem Jahre in allen Gauen deS Deutschen Reiches ein Roter-Kreuz-Tag ver bunden mit einer Roten-Kreuz-Sammlung abge- halten werden. Für dieses große Unternehmen hat sich ein ReichsauSschuß mit dem Sitz in Berlin gebildet, der die Vorstände sämtlicher Landekvereine vom Roten Kreuz aufgefordert hat, in ihren Bezirken an einem noch zu be stimmenden Tage eine Rote-Kreuz-Sammlnng in die Wege zu leiten. Der Beginn der Sammlung ist auf de» 10. Mai (Gedenktag de« Frankfurter Frieden») festgesetzt morden. Im Königreich Sachsen hat sich zur Vorbereitung dieser Roten-Kreuz-Sammlung ei» ZentralauSschuß au» den Direktorien und Vorständen vom Roten Kreuz und Albert-Verein gebildet. Der Vorsitzende- de»'ZentrakauS- schuffeS ist Se. Exzellenz Wirkt. Geh. Rat L. Graf Vitz thum v. Eckstädt, Vorsitzender im Direktorium de« Säch sischen LandeSoereinS vom Roten Kreuz. DaS Königliche Ministerium deS Innern hat die Genehmigung zur Ver anstaltung der geplanten Sammlung erteilt. I» einer am 2. März in Dresden abgehaltenen Sitzung ist der ZentralauSschuß siir den Roten-Kreuz-Tag 1914 in Sachsen zusammengetrelen. Den Vorsitz für den Ortsausschuß in Riesa hat Herr Bürgermeister Dr. Scheider übernommen. In Niesa soll der Rote-Kreuz-Tag Sonntag, den 17. Mai stattfinden, und zwar in Gestalt eine« Blumentages. — Der Finanzdeputation der Zweiten Kammer wurde von der StaatSregiernng Auskunft gegeben über den Stand der Radiumforschung in Sachsen. Da nach haben insgesamt über 1000 radioaktive Einzelbestim mungen fester und flüssiger Körper stattgefunden, die er geben haben, daß in Sachsen eine große Anzahl radioaktiver Wässer vorhanden sind. Unter diesen besitzen die Wässer von Brambach und die Wässer auf dem Ma x Semmler Stölln in Oberschlema eine ganz hervorragend hohe Radioaktivität, gegen welche die Radio aktivität aller anderen untersuchten Wässer in den Hinter grund tritt. —* Wir werden gebeten, auf den morgen Freitag, 8^/z Uhr abends, statlfindenden Vortragsabend der neuen deutschvölkischen Partei aufmerksam zu machen. Herr Generalsekretär Henningsen-Hamburg wird wichtige Fragen unseres Volkstums und WirschastSlebenS behandeln. — Der Landesverband Sachsen der deutschvölkischen Partei hält nächsten Sonntag, den 26. April, in Dresden einen außerordentlichen Ver- bandStag ab. — In letzter Zeit werden von einer Düsseldorfer und Wiesbadener Firma häufig Si se nbah n g ü tertar t fe oder Zusammenstellungen von Eisenbahngütertarifen zum Kauf angeboten, deren Inhalt in keiner Weise den dafür geforderten Preis rechtfertigt. Meist enthalten die Tarifzusammenstellungen nur die amtlichen Tarishefte mit einigen ganz unbedeutenden Abänderungen des Anfanges und Ende». Leider ist «S der Eisenbahnoerwaltung nicht möglich, diesen Mißbrauch ihrer Veröffentlichungen auf Grund deS Urheberrechts an Schriftwerken zu belangen. Es ist deshalb besondere Vorsicht beim Kauf von Tarifen geboten und eine genaue Prüfung erforderlich. —* Der Landesverband Sachsen de« H a n s a b u n d eS veranstaltet am 20. und 21. Juni d. I. auf der Inter nationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik einen sächst chen Hansatag. — Am 25. Mai vormittags 10 Uhr findet zu Ehren des Geburtstages Sr. Majestät des Königs auch aus dem Truppenübungsplatz Königsbrück eine Parade über die dort anwesenden Truppenteile des 12. Ameekorps statt. Die Parade wird voni Kommandeur der 3. Division Nr. 32 Generalleutnant Edler von der Planitz abgenommcn und vom Kommandeur der 5. Jnfautcricbrigade Nr. 03 Generalmajor v. Gersdorff befehligt werden. ES nehmen teil: Jnfantcric- rettzmeuter Nr. 102 und Nr. 103, 3. Bataillon des Infan terieregiments Nr. 177, Maschiuengcwchrkvmpaguie deS Jnfan- fanteriercgimcnts Nr. 182, ein Zug des Husarcnrcgiments Nr. 20, die reitende Abteilung des FeldartillcricregimentS Nr. 12 und die 2. Abteilung des Fcldarlillcrieregiments Nr. 28 — im ganzen acht Bataillone Infanterie, drei Maschinengewehrkompaguicu, ein Zug Kavallerie, zwei Ab- tciluugeu Fcldartillcric. Aufstellung und Parademarsch er folgen hart nördlich des Lagers; der Zivilbevölkerung wird das Ansehen der Parade gestattet werden. > —88 Eine interessante politische Frage lag dem Säch- fischen Oberlandesgericht zur Entscheidung vor, nämlich diejenige, ob die Ortsgruppen des Arbeiter-Radsahrerbunde» „Solidarität" politische Vereine im Sinne deS ReichsvereinSgesetzeS sind. Das OberlandeSgrricht Dresden bejahte diese Frage. Ihr lag folgender Tatbestand zu grunde. In Reudnitz bei Ostritz wurde eine Ortsgruppe deS Arbeiter-Radsahrerbunde« „Solidarität", Sitz Offenbach, gegründet und als „Vertrauensmann" der Arbeiter Blümel gewählt. Dieser yahm Beitrittserklärungen entgegen, kas sierte die Beiträge ein und veranstaltete Versammlungen und Ausflüge nsw. Er unterließ eS aber, die Satzungen der Ortsgruppe sowie ein Mitgiiederoerzeichnis derselben bei der OrtSpolizcibehörde einznreichen, weil er der Ansicht war, daß die Ortsgruppe, der er vorstand, kein selbständiger Verein, sondern lediglich ein unselbständiger Teil de» Ar- beiter-RadfahrerbundeS sei. Auch behauptete er, nicht Vor stand, sondern lediglich Vertrauensmann der Ortsgruppe, die wirtschaftlich vom Hauptbund in Offenbach abhängig sein soll, zu sein. — Da» Landgericht Bautzen, daS als Berufungsinstanz die Sache zu prüfen hatte, war anderer Ansicht. ES erklärte die Ortsgruppe für einen selbständigen Verein im Sinne deS 8 3,2 des ReichsvereinSgesetzeS und was die politische Seite anbelauge, so führte da« Landge richt weiter aus, bilde die Ortsgruppe ein geschloffene« Ganze, die neben dem Radsport die Förderung der Inter essen der Sozialdemokraten bezwecke. — Gegen seine Ver urteilung legte der Vertrauensmann Revision beim Ober- landeSgericht Dresden ein, die mit folgender Begründung kosten pflichtig verworfen wurde: Das Oberlandesgericht sei eben falls der Rechisanschauung, daß die Ortsgruppe Reudnitz einen selbständigen Verein im Sinne deS BereinSgesetzeS darstelle. Der ganze Ausbau, die innere Organisation der Ortsgruppe und das von ihr betätigte VereinSlebeu be gründen diese Annahme, zninal die Ortsgruppe auf Grund der tatsächlichen Feststellungen auch ein selbständiges Kasten wesen besitze. Die Ortsgruppe sei zudem auch als. poli tischer Verein auzusehen und habe auf Grund de» ReichS- vereiuSgesetzeS Satzungen nnd Mitgliederverzeichni« bei der Ortspolizeibehörde einznreichen. Oschatz. Von, 1. Mai an wird auf den Strecken Oschatz—Strehla nud Oschatz—Mügeln—Wermsdorf bezw. Döbeln die 4. Wagenklasse eingeführt, die 2. Klasse kommt in Wegfall. Striegnitz bei Lommatzsch. Am Montag vormit tag wurde hier ein neues Schulgebäude geweiht. Lommatzsch. Der noch nicht 20 Jahre alte Schleifer, Siebmachcr und Stahlwarenhändler Rudolf Seidel wurde verhaftet nud dem Königlichen Amtsgericht zugeführt, weil er am Montag nachmittag in dem in hie siger Meißner Straße gelegenen Beegenschen Hause nach seiner Schwester Anna vcrw. Schneider ans einem Revolver geschossen hatte. * Meißen. Wie schon gemeldet, ist in der vorletzten Nacht die hiesige bekannte Nähmaschinenfabrik von Viesolt L Locke eingcäschert worden. Die Entstehung deS Feuer« ist, wie die Dr. Nachr. melden, offenbar auf eine Explosion de« ExhaustorS zurückzusllhren, durch die die Tischlerei in Brand gesetzt wurde. Mit Niesenschnelle verbreitete sich nun das Feuer. Die vielen brennbaren Stoffe gaben dem Feuer reichlich Nahrung. Unter großen Schwierigkeiten Anzeigen aller Art .ir'""" vorteilhafteste beste LerbreitW.