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stimmt war, stark» und weitgehende Wirkungen auf all« I Gtürnngen de» BlutumlaufeS auSzuüben." va» ist nun die entscheidende Frucht der neuen «ersuche und bereit erreichten Peilungen? Sie liegt darin, daß e» fortan möglich ist, den menschlichen Körper einer viel größeren und gleichmäßigeren Hitze auSzusetzen, al» die» bi»her ohne Schädigungen oder Gefahr einer Schädigung erreich« bqr war. Fortan wird man rheumatische Entzündungen, Gicht, tziheumati»muS überhaupt, Hexenschüsse und Ge schwüre durch überhitztes Wachs behandeln können. DaS Verfahren hat neben seiner Heilwirkung noch den Vor zug. die Schmerzlinderung ungewöhnlich zu beschleunigen. Außcrdem'aber scheint die Keritherapie dazu berufen, auch In oer Chirurgie eine Rolle -u spielen. Bet Geschwüren wie bei Brandwunden verwendet Dr. Ganbfort eine Mi schung von Wach» und Harz, die er „Ambrin" nennt hnd deren sich auch bereit» Dr. Carrel bei seinen be kannten Hautverpflanzungen bediente. Die WachSmasse bildet über der Wunde zugleich einen antiseptischen Schutz und beschleunigt den Heilungsprozeß. Frische Blu tungen können, so weit sie nicht von der gewaltsamen Verletzung einer Arterie auSgehen, mit.Ambrin sofort gestillt werden, sodaß diese- Mittel mit seiner antisepti schen Wirkung vielleicht auch berufen sein wird, in der KxebSchirurgie der Zukunft die Rolle eines wesentlichen Hilfsmittel» zu spielen. Ans »«er Welt. Köln: Ein Teilnehmer am Sturm auf Düppel aus Iserlohn, der zur Düppelfeier hier in Köln weilte, er litt durch ein tragisches Geschick den Tod. Man fand ihn am Sonntag abend am AndreaS-Kloster bewußtlos auf der Straße liegend auf und brachte ihn in ein Hospital. Hier starb er in der vorletzten Nacht infolge eines Schlaganfalls. — Salzburg: Ein tragisches Geschick ereilte den Id jährigen Handlungsangestellten Felix Eng länder. der mit einem Begleiter in ganz ungenügender Ausrüstung eine Tour auf den UnterSberg unternommen harte und von einer Schneewächte über eine Felswand abgestürzt war. Als eine Rettungsexpedition den schwer Verletzten sofort zu Hilfe eilte, und er bereits auS seiner gefährlichen Lage beinahe aufgeseilt war, riß plötzlich daS Tragseil und mit einem gellenden Aufschrei stürzte der schwer Verletzte sich überschlagend in eine mehrere hun dert Meter tiefe Felsschlucht, aus der er bis jetzt noch nicht geborgen werden konnte. — Basel: Vorgestern nachmittag zog im Geoichtsgebäude der von seiner Frau getrennt lebende deutsch« Staatsangehörige Kirchhof, der auf Veranlassung seiner Frau vor den Präsidenten des Ehegerichts geladen war, im Laufe der Verhandlung plötz lich ein Messer hervor und stieß es seiner Frau zweimal tief in den Rücken. Die Verletzte mußte inS Hospital gebracht werden. Ter Mann wurde verhaftet. Man fand bei ihm auch noch einen geladenen Revolver. — Paris: Ein merkwürdiger Zwischenfall hat sich gestern morgen um 7 Uhr in der Rne Erlanger 7d in Autenil zugetragen. Tie dort wohnenden Eheleute Mellis lagen noch in tiefstem Schlafe, als sie plötzlich durch den Knall einer Explosion geweckt wurden. Das Zimmer war von dich tem Rauch erfüllt. Wie später scstgestellt wurde, war ein Geschoß, wie eS zum Abfeuern aus Flugzeugen benutzt wird, durch das Fenster gedrungen, wenige Zentimeter über den Schlafenden weggegangen und hatte den Ka min zertrümmert. Wie durch ein Wunder sind die Ehe leute Mellis dem Tode entgangen. Eine nähere Unter suchung nach der Herkunft der Granate und dem etwaigen Attentäter ist sofort in die Wege geleitet worden. — Newyork: Blutige Zusammenstöße zwischen Staats- Miliz und ausständischen Bergarbeitern haben in dem Kohlenrevier bei Ludlow im Staate Colorado stattge funden. Ausständige Bergleute wurde» aus den den Koh lenzechen gehörigen Häusern exmittiert und hatten in Zel ten Unterkunft gefunden. Vorgestern kam es zwischen den Streikenden und den Staatsmilizen zu blutigen ztzonflik- ten. Letztere benutzten Maschinengewehre und zündeten auch die Zeltstadt au. Elf Arbeiter, ein Milizsoldat und ein Unbeteiligter wurden erschossen. Wahrscheinlich gab es auch zahlreiche Schwerverwundete. Der Streik währt schon Monate. Die Gruben sind jm Besitze der Rockc- jellers und Goulds Vermischtes. CK. DaSGebetgegenden Tiger. Nach einrm amtlichen Berichte des englischen Majors Herst sind bei den topographischen Vermessungsarbeiten in den Sun- derbans in Indien vier Menschen durch Tiger getötet worden. Als erstes Opfer der Raubtiere fiel ein Geist licher, der es übernommen hatte, während der Arbeit deS Landmessers und seiner Gehilfen zu beten. Der Geistliche wollte durch dieses Gebet Tiger fern halten. Aber ob er nun nicht mit der nötigen Andacht betete oder seine Kräfte überschätzt hatte: es gelang ihm nicht, die Tiger fernzuhalten, und er selbst fiel als da» erste Opfer der Raubtiere. In einem zweiten Falle sah der Aufseher, wie ein Tiger einen wenige Schritte von ihm entfernten Mann nicderriß. Er stürzte mit einem Me tallstock auf die Bestie zu und schlug ihr mit aller Kraft auf den Kopf, worauf der Tiger sich zurückzog. Allein sein Opfer war tot. Jack Johnson — Franzose. Der berühmte schwarze Meisterboxer Jack Johnson hat seinem Heimat lande Amerika schmollend und grollend den Rücken ge wandt, weil ihn daS Gericht von Chicago zu einem Jahr Gefängnis wegen irgend einer Untat verurteilte. TaL behagte nun Johnson keineSlvegS. Vielmehr ging er nach Frankreich, um sich dort naturalisiere» zu lassen. Der Polizeikommissar des Bezirkes St- George in Paris, in dem Johnson jetzt wohnt, ist mit der Erledigung diese» Gesuchs betraut worden. Ter Heldenmut eines Lokomotivfüh rer». wahren Heldenmut hat «in englischer Lokomotiv führer kürzlich bewiesen, al» er unter Mißachtung feiner eigenen Person selbst in höchster Gefahr lieber de« Tvde mutig in» Lntlitz sah, al» da» Leben der ihm anver- trauten Passagiere gefährhen wollte. Et« Lokomotiv führer der Furneß-Ltnie namen» Wilhelm Mann, dessen Anzng unterwegs Feuer gefangen hatte, brachte absicht lich nickt seinen Zug auf der Station Furneß—Abbey zum Halten, um sich zu retten, weil er sonst die vielen dort harrenden Menschen leicht in große Auslegung ver setzt hätte. Lieber fuhr er noch ein ganze» Stück tvefter, um erst auf freiem Felde den Zug zum Stehen zu brin gen und dann von der Maschine abzuspringen, ohne daß auch nur ein einziger Passagier von dem Unsatte etwa« bemerkte. Mit schweren Brandwunden behaftet brachte man den Mann inS Hospital, wo er mit dem Tvde ringt, weil er sein eigenes Leben den ihm anvertrauten Passagieren hatte opfern wollen. Neueste Nachrichten und Telegramme ' vom 22. April 1914. X Scheetz. vorläufige« amtliche» Wahlergebnis. Bei der gestrigen ReichStagSersatzwehl im Kreise Schwitz Marienwerder 5 erhielten von 15882 abgegebenen gültige« Stimmen Landrat von Halem (RetchSpartei) 8499, Rentier von Gaß-Jowor«ki (Pole) 7282 und Parteisekretär Grygo (Soz.) 107 Stimmen; von Halem ist somit gewählt. )( verlln. Zu dem deutschen Wahlsteg« in Schwetz sagt dl« .Post': Alle Deutschen der vstnnuk werden Ge nugtuung empfinden, daß der polnisch« Ansturm wieder einmal abgeschlagen ist und daß der Wahlerfolg erfochten wurde in einer Zeit, in der die Welle de» Polentum» an Stärke zuutmmt. X Berlin. In einem Hause der JoachimSthaler- flroße wollte der Arbeiter Brehmer an einem Fenster im vierten Stock eine Markise anbrtngen und war zu dlesem Zwecke auf da« Geländer de« Balkon« gestiegen. Plötzlich verlor er da« Gleichgewicht, stürzte in die Tiefe und erlitt einen schweren Schädelbruch. Er starb, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben. )( Düsseldorf. Für da« große Stadion, baß be reit» im nächsten Jahre fertiggestellt sein soll, bewilligten di« Stadtverordneten einen Kredit bis zu 800000 Mark. )( Innsbruck. Ein in Neustift im Hause de» Ge- melndevorsteher« imtergebrachter Stier griff den Schweizer Hofer an, schleuderte ihn in die Luft und zerfleischte ihn so entsetzlich, daß mit seinem Ableben zu rechnen ist. )( Wien. Ueber da» Befinden de« Kaiser« wurde gestern abend folgende» Bulletin auSgegeben: Di« Besserung im objektiven Befinden hält an. Der Katarrh der feinsten Luftröbrenäste ist im Rückgang begriffen. Der Katarrh der größeren Lnftröhrenäste dauert noch fort. Dl« Tem- peratnr ist fast normal. Der Pul- ist langsam und kräftig. Der Appetit ist gut. Der Krättezustand ist sehr befriedigend. )( Innsbruck. Bei St. Michel» ist «tu Güterzug mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Die Frau eine» Advokaten aus Mezzo Lombards wurde getötet. Acht Per sonen sind verletzt worden. )( Bern. Der Schweizer Flieger Biber ist heule morgen um 5 Uhr 40 Minuten hier aufgestiegen und hat mit einem Fluggast die Jungfrau überflogen. Um 7 Uhr 18 Minuten ist er auf dem Flugfelde Btrgrrberg in Wallis gelandet. )( Bia ritz. Die Prinzessin Friederike von Hannover erlitt infolge eine- Automobilunfall» erhebliche Verletzungen. )( Sebastapel. Ein Brand, dessen Ursache noch nicht sestgeftellt ist, vernichtete im Staat-Hafen die Nieder lage für Segeltakelage. )( Pari». Die Veznersche Kaiserbüste wird in Pari nicht ausgestellt, sondern nach Berlin gebracht werden und in der Großen Berliner Kunstausstellung ihren Platz finden. * Paris. Der „Petit Partsten" gibt folgende De pesche au» Beirut wieder: Sin folgenschwerer Zwischenfall hat sich vor einigen Tagen in Djerabulo» in Kleinasien in den großen KonstruktionSlagern der Bagdader Eisenbahn gesellschaft, die eine große Brücke über den Euphrat baut, ereignet. Einige Abgeordnete der dortigen Arbeiterschaft, die -um größten Teil au« Kurden besteht, wurden von dem Chef-Jngenirur, al» sie diesem ihre Klagen vortrugen, mit Peitschenhieben empfangen. Sie erzählten diesen Vor fall ihren Kameraden, die sofort in aller Eil« all« zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Waffen znsammen- rafften und auf die Brücke liefen, um sich an dem gerade dort befindlichen Ehef-Ingenieur zu rächen. Der In genieur sah die ihm drohende Gefahr und ließ ein« Loko motive mit voller Geschwindigkeit über di, Brücke fahren. 9 Arbeiter wurden von der Maschine überfahren, 43 schwer verletzt. Eine groß« Anzahl hatte sich in den Fluß ge stürzt, um sich schwimmend zu retten, sie ertranken jedoch zum größten Teil. Da« Ereigni« hat unter den Kurden, die äußerst rachsüchtig sind, «ine furchtbar« Erregung her vorgerufe». Der Ingenieur mußte fliehen und hat e» nur dem deutschen Konsul in Aleppo zu verdanken, daß er ent kam. E« steht zu befürchten, daß die Kurden an den anderen Unternehmern der Bagdadbahn Rache nehmen, umsomehr al« e« schon lange Streitigkeiten zwischen den Kurden und anderen Arbeiter» gab. * Pari«. Zu dem gemeldeten Unfall« im Vorort« Auteuil erklärt das Krlig«ministerlum, daß in der Um gebung von Pari« weder von Militärluftfchifftn noch von Militärflugzeugen Schießübungen vorgenomme» worden seien. Di« Geschosse rührten wahrscheinlich von Schießver- suche» her, di« von einem Prioatindustriellen gegen ein Luftschiff vorgenomme» wurdev. (Lühe An« aller Welt.) — wie au« Aubusson gemeldet wird, fiel während einer im Lager von Tourtine stattgehabien Schießübung «in Ge schoß auf ein Hau« de« Dorfe« Aign«. Die hierdurch ver ursach«, geuerkbrunst zerstört« zwei Häuser und rin« Scheune. )( Melilla. Ei» heftiger Sturm wütete an der Küste. Mehrere Schiff« find gestrandet. Opfer an Men schenleben find nicht zu beklagen. Di« Bemühungen um di« Flottmachung de« deutschen Dampfer« .Rßeinsesd' werden sertgesetz». X London. Da» Unterhaus hat in 2. Lesung da« Gesetz über di« Trennung von Staat und Kirch« in Wale«, da» dem Unterhaus« -um dritten Mal, unter der Herrschaft der Parlament»««« vorllegt, mtt 849 gegen 265 Stimmen angenommen. * PeterSturg. In Poltawa verursacht« ein plötz lich durchbrechender unterirdischer Fluß lm Nordviertel der Stadt etnen Grdsturz. Zwei Häuser find infolgedessen zusammeogebrochen, wobei 4 Personen getötet und mehrer« schwer verletzt wurden. * Teheran. Hier ist dt« Meldung eingetroffe», baß der schwedisch« Instrukteur Lewrnhaupt in der Näh» von Hamadtn erschossen worden ist. X St. Gtlean». Da» tm Vraunkohlenlager unter halb einer Straß« von St. Etienne ausgebrochen« Feuer dauert fort. Mehrere Häuser, deren Bewohner durch den auSftrvmenben Rauch behelligt wurden, mußte» geräumt werden. Di« Behörden beschlossen, daß Feuer dadurch zu bekämpfen, daß tief« Gräben gezogen und mit Ton aus» gefüllt werden. Entlarvung eiue» Schwindler». )(Berlin: Gestern wurde hier der 2. Bürgermeister von Köslin, Alexander, verhaftet. Er ist identisch mit dem 32 Jahre alten Heinrich Thormann, der KreiSauS- schußassistent gewesen war und seine Stellung verloren hatte, weil er wegen Betruges zu IV- Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Diese Strafe hat er nicht ganz ver büßt, sondern sich inzwischen auf Grund gefälschter LegitimattonSpapiere und Staatsurkundeu Stellung als Magistratsassessor in Weißenfels, später in Bromberg zu verschaffen gewußt, wo er die Tochter eines sehr hohen Staatsbeamten heiratete und eine bedeutende Mit gift erhielt. Jm Dezember vorigen Jahres wurde er als der am besten Qualifizierte von 200 Bewerbern zum 2. Bürgermeister von KöSlin gewählt. Eine frühere Ge liebte de» angeblichen Alexander, der er unter verschie denen Borwänden 2000 Mark entlockt hatte, erstattete An zeige gegen ihn wegen Erpressung, denn als das Mäd chen nach der Heirat deS Alexander in Bromberg die Rückgabe der 2000 Mark verlangte, beantwortete Aleran- der diese Forderung mit Drohungen. Bei der Prüfung der Angelegenheit fielen der Staatsanwaltschaft Unstim migkeiten in den Personalien des Bürgermeisters auf, welche genauere Erkundigungen im Ministerium deS In nern veranlaßten und die Entlarvung des Schwindler» herbeiführten. X KöSlin. Zu der Angelegenheit Alexander wird noch gemeldet: Bor kurzem fingierte Alexander einen Einbruch in sein Amtszimmer, um dann angeben zu können, daß ihm seine Papiere über das Assessor examen und die Doktordissertation gestohlen worden seien. Auf die eingehend« Untersuchung des 1. Bürgermeister gab er aber später zu, daß die Papiere nicht abhanden gekommen seien. In seinen Personalien gab er an, keine Verwandten mehr zu haben mit Ausnahme eine» Onkels auS Manila, der in Rostock weile. Dieser Onkel hat in Rostock vor Gericht eidesstattliche Aussagen über Alexander gemacht. ES hat aber den Anschein, daß sich Alexander selbst nach Rostock begeben und diese Aus sagen gemacht hat. Alexander trat hier äußerst sicher und selbstbewußt auf. Er äußerte oft, er habe sich au» de« kleinsten Verhältnissen heraus zu seiner jetzigen Stellung emporgearbeitet. Den Doktor habe er summa cum laude gemacht. Die Beendigung seiner Studien habe er nur durch umfassende journalistische Arbeiten ermöglichen kön nen. Er sei Mitarbeiter einer Anzahl erster Berliner Zeitungen gewesen. Alexander wohnte, sehr elegant ein gerichtet, in der besten Gegend der Stadt. Gestern nachmittag fand eine geheime Sitzung der beiden städtk schen Körperschaften unter Hinzuziehung von Presse vertretern statt. Der 1. Bürgermeister Dr. Pusch erklärte; ein Schaden in wirtschaftlicher, finanz- und Verwaltung»^ technischer Hinsicht erwachse der Otadt Köslin nicht. * Berlin- Alexander verweigert im Berliner Poli zeipräsidium jede Aussage über ^eine Personalien und sein Vorleben. Er hat die Erklärung abgegeben, datz er weder vor der Kriminalpolizei noch vor dem Unter suchungsrichter irgendetwas über seine Persönlichkeit mit teilen werde. Er wisse ganz genau, daß ihm eine lange Untersuchungshaft bevorstehe, und da habe er Zeit ge nug, sich reiflich zu überlegen, was er zu sagen hab« und was verschwiegen werden müsse. Wenn die Behör den irgend etwa» über sein Vorleben wissen wollten, so müßten sie sich das Material selbst zusammentragen. Die Kriminalpolizei konnte bisher nur die wichtige Tat sache feststellen, daß der Verhaftete wirklich der frühere Bureauschreiber Thormann ist. Durch Zufall tvar gestern auf dem Berliner Polizeipräsidium ein auswärtiger Beamter anwesend, der Thormann von seiner früheren Tätigkeit her genau kannte und ihn mit aller Bestimmt heit identifizierte. Thormann erhielt fast durchweg glän zende Zeugnisse, die ihm den Weg für seine weiterso Laufbahn ebneten. )(Berlin. Heinrich Thormann, der bisherige zweite Bürgermeister von Köslin, wurde heute vormittag auf dem Polizeipräsidium vernommen. Er verweigerte bis her jede Angabe, wie er seine Legitimationspapiere ge fälscht hat, und wie es ihm gelungen ist, auf Grund dieser Papiere seine Stellungen in Weißenfels und Brom- bcrg zu erlangen. Er wurde verschiedenen Personen gegen übergestellt, die ihn als den Kreisausschußsssistenten Thormann wiedererkannten. Er selbst erklärte, diese Per- soncu nicht zu erkennen, da er ein sehr schwaches Per sonengedächtnis habe. Er betonte, daß er trotz einer Mangelhaften Vorbildung ein vorzüglicher Jurist gewor den sei und als besonders befähigter Beamter angesehen wurde. Frau Thormann ist inzwischen in ihr Eltern haus zurückgekehrt