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und Anzeiger MMM mid MMger). Telegramm-Adresse: ßH Femsprechstelle .Tageblatt'. Riesa. Nr. 20. für öle Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 8S. Montag, 20 April 1014, avenüs. «7. Jahrg. I-dru Tag abend» m t AuSnahm« der Sann, und Festtage Sierteliährltcher »««gSprei» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl LVPsg., durch unsere Träger frei in« Hm,» !.M°rk K Ps-.. bet AbholuW am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark So Psg., durch den Brie,träger frei ins Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werde» angenomnien. Anzeigen-Annahme siir die Rmumer de» Ausgabetages bl» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis siir die klemgespaltene 43 mm breite «orpuSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle; Goethestratze Vst. - Für dl- Redaktion verantwortlich: Arthnr Hähne! in Riesa. In da» hiesige Handelsregister ist heule auf Blatt 525 die Firma Haupt-Möbel-Mazazin Willy Mütze in Riesa rrnd al» deren Inhaber der Möbelhüudler Georg Willy Mütze daselbst eingetragen worden. Riesa, den 14. April 1914. «öuiglickeS Amtsgericht. Schulärztliche Beratungsstunden finden im Schularztzimmer der Karolaschule (Siideingang, 1. Stockwerk) an folgenden Tagen, nachmittag» 4 Uhr, statt: Für Knaben: 22. April, 6. Mai, 1V. Juni, 24. „ 8. Juli, 26. August, 9. September. Für Mädchen: 29. April, 13. Mai, 17. Juni, 1. Juli, '19 August, 2. September, 1V. Eine ärztliche Behandlung findet nicht statt. ES soll nur den Eltern und Erziehern Gelegenheit geboten werden, über das Ergebnis der Untersuchungen persönlich mit dem Schularzt Rücksprache zu nehmen. Auch wird nochmal» darauf hingewiesen, daß den Aufforderungen, an einem der ge nannten Tage zu erscheinen, feiten» der Eltern und Erzieher allenthalben Folge zu leiste» ist. . Der Rat »er Stadt Riesa, am 18. April 1914. Rch. Mittwoch, dea 2S. 0. Mts., vorm. 1t» Nhr sollen im Rathause 1 Schreibtisch, 1 Sofa, 1 Vertiko, 1 Kleiderschrank und einige Damen- und Herrenuhrketten gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werde». Riesa, am 20. April 1914. Der BollstreckttngSbeawtc des Rates der Stadt Rieka. DtenStasi, den ä8. Aprtt 1914, vvrm. 1« Nhr» werden im Kammergebäude an der Moxstraße verschiedene alte eiserne pp. Geräte, alte Baumaterialien und 691 irZ Luznpen gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert. Die Bedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. . Königliche Garnisonverwaltung Riesa. Freibank Heyda. Morgen DitttStag von nachmittags 5 Uhr an wird Schweinefleisch, gekocht, ver kauft. Pfund 40 Pf«. Der Rcmeindevorstand. Morgen Dienstag von nachmittag 4 Nhr an Ol^ivUttl wird Rindfleisch, Pfund 50 Pfg., verkauft. Der «emeiudevorstaud. Ocrttiches «nd sächsisches. Riesa, den 20. April 1914. —* Ein JahrmarktStag, wie er voin Wetter Nicht besser begünstigt sein konnte, war der gestrige Sonn tag. Er hatte einen starken Zustrom von auswärtigen Marktbesuchern bewirkt. Bi« in die späten Abendstunden durchflutete der Menschenslrom die von dem Jahrmarkt berührten Straßen und Plätze. Die Kauflust scheint eben falls sehr rege gewesen zu sein, wenigstens sind die Markt- fieranten mit dem Geschäftsgang tm allgemeinen recht zu. frieden. Das heutige schöne Wetter dürfte auch daS Er gebnis de» zweiten Tages günstig beeinflussen. —* Vergangene Nacht gegen 2 Uhr brach im Hinter gebäude des Hausgrundstückes Hauptstraße 85 hier, Herrn Bäckermeister Roßberg gehörig, Feuer aus, das erheb lichen Schaden anrichtete. ES mußte der ganze Dachstuhl weggeriffen werden. Dar Freiwillige RettungSkorpS war alarmiert und leistete tatkräftige Hilfe. Die Entstehungs ursache ist noch nicht aufgeklärt. —* Gestern nachmittag zwischen 3 und 6 Uhr ist in eine Wohnung des HauSgrundstückS Kaiser-Wilhelm- Platz 4» hier ein Einbruch verübt worden. Der oder die Täter haben die Korridortür mit einem Nachschlüssel oder Dietrich geöffnet und haben in der Wohnung sämt liche Behältnisse erbrochen und nach Geld durchsucht. Ihre Beute bestand in vier JubiläumS-Dreimarkstücken, einem Jubiläums-Zweimarkstück, einer Taschenuhr mit goldener Kette im Werte von 50 Mark, einem Damenportemonnaie mit 10 Mark Inhalt und einem Geldbetrag von 3,50 M., den die Diebe einer Sparbüchse, die sie gewaltsam er- brachen, entnommen haben. Die vorgefundenen Sparkassen- und Bankbücher haben die Diebe nicht an sich genommen. Erheblicher Schaden ist dem Bestohlenen durch daS Apf- brechen der Behältnisse und Möbel verursacht worden, die dabei stark beschädigt worden sind. Di« Geschäftsleute und Wirt« werden gebeten, sofort die Polizei oder Gendarmerie zu benachrichtigen, fall« bet ihnen Jubiläumlgeldstücke in Zahlung gegeben werden. Vorläufig fehlt von den Dieben noch jede Spur. Eine die Pflicht der Aerzte betreffende Entscheidung hat der ärztliche EhrengerichlShof siir das Königreich Sachsen gefällt. In die Wohnung eine» Arztes kam vach 9 Uhr abend« ein Kranker. Er fühlte sich sehr leidend und hielt «S für ratsam, noch am späten Abend die Hilfe de« Arzte» in Anspruch zu nehmen. Der Krank« wurde vom Dienstmädchen des Arztes nach seinem Begehr gefragt und dann ging da» Mädchen in da» Familien- zimmer de» Arzte», um Meldung zu machen. Der Arzt lehnte infolge der vorgeschrittenen Abendstunde die sofortige Konsultation ab. Der Kranke sah sich gezwungen, in seine Wohnung zurückzulehren, «r Hegte aber gegen den Arzt Beschwerde beim ärztlichen Ehrenamt ein, die jedoch als unbegründet zurückgewiesrn wurde. Da» al« Zeugin ver nommene Dienstmädchen tonnte nicht bestätigen, daß der Kranke dringend ärztliche Hilfe gefordert habe. Gegen seine Freisprechung würde Berufung beim ärztlichen Ehrenge richtshof für das Königreich Sachsen eingelegt, die jedoch ebenfalls verworfen wurde. CS sei nicht nachgewiesen, daß der Kranke lebensgefährlich erkrankt gewesen sei. E» könne auch einem Arzt nicht zugemutet werden, dah-««-^mch außerhalb der Sprechstunde abendS 9 Uhr noch jeden be liebigen Kranken, der sich bei ihm melden läßt, zur Ver fügung zu stehen. —* Nach dein Hauptlisten-Abschluß auf daS Jahr 1913 ist die Brand Versicherungssumme für die bei der Königlich Sächsische» LandeS-Brandver- sicherungsanstalt versicherten Gebäude von 8 236 930 610 Mark auf 8 524 505 250 Mark, demnach um 287 574 640 Mark und für die Mobiliar-(FahrniS-) Versicherung, welche seit dem 1. Oktober 1913 außer Maschinen auch HauSmobiliar, Geschäfts- und sonstige» Inventar, Waren, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Vieh und dergleichen gegen Brand versichert und ferner die Ein bruchsdiebstähle- und Beraubungs-Versicherung neu aufge- nommen hat, von 184 580160 Mk. auf 199155 500 Mk. — ausschließlich einer giößeren Anzahl noch nicht geschätzter Maschinenversicherungen — demnach um 14575 340 Mk. gestiegen. Bei der Gebäude-Abteilung sind in Zuwachs gekommen in der Stadt Chemnitz 32 699 040 M-, Dresden 24 769 920 M>, Leipzig 48 375 220 M., Plauen 13036 710 Mark, Zwickau 4 349 330 M., in den übrigen Städten 61971420 M.; in den Landgemeinden in der Kreishaupt- Mannschaft Bautzen 13 916 460 M., Chemnitz 11226 210 Mark, Dresden 35 885 720 M., Leipzig 23 010 200 M., Zwickau 18 334 310 M.; bei der Mobiliar.(Fahrni«.)Ber- sicherung in den Städten 8 370 910 M-, in den Lanbge- meinden der fünf KreiShauptmannschasten 6 204 430 M. Die Zahl der Versicherungen ist bet der Gebände-Abtei- lung um 5937, bet der Mobiliar-Abteilung um 554 ge stiegen. — In der am Freitag in Dresden abgehaltenen 54. Gesamt sitzung des sächsischen Landeskulturrats berichtete Geheimer Oekonomierat Andrä-Braunsdorf für den ständigen Ausschuß über die Versicherungspflicht der Hauskinder und bean tragt, das kal. Ministerium des Innern zu ersuchen, 1. den Ver waltungsbehörden und Krankenkassen im Interesse der Schonung und Erhaltung des Familiensinnes der ländlichen Bevölkerung zu verbieten, eigenmächtig den Arbeitgebern Verträge vorzulcgen, durch deren Unterschrift formale Arbeitsverhältnisse zwischen Familien mitgliedern anerkannt werden sollen, oder Kautionen bei Befreiung von Hauskindern zu fordern. 2. es der freien Entschließung der Arbeitgeber zu überlassen, ohne Rücksicht darauf, ob noch fremde Angestellte beschäftigt werden, die im Betriebe tätigen Hauskinder gegen Krankheit zu versichern oder nicht, und, wenn dies nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht möglich stin sollte, im BundeSrat in diesem Sinne eine Aenderung derselben herbeiführen zu wollen. An ven Antrag schließt sich eine längere Debatte, in deren Verlauf Oberrcgierungsrat Wittmaak heroorhrbt, es könne sich nur um die Frage der Durchführung der bestehenden Gesetze handeln, an eine Aenderung der ReichsocrsicherungSordnnng sei nicht zu denken. Im übrigen sei in jedem einzelnen Falle nach den jeweils' vorliegenden besonderen Umständen zu entscheide». Das Ministerium sei zwar bereit, gemeinsam mit dem LandrS- kulturrat eine Klärung der Verhältnisse hcrbeizufiihren. Schließlich wird der Ausschußantrag mit einer redaktionellen Aenderung an genommen. Generalsekretär Tr. Schöne berichtet alsdann über die Ausgestaltung der LandwlrtschaftlichenZeitsckrift und Oberforstmeister Dr. Neumeistcr-Dresden referiert über die Bekämpfung der Krähen plage. Hier wünscht er Beknnrpfung der Krähen durch Abschuß, Zerstören und Ausnehmen der Nester, cvenil. auch Anwendung von Phosphvrvergiftung, womit sich der Landeskulturrat einverstanden erklärt. — Ucber die Schulferien im Königreich Sachsen wird geschrieben: Tie Pfingstserien Heginnen in diesem Jahre am 30. Mai und dauern bis mit 7. Ium Tie großen Sommerferien nehmen ihren Anfang am 15. Juli und enden mit dem 15. August. Für solche höhere Lehranstalten, deren Sommecferien regelmäßig schon fünf Wochen umfaßt haben, dauern sie vom 15. Juli bis mit 18.Angust. In denjenigen Schulgemein den, in deren Bezirken sich keine höheren Lehranstalten befinden, werden die Sommer- und Herbstferien unter Festsetzung ans insgesamt 5>,7 Wochen durch die Orts schulordnung in einer den örtlichen Bedürfnissen entspre chender Weise verteilt. — Eine große Anzahl zweifelhafter .Ver la g s g c s ch ä f t c befaßt sich damit, unkundige Anfänger zu verleite», ihnen gegen Zahlung von mehreren hun dert Mark den Verlag und Vertrieb' ihrer schriftstel lerischen Arbeiten zu übertragen, lieber jedes ihnen unterbreitete Werk geben sic sofort ein günstiges Urteil ab und stellen einen großen Msatz in Aussicht. Damit das Wert nun in besonders gefälliger Ausmachung er scheine, verlangen sie einen Beitrag für die Herstellungs kosten In ihrem Dichter- und Schriftsteller-Optimismus zahlen auch die Opfer den gewünschten Betrag, der in Wirklichkeit nur zum geringsten Teil für die Herstel lungskosten verwendet wird. Wenn wirklich auch einige Exemplare gedruckt werden, so sorgt der Verlag dvch nicht für einen Vertrieb. Besonders muß gewarnt werden vor einer VerlagSanstalt in Chemnitz, die durch ein Preisausschreiben ihre Opfer sucht- Viele in diesen! Ausschrciben enthaltene Angaben sind völlig unwahr. So benennt sie als Mitarbeiter und Preisrich ter hochangesehene Personen, die nicht die geringste Ver bindung niit ihr haben und sich entschieden gegen diese Unterstellung verwahren. Tie Zentralstelle zur Bekämp fung der Schwindelfirmcn in Lübeck, Parade 1, erteilt Rat und Auskunft bei Entsendung etwaiger Beschwerden. Röderau. TaS Söhnchen des Arbeiters Hahn hier stürzte, als es knrze Zeit vhnc Aufsicht war, in ein mit Wasser angefülltes Faß. Als das Unglück bemerkt wurde, war das Kind bereits tot. * Zeithain. Am Sonnabend verstarb hier Frau oerw. Prost, welche über 40 Jahre für Röderau und Prom- nitz Eemmelfra» war, nach kurzem Leiden, in einem Aller von bald 91 Jahren, sie wollte gern heim und starb sanft im festen Glauben an ihre» Erlöser. * Langen berg. Am I. Mai wird Herr Eisen- bahnassistent Reißner in Dentschenbora al» Station!»»». Walter nach hier versetzt. r a ßenhai n. Rcmontcmarkt wurde Freitag nach mittag von 2 Uhr bis gegen i _>(> Uhr anf hiesigem Rah- mcnplatzc abgehalten. Tem Remontcmarlt wohnte.Seine Exzellenz der Kriegsminister Generaloberst Frhr.v. Hansen in Begleitung des Obersten Rohde, Abteilnngschrfs im Kriegsministerium, bei. Beide .Herren statteten auch dem Stadt Leipzig. Täglich Konzert vom Kriegsburlesken-Enfemble.