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Konolfoodorungo« in Preußen. Dl, hohen Kost«. di« d« Grunderwerb zur Durchführuvg de« Rhetn- »elorkonal« vernrsachte, haben di, prenßtsch« Regier««, P, »in« erhedltch« Rachtrag»fordmuug oeraulaßt. Bet d« Heranschlagung L« Grunderwerb,kost»n »ar zehn Jahr»», al» man an den van de« Kanal» ging, hat man wesentlich gering»» Summen für den Grunderwerb eingesetzt al» sie tatsächlich gezahlt werden muhten, well im Lauf« der zehn Jahr« di« Grundstück«pr«ise bedeutend gestiegen find. S» handelt sich Ink-«samt um 17 Millionen, di« jetzt nachg». fordert werden müssen, um dl« Kosten sür den Grunderwerb zu decken. Dl« Borlage, durch welch« dl« 17 Millionen lmgefordert werden, unterliegt zur Zeit der Beschlußfassung de» Staat»miuist«ium». Weiterhin hat sich mit den Jahren die Notwendigkeit herau,gestellt, den Rheln-Weserkanal wl, auch den Lippekanal zu erweitern. L» wurden Schleppung,» schleusen angelegt, Brücken gebaut und zugleich die Spann weiten der Brücken erhöht, um einen späteren dreischlsstgen Nu«bau de«Kanal, sicher zu stellen. Dadurch sind dirvaukosten am 12 Millionen überschritten worden. Ursprünglich waren die Baukosten der Kanaloerbindungen zwischen dem Rhein und Hannover, vornehmlich also de» Rhein-Weserkanal« einschließlich der Grunderwerb,kosten und ander« Unkosten, die mit der Anlage de« Kanal« in Verbindung stehen, ohne zu den unmittelbaren Baukosten zu gehören, auf ISS Mil lionen veranlagt. Rechnet man die Nachtrag«sorderungen infolge Kostenüberschreitung hinzu, fo ergibt sich tn«aesamt «in« Summ« von 228 Millionen für den Bau de» Rhein- Hannover-Kanal». UnlerstaatSsekretär Küntzel -j-. Mit Unter- ftaatlsekretär Dr. Küntzel, der in Berlin gestorben ist, schied einer der verdientesten Mitarbeiter an dem großen Gesetz. gebung»werke dahin, durch da» Deutschland mit dem 1. Januar 1SV0 zum ersten Male in einer zweitausend jährigen Geschichte ein einheitliche« bürgerliche« Recht erhielt. Küntzel, der am 26. September 1834 in Meseritz in der Provinz Posen geboren war, war längere Zeit in Berlin al« Richter tätig, zuletzt al« KammergerlchtSra», bi« er im Jahre 1885 in« Justizministerium berufen wurde. Hier hat er leine hervorragende Begabung und feine großen Kenntnisse vor allem bei der Ausarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches verwenden können. Er war zunächst stellver tretender, dann erster Borsttzeuder der Kommission, di« von dem Reich«justizamt zur Beratung eine» Bürgerlichen Te- setzbuche« au» Männern der juristischen Wissenschaft und Praxi« berufen war. Gr hat al« solch« die zweite Lesung de« Entwürfe« zum guten Teil geleitet und hat auch im Reichstag in Kommission und Plenum al« BundeSrat«be- vollmächtiger «inen wesentlichen Anteil an'der Vollendung de» Gesetzbuches genommen. Nach der Verabschiedung dl» Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahre 1896 trat er wieder al» OberlandeSgerichtSprästdent in Marienwerder k» den praktlschen Justizdlenst zurück. Er blieb aber nur vier Jahre in dieser Stellung; bereit» im Jahre 1900 kehrte er in da» Justizministerium zurück und zwar al» Unterftaat«- sekretär. Zwölf Jahr« lang hat er diese» Amt bekleidet. Erst im hohen Alt« von 78 Jahren trat der arbeit-freudig, Mann in den Ruhestand. Der Fackelzug zu Ehren de« scheidenden Statthalter» von Wedel. An dem am nächsten Sonntag zu Ehren de» scheidenden Statthalterpaare« von Elsaß-Lothringen stattfindenden Fackelzug beteiligen sich 280 Vereine. - Eutentebesuche. Im Lag« der Dreioerbande», her Entente Cordiale, Müht man sich eben wieder einmal sehr eifrig, die Herz« nigkeit der drei Mächte möglichst fest und innig erscheinen zu lassen. Die Festigkeit de« Drei- Hunde», die sich in der Balkankrlfe so überraschend stark dargetan hat, macht den Herren sichtlich Pein. In Pari» hat man sogar schon von einem neuen Dreibund gesprochen, der dem alten Dreibund da» Gegengewicht halten solle. DaS ist ja nun reichlich viel Zukunftsmusik. E» stimmt aber sicher gut zu d« Geschäftigkeit, mit welcher der Welt di« Freundschaft der Dreiverbandmächte dargetan werden soll, wenn nun auch ein Besuch de« Zaren in London und Part» angekündigt wird. Er soll zwar erst im nächsten Jahre statlfinden, meldet der „Standard". Aber da in diesem Jahre der König von England — zum ersten Male seit seinem Regierungsantritt — die französisch« Hauptstadt besuchen wird und Präsident Poincarü dem Freund und Alliierten an der Nrwa seine Antrittsbesuche abstatten wird, so ergebe ein Zarenbssuch in London und Pari» in Ver bindung mit einem Besuche de» englischen KönigSpaarr» in Peter«burg, von dem der „Standard" zu guterletzt noch zu melden weiß, eine hübsch geschloffene Kette in der Reihe der Besuche, durch die in diesem und im nächsten Jahre der Welt und vor allem dem Dreibund die Herzlichkeit der Beziehungen innerhalb de» Dreiverband«, erwiesen werden soll. Vorläufig freilich ist von einem Zarenbesuch in London amtlich nicht» bekannt, und e» ist gar nicht au»geschloffen, daß der schöne Retseplan dr» Zaren ein« Prioatarbeit de» „Stan dard" ist, ersonnen zu Nutz und Frommen de» Dreiverbände». Die neue Dienstvorschrift. Di« neue „vor- schrift über den Waffengebrauch de» Militär« und seine Mit- Wirkung zur Unterdrückung innerer Unruhen", die Frucht der Zabernaffäre, ist jetzt im Buchhandel (bei Ernst Sieg fried Mittler L Sohn, Königliche Hosbuchhandlung, Berlin) erschienen. Der wesentliche Inhalt der neuen Vorschrift wurde bereit» veröffentlicht. Stimmung der Berliner Börse vom 15. April 1914. Auch heut« war an der Börse die Ge- schäsl-lust gering. Die ungünstigen Meldungen von den Au«land»märkten und die Zuspitzung der Lag« in Mexiko machten sich verstimmend geltend. S« wurden wieder meist niedrigere Kurs« notiert. Bon Montanwerten gaben Rhein stahl »/, «/„ Rombacher 1*/, »/, nach, die übrigen konnten sich halten oder */, "/<> anziehrn. Russische Vankwerte erlitten KurSeinbußen bt» 2 «/,. Die übrigen Marktgebiete lagen sehr still. Deutsche Anleihen gingen zum Teil zurück, so bV,prois"tige ReichSanlethe und 3proz«ntige Konsol« 0,10 Üprozentig« ReichSanlethe 0.20 «/,. Am Kassamarkt über wogen die Kursabschläge. Tägliche» Geld stellt« sich aus 2»/,—2'/.. Der PrivatdiSkont zog um '/»*/« »« und steht somit aus 2V, »/,. vesterreich.Ungaru. Marchese di Gan Gipliano und Graf Berchtold em pfingen gestern nachmittag in Abbazia Vertreter der Presse Italien» und Oesterreich-Ungarn». Marchese di San Giuliano unterhielt sich in liebenswürdigster Weise mit den österreichisch-ungarischen Journalisten in deut scher Sprache. Er bedauerte, keine Mitteilung machen zu können. Wie bekannt, gewähre er niemals Inter view», da er niemand verletzen wolle. Marchese bi San Giuliano betonte gegenüber den italienischen und öster reichisch-ungarischen Journalisten die guten Eindrücke, welche er bei seinem Aufenthalt in Abbazia gewonnen habe. — Der „Bcrl. LokalmHeiger" schreibt: „Anläßlich der Zusammenkunft des Grafen Berchtold mit dem Mar oni» di San Giuliano wird von einigen Seiten die Legende von einem bevorstehenden Mittelmeerabkom men der Dreibundmächte aufgefrischt, die wohl auf fran zösischen Ursprung zurückzuführen ist. Man gewinnt hier bei den Eindruck, als sei' diese» angeblich in Vorberei tung befindliche Abkommen von gewisser Seite nur dazu erfunden, um für den engeren Zusammenschluß der Ententemächte, von dem in Letzter Zeit mehrfach die Rede war, und für die man in Pari» und in Peters burg ein lebhaftes Interesse gezeigt, «inen erforderlichen AgitationSstoff zu haben. Das erscheint um so wahr scheinlicher, als bekanntlich der Präsident von Frank reich in nicht langer Zeit Zusammenkünfte mit den Herrschern Rußlands und Großbritannien» haben wird, für die man in Paris schon jetzt, ein politische» Pro gramm vorbereiten will. Um dieses wirkungsvollM ge stalten, wird daS Märchen von dem Mittelmeerabkom men der Dreibundstaaten aufs neue in die Welt gesetzt, ohne allerdings an Stellen, die über die -Pläne de» Dreibünde» orientiert sind, einen tieferen Eindruck.Her vorzurusen, denn das angebliche Abkommen besteht nur in der Phantasie gewisser Ententekreise." Rußland. Der Minister für Wegebauten und Eisenbahnen hat dem Ministerrat einen Antrag auf Genehmigung zur Er teilung von größeren Aufträgen an Eisenbahnmaterial unterbreitet. ES handelt sich um die Lieferung von Schienen und Weichenzubehörteilen im Betrage von über 900 Millionen Rubel. Die Aufträg« sollen im zweiten Halbjahr 1914 zur Vergebung gelangen. Aus Mer Welt. Duisburg: Der ProbeLetrieb auf dem Rhein— Herne-Kanal ist eröffnet worden. Als erstes Schiff wurde ein Belgier in den Hafen geschleppt. — Genf: Vor gestern ist in Montreux Baron Ferdinand von Dürck- heim gestorben. Baron von Wrckheim war am 31. März 1L11 in Straßburg geboren, ist also 10S Jahre und 14 Tage alt geworden. — Paris: Der bekannte englische Millionär und Sportsmann Gordon Mitchell stand vor gestern in einem Boxmatch dem französischen Meister boxer Carpentier gegenüber, obwohl Mitchell nur Ama teurboxer ist. Der Grund dieses eigenartigen Kampfes, dem ein zahlreiches Publikum beiwohnte, ist in einer Wette zu suchen, die Mitchell mit einigen Freunden abgeschlossen hatte. Anläßlich deS Matche» Bombardier WellS-Carpentier, in dessen Verlauf Wells in 73 Se kunden KNouck out hinnehmen mnßte, behauptete Mit chell, daß er al» Amateurboxer dem.Franzosen länger widerstehen würde. Aus Grund dieser Behauptung schloß Mitchell schließlich mit seinen Freunden eine Wette um 20000 Mark ab. Carpentier erklärte sich .gegen Zahlung von 4000 Mark bereit, zum Kampfe anzutreten. Tatsäch lich gelang cs nun Mitchell gestern, seinem Gegner 95 Sekunden Stand zu halten. Mitchell war zwar nach dem Kampf übel zugerichtet, hatte aber dafür die Ge nugtuung, nicht nur die 20000 Mark seiner Freunds einstecken zu können, sondern auch den Ruhm zu ge nießen, den gerühmten englischen Meisterboxer auSge- stochen zu haben. — Belgrad: Eine große Anzahl Soldaten vom 14. Regiment ist im bulgarisch-serbischen Kriege spurlos verschwunden. Man reklamierte diese bei den Bulgaren als Gefangene, dort wußte aber niemand von ihnen. Infolge einer Ueberschwemmung ist man nun bet Radoviste auf eine furchtbare Entdeckung.gekommen. Das Wasser schwemmte dort d ie Erde weg, und dadurch sind jetzt über 400 SoMatenletchen zum Vorschein -«kom men, die, nach der zu urteilen,»«« 14. Re ¬ giment gehören. — NM er » burg: Au» Sibtriep wer- ven vchneestürme von Außerordentlicher Heftigkeit gemel det Verschiedene Dörfer sind unter den Schneemafsen vollständig begraben. Der Eisenbahnverkehr erleidet tagelang Verzögerungen. Auf der Strecke nach Per« Ist e» nur einem einzige» Zuge gelungen, bi» «ach yeka- terinenburg durchzukommen^ Mehrere Personen- Nnd Gü terzüge sind im Schnee stecken geblieben. Ma« mnßte tausende von Soldaten und Arbeitern «if die Stroke hinaussenden, um die verschneiten wagen freizuleaen. — Newyork: Während einer kinematographischen Vor stellung in Ohio geriet infolge einer Explosion der Letnwandvorhang in Brand. S» entstand eine furcht bare Panik. Die Zuschauer flüchteten in wildem Durch einander nach den Ausgängen Zufälligerweise befand sich die berühmte Sängerin Tettrazint unter dem Publi kum, die ihre Geistesgegenwart nicht verlor. Pie bestieg einen erhöhten Platz und begann zu singen. Ihre Stimme durchdrang den Tumult und beruhigte da» auf geregte Publikum. Nur der Sängerin ist e» zu ver- oanken, oaß da» größte Unheil vermieden wurde. A«S der Welt der Technik. Der Panamakanal — ein Fiasko» Sollt« diese» gigantisch« Werk, da» vor kurzem erst durch «inen Heheldruck de» amerikanischen Präsidenten seine Vollendung offiziell empfangen hat, sollte dies« riesige, jahrelange Arbeit vergeblich gewesen fein? Depeschen melden, daß dem Kanal neu« Gefahren drohen, di« schlimmer sind al» die vielbesprochenen Erdrutsche: er leidet an einem starken, unvorhergesehenen Waflermangel, da in dem großen Stausee von Gatun, der dem Kanal Wasser zuführen sollt«, regel mäßig ebenso viel Wasser versickert und verdunstet wir hinzuströmt, — ein« Möglichkeit, an die die Bauleitung merkwürdigerweise garnicht gedacht zu haben scheint. I« den letzten drei Wochen ist der See um 14 Fuß gesunken, di« großen Kriegsschiffe können schon jetzt nicht mehr dl« Schleusen passieren, und e» ist fast mit Sicherheit «zu nehmen, daß der Kanal in der trockenen Zeit, von Januar bi» April, nicht betriebsfähig fein wird. Sport. Luftschtffahrt. Gin Fernflug Berlin —Rom. Der deutsch« Flieger Linnekogel will in den nächsten Tagen «inen Paffagterflug Berlin—Rom ontreten. Linnekogel will in einem Tage von Berlin nach Rom fliegen. Die Streck« soll über Frankfurt a. M., Basti und über die 4800 Mete» hohe Jungfrau führen. Di« Flugstrecke beträgt etwa 140t) Kilometer. Pferdesport. Rennen zu Drerden. Die Rennen de» Dres dener Rennverein» am kommenden Sonntag, den IS. April, nachmittag« 2V, Uhr, nehmen durch die Hauptattraktion de» Tage» „Da» Dresdener Armee-Jagdrennen", da» be liebteste Offizterreiten der Saison, da» größte Jntereffe in Anspruch. l-.» SS—»MM dtSNmsLcdinen allen SvLteme kür ttsusge- bnauctxSeooende un»rt. ^nckustnie sH » s 5periolüSt: ksvrrääel' mit konrentnLcvem Ring lagen «LiMene; Patent* teicsile kellensore kskirrsäer Vertreter: knoenzr, Röävrau vsdkmnrlü, Laäsvitr. » Mmsrktr-Zmerete « für die SonnabendNr. — Jahrmarkts-Rr. — wolle man uns baldmöglichst, spätestens bis Son«s abeud vormittag - Uhr einreichen, bei späterer Aufgabe kann die Aufnahme in die abends zur Ausgabe gelangende Nummer nicht zugcsagt werden. AollMguo-e» «ller Art finden durch da» „Riesaer Tageblatt", der in Stadt und Amtsgerichtsbezirk Riesa und angrenzen« den Ortschaften allgemein gelesenen Zeitung — gegenwärtig tägliche Auflage über 7WV Exemplare — allgemeine und vorteilhafteste Verbreitung. Riester Tagedlatt Telefon «r 8«. — »oethrftrotze SS.