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Riesaer G Tageblatt rrrrd Anseiger MedM M MMgers. Telegramm-Adresse: ßl^ 61*Femsprechstrll« .Tageblatt», Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 8S. SonnaVenV, 11. April 1914 «dends. 67. Jahrg. Da* Mesa« Tageblatt erscheiat jede« La, abend« mit AuSaahme der Sonn, und Festtage. Bierleliährlicher BqagSprri» bei Abholung in der Ewedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Träger frei in« Hau« l Mart SS Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. «Ntei^n-Atuiahme für die «ummer de« Ausgabetages bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingefpaltene 43 mm breite Korpuszeile 18 Pfg. <LokalpreiS 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Cap nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Riesa. Im GüterrechtSregister de» unterzeichneten Amtsgericht« ist auf Seite 114, den Tast, wirt Hag, Gage« Römer in Riesa und dessen Ehefrau Hedwig Franziska geb. Mttduer dUr., eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung de» Manne» ist durch Ehevertrag vom S. April 1914 aurgeschkossen worden. Riesa, den II. April 1914. Königliches Amtsgericht. Geräte au» Eisen, hartem und weichem Holz — darunter 4 Badewannen au» Gußeisen, innen emailliert, etwa 40 Tische, 90 Stühle, 36 Krankentische, 30 Waschtische, verschiedene Schränke, Schreibtische, Wäsche- und Kleidergerüste usw. — für das Garnison- Lazarett in Meißen sollen Sonnabend, den 2. Mai 1914, vormittags 10 Uhr im Geschäfts- zimmer der Garnisonlazaretts Riesa, Georgplatz 8, öffentlich verdungen werden. Gleich, lautende Bedingungen, die alles Nähere enthalten, sowie Zeichnungen und Beschreibungen liegen im Geschäftszimmer de» Garnlsonlazaretls Riesa und Garnison-Verwaltung Meißen, Moritzburger Straße 30, I , zur Einsichtnahme aus und sind vor Abgabe deS Angebots etnzufehen. Angebote von Bewerbern, welche die Bedingungen usw. nicht eingesehen haben, sind ungültig und bleiben bei der Zuschlagserteilung unberücksichtigt. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. * Königliches Garuisonlazarett Riesa. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen GtaatSeinkommen. und Ergänzunglsteuer- einschätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 de» Einkommen steuergesetze» vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 de» Ergänzungssteuergesetz«» vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Eleuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bet der hiesigen OrtSsteuereinnahme — Gemeindeamt, Zimmer Nr. 4 — bez. soweit Oberreußen in Frage kommt, bei der dortigen Gemeindebehörde zu melden. Gröba und Oberreußen. am 11. April 1914. Die GemeitttzeVorstLttde. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und ErgänznngSsteueretn» schätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 de» Einkommen steuergesetze» vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 de» ErgänzungSsteuergesetze» vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Eleuerzettel nicht behändigt werden konnten, oufgefordert, sich bei der Ort»behörde zu melden. Nickritz, den 11. April 1914. Der Gemeittdevorstand. Mit Genehmigung der Königl. AmtShauptmannschast wird der KommunikationSweg von Radewitz nach Peritz wegen Ausbringen von Maffenschutt vom 14. bis mit 18. April d. Jahres für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen auf den KommunikationSweg von Glanbitz über Marksiedlitz verwiesen. Da» unbefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach 8 366" de» Reich»straf- gesetzbucheS bestraft. Radewitz, den 10. April 1914. Der Gemeittdevorstand. Oertliches nnd Sächsisches. Ri-I». dm ». «p>II lglt. —* Wecken spielt bet günstigem Wetter am ersten Osterfeiertag von 7 Uhr vorm. an da» Trompeterkorps de» 6. Feldartillerie-RegimentS Nr. 68 auf folgendem Wege: Kaserne 1/68, BiSmarckstraße, Schützenstraße, Goethestraße, Kaiser-Wilhelm-Platz, BiSmarckstraße, Kaserne 1/68. —* Platz musik spielt bei günstigem Wetter am ersten Osterfeiertag nach Beendigung de» Militärgottes- diensteS eine Stunde lang auf dem Kaiser-Wilhelm- Platz da» Trompeterkorp» de» 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 nach folgendem Programm: 1. Krönungsmarsch a. Folkunger von Kretschmer, 2. Ouvertüre z. Op. „Die Zigeunerin" von Balfe, 3. Intermezzo a. d. Op. Cavalleria- rusticana von MaScagni, 4. Fantasie a. d. Op. Lohengrin von Wagner, 5. Niederländische» Dankgebet von Kremser. —* Für die diesjährigen Herb st Übungen des XIX. (2. K. S.) Armeekorps wird Folgendes angeordnet: 1. Zeiteinteilung: Brigademanöoer: 10. und 11. September. Leitung: Generalmajor Drvrient, Kommandeur der 4. Feld- artillerie-vrigade Nr. 40 bei der 8. Jnfanterie-Vrigade Nr. 89, im übrigen die Jnfanterte-Brigade-Kommandeure. Dioistonimanöver: 12. bi» 17. September. Ruhetag bei der 24. Division der 17. September, bet der 40. Division der 16. September. KorpSmanöoer: 18. und 19. September. JnspekttonSmanöver gegen das XII. (1. K. S.) Armee- korpS: 21. und 22. September. 2. Hebungen der Feld artillerie im Gelände. 29. August bi» 4. September — 5 Tage RegimentSübungen, 5. September bi» 8. September — 3 Tage Brigadeübungen. Jedes Regiment hat im Ge- lände zu schießen. 4. Feldarttllerie-Brigade Nr. 40 am 31. August, 2. Feldarttllerie-Brigade Nr. 24 am 4. September. —* Wie schon erwähnt, wird am 2. Osterfeiertag in unserer Stadt der 32. Lande»oerband»1ag der deutschen Gewerkoeretne H.-D. im Königreich Sachsen abgehalten. Am 1. Osterfeiertag findet abend» 8 Uhr im Hotel „Kronprinz" ein BegrüßungSabend statt, an welchem sich jeder nationalgestnnte Mann beteiligen kann. Am 2. Osterfeiertag erfolgt vormittag» eine Besich tigung der hiesigen Tarolaschule. Die Ber- band»tagung beginnt vormittag» 11 Uhr im Hotel „Kronprinz". Indem wir der Tagung beste« Gelinge» wünschen, rufen wir zugleich dem sächsischen Landesverband der deutschen Gewerkoeretne ein: „Herzlich will kommen in Riesa!" zu. —* Ostern ist da. Melodischer Glockenklang hat bas Fest eingeläutet. Tie Natur gleicht bereits einer stummen Symphonie in Grün, über den Wassern schwebt laue, linde Frühlingslust und in Feld und Wald er schallen die Jubelsanfaren der Vögel. Ostern ist das Fest, das uns die innere Ruhe und die seelische Har monie wiederbringen kann, wenn wir es wollen. Aber dazu gehört, daß wir die lastenden Sorgen des grauen, Alltages an diesen Tagen nicht ihr grämliches Dasein fristen lassen, wir wollen sie weit von uns werfen und hinaus eilen in den Jubel der Natur, in den lachen den Lcnz und uns vom herben Lenzeswind umbrausen lassen, daß er die quälenden Gedanken hinausfegt und Kraft schafft für neues, pulsendes Leben. In diesem Sinne möge allen unseren verehrten Lesprv ein frohes und gesundes Osterfest beschieden sein. —* Zur richtigen Osterseier gehört der Spa ziergang; draußen die Auferstehung der Natur zu belauschen, ist eine köstliche Osterfrendc. Der Osterspazier gang, den auch Goethe in seinem „Faust" so herrlich schildert, ist ein historisches Erbstück, das sich von Genera tion zu Generation übertragen hat. Tas Fest der Auf erstehung, der siegreiche Ostertag, ruft uns aus der drückenden "Enge der Häuser und Straßen in Gottes freie Natur, Zeugen zu sein des überall sich regenden Lebens und Sprießens, des Erwachens der Erde aus langem Wiuterschlafc, und steht die Natur auch noch nicht im prangenden Blütenschmuck, so nimmt sie gern geputzte Menschen dafür, die dankbaren Sinnes sich er freuen an dem frischen und lebendigen Sprossen und Sprießen, Keimen und Entfalten. Tas Atmen draußen ist eine Lust. Diese herbe, köstliche Frische hat die Luft niemals mehr im Jahre, und die Sonnenwärme gießt, vorausgesetzt, daß das Wetter schön ist, ein wunder bares Wohlbehagen durch unsere Adern und Nerven. Wir wandern und wandern und empfinden keine An strengung, sondern nur den Genuß des kräftigen Aus- schreitens auf Wegen, die von der Winterseuchtigkeit fest und staublos sind. Mehr aber als unsere übrigen Sinne genießt das Auge. Zuerst taucht der Blick nur ziellos wie trunken ins Wüte. Ein freier, klarer Hori zont, das Auge muß sich erst daran gewöhnen. Nach die sem rein physischen Wohlgesühl des Sehnervs kommt das ästhetische. Mit Entzücken umfangen unsere Blicke die Landschaft. Ueberall sehen wir jene zarten, feinen Töne, die nur die ganz großen Künstler uns festhalten können, die Meister des Pinsels und des Wortes. Wie zart heben sich da der saststxotzende Wald, das knospende Gebüsch von dem fahlen Grün des Rasen? ab! Eine ganze Farbenskala entdeckt bald das nachspürendc Ange in dem kahlen Gezweig. Hellgrün scheinen die knospen den Fliedersträucher, rötlich schimmert das Geäst der Birke über dem zarten Weiß des Stammes, tiefbraun steht die Kastanie mit rötlich schwellenden, vom Saft klebenden Knospen, Heller bräunlich glänzt die leise treibende Buche, an deren Zweigen noch braunes Winterlaub hängt, silbrig-samtenen Glanz haben die Weidenkätzchen, und die Eiche, die noch das volle Herbstlaub hält, bringt einen kräftigen Goldton hinein. Dazu das ge sättigte Grün der Tünnen und Kiefern und das kräftige Rot kahlen Buschwerks auf dem fahlen Wiesengrund da vor. Webt dann noch die Sonne zart goldene Lichter hinein, und lacht darüber das Blau des Aprilhimmels durch zarte weiße Wolkenbildungen hindurch, so gibt es Bilder von Böcklinschem Farbenreiz. Nicht minder reich ist das Leben oben in den Lüften. Tas ist, ein Schmet tern von Finken und Lerchen, und im Gebüsch flötet die Drossel ihre sanfte Melodie; auch das Gurren ter Holztauben läßt sich schon vernehmen, lind nicht müßig staden in Stadt und Land de« Bezirk« Rtrsa and viel« angrenzenden Ortschaften sind die kleinen Gesellen, sie schleppen an Halmen und Reisern zum Nestbau, und in dem kahlen Gezweig läßt sich ihr Treiben so hübsch beobachten. Jetzt ist die Zeit, wo uns die Slatur am weitherzigsten den Einblick in ihre Schöpfcrwcrkstatt erlaubt, unsere Blicke haften überall am Werdenden, und die kraftvolle Freude am Entstehen dringt durch unsere Augen ins Herz. Ein solcher Oster spaziergang macht uns innerlich reich und erweckt auch in uns neue Schaffenslust. Don der übcrquellenden Kraft um uns her strömt etwas auf uns über, auch wir füh len uns als crdgewachsene Geschöpfe und feiern unsere Erneuerung. i ? —"Bon der Elbe. Der Wasserstaud ist fast bi» zum Schluß der Woche nur geringen Schwankungen unter warfen gewesen; erst die letzten Tage brachten infolge der reichlichen Niederschläge eine, wenn auch zunächst nur geringe Aufbesserung. Der Verkehr auf der Elbe und an den hiesigen Umschlagsplätzen ist weiterhin lebhaft geblieben. Stückgüter kamen die ganze BerlchtSzeit hindurch in ziem lichen Mengen heran, sodaß im Hafen ständig mit allen Kränen gearbeitet werden mußte und sich zeitweilig die Aufwendung von Ueberstunden nötig machte. Die Zahl der tageweise auf Freiwerden einer Löschlage wartenden Fahrzeuge belief sich auf 15. Im GetretdeumschlagSgeschäft haben die Ankünfte gleichfalls ein« Zunahme erfahren. Die Elevatoren konnten daher die ganze Woche hindurch fast ohne jede Pause beschäftigt werden; zeitweilig mußten zur Bewältigung der Eingänge auch vereinzelte Träger kolonnen mit heran gezogen werden. Der Verkehr zu Tal dürfte gleichfalls stärker wie in der Vorwoche gewesen sein. In der Hauptsache gelangten Stückgüter zur Einladung. Ueberladungen von Getreide und andere» Massengütern waren nicht zu verzeichnen. Die auf dem Frachtenmarkt herrschende fester« Stimmung hat sich zu behaupten per- macht. Wenn auch von lohnenden Frachten einstweilen noch nicht gesprochen werden kann, so hoffen die Schiffahrt»- treibenden, daß sich bet stärker werdenden Ankünften erhöhte Forderungen durchsetzen werden. — Zur Lage der Elbeschiffahrt schreibt dar „Hbg. Fr.-Bl.": Der Elbwasserstand ist am böhmischen Oberlauf weiter herabgegangrn, aber auch dort noch etwa i/g Meter über Bollschifftgkett. Die Verladetätigkeit an den böhmischen Umschlagsplätzen war in letzter Zeit ziemlich rege, auch in Braunkohle». An der Mitteielbe ist der Wasserstand sehr gut; da» Güterangebot hat in einigen Beziehungen etwa» nachgelassen, wodurch auch die Frachten etwaS nachteilig beeinflußt wurden und auf 6 bi» 7 Pfg. pro Zentner für Massengut in großen Kähnen nach Ham burg zurückgingen. Da» Hamburger verggeschäft zeigt nach wie vor Mangel an englischen Kohle», der auch wohl bei den Streikoerhältnissen in England sobald nicht aufhören dürfte. Wenn in den letzten Tagen die Flußfrachten ein wenig anzogen, so ist da» mehr auf da» vergreifen de» vorhandenen Kahnraume» zurückzuführen. — In Kleinzschachwitz verstarb am Karfreitag der Königl. Tächs. Generalmajor z. D. Freiherr v. Ende im 67. Lebensjahre. General v. Ende hat an den Kriegen 1866 und 1870/71 mit Auszeichnung trilgrnommen und Anzeige« Mer Art vsckiWche bcht LeckeitW.