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Riesaer O Tageblatt a«d A«r»is»r (SlbcdlM mü> AiyeigM. «nrsA:,. Amtsblatt für die Kvntgl. AmtShauptmannschast Großenhain, da- König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Grvba 78. Sonnabend, 4. April 1M4, abends. 67. Jahra- La« Riesaer Tageblatt «scheint jede» Lag abend» mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa l Mark VO Pfg-, durch unsere Träger srei in» Hau» 1 Mark SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark VS Psg., durch de» Briefträger srei in» Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnemrnt» werden angenommen. Rnzeigeu-Annahme für die Rümmer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für di« kleingefpaltene 43 mm breit« KorpuSzrile 18 Psg. (Lokalprei» 12 Pfg.) ZettraüVrnder und tabellarischer Sah nach besonderem Lairs. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — LrfchästSstelle: Goethe st rab« 8Ü — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Im Rittergut« Lützschena (AmtShauptmannschast Leipzig) ist die Mauls und Klaueu-Seuche ausgebrochen. Dresden, den 2. Avril 1SI4. 25KIIV. Ministerium -es Juueru. 2042 Bet dem Fortschreiten der Begetation nimmt die unterzeichnete Königliche Amt«. Hauptmannschaft Veranlassung, vor der Vtschii-igUUg von Biimnen durch Abbrechen von Zweigen und Arsten, sowie vor dem unbefugte» Betrete« von Aecker« und Wiese» zu tvarueu und an da» Publikum die Bitte zu richten, etwaigen AuSschreilungen in dieser Richtung nach Kräften entgegenzutreten, insbesondere auch den beorderten AusfichtSorganen und Fluraussehern die wünschenswerte Unterstützung zuteil werden zu lassen. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß Beschädigung von Bäumen und Sträuchern durch Abbrechen von Zweigen usw., soweit nicht schärfere Strafbestimmungen Platz greifen, nach ZZ 7, 15, 16 de« Forst- und Feldstrafgesetzbuche» mit Geldstrafe bi« zu 300 M. oder mit Haft bestraft wird und daß da« unbefugte Betreten von Gärten und Weinbergen oder von Wiesen und bestellten Aeckern vor beendeter Ernte oder solcher Aecker, Wiesen, Weiden oder Schonungen, welche mit einer Einfriedigung versehen sind oder deren Betreten durch Warnungszeichen untersagt ist, nach ß 368° der ReichSstraf. gesetzbuchS mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder mit Hast bis zu 14 Tagen bedroht ist. Großenhain, am 3. April 1914. 750 b L Königliche Auttshauplmamtschatt. In da« hiesige Handetvregister ist heute aus Blatt 399 — die Firma Ernst iS. Fritzsche in Riesa betreffend — eingetranen wo'den: Prokura ist dem Kaufmann Ernst Wilhelm Fritzsche in Riesa erteilt worden. Riesa, den 4. April 1914. Königliches Amtsgericht. Spülung der Wasserleitung. Donnerstag, den 9. April 1914 findet von früh 6 Uhr ab die Spülung des HochwasserbehälierS und de» Rohrnetze» der städtischen Wasserleitung statt. ES wird hierbei vorkommen, daß an diesem Tage da» Wasser getrübt ist und auch zeitweilig wegbleibt. Den Abnehmern geben wir die» hierdurch mit dem Anhelmgebey bekannt, sich an diesem Tage rechtzeitig, also vor 6 Uhr früh, mit Wasser für den Trink« und Kochbedarf zu versehen. . Riesa, den 3. April 1914. " Der Rat-er Stadt Riesa. Gßm. Die GraSnutzüng auf den nachverzeichneten staatlichen Elbuferteilen soll Mittwoch, -en 8. April, an den dabei bemerkten Orten auf die Jahre 1914 bi» mit 1916 unter den vor Beginn der Verpachtung bekannt zn gebenden Bedingungen, jedoch unter Berück« flchtiguna des weiter unten ausgesührten Vorbehalte», öffentlich verpachtet werden, und zwar: >/i9 Uhr vorm. im Fährhaus zu Merschwitz: Parz. Nr. 89 in Niederlommatzsch, 91 in Hirschstein und 126 in Merschwitz: 10 Uhr vorm. in Jahn'» Fährhaus zu Bobersen: Parz. Nr. 176 in Bobersen; 11 Uhr Vor«, im Gasthof zu Gohli«: Parz. Nr. 182 in GohltS; 12 Uhr mittag- im Gasthof zu Lorenzkirch: Parz. Nr. 188 in gschepa, 190, 192, 194 in Lorenzkirch, 196 in Kottewitz und 204 in Krrinttz. Sollten sich zu dem VerpachtungStermine Anlieger an die zur Ausbietung kommenden staatlichen NutzungSflächen etnstnden und sich an der Bietung beteiligen, so ist denselben freigestellt, in da» erzielte Höchstgebot einzutreten, fall» sie dasselbe nicht selbst getan haben sollten. Nähere Auskünfte über die Grenzen der einzelnen Teile können vor der Verpachtung in der Kanzlei des König!. Straßen« und Wafler-BanamteS I. oder vom Herrn Damm» meister Ma>cu» in Grödel eingehakt werden. Meißen, nm 3 April 1914. Köuigl. Slratzeus uud Waffersvauamt I. Dienstag, -en 7. April 1914, vormittag 11 Uhr werde» am hiesigen Vorrat«» gebäude alte Lemewand, ältere Geräte, Altmaterial, wie Blei, Eisen, Zink usw., versteigert. Die Bedingungen liegen hier aus. Köuigkiche «aruisouverwalluug Tr. P. Zeithain. . Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen« und ErgänzungSsteuertcki» schätzung bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 de« Einkommen« steuergesetzeS vom 24. Juli 1800 und ß 28 «bs. 2 des Ergänzungssteuergesetz«» vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Gteuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bei der OrtSbehörde zu melden. Grödel, den 4. April 1914. Der Semeiu-tvorfta«-. Palmsonntag. Der Palmsonntag ist der Erinnerungstag an Jesu letzten Einzug in Jerusalem. Wir sehen im Geistse den großen Schmerzensmann, wie er einzieht in die hochgebaute Stadt, umrauscht von den grüßenden Palmen, umwogt von der jubelnden Menge, umtönt von dem tausendstimmigen Hosiannarufe. Die Mütter halten ihre Kinder ihm entgegen, damit er sie segne; die Mühseligen und Müden küssen seines Mantels Saum, damit sie den stärkenden und verjüngenden Hauch seines Wesens verspüren. Ans dem Wege sind dis Kleider ausgebreitet; wie einen König der Könige, wie einen Gottgesandten empfängt ihn das be geisterte Volk. Die selige Stimmung des herzenzwin- gendcn Glaubens und der alles überwindenden Hoff nung geht durch die Menge, die des Heilandes lange geharrt hatte. Der erste Palmsonntag scheint ein Tag der Segensfülle und der Erfüllung, ein Tag des Sieges und der Glaubenssicherheit zu sein. Wie bald aber wandelte sich das Hosiannarufen in das wüste Geschrei: „Kreuzige ihn!" Wie bald wurde die grüne, grüßende Palme zur stechenden Dornenkrone! Wie bald trug er, der am Sonntage in Zion als Sieger und König, als gottgesandter Messias einzog, das schwere Kreuz den Berg der Schädelstätte hinan! In den Palmsonntagsjubel von Zion hinein tönt schon ein weher Laut der tiefen Klage von Gol gatha, in die milde Lenzluft des grünen Sonntags der Palme von Zion weht ein eisiger Hauch aus der Grabeskammer Josephs von Arimathia. Aber auch nur ein leiser Hauch, ein leiser Klang; denn das. tiefe, düstere Dunkel des Karfreitags weicht schnell der lich ten, leuchtenden, lachenden Ostersonne. Von Zion gin gen die Bahnen des Heilandslebens niederwärts, aber dieser scheinbare Niedergang war der Beginn des höch sten Hochganges: himmelwärts, heimatwärts. Das Kreuz von Golgatha, das Zeichen knechtischer Schmach, wurde zum Sinnbild königlicher Kraft und himmlischen hei« landtnmes, die dumpfen Glockenklänge des Karfreitags gehen über in die Driumphtöne, in die Siegesfanfaren des Ostertags. Ter Palmsonntag ist in den meisten Gegenden un seres Vaterlandes der Konfirmationstag für die jungen Christen, die das Daufgelübde in dec Kirche erneuern und den kirchlichen Segen mit ins Leben hinausnehmen. Er ist ein Tag herzbewegender Weihe, stiller Wehmut und seliger Hoffnung. Der Freude über das, waS nun erreicht ist, gesellt sich das Weh der Nennung. Bisher wachten die treuen Augen der Mutter über des Kindes Pfaden; bisher vermochte der Vater mit seiner starken Hand es vorbeizusühren an allem, was ihm drohte. Jetzt muß es allein hinaus aus' dem Ki:eis der Eltern und Geschwister, vor ihm steht die ernste Aufgabe, einen Beruf zu ergreifen, den Kampf mit dem Leben aufzu nehmen. Aber eben für diese ernste Aufgabe will die Konfirmatibn und der ihr vorangehende Unterricht, wol len auch die Mahnungen und Warnungen treuer Lehrer und Angehörigen wappnen. Wohl dem Kinde, das, wenn Elternaugen und Elternhände fern sind, von deu starken, treuen Gebeten des Vaters und der Mutter umhegt uud gehalten wird! Wohl dem Kinde, das einen festen inneren Halt, ein unerschütterliches Gottver trauen fürs Leben umbringt und den Versuchungen, die in verschiedener Gestalt an die Jugend heran treten , wacker standhält! Wohl dem Kinde, das trotz räumlicher Trennung auch bei zunehmender Selb ständigkeit das Elternhaus nicht vergißt und dort immer einen sicheren Hort findet! Oertliches ««» Sächsisches. . Riesa, den 4. April 1914. —* Die Firma Barth L Sohn, Rohprodukten geschäft in Riesa, beging heute ihr 50 jährige« Geschäft»- juhiläum. Da» Geschäft wurde am 4. April 1864 durch Herrn Johann Friedrich Barth gegründet, der «» unter der Mitarbeit seiner Ehefrau sehr bald in die Höhe brachte. Die Firma: Barth L Sohn führt das Unternehmen seit 1884, in welchem Jahre der Sohn des Gründer», Friedrich Otto Barth, al« Teilhaber in die Firma eintrat. Wieder holt mußte infolge der Ausdehnung de» Unternehmen» eine Vermehrung der Räume und Grundstücke vorgenommen werden. In Strehla wurde 1896 «lne Zwrigsortieranstalt und in Elsterwerda 1900 «in« Karbonisation»anstalt und Kunstwollfabrik mit großen Maschinenanlagen eingerichtet. In der Elsterwerdaer Anlage besteht noch heute ein um fangreicher Betrieb. In einer 1906 in Rabitz b. Böhm.« Leipa errichteten Anlage wird die Retßeret von Lumpe» in größerem Maßstab« betrieben. So hat sich da» Unternehmen au« kleinen Anfängen zu einem großindustrielle« Betrieb entwickel». Der Gründer de» Geschäft», H. Barth son., starb 1885, worauf Mutter und Sohn da« Geschäft ge meinschaftlich weiterführten. Frau Henriette Wilhelmine Barth starb 1908 und ihr Sohn Jahre später, worauf da» Geschäft an dessen Erben überging. Die Leitung de» Betrieb» lag von da ab in den Händen der Herren Pro kuristen Seidel und Mentzer. Der Rat der Stadt richtete an die Firma au» Anlaß de» Jubiläum» ein Glückwunsch schreiben. Da» Kontorpersonal widmete der Firma eine wertvolle Geschäftswanduhr und eine geschmackvoll ge zeichnete Erinnerungstafel, welche Geschenke heute vor mittag Frau verw. Barth durch Herrn Prokurist Seibel in Gegenwart de» Personal» überreicht wurden. Den bei der Jubel-Firma über dreißig Jahre beschäftigten Arbeiterinnen, nämlich der Friedericke Wilhelmine verw. Hertel, der Henriette Wilhelmine Zieger geb. Echwanitz und der Alwine Wilhelmine verw. Swart, sämtliche in Riesa wohnhaft, ist vom Königlichen Ministerium des Innern da» Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Die Ehrenzeichen wurden den Irenen Arbeiterinnen in Gegenwart der Mitinhaberin der Firma, Frau Helene verw. Barth und deS Prokuristen Herrn Richard Seidel durch Herrn Bürgermeister Dr. Scheider mit Worten der Aner kennung im hiesigen Rathaus auSgehändigt. Elf Arbeiterinnen, die 25 bl» 34 Jahre im Betrieb tätig find, erhielten von der Firma ansehnliche Geldgeschenke auSgehändigt, außer dem wurden 6 von ihnen vom Verein der Rohprodukten händler Deutschland» S. B. in Berlin mit einem Diplom au»gezeichnet. Möge dem Unternehmen auch weiterhin eine gedeihliche Entwickelung beschieden sein. —* Von der Elbe. Der Wasserspiegel ist im Laufe der BerichtSwoche weiterem Fall unterworfen ge wesen und nähert sich der Wasserstand nunmehr dem nor- malen, sodaß die unterweg» befindliche, zu Berg gehende Schiffahrt nun nicht mehr mit außergewöhnlich au»ged,hn- ten Fahrzeiten zu rechnen braucht. Der Verkehr auf der Elbe und an den hiesige» Umschlagsplätze» ist in der Be- richtSzeit ziemlich lebhaft gewesen. Die Ankünfte von Stückgütern waren die ganze Woche hindurch umfangreich, we»halb die im Hafen verfügbaren Kräne sämtlich ohne Pause in Tätigkeit gehalten werden konnten. Zeitweilig mußten außerdem bi» zu zehn Fahrzeuge al» Reserven vor gemerkt werden. Die für die neue Woche vorliegenden Anmeldungen lassen ein weitere» rege» Geschäft erwarten. Di« Eingänge von Getreide nahmen erst in der zweiten Hälft« der Woche einen größeren Umfang an, nachdem zu vrossss kroFrA»». 8lL^t ILM IlvMtt sW -nMI-kMiM W kMn1«8. s?