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s. «eilaye zum „Riesaer Tageblatt". üeo»d^«»»«lo- »M lr-üzee-Wi»,e»t«ch in Riese. — ß-,di»R«beWu»»«a«»mtkN4»«eiI«,H--»el inRkes«. 78. ' reaaavea», SS. Milrz I»I4 abe«e». ' «7 Je-r» Vllchslfch« ««»»tag. Arßo K-mutev. Mm RegierunaStische tztnanzminister v. Sehdewitz. De« Präsident eröffnete die gestrige Sitzung um 11 Uhr. Zunächst werden die Kapitel 11 und iS de» ordentlichen Etat-, staatliche Hüttenwerke -ei Freiberg und Blau- farlenwttk Obttschlemä, ohne Debatte nach den An trägen der Deputation verabschiedet, desgleichen nach ütt- erheblicher De-atte Kapitel 77», allgemeine Ausgaben für den Bergbau bet«., in Übereinstimmung mit -er Zweiten Kammer. Zn Tit. 84 deS außerordentlichen -tatst beantragt die Deputation durch den Berichterstatter Tr. Becke«, die al- 1. Rate eingestellt« Summe von.'VS 660 Marl für Verlegung der Schmalsputlinien Zittack-Herms dorf und Zittaus-Oybin—Jonsdorf zwischen den Bahn- HSfen Zittau und Zittäu-SchwßhauS sowie Erweiterung des Bahnhofes ZittüU-SchießhauS nach der Vorlage zu bewilligen. Geh. Kommerzienrat Waenttg beklagt sich datüvet, daß der Stadt Zittau stw diese Umbauten vom Staate unberechtigte Beitragsleistungen ««gesonnen wür den. Finanzminister v. Seydewitz: Der Staat wäre an da- Projekt nicht hsrangetMen, wenn er nicht ge glaubt hätte, der Stadt Zittau einen wesentlichen Dienst zu leisten. Die Bettragsleiflung sei durchaus gerecht fertigt. Man sei sich nur noch nicht übet ihre Höhe einig, hoffe aber auch darüber ein Einverständnis zu erzielen. Der Atel wird hierauf antrag-gemäß bewil ligt. Di« übrigen auf dtt Tagesordnung stehenden Peti tionen werben debattelos gemäß den Anträgen der De putationen verabschiedet. — Nächste Sitzung, DienStag vormittag 11 Uhr. Schluß IVi Uhr Zweite Kammer. Das HauS nahm zunächst die Wahl einest Mitgliede rn die Gesetzgebungsdeputation vor, di« sich nötig ge macht hat durch das Ausscheiden deS verstorbenen Abg. Riem (Goz). Abg. Sindermann (Doz.) schlug vor, den Abg. Langer-Chemnitz (Goz.), der jetzt de« Be schwerde- und Petitions-Deputation angehöre, in di« Ge setzgebungsdeputation zu wählen und dafür den neu- etntzetretenen Abg. Rückert (Natl.) in die Beschwerde- und Petitions-Deputation zü wählen. Die Kamme« be schloß ohne Debatte durch Zuruf in diesem Sinne. Als dann stand die Petition der StammeSültesten deS Dr. Küchler'schen Vermächtnisses in Schmalkalden, die Be steuerung des genannten Vermächtnisses bet«., zur Schlußberatung. Geh. Rat De. Sch martz gab zu dem von dem.Abg. Schmidt (Koni.) erstatteten schrift lichen, längeren Berichte einige Erklärungen, woraus der Antrag der Deputation, die Petition zum Teil durch das Uebereinkommen der StammeSaltesten mit dem Sgl. Kultusministerium als erledigt zu erklären, in dem Punkte aber, die Zurückzahlung der vom Jahre IdOS an über die jährliche Summe von 300 M. hinauSgezahlten Gebühren betr., der Kgl. StaatSregierung zur Erwägung zu geben und in dem Pnnkte, betr. die Steuerfreiheit der Stiftung, auf sich beruhen zu lassen, einstimmig an genommen wurde. Darauf schritt di« Kammer zur Schlußberatung über die Petition des Vorstände- de» Verbandes der sächsischen Feuerbestattung-Vereine in Leipzig um Beseitigung von Mißständen bei der Feuer bestattung. Bon der Deputation wurde beantragt, die Petition, soweit sie dahingeht, einheitliche Bestimmun gen für die bezirk-ärztlichen Gebühren zu treffen und diese je nach de« Vermögenslage des Verstorbenen und nach dem Umfange de« Mühewaltung bet Besichtigung der Leiche auf - List IS «. festzusetzen, bet Mittellosig keit aber diese Gebühren ganz zu erlassen oder zu stun den, der Regierung zur Erwägung sp» überweisen, so weit sie aber dahingeht, die dreitägige Frist zwischen etngetretenem Lode und Feuerbestattung in Wegfall zu bringen, auf sich beruhen zu lassen. Abg. Döhle« (Aatt.) verlangt eine einheitlich« Regelung der Gebüh ren und bedauert das Fehlen einer Bestimmung ttn Aeuer- bestattungSgesetz« Über Erlaß oder Stundung de« Ge bühren im Interesse unbemittelter Hinterbliebener. Abg. Jllge (Loz.) bedauert, daß sich die Regierung den bertchtigten Wünschen der Petenten gegenüber so ab lehnend verhalle. Sin« Verbilligung der Gebühren fit« hie Feuerbestattung sei dringend nötig. Vizepräsident Bär (tzortschr.) bemerkt, d«r frühere Minister Graf Hohenthal habe in diesem Punkte «ine vornehmer« Ge sinnung gezeigt al- der gegenwärtig«, denn er habe diese Ueberspannung der Gebühren zurückgewiesen mit der Bemerkung, daß der Staat in dieser Beziehung ein officium nobile hab«. Präsident Dr. Bogel meint, er sei kaum zulässig, einem Minister, Mangel an vor nehmer Gesinnung vorzuworfen. Das" Hau- beschließt hierauf antragsgemäß und nimmt den ersten Nil de» Deputationsantrages gegen die Stimmen der Konser vativen, den zweiten Teil aber einstimmig an. Nächste Sitzung Montag 8 Uhr: Justizetat. Au» aller Welt. BrüNSbüttelkoog: Die Firma Philipp Holz mann u. Co. teilt der „Telegraphen-Union" über den Her- gang deS Unfalls, der sich gestern bet den Arbeiten an den Schleusenanlagen de- Kaissr-Wilhelm-KanalS zagetra- gen hat, folgende Einzelheiten mit: Die Arbeiten an den Schleusen sind soweit gefördert worden, daß eine Kabel bahn, die zum Transport von Steinen und Kie- dient«, abgetragen werden konnte, um an anderer Stelle Ver wendung zu finde». Ein Teil der Arbeiten vollzog sich ohne Störung. Plötzlich knickte einer der Dräger, an dem sich gerade eine Anzahl Arbeiter zu schaffen machten, ein, und stürzte in sich zusammen. Unglücklicherweise siel er gerade in der Richtung der Arbeiter und begrub ein« große Anzahl im Falle. Fünf Arbeiter waren ans der Stelle tot. Drei der von dem fallenden Dräger Getroffenen erlitten schwere Verletzungen, während zwei andere mit leichteren Verletzungen davonkamen. Auf welche Gründe daS Einknicken des L«ägerS zurückzufüh ren ist, kann im Augenblick nicht gesagt werden; eine Untersuchung ist eingeleitet. — Heidelberg: Gestern nachmittag stürzte in de« Hildastraße ei» Holzgerüst einer im Bau befindlichen Brücke ein und begrub acht Arbeiter unter sich. Ein 27 Jahre alter Arbeiter wurde tot unter den Trümmern hervorgezogen, während die anderen sieben schwere Verletzungen erlitten. Da» Un glück ist auf da- Rutschen eines Querbalken- zurückzu führen. — NowoezerkaS: Vorgestern früh überfielen zehn bewaffnete Banditen die Post- uno Telegraphen anflalt Und versuchten die Kasse, in der sich zur Zeit 160000 Rubel befinden, au-zurauben. Sie fesselten die Postbeamten und machten sich an die Arbeit. Ihr Trei ben wurde iedoch von Privatleuten bemerkt, die die Po lizei alarmierten. Zwischen den zur Hilfe eilenden Poli zisten Und den Banditen entspann sich ein heftiger Kampf, in dessen Verlauf zwei Polizisten getötet wur den. CS gelang den Banditen zu entkommen. — Kiew: Nühnen stem«. Kriminalroman von M. Kossak. 44 Doch er täuschte sich in der Annahme, daß die Will ihn verachten würde. E» war mittlerweile im Publikum de» kamit geworden, daß Felix OlserS fälschlich de» an dem Gra fen WelShofen begangenen Verbrechen« angeklagt und au- feiner Haft entlassen war; al-die Droschke, in welcher Frida ihn hi- vor die Tür seiner Wohnung gebracht halte, dort hielt, erwartete ihn eine große Menschenmenge, die bei seinem Anblick in stürmische Hochrufe au-brach. Bon allen Seiten dräugte» sich di« Leute an ihn Hera», um ihm die Hand zu schütteln und zu seiner Befreiung zu gratulieren — kaum, daß er sich vor den allgemeine» Sympathiekundgebungen zu rette» vermocht«. Gin paar Stunde» darauf erschien der Direktor der „Kaiser hallen', nm Felix zu bitte», doch am Abend dort anfzutreten. Er war der Held deS Tage- und fein Erscheinen wär« sichet zu einer Sensation geworden, meint« der Direktor. Felix ab« ivar durch kein Zureden zu bewegen, sich jetzt schon al» Schatt objekt vor dein Publikum au«z»stell«n, lieber wollte « eitle hohe Konventionalstrafe bezahlen. Der Direktor wat jedoch entgegenkommend genug, ihm dies« zu «lassen- und «klärt« sich damit zufrieden, daß jener in einigen Tagen «st sein« künstlerische Tätigkeit wied« ausnahm. Gr wollt« beide,» Dari«« bleiben, so lang» sein Kontrakt lief, dann aber dem Attistentum, vor dem ihm nach seinen furchtbaren Erleb nisse» graute, «ntsaae» und seine akademischen Studien vol lenden. Er wie Krida besaßen eklig« Ersparnisse, um wäh- rendessen Ihren Leben»,nnerbalt zu decken, mW was noch dazu fehlte, konnte « sich durch Sprachstunden «werben. Frida av« wollte einstweilen noch beim Battet« bleiben, da bei ab« im Geigenspiel Unterricht nehm«», um sich künst lerisch für den Konzertsaat autzubildeu. ES wäre etn leichtes für die beide» gewesen, di« Mittel zu haben, um jetzt schon «inzig und allein ihr« Ausbildung üben zu können, denn in Vtivetracht d« allgemeinen Teilnahme, deren sie sich Zurzeit erfreuten, macht« man ihnen von alle» Seiten diesbezügliche Anttbtetungen, aber Felix-lieb fest— « wollte feine Zu kunst einzig und allein aufseiner eigenen Kraft and Arbeit auf- bauen, ohne fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Frida ab« war alle» «echt, was ihm gut schien, sie hatte keinen Willen neben den» Geliebten. Sech» Wochen später fand Feli?» und Krida'S Trauung in aller Stille statt. Nur Loutson, Brümmel und ein Ehepaar wohnten dem feierlich«, Akt bei. Da» letztere ab« war Paula Hardegg Und. ihr Gatte. Ja, die geniale, lebhaft« Frau war wieder mit den» Mann« vereinigt, dein allein ihr leidenschaft liche» Her» gehör»« l Er hatte tm AnSland« die Bericht« über den Fall WelShofen gelesen mW darin auch de»» Namen seine» Gatt»n gefunden. Aue», wa» Paula über ihre Erlebnisse tn Neapel au-gesagt, »var in bei» Zeitungen wiedergegebe», und alS « dyrau» «sah, daß sie dazumal be» den» Auftritt zwi schen Todd und Olfert in seiner nächsten Näh« gestanden, da- Herz voll Sehnsucht und Eifersucht «füllt, di« ihn» galten, war die beiß«, nie erstorben« Lieb« zu ihr mit solcher Gewalt «wacht, baß er dem Verlangen, st« wied« in seinen Armen zu halten, nicht widerstehen konnte und Tag und Nacht gereist war, um bei ihr zu sein. Während mm der Geistliche Felix' und Fridas Hände vor den, Altar vereinigte, fanden sich auch die de» Doktür Hardegg und Paula»; beide tauschten ein stummer Celiibde an», einander nie mehr zi» lassen und ihr« beiderseittgen Fehler zu «tragen in immttwährender Geduld und Liebe. Feierlich klangen die Töne der Orgel, als Felix OlferS und seine junge Frau Arm tn Arm dein Ausgang der Kirche zuschrttten. „Fortan soll di« Vergangenheit wie «in bös« Draun» hinter NN» liegen — diese Vergangenheit, in welch« di« verblendet« Leidenschaft für «ine nmnnehr Tote mich in Schuld und Ir rungen führte," flüsterte Felix feinem lieblichen blonden Weib zu. „In d« Gegenwart und Zukunft habe ich nur «in« Ge liebte, Vie mein guter Engel, mein Stern ist — Dich i" Und Frida nickte und blickte mit UM« Tränen leuchtenden Lugen vertrauensvoll zu ihm auf. — Vndel — Lilly: „Leutnant L sagte mir gestern, ich sei da» -Üb» schest, Mädchen, da» «s« gesehen hat." — Mtlly: „Pah, da»- serve üa» er mir vor einem k-r« K«n Jahr« auch gesagt." — Lilly: Hier wurde ein« beispiellose Korruption innerhalb Polizeibehörde ausgedeckt. Nachdem der PoliMmetßG» Skalon wegen gesetzwidriger Amtsführung entlass»» vWp» den war, entdeckte man nun yoch, daß die Beamten der Polizei unter sich eine Bande von Erpressern gtzbHeb hatten. Sie haben Inhaber von Geschäften, Kjnematho- graphen-Theatern, Restaurant» und Barieteet förmlich, terrorisiert und von ihnen fortgesetzt größer« Geldbe träge erpreßt. Die Hälfte der Erpresser sitzt bereit hinter Schloß und Riegel. — Belfast: Das Besitztum des Generalmajor» Mac Lalmont in Antrtm ist nieder-, ' gebrannt. Man vermutet einen Anschlag von Anhänge rinnen deS Frauenstimmrecht». Der Schäden beziffert, sich auf IS 660 Psllnv Sterling. — Paris: Seit eini-§n Tatzen wüten an der französischen Küste ganz außerge wöhnlich schwere Stürme. Alls allen Hafenstädten Mrn Nachrichten über SchisfSkatasttophen. De« T-raisjj- portdampfer „Waipu" mit 10S Mann Besatzung meldet», nach Brest, baß er sich infolge Maschinenhavarle ist gtw-, ßer Gefahr befinde. Ein deutscher und etn englisches Dampfer sind sofort zur Unterstützung abgegangen. Ueber dreißig Menschen sind in den verschiedenen Orten beim Sinken von Fischerbooten um» Leben gekommen. Der Materialschaden in den Häfen selbst ist sehr, b:- ventenv. I»m KKmiIlMtttl, IGlW U Er Art ve.raust zn billigen Preise« LlllM Joh.R«-olPh,"Ä'^ !kv. Sorrichteu alter Kinderwagen, sowie Snmwtteztehetti einzelne Räder zu Kinderwagen und Leiterwagen vtützft kausitrvr 8tr»öo 4l. kauttte« ) 8tr-lL« <G. „Nun, seither kann sein Geschmack sich ja wohl gebessert ha» den." Lehrer: „Warum hast Du eben gelacht, Müller?" — Müller: „Ich —ich —ich dachte bloß an was." — Lehrer: „In der Schulstunde hast Du an nicht» zu denken. Laß Dir da» «in für allemal «sagt sein." In» Eiker. Burgermeister: „... Der Kerl sieht Lan genau so au», wie der, auf dessen Ergreifung die SOO Mart an-gesetzt sind — nur di« Schnittwunde in, Gesicht fehlt I" — Uolizetdien«: „Wenn'n der Bader vielleicht noch rasiere» Genau. „Wenn Sie Ihre Hanshiilttrtn doch heiraten, warum tu» Sie «» denn nicht gleich, sondern «st in drei Mo naten." — „Wir haben «in« vierteljährliche Kttildignngssetst vereinbart." Verschwiegen. „Daß Sie mir da» Geheimnis ja nicht weiter «zählen, Frau Präsidentin l" — „Ich bin verschwl««» - wie da» Grab — und die zwölf Damen von unserem Kaffe« kränzchen auch l" Unverfroren. Gläubiger (auf eli» Buch zeigend) r „Ja, den „Guten Ton" haben Sie wohl da ltegen l Ich meine, zum guten Ton gehört e» aber auch, feine Schulden zu bezah len I" — Schuldner! „Davon steht nicht» drin!" Ein nachlässige» Mitglied. Vorsitzende eine- Kaffeekränzchen»: „Wiede«»»»» mangelt e» uns beut« an Stoss! — Wenn sich bi» zur nächsten Zusammenkunft Fran Steuerrat Blank noch nicht mit dein Dienstmädchen ihrer neuen Woh- nungsnachbarin bekannt gemacht haben sollt«, so bin ich der Ansicht, daß wir Krau Steuerrat wegen BereinSinterefsemost-« keit in empfindliche Straf« nehmen l" Interessant. „Wa» schan«» S' denn da in einem fdtt in die Höhe, Herr Ziegelberg«? Da» Luftschiff ist schon längst vorüber." — „Na ja — ab« man kann doch noch sehen, woeS gesahren ist." Gin guter Gatte. -Dietmalwill ich mein«Frauzu ihrem Geburtstag einmal gründlich überraschen. Sie Hat sich ' nämlich ein neue» Kleid gewünscht!" — „Uno a»aS willst Du denn tun?" — „Nun, ich schenk« ihr wirklich «in neue- Kleid!" Theater-Gloss«. Wennd«Verfass« eine» Stücke» verächtlich sagt: „Ich pfeif' auf da» Pnblikim» — bann tz«t gewiß vorher schon das Publikum gepfiffen." 818.20